Aktuelle Meldungen

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Praktikum für die Umwelt

Bewerbung bis 15. Januar

Zwiesel. Ab sofort können sich naturbegeisterte Studierende wieder für das „Open-Air“-Semester bewerben, das die Commerzbank auch im kommenden Jahr Studierenden aller Fachrichtungen anbietet. Bis zum 15. Januar 2016 läuft die Bewerbungsfrist.

Fünf Praktikumsplätze werden allein im Nationalpark Bayerischer Wald angeboten. Auch beim Naturpark Bayerischer Wald bekommen wieder zwei Praktikanten die Möglichkeit, im Rahmen der Bildungsarbeit Erfahrung für Studium und Beruf zu sammeln.

Ziel des Commerzbank-Umweltpraktikums ist die Sensibilisierung von Studierenden für nachhaltige Entwicklung und das Aufzeigen von beruflichen Perspektiven im Natur- und Umweltschutz. Im Fokus dieser Ausbildung stehen praxisbezogene Einblicke in die vielfältigen Aufgaben und Arbeitsabläufe der Schutzgebiete. Dabei realisieren die Studierenden eigene Projekte in der Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Besucherbetreuung.

Die Commerzbank unterstützt mit einem monatlichen Praktikantenentgelt von 255 Euro netto und sorgt für die Unterkunft. Die Schutzgebiete übernehmen die fachliche Betreuung der Studierenden. Die Bewerbung um einen Praktikumsplatz ist ausschließlich online möglich: www.umweltpraktikum.com.bbz 

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Führungen in den NaturparkWelten

Bayer. Eisenstein.

In den NaturparkWelten im Grenzbahnhof hatte man bis zum Beginn der Weihnachtsferien, in denen wieder täglich offen ist, zunächst nur Samstag- und Sonntagöffnung eingeplant, weil bisher im November und Dezember kaum Gäste unterwegs waren. Da jedoch viele Einrichtungen derzeit schließen, sperrt man auch an einem Wochentag auf, dem Mittwoch. Während man am Samstag und Sonntag auch das historische Restaurant im Grenzbahnhof nutzen kann, werden mittwochs nur die NaturparkWelten geöffnet, das Restaurant bleibt zu. Die Mittwochsführung um 14.30 Uhr wird aber beibehalten.bbz 

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Die Bahn kommt an – seit 125 Jahren

Großes Interesse an Vortrag von Andreas Fried über die Geschichte der Regentalbahn

Viechtach. Als „Bayerns schönste Bahnlinie“ hat Andreas Fried die Bahnstrecke zwischen Gotteszell und Viechtach bei seinem Vortrag am Samstagabend im Viechtacher Pfarrsaal bezeichnet. Der Eisenbahn-Historiker und langjährige zweite Vorsitzende des Vereins Wanderbahn im Regental sprach vor fast 100 Zuhörern über die Geschichte der Regentalbahnstrecke, die vor 125 Jahren begann.

Fried ging anhand von vielen Bildern und Schautafeln auf die Zeit von 1880 bis 2015 ein. Er begann mit den Gründerjahren der Regentalbahn in den 1880er Jahren und machte dabei auch deutlich, wie die Menschen vor der Eisenbahn von A nach B kamen – mit Postkutschen. Er meinte, dass trotz romantischer Verklärung und szenischer Route die Menschen damals sehr erfreut über eine Neuerung in der Infrastruktur gewesen seien, da sich durch die Eisenbahn die Fahrzeit zwischen Gotteszell und Viechtach von dreieinhalb Stunden auf unter zwei Stunden verkürzte.

In seinem Vortrag stellte Fried auch die Initiatoren der Regentalbahn vor. Er nannte neben mehreren Unterstützern insbesondere die Geistlichen Josef Ferstl und Johann Baptist Hennemann sowie Unternehmer Gustav Werner (Papierfabrik Pfleiderer). Sie hatten in unterschiedlichen Komitees für die Aktivierung der Bahnstrecke um die Jahrhundertwende gekämpft und 1884 die erste Initiative für die Bahnstrecke gestartet.

Im Jahr 1890 wurde nach 17 Monaten Bauzeit die Bahnstrecke Gotteszell – Viechtach fertig gestellt. Mit einem großen Festzug zum Bahnhofsgelände feierten die Viechtacher am 27. Oktober 1890 die Vollendung, bevor am darauffolgenden Tag die erste Probefahrt stattfand.

In den Folgejahren wurde die Eisenbahn immer beliebter. Auch die wirtschaftliche Bedeutung des Zuges nahm zu. Unter anderem nahm die Teisnacher Papierfabrik Pfleiderer die Eisenbahn als Logistik-Instrument in Anspruch, um Güter zu transportieren.

Anhand von Aufnahmen aus Privatbesitz und Stadtarchiv zeigte Andreas Fried die unterschiedlichen Eisenbahn-Waggons, darunter die „Maria“ und die „Anna“, sowie Haltestellen und die Bahnstrecke selbst.

Im zweiten Teil des insgesamt drei Stunden dauernden Vortrages konzentrierte sich der Experte auf die Stilllegung der Bahnstrecke im Jahre 1990, das Ende des Güterverkehrs und den Verkauf der Regentalbahn AG im Jahre 2000 sowie die Reaktivierungs-Initiativen in den vergangenen Jahren.

„Die Bahnstrecke zwischen Gotteszell und Viechtach ist alleine szenisch gesehen eine ganz besondere und wunderschöne Route“, betonte Andreas Fried. Man könne dabei direkt am schwarzen Regen entlangfahren und Natur zu Gesicht bekommen, die mit Auto oder Fahrrad kaum erreichbar sei.

Viechtachs Bürgermeister Franz Wittmann sowie Naturpark-Vorsitzender und Bezirksrat Heinrich Schmidt bedankten sich für einen „hervorragenden Vortrag“. Rathauschef Wittmann freute sich außerordentlich über den großen Besuch. Er bezeichnete die damalige Aktivierung und jetzt geplante Reaktivierung der Bahnanbindung Viechtachs als „revolutionär“ und sieht darin große Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung und Attraktivitätssteigerung der Stadt Viechtach. „Also fahrt alle fleißig mit der Bahn, wenn der Probebetrieb kommt“, appellierte Wittmann an die Bürger.

Stefan Muhr

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Der erste Zug fuhr vor 125 Jahren

Blick in die Anfänge des Eisenbahnbetriebs zwischen Gotteszell und Viechtach – Auf holprigen Start folgte rasch ein merklicher Aufschwung

Viechtach. Nach dann 25 Jahren ohne Personenzügen zwischen Gotteszell und Viechtach sollen sie im September 2016 wieder rollen. Der erste Zug auf der Strecke rollte vor 125 Jahren, im Herbst 1890. Andreas Fried vom Verein Wanderbahn im Regental, der seit 1991 Ausflugsverkehr auf der Strecke anbietet, hat in sein umfangreiches Eisenbahnarchiv geblickt und ruft in diesem Beitrag die Anfänge des Eisenbahnverkehrs im Regental in Erinnerung.

Der Herbst des Jahres 1890 war demnach für die Menschen im Raum Viechtach eine aufregende Zeit. Nur eineinhalb Jahre hatte der Bau eines 25 Kilometer langen Gleises zwischen Gotteszell und Viechtach gedauert. Los ging es im März 1889 auf den Viechtacher Pfarrwiesen unterhalb der Kirche. Bagger und andere Maschinen gab es noch nicht. Mühsam nur mit Axt, Spitzhacke und Schaufel mussten viele Arbeiter die Trasse entlang des Schwarzen Regens durch Wälder schlagen und über Wiesen aufschütten.

Besonders schwierig war es, den 64 Meter langen Tunnel bei Böbrach aus Granitstein auszubrechen. Umso größer die Freude, als die Arbeit endlich vollendet war und man zur Eröffnung schreiten konnte. Dabei fehlte noch Manches. In Viechtach zeigten sich die Gleisanlagen unvollständig, ohne Empfangsgebäude und auch das rollende Material hatten die Münchner Firmen Krauss und Rathgeber nicht komplett geliefert. Die erste für den Bahnbau ausgeliehene Lokomotive gehörte der Königlich Bayerischen Staatsbahn.

Zu dieser Zeit waren die Wege im Bayerischen Wald unbefestigt und in miserablem Zustand. Es gab es nur den „Postomnibus“, eine altertümliche Kutsche, die einzelne Reisende zwei Mal am Tag nach Gotteszell und zurück brachte. Die ungemütliche Fahrt dauerte dreieinhalb Stunden. Schnell, bequem und preiswert war Mobilität damals nicht und so blieb der Waidler lieber in seiner vertrauten Umgebung. Die Eisenbahn kannte man nur vom Hörensagen.

Das änderte sich mit der feierlichen Einweihung der neuen Lokalbahn am Sonntag, 26. Oktober 1890. Tags darauf folgte ein großes Programm, zu dem sich um 10 Uhr eine unübersehbare Menschenmenge mit Vereinen, Schülern und Abordnungen aus umliegenden Orten einfand. Nach Aufstellung am Marktplatz marschierte ein langer Festzug hinunter zum neuen Bahngelände, wo geladene Gäste Ansprachen hielten. Der geschmückte Eisenbahnzug wartete mit seiner rauchenden Dampflok, für die Menschen ein noch ungewohnter Anblick. Nach dem Mittagessen im Gasthaus von Anton Schmaus ging es erneut zur bereit stehenden Bahn.

Nun folgte für alle Interessenten eine kostenlose Probefahrt nach Gotteszell, „soweit der Platz reicht“. Doch leider endete die atemberaubende Schnellfahrt mit 30 km/h bereits kurz vor Teisnach. Ein Stück Bahndamm war abgerutscht. Nach längerer Reparatur gab es erst acht Tage später wieder längere Testfahrten, jedoch ohne Reisende. Ab 10. November durften dann Güter transportiert werden und ab 20. November, einem Donnerstag, auch Fahrgäste. Ob es anfangs nur ein paar mutige Männer waren, ist nicht überliefert. Doch schon für das darauf folgende Jahr sind überraschend hohe Zahlen von 108 000 Reisenden und 25 000 Tonnen Fracht, darunter 57 000 Liter Bier, registriert. Umgerechnet saß die bemerkenswerte Zahl von 50 Fahrgästen in jedem Zug! Auch verschwand die kleine Postkutsche, mit der offensichtlich niemand mehr fahren wollte.

Zu verdanken war die weitsichtige Initiative einem erstmals 1884 erwähnten „Eisenbahnkomitee“, das trotz vieler Rückschläge unbeirrt am Ziel einer eigenen Eisenbahn festhielt. Ähnlich wie heute erhielt man damals 1887 in München eine Abfuhr. Der damalige Minister von Crailsheim meinte wörtlich: „Wenn Euch die Bahn so wichtig ist, dann baut sie doch selber!“ – und genau das tat man, anstatt weiter auf den trägen Staat zu warten. Der Bau kostete 1,8 Millionen Mark, relativ wenig für eine 25 Kilometer lange Bahnlinie. Dazu hatte man die Aktiengesellschaft „Lokalbahn Gotteszell – Viechtach A.G.“ gegründet und Anteilsscheine ausgegeben. Allein 200 000 Mark erbrachte die Sammlung durch Kirchenvertreter.

Überhaupt bildeten katholische Kirche und Unternehmer eine Allianz, um Arbeit und Wohlstand in den armen Landstrich zu bringen. Unterstützt wurden sie von den Bürgermeistern Schmid aus Viechtach und Menzinger aus Deggendorf, welcher mit „der Erschließung seines Hinterlands“ wichtige Ämter erhalten wollte.

Zur Initiative gehörten ferner Apotheker Gareis, Kaufmann Sporer, sowie aus Geiersthal der Pfarrer Faltermeier. Der Hauptverdienst gebührte Dekan und Pfarrer Johann Babtist Hennemann aus Böbrach und dem Viechtacher Kooperator Josef Ferstl (später Pfarrer und Ehrenbürger von Plattling), beide aus der Oberpfalz stammend. Dritter im Bunde war der aus Hohenzollern kommende Unternehmer Gustav Werner, der die Teisnacher Papierfabrik gründete und einen Gütertransport per Bahn dringend benötigte.

Kein Wunder, dass die Bahn schon ab dem ersten Jahr Überschüsse erzielte. Übrigens erhielten die beiden ersten Dampfloks Mädchennamen durch ihre Gründerväter. Gustav Werner entschied sich für „MARIE“, seine einzige früh verstorbene Tochter, bekannt als „der gute Engel von Teisnach“. Die katholischen Vertreter wichen elegant auf „ANNA“ aus, die heilige St. Anna in ihrer Kapelle in Viechtach würdigend.vbb 

Am Samstag berichtet der Autor dieses Artikels, Andreas Fried, auf Einladung des Naturparks Bayerischer Wald in einem reich bebilderten Vortrag über „125 Jahre Eisenbahn im Regental – eine Chronik der Bahnstrecke in zirka 350 historischen Fotos“. Beginn ist um 19 Uhr im katholischen Pfarrsaal, der Eintritt ist frei.

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125 Jahre Eisenbahn im Regental

Historischer Vortrag zur Bahnstrecke Gotteszell-Viechtach-Blaibach am 7. November in Viechtach

Viechtach. Im November jährt sich das Jubiläum der ersten Eisenbahnfahrt im Tal des Schwarzen Regen nach genau 125 Jahren. Aus diesem Anlass laden die Stadt Viechtach, die Umweltstation des Naturparks Bayerischer Wald und der Agenda Arbeitskreis „Energie und Verkehr“ zu einem historischen Vortrag ein. Die Veranstaltung findet am Samstag, 7. November um 19 Uhr im Katholischen Pfarrsaal Viechtach statt.

Der Titel des Vortrages lautet „125 Jahre Eisenbahn im Regental – die Bahnstrecke Blaibach – Viechtach – Gotteszell“. Referent ist Andreas Fried, Eisenbahnhistoriker und langjähriger zweiter Vorsitzender vom Verein Wanderbahn im Regental.

In diesem Vortrag werden mehr als 300 historische Bilder präsentiert und von der Geschichte der Bahn in über 125 Jahren berichtet. Die Bahnstrecke im Regental gilt als eine der landschaftlich schönsten Bayerns. Seit der Eröffnung der Bahnlinie am 10. November 1890 für den Güterverkehr und am 20. November 1890 für den Personenverkehr gibt es vieles zu dieser wildromantischen Bahnstrecke zu erzählen. Andreas Fried hat über Jahre hinweg umfangreiches historisches Bildmaterial zusammengetragen. Er geht auf die Besonderheiten des Streckenverlaufs und existenzbedrohende Ereignisse ein, wie etwa ein geplantes großes Stauseeprojekt im Regental. Die Anschlussbahnen zum Quarzschotterwerk am Großen Pfahl – der so genannten Quetsch – und zur Papierfabrik in Teisnach sind ebenso Thema dieses bildreichen Vortrages. Der Eintritt zum Bildervortrag ist frei.ro 

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200 Schulen liegen im Naturparkgebiet

Am Donnerstag Lehrerfortbildung mit dem Staatlichen Schulamt Regen im Grenzbahnhof

Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayer. Wald e.V. bietet in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt Regen in den NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein eine Lehrerfortbildung an. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 29. Oktober, um 14.30 Uhr statt und dauert etwa zwei Stunden.

Im Gebiet des Naturparks Bayer. Wald gibt es über 200 Schulen aller Schularten und zusätzliche eine große Zahl von Kindergärten mit insgesamt einigen tausend Pädagogen, die als außerordentlich wichtige Multiplikatoren dienen. Ihnen möchte der Naturpark die neue Einrichtung im historischen Grenzbahnhof und das pädagogische Programm bekannt machen.

Der Grenzbahnhof bietet verschiedene thematische Schwerpunkte unter einem Dach: Das Europäische Fledermauszentrum informiert über Biologie, Lebensweise und Schutzmaßnahmen der nützlichen Insektenfresser. Eine interaktive Ausstellung zum „König Arber“ spannt den Bogen von der letzten Eiszeit bis heute und informiert über naturkundliche Besonderheiten. Das einzige ostbayerische Skimuseum präsentiert die Entwicklung des Skilaufes, darüber hinaus gibt es Informationen zur Eisenbahn als umweltfreundlichem Verkehrsmittel und zur Geschichte der Bahnstrecke von Plattling nach Klattau auf der kürzesten Verbindung von München nach Prag.

Außerdem liefert die Einrichtung Informationen zu Großschutzgebieten, das heißt zu den Natur- und Nationalparken beiderseits der Grenze sowie zu einer mustergültigen, energetischen Gebäudesanierung. Die dreisprachigen Ausstellungen werden durch interaktive Medien mit Apps und ausleihbaren Tabletts ergänzt. Zusätzlich gibt es ist im historischen Restaurant eine Bewirtungsmöglichkeit. Die Anreise ist bequem im Stundentakt mit der Waldbahn möglich.

Alle interessierten Lehrkräfte und ErzieherInnen sind zu dieser Veranstaltung eingeladen.löf 

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Der Klimawandel kostet Milliarden

Beeindruckende Zahlen bei Vortrag in der Umweltstation

Viechtach. „Äußerst wahrscheinliche Hauptursache für den Klimawandel ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts der Einfluss des Menschen“: Das sagt Diplom-Ingenieur Keywan Pour-Sartip vom Verein „Centrales Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk“ in Straubing, kurz C.A.R.M.E.N.

Pour-Sartip bezieht sich dabei auf den Bericht des Weltklimarates, in dem der Begriff „äußerst wahrscheinlich“ eine 95-prozentige Sicherheitswahrscheinlichkeit festlegt. Auf Einladung der Umweltstation Viechtach des Naturparks Bayerwald und des Agenda 21 Arbeitskreises Energie und Verkehr referierte Pour-Sartip zum Thema „Klimawandel in Bayern“.

Wetter ist nicht gleich Klima, stellte er zunächst heraus und erklärte, dass das Klima eine Zusammenfassung der Wettererscheinungen, regional oder global über einen längeren Zeitraum darstellt, teilweise bis zu 30 Jahre betrachtet. Mittlere Jahrestemperatur oder mittlere Niederschlagsmenge sind zum Beispiel klimatische Kenngrößen. Neben der Erwärmung beobachtet man den Anstieg des Meeresspiegels und eine Häufigkeit von Extremwettereignissen. Globale Auswirkungen sind unter anderem das Abschmelzen der Pole und Gletscher, Zerstörung von Lebensraum, die Versauerung der Meere sowie Zunahme von Krankheiten und Hitzestress. In den letzten 100 Jahren ist die globale mittlere Temperatur um 0,8 Grad Celsius gestiegen.

Bis 2050 wird sie mindestens auf 2 Grad Celsius ansteigen; selbst dann noch, wenn die Menschheit die Treibhausgas-Emissionen ab sofort drastisch einstellt. Gelingt das nicht, kann bis Ende des Jahrhunderts ein noch höherer Temperaturanstieg mit unberechenbaren Auswirkungen erreicht werden. Dann nämlich werden zusätzlich große Mengen von Methangas zum Beispiel aus Permafrost-Regionen frei, die die Erwärmung unaufhaltsam beschleunigen.

Als bereits sichtbare regionale Auswirkungen nennt der Referent, die Zunahme der heißen Tage mit Temperaturen über 30 Grad. Laut Angaben des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) stieg die Zahl der heißen Tage von 1971 bis 2000 um neun Tage im Jahr. Prognostiziert von 2021 bis 2050 werden es noch weitere 18 Tage pro Jahr sein. Die Jahreszeiten mit Bezug auf Wachstums- und Entwicklungsstadien der Pflanzen haben sich seit 1961 bis heute um etwa zwei bis drei Wochen nach vorne verschoben, die Vegetationsperiode um 26 Tage verlängert.

Bezüglich des Niederschlags stellt der Vortragende fest, dass die Wassermenge über das Jahr zwar noch gleich geblieben ist. Aber von Mai bis Oktober fiel im Durchschnitt zehn Prozent weniger Niederschlag, während von November bis April fünf bis zwanzig Prozent (je nach Region) mehr gefallen ist – kurz: die Sommer werden trockner, die Winter werden feuchter.

Zu beobachten ist auch ein vermehrtes Aufkommen von Schädlingen. Der Einfluss auf Land- und Forstwirtschaft und auf deren Erträge ist deutlich spürbar. Anpassungs- und Vorsorgemaßnahmen sind zu treffen. Als Beispiele nennt er die Einrichtung von Bewässerungssystemen, bauliche Anpassung der Ställe, sogar Einsatz von wärmeresistenten Pflanzen bzw. Tieren.

Die finanziellen Auswirkungen, so zitiert Pour-Sartip den Bericht des LfU „Bayerns Klima im Wandel“, werden sich bis 2050 alleine für Bayern auf geschätzte 113 Milliarden Euro summieren, um Klimaschäden zu beseitigen und Klimawandelanpassungen durchzuführen. „Der Klimawandel ist im vollen Gang, aktives Handeln zur Verlangsamung des Prozesses und zur Anpassung ist dringendst geboten“, so beendete der Vortragende sein spannendes Referat.

Es folgte eine lebhafte Diskussion.vbb 

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Bezaubernde Landschaften im Šumava

Martin Stary stellte den Nachbarpark im Grenzbahnhof vor

Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte Martin Stary von der Nationalparkverwaltung Šumava in die Naturpark Welten eingeladen. Stary sprach zum Thema „Natur im Nationalpark Šumava“.

Der Šumava, bietet eine bezaubernde Landschaft mit Wäldern, Mooren und Gewässern. Die eiszeitlichen Spuren sind bis heute überall zu finden. Im Jahr 1991 ist dort der größte Nationalpark der Republik Tschechien mit zirka 69 000 Hektar entstanden. Höchster Punkt ist der Plöckenstein mit 1378 Metern. Der Šumava Nationalpark entstand als zweiter Nationalpark in der Tschechischen Republik, nach dem Riesengebirge.

„Fünf Eiszeitseen gibt es dort“, berichtete Stary. Daneben sind eine Reihe bezaubernder Moore entstanden wie zum Beispiel das „Königsfilz“ bei Borová Lada. Bereits Jahre zuvor entstand entlang der Europäischen Hauptwasserscheide im Böhmerwald das 99 624 Hektar große Landschaftschutzgebiet Šumava. Später wurden dann FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) und Vogelschutzgebiete nach EU-Recht ausgewiesen. Seltene Arten sind das Auerhuhn und das Birkhuhn. Birkhühner profitierten über Jahrzehnte hinweg von der extensiven, kleinteiligen Landwirtschaft, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs anhielt. „Ihre Population ist aber derzeit gefährdet“, betonte Martin Stary. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Nationalpark Bayerischer Wald werden derzeit die Haselhühner, die dritte vorkommende Raufußhühnerart, näher untersucht. Auch auf andere seltene Tiere wie Schwarzstorch, Fischotter, Luchs und Habichtskauz ging Martin Stary näher ein.

Daneben wurden wichtige Pflanzenarten näher betrachtet. Typische Hochmoorpflanzen und verschiedene Waldgesellschaften stellte der Referent im Lauf des Vortrags näher vor. Über 500 Hektar Moorflächen seien seit den 1990er Jahren renaturiert worden.

Interessant ist auch, dass die Verwaltung in Vimperk sich detailliert mit der Baukultur im Böhmerwald auseinander gesetzt hat. „Ein großer Baudruck entsteht durch Ferienhäuser, die von stätischen Bewohnern aus der Tschechischen Republik finanziert werden“, erklärte Marin Stary. Hier gebe es mittlerweile ein Handbuch mit Empfehlungen, die Bauhöhe und Dachneigung von Gebäuden regelten. Mit dieser Maßnahme wolle man vermeiden, dass ein Durcheinander von Baustilen den Böhmerwald verschandele.

Zum Schluss der Veranstaltung bedankte sich Hartwig Löfflmann beim Referenten Martin Stary für seinen aufschlussreichen Vortrag. löf 

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