Aktuelle Meldungen

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Auf den Spuren der Holztrift im Bayerwald
Naturpark Bayerischer Wald e.V. unterwegs an der Ilz

An die 30 interessierten Wanderer waren der Einladung des Naturparks Bayerischer Wald e.V. gefolgt, um bei herrlichem Wetter den Spuren der Holztrift auf der Ilz zu folgen. Ausgehend vom Schloss Fürsteneck führte die Route über den Schlossberg zur Triftsperre in der Wolfsteiner Ohe. Nach einer kurzen Erläuterung der Waldzusammensetzung am Schlossberg, wo unter anderem auch die Bergulme noch häufig in der Verjüngung zu finden ist, wurde vom Gebietsbetreuer Stefan Poost die Funktion der Triftsperre erläutert. Die Flächenmäßige Ausdehnung bis in die Hochlagen des Bayerischen Waldes, sowie die Anlage von Triftklausen und Kanälen und Durchbrüchen wurde den Zuhörern näher gebracht. Es erstaunte die Zuhörer, dass die Trift vom Wald bis nach Passau 6 Wochen dauerte und erst mit der Fertigstellung der Eisenbahnstrecke von Passau nach Freyung im Jahre 1892 sowie der Bahnverladung ab Fürsteneck auf vier Wochen verkürzt werden konnte. Auch die Frage der Logistik ohne Handy oder Funk konnte der Gebietsbetreuer anhand der Triftordnung für die Ilz aus dem Jahre 1912 erklären. Triftbeginn, Reihenfolge, Anzeigepflicht und Triftaufsicht war neben vielen anderen Dingen klar geregelt. An der Schönberger Triftsperre konnte anhand der noch im Wasser liegenden Querbalken der Aufbau der Triftrechen erklärt werden. Vom „schranzen“, dem zuschneiden des Wurzelanlaufs, bis zum Winterzug und Lagerung der Blöcher und des Brennholzes an den Ufern der Bächen reichte die Thematik. Neben der Holztrift wurden auch die Themen Neophyten und Biber an der Ilz erörtert. Nach gut zwei Stunden endete die Wanderung wieder am Schloss Fürsteneck.

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Naturpark Bayerischer Wald e.V. zu Gast im Markt Hengersberg
39. Jahreshauptversammlung zügig abgewickelt

Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. war zu Gast im ältesten Markt Niederbayerns. Hengersberg wurde bereits im Jahr 1009 mit Marktrechten ausgestattet, so Bürgermeister Christian Mayer in seinem Grußwort. Er stellte den Markt Hengersberg kurz vor. Stellvertretender. Landrat Peter Erl überbrachte im Rahmen seines Grußwortes die Grüße des Landkreises Deggendorf und entschuldigte Landrat Christian Bernreiter. In Rekordzeit von gut einer Stunde konnten dann die Regularien des Naturparks abgewickelt werden.

Der 1. Vorsitzende Heinrich Schmidt begrüßte alle Versammlungsteilnehmer, ganz besonders alle Ehrengäste, speziell die Bezirksrätin Margret Tuchen und den Vertreter der Regierung von Niederbayern, Herrn Ltd. RD Walter Czapka.

Heinrich Schmidt blickte auf das erste Jahr seiner Amtstätigkeit als 1. Vorsitzender zurück. Zur Versammlung konnte er 54 Mitglieder und Gäste begrüßen. Schmidt dankte allen für das Kommen und vor allem für die gute Zusammenarbeit das Jahr hindurch. Das Landschaftsschutzgebiet Freyung-Grafenau wurde zum 1. März 2006 rechtsgültig ausgewiesen. Dort kann man jetzt zukunftsweisend Naturparkarbeit betreiben. Leider fehlen trotz der Erweiterung des Naturparks um einen ganzen Landkreis Richtung Freyung-Grafenau, bedingt durch die Sparwelle, 2 Personen in Naturpark-Geschäftsstelle und Werkstatt, was die Arbeit erschwert. Künftig müssen Personalstunden auch auf Projekte zugeordnet werden. Die ausufernde Bürokratie tut ihr übriges. Heinrich Schmidt wies auch darauf hin, dass die Förderrichtlinie zum 31.12.2006 ausläuft und vom Ministerium neu verlängert werden muss. Erfreulich ist, dass mittlerweile für 4 Jahre Messdaten für das neue Naturpark-Informationshaus vorliegen. Danach wurde kurz das neue Layout „Nationale Naturlandschaften“ der beiden Dachorganisationen Europarc Deutschland und Verband Deutscher Naturparke vorgestellt. Nach amerikanischem Vorbild sollen künftig alle Großschutzgebiete der Bundesrepublik mit einem einheitlichen Layout bei Druckmaterialien, Internetauftritten und Präsentationen vorgehen. Damit soll der Bekanntheitsgrad erhöht werden.

Bildungsreferent und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann ging im Rahmen seines Geschäftsberichts zunächst auf die gute Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde des Nationalparks ein. Ein herzlicher Dank ging an diesen Verein für die großzügige finanzielle Unterstützung alljährlich. Er unterstrich besonders auch die gute Zusammenarbeit bei der Zeitschrift „Schöner Bayerischer Wald“ und warb für Neuabonnenten. In jeder Ausgabe sind Neuigkeiten über den Naturpark zu lesen. Ein Schwerpunkt der derzeitigen Arbeit im Erholungsbereich liegt auf der Erstellung digitaler Übersichtswanderkarten, dort wo die alten Karten stark überarbeitungsbedürftig sind. Im vergangenen Jahr wurde auch eine neue zweisprachige Broschüre zum Grenzbahnhof Eisenstein und eine neue Broschüre zum Pfahl im Naturparkgebiet erstellt. Im August erscheint dann eine eigene Broschüre zur Arberregion. Der neue Arberbetreuer Arnold Multerer konnte sich ebenfalls im Rahmen der Versammlung kurz vorstellen.

Haushaltsnachweis, Haushaltsplan und Wahl der Rechnungsprüfer konnten mit einstimmigen Beschlüssen abgesegnet werden.

Hartwig Löfflmann informierte anschließend über die Qualitätsoffensive Naturparke in der Bundesrepublik. Mit einem 500 Punkte-Katalog sollen Naturparke bundesweit evaluiert werden und Stärken und Schwächen aufgezeigt werden. Der Naturpark Bayerischer Wald war unter den 13 ersten Naturparken die sich evaluieren ließen. Die Teilnahme führte zu einem guten Ergebnis. Derzeit ist die fünfte Naturpark-Infostelle in Bau. Für den Landkreis Straubing-Bogen entsteht im Obergeschoss des alten Bahnhofs der Stadt Bogen eine Naturpark-Infostelle mit dem Themenschwerpunkt Donau, Donaurandbruch und Bogenberg. Die Eröffnung ist für 14. Oktober 2006 vorgesehen. Anschließend wurde die neue Datenbank des Naturparks vorgestellt, die mit INTERREG-III-Geldern gefördert wurde. In den letzten 3 Jahren entstand hier eine enorme Datenmenge, die den Naturraum von der Donau zur Moldau ausführlich beschreibt und auf Sehenswürdigkeiten und Tourenvorschläge für Gäste und Einheimische hinweist. Diese Datenbank soll vor allem Touristikern in den Gemeinden und Vermietern helfen, die Freizeitplanung für Gäste aber auch für Einheimische, zu erleichtern. Ein umgangreiches Angebot für Touren zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit Bahnen, Bussen oder dem Pkw sind dort zu finden.

Beim letzen Tagesordnungspunkt ging der 1. Vorsitzende Heinrich Schmidt auf das bevorstehende 40-jährige Gründungsjubiläum im Jahr 2007 des Naturpark Bayerischer Wald e.V. ein. Am 18. Mai 2007 soll im Rahmen eines Festaktes gefeiert werden. Man wird versuchen, dazu den Umweltminister einzuladen. Beim Tagesordnungspunkt Wünsche und Anträge bemängelten zwei Redner, teilweise mit Recht, die ausufernde Bürokratie bei der Förderabwicklung im Erholungsbereich. Mit sehr engen Vorschriften werde die praktische Arbeit bis zur Unmöglichkeit erschwert. Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen mehr gab, schloss der 1. Vorsitzende Heinrich Schmidt die Versammlung und dankte für das Kommen und die stets gute Zusammenarbeit.

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Naturpark-Exkursion in das Graflinger Tal
Mit Dr. Gerhard Nagl „Natur am Bach“ erkundet

Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte zusammen mit BN und LBV eine Exkursion an den Kollbach, der im Deggendorfer Stadtgebiet Bogenbach heißt, unternommen. Der Kollbach zählt zu den wenigen, noch relativ ursprünglich erhaltenen Tieflandbächen. Sehr interessante Arten, die anderswo bereits verschwunden sind, sind dort erhalten geblieben. Nicht nur der Kollbach selbst, sondern auch unscheinbare Seitenbächlein oder Wiesengräben bergen hier interessantes Leben. Das Wasserkreiskraut ist stark im Rückgang begriffen, der einzige Standort im Landkreis Deggendorf liegt hier.

Die orange-roten Hinterschenkel des Weibchens der Sumpfschrecke sind ein gutes Erkennungszeichen. Die Sumpfschrecke ist wie der Steinkrebs in den Bächen ebenfalls eine Rarität. Im Rahmen der Exkursion ließ sich sogar ein Grasfrosch bereitwillig in einem Wiesengraben fotografieren. Noch zahlreiche weitere Pflanzenarten konnte man auffinden. Besonders erwähnenswert ist die Klee- oder auch die Nesselseide, die als Schmarotzerpflanzen gelten. Beide gehören der Roten Liste an. Sie brauchen als Schmarotzerpflanzen keine eigenen Blätter und winden sich um andere Pflanzen herum. Für viele Insekten interessant ist Totholz im Wasser. Damit stehen dann auch wieder viele Fischnährtiere zur Verfügung. Die weltweit vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel kommt ebenfalls noch hier vor. Sie lebte bereits vor 80 bis 100 Millionen Jahren zur Zeit der Saurier. Die Flussperlmuschel stellt also ein lebendes Fossil dar. Wichtig zum Schutz ist, dass nur wenige Nährstoffe in das Gewässer eingetragen werden.

Im Rahmen der Exkursion zeigte sich wieder einmal, dass die gemähte Feuchtwiese wesentlich mehr Pflanzenarten aufweist als beispielsweise Hochstaudenfluren mit Mädesüß. Typisch für Bayerwaldbäche ist der Straußfarn, der sich am Ufer in prächtiger Ausführung zeigte. Nach etwa 2 ½ Stunden erreichte man wieder den Ausgangspunkt und Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. bedankte sich bei den Teilnehmern und ganz besonders beim Referenten Dr. Gerhard Nagl für seine engagierten und umfangreichen Informationen.

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Arnold Multerer als neuer Arber-Betreuer beim Naturpark Bayerischer Wald e.V.

Beim Naturpark Bayerischer Wald e.V. gibt es ein neues Gesicht zu sehen. Arnold Multerer aus Arnschwang ist als neuer Gebietsbetreuer für den Naturpark tätig. Der studierte Diplomingenieur ist seit Mai diesen Jahres speziell für die Arberregion zuständig. Sein Studium der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung absolvierte er an der Technischen Universität München - Weihenstephan.
Im Anschluss an sein Studium war er zuerst für das Verbraucherschutzministerium im Rahmen der Bundesgartenschau in München tätig. Dort leitete Multerer den Deutschen Pavillon, der sich mit dem großen Thema der Nachhaltigkeit beschäftigte. Auf über einem Hektar Anbaufläche wurden über 300 verschiedene Pflanzen und deren Verwendungsmöglichkeiten dargestellt. Speziell der Garten der Nachwachsenden Rohstoffe war nicht nur ein Besuchermagnet, sondern war für den Pavillonleiter der Interessanteste und am Besten gestaltetste Beitrag auf der BUGA in München. Hier konnte der Besucher etwas über Verwendung und Zukunftsperspektiven verschiedener Biokraftstoffe in Erfahrung bringen. Eine knappe Million Besucher konnte Multerer in seiner vergangenen Tätigkeit als Pavillonleiter im sog. Biovisionspavillon auf der Gartenbauausstellung in München willkommen heißen.
Umso mehr war der neue Gebietsbetreuer von seinem neuen Arbeitsplatz im Informationshaus Zwiesel begeistert: „Ich finde es klasse, dass genau die Themen, welche ich 6 Monate lang der breiten Öffentlichkeit auf der BUGA präsentierte in den ökologischen Hightechbau umgesetzt wurden. Zum einem die effiziente Nutzung der Sonnenenergie zur Wärmegewinnung, zum anderen die gesundheitsbewusste und energiesparende Wärmedämmung aus Nachwachsenden Rohstoffen.“ Somit findet Arnold Multerer für sich das optimale Arbeitsumfeld vor. Auf Grund seines Aufgabenbereiches ist er jedoch oft im Außendienst tätig, wo er Führungen, Exkursionen und Projekttage abhält. Wie auch bei den meisten anderen eingesetzten Gebietsbetreuern in Bayern ist die Öffentlichkeitsarbeit Schwerpunkt seiner Tätigkeit.
Erfahrung in diesen Bereichen der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit sammelte Multerer als Verantwortlicher nicht nur auf der BUGA in München, wo er für die Koordination des Grünen Campus in seinem Pavillon und die Pressearbeit zuständig war. Sondern auch bei der größten Verbrauchermesse Deutschlands, der Internationalen Grünen Woche in Berlin 2006. Dort war er für die Planung und Durchführung vom Bühnenprogramm des Landwirtschaftsministeriums verantwortlich. In diesem Zusammenhang erstellte er auch das Kinder- und Jugendprogramm über die Inhalte der Messehalle und unterrichtete die teilnehmenden Klassen in Land- und Waldwirtschaft, gesunder Ernährung, biologischer Schädlingsbekämpfung und vieles mehr.
Deshalb ist für Multerer auch in seinem neuen Job besonders wichtig, dass „die Leute mehr über ihre natürliche Umgebung und deren Besonderheiten erfahren“. Hierfür sind die naturräumlichen Gegebenheiten der Arberregion wie geschaffen. Der Große Arber selbst ist mit 1.456 Metern Höhe nicht nur der „König“ unter den Berggipfeln, sondern erreicht auch als einziger Berg im Bayerischen Wald die natürliche Waldgrenze. Latschengebüsche und subalpine Borstgrasrasen kennzeichnen das Gipfelplateau. Viele Eiszeitreliktarten, die anderswo bereits verschwunden sind, haben hier ihr Rückzugsgebiet gefunden. Mit dem Felsenstraußgras, dem Rollfarn oder auch der Alpenbraunelle bei den Vögeln, sollen nur wenige Arten genannt sein.
Doch nicht nur diese Gedanken werden mit dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes verbunden, sondern auch viele andere: „... Eine Radaranlage fürs Militär...“, „...Weltcup am Arber ...“, „... auf den Arber brauchst net gehen, der is eh scho hin ...“, „... in der Seewand gibt es noch einen Urwald ...“, „... im Spätherbst und im Winter hat man bei gutem Wetter eine schöne Fernsicht zu den Alpen ...“. Das Bergmassiv muss somit den vielfältigsten Interessen und Ansprüchen Rechnung tragen. Mehr als eine Dreiviertel Million Besucher finden sich alljährlich hier ein, sei es um den „König“ zu bewandern oder sich im Rausch des Tempos auf den Skipisten hinabzustürzen.
Um aber der damit stark beeinträchtigen Flora und Fauna weitgehend Rechnung tragen zu können, ist die Optimierung der Besucherlenkung ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich für den Naturparkler. Eine enge Zusammenarbeit mit Grundstückseigentümer und speziellen Zielgruppen ist hierfür die Vorraussetzung.
Arnold Multerer wird künftig auch die wissenschaftlichen Arbeiten mit unterstützen, um aussagekräftige Daten über die Entwicklung der besonderen schutzwürdigen Bereiche zu erhalten. Beispielsweise sind seit 1994 bereits Dauerbeobachtungsflächen für den seltenen Ungarischen Enzian am Gipfelbereich eingerichtet worden.
Für diejenigen, welche mehr über das Arbergebiet in Erfahrung bringen wollen, gibt es ein Arberfaltblatt in Deutscher und Tschechischer Sprache oder die Internetseite www.naturpark-bayer-wald.de

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Botanische Wanderung im Ilztal
Karel Kleyn und Stefan Poost betreuten Naturpark-Veranstaltung

Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. veranstaltete zusammen mit dem Biologen Karel Kleyn und dem Gebietsbetreuer Stefan Poost eine geführte Botanikwanderung an der Ilz. Eine kleine Gruppe naturinteressierter Wanderer hatte sich trotz des herrlichen ersten Badewetters eingefunden.

Neben Waldziest und Waldgeißbart konnte auch die Tollkirsche bewundert, sowie deren toxische Eigenschaften besprochen werden. Die falsche Brunnenkresse, besser bekannt als „Brunnsalat“ und die knotige Braunwurz sind neben dem verblühten Waldmeister nur einige der zahlreichen Arten. Die ersten gelben Blüten des schlitzblättrigen Sonnenhutes, der hier leider nicht heimisch ist und andere heimische Arten verdrängt, waren ebenfalls schon zu sehen. Verschiedene Libellen und Schmetterlinge nutzten das heiße Wetter zum fliegen. Laut Kleyn brauchen die unterschiedlichen Arten eine bestimmte Außentemperatur zum starten. An diesem Tag herrschten also ideale Flugbedingungen.

Die Umwandlung der dichten Fichtenreinbestände im unmittelbaren Überschwemmungsbereich in natürliche Auwälder oder Nasswiesen war ein weiteres Thema der Exkursion. An einer Beispielfläche zeigte der Gebietsbetreuer Stefan Poost, wie aus einem ehemaligen, dichten Fichtenreinbestand, der Schadanfällig gegenüber Windwurf, Schneebruch und Borkenkäfer ist, wieder die Voraussetzung für eine Nasswiese geschaffen wurde. „Ein Netz von offenen Flächen und standortgerechte Auwälder wären die effektivste Maßnahme für Hochwasserrückhalt bereits an den Flussoberläufen. Dies würde vor allem den am Unterlauf liegenden Gemeinden und Städten zur Reduzierung der Hochwasserspitzen helfen. Auch dem Biber und anderen Tier- und Pflanzenarten käme diese Entwicklung sehr entgegen.

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Nymphen im Bayerwald?
Neue Fledermausart in Deutschland entdeckt

Während warmer Abendstunden sieht man sie nun wieder eifrig nach Insekten jagen: Die Fledermäuse sind nach dem langen strengen Winter aus ihren Winterquartieren gekommen. Die Weibchen finden sich jetzt zu den so genannten Wochenstuben zusammen, wo sie ihr Junges großziehen, die Männchen sind in dieser Zeit Einzelgänger oder schließen sich zu reinen „Männerclubs“ zusammen.

Fledermäuse sind vollkommen harmlos und ausgesprochen nützlich. Eine Wochenstube kann, je nach Art bis zu mehrere hundert Weibchen beherbergen und viele Kilogramm Insekten vertilgen. Die Fledermausbestände sind seit den 60er Jahren wegen der Veränderungen in der Umwelt, vor allem wegen der Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft drastisch zurückgegangen. Alle Fledermäuse stehen deshalb unter Naturschutz. Mit seinem erfolgreichen Fledermausschutzprogramm kümmert sich der Naturpark Bayerischer Wald e.V. seit Jahren um die seltenen Tiere. Dabei wurde auch festgestellt, dass im Bayerischen Wald noch Arten vorkommen, die deutschlandweit schon fast ausgestorben sind.

Fledermäuse sorgen immer wieder für Überraschungen. Aufgrund der Klimaerwärmung wandern sogar mediterrane Arten, wie die in Italien vorkommende Weißrandfledermaus bis nach Bayern. Auch bringen genetische Analysen immer wieder einmal neue Fledermausarten zum Vorschein, die rein optisch kaum von den bekannten Arten zu unterscheiden sind. Vor drei Jahren war es ein daumengroßer Winzling, die Mückenfledermaus, den die Forscher entdeckt hatten. Eine erst 2006 neu entdeckte Art, die die Fledermauskundler in Aufregung versetzt, ist auch alles andere als ein Schwergewicht. Nicht mehr als fünf Gramm bringt die neu entdeckte Nymphenfledermaus auf die Waage. Die kleine Nymphe hat ihren Lebensraum in alten naturbelassenen Wäldern. Ob sie im Bayerischen Wald vorkommt, ist allerdings noch unklar. Der Naturpark bittet deshalb alle Landkreisbewohner um die Mithilfe beim Auffinden von Fledermausvorkommen.

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Gschichtn´vom Arber
Sagenwanderung auf den Großen Arber

Die beiden Naturparke Oberer Bayerischer Wald und Bayerischer Wald boten am letzten Samstagabend gemeinsam eine etwas andere Wanderung auf den Gipfel des Arbers an. Sagen und Geschichten (wahre und weniger wahre) standen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Knapp 40 Teilnehmer ließen sich mit in die Vergangenheit nehmen. Begonnen wurde im 16. Jahrhundert als der bayerische Geschichtsschreiber Apian erstmals einen Berg erwähnte, der „Herba- Berg“ – wegen seiner vielen seltenen Gewächse- oder „Ethwa“ genannt wird. Nach mehreren Streitigkeiten zwischen Böhmen und Bayern vor allem um die fischreichen Seen am Arber wurde dann bei der Grenzfestlegung 1764 der Arber der bayerischen Seite zugeschlagen.

Nach dieser Einführung zur Geschichte des Grenzgebietes und zum Namen des Arbers, machte sich die Gruppe auf den Weg hinauf zur Arbereben.. Bei den Totenbrettern wartete schon der nächste Arberliebhaber und Geschichtsschreiber aus der Vergangenheit. „Der Professor der Baukunst Bernhard Grueber“, hatte schon 1851 einen Bericht über den Arber „von den Eingebornen Arwa genannt“, verfasst. Er erzählt von seinen Erlebnissen und gab folgenden Rat an die Hundebesitzer:“ Denjenigen , welche den Arber besteigen , möchte anzurathen sein, keinen Hund mitzunehmen, denn das Waldvieh ist diesem Thiere gram und geht erboßt auf es los, wodurch auch der Herr in Gefahr kommen kann.“ Nächste Station war der Zugang zum Schmugglerweg. Dort mussten auch die Teilnehmer der Sagenwanderung ihren Teil zum Abend beitragen. Jeweils 19 Teilnehmer bekamen eine Zeile des Gedichtes „Der Arber“von Rudolf Stuiber zugeteilt und gaben dann abwechseln das Gedicht zum besten. Der Schmugglerweg war dann auch willkommene Gelegenheit, das Thema Schmuggler und Schmugglergschichten aufzugreifen. Ein leibhaftiger „Schwiazer“ auf der Flucht vor den „Grenzern“ begegnete der Gruppe dann auf dem Schmugglerweg, hoch über dem Kleinen Arbersee. Da ihn die Wanderer vor seinen Verfolgern versteckten, teilte er seinen Blutwurz und ein „Spezial- Arberkracherl“mit ihnen und erzählte ihnen die wahre Geschichte vom „Fischer am Arbersee“. Die anschließende Märchenwiese war Schauplatz für das herzerweichende Märchen von der „Nixe im Arbersee“, das einen tragischen Ausgang nahm. In der Bodenmaiser Mulde wurde dann das Thema „Druden“ aufgegriffen. Frauen, die um Mitternacht Menschen ausuchen und sich Ihnen auf die Brust setzen und sie „drucken“. Auf dem Weg zum Gipfel begegnete den Teilnehmern die Alte vom Arber, die Männern von Liebeskummer befreit. Zum Abschluss stimmten die Wanderer am Gipfel des Arbers noch das Arberlied „ Wenn hoch i drob´n am Arber steh“ an und beendeten damit stimmungsvoll bei sternenklarem Himmel die Sagenwanderung.

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Naturpark-Exkursion Rund um den Großen Arbersee
Große vogel- und naturkundliche Arberwanderung

Am vergangenen Sonntag (11.06.06) fand eine vogel- und naturkundliche Exkursion rund um den Großen Arbersee und in die Arberseewand statt. In Zusammenarbeit der beiden Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald und des LBVs wurde Fritz Reiter, ein Experte für die heimische Fauna, als Referent eingeladen. Zusammen mit ihm und dem Gebietsbetreuer der Arberregion, Arnold Multerer, wurde die 40köpfige Teilnehmergruppe in die Welt der Arbervegetation und -fauna entführt.
Am Großen Arbersee konnten die Teilnehmer bereits die ersten Seebewohner, wie den Zwergtaucher und die Reiherente unter Beobachtung nehmen. Außerdem erfuhren sie die Entstehungsgeschichte des Arbersees, der in der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren seinen Ursprung fand. Eine weitere Besonderheit der beiden Arberseen sind die schwimmenden Inseln, die Ende des 19. Jahrhunderts durch Menschenhand entstanden. Infolge der Anstauung des Seewassers zur besseren Nutzung für die Holztrift, lösten sich Moorfilze vom Randbereich des Sees und blieben bis heute als „schwimmende Inseln“ erhalten. Beim Einstieg in die Arberseewand wurde den Teilnehmern die Wichtigkeit von ausreichend Totholz in den Wäldern bewusst. Nur in totholzreichen Waldbeständen können z.B. verschiedene Spechtarten ihre Nahrungsgrundlage sichern und einen optimalen Höhlenplatz für die Aufzucht der Jungvögel vorfinden. Der urwaldähnliche Baumbestand in der Arberseewand ist hierfür optimal geeignet. So kann mit etwas Glück der Weißrückenspecht, der Dreizehenspecht oder der Buntspecht angetroffen werde. Wem das Glück versagt bleibt diese Spechte bei ihrem Tagesgeschäft anzutreffen, der wird aber trotzdem genügend Specht-Fraßspuren an abgestorbenen Bäumen zu sehen bekommen.
Beeindruckend ist aber nicht nur die Vogelwelt in der bis zu 400 Meter steil aufragenden Felswand, sondern auch die weitgehend natürliche Vegetation. Baumriesen mit einem Alter von über 500 Jahren sind hierbei keine Seltenheit. Ebenso die farnbewachsenen Hänge und die moosbedeckten Felswände übten ihren Reiz auf die Exkursionsgruppe aus.
Zum Erstaunen vieler Teilnehmer wurden auch noch zwei Schneebretter in der Felswand überquert, die aufgrund der Höhenlage und des kleinklimatischen Klimas der Arberseewand auch noch den Monat Juni überdauern werden.
Während der Wanderung erläuterte Reiter immer wieder die zu hörenden Vogelstimmen, wie der Tannenmeise, des Buchfinken, des Wintergoldhähnchens, des Rotkehlchens oder der Gebirgsstelze.

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