Abendliche Fledermaustour am Großen Pfahl

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Naturpark-Umweltstation Viechtach

Am vergangenen Donnerstagabend machten sich Interessierte mit der Umweltstation Viechtach auf Fledermaus-Entdeckungstour am Großen Pfahl. Auf der Wanderung vom Parkplatz Richtung Verladestation erfuhren die Teilnehmenden Interessantes über das Naturschutzgebiet Großer Pfahl, ehe sie bei der Verladestation angekommen, eine Reihe von Fledermaus-Exponaten vorfanden. Geheimnisvoll und leise sind sie: Die kleinen Schatten der Nacht. Nicht verwunderlich also, wenn die Wenigsten wissen, dass Fledermäuse als Insektenfresser am nächsten mit dem Igel verwandt sind und, anders als der Name vermuten lässt, nichts mit Nagetieren wie der Maus zu tun haben. Fledermäuse beflügeln seit jeher die Fantasie der Menschen. Einige finden sie sogar gruselig. So wurde der Teufel oft mit Fledermausflügeln dargestellt und Engel hingegen mit Vogelflügen. Bei genauerer Betrachtung stellt man aber fest, dass ihnen oft unrecht getan wurde und man die kleinen Fellbälle einfach mögen muss. Nach einigen Erklärungen zur Vielfalt in Gestalt und Lebensweise waren alle Teilnehmenden von den nächtlichen Wesen fasziniert. 25 Fledermausarten sind in Deutschland nachgewiesen, 19 davon leben und pflanzen sich im Bayerischen Wald fort. Sie sind alle streng geschützt, denn leider ist teilweise ein Rückgang ihrer Bestände zu vermerken. Grund dafür sind unter anderem Lebensraumschwund und die Abnahme von Insekten, zum Beispiel durch Insektizid-Einsatz. Unsere Region hat daher nationale Verantwortung für diese Tiere.

„Star des Abends“ war der Große Abendsegler, namens Krampus, der als Naturpark-Pflegling zur Fütterung und genauen Beobachtung mitgebracht wurde. Ab ca. 21:00 Uhr machte sich die Gruppe auf den Weg Richtung Steinbruch, um mit Fledermausdetektoren ausgerüstet, fliegende Fledermäuse anhand ihrer Rufe zu identifizieren. Nur die Rufe des Großen Abendseglers können wir im Kindesalter noch hören, da hier das Gehör des Menschen am besten ist. Das Rufmuster kann mit speziellen Geräten als sogenanntes Sonogramm dargestellt werden. Das Muster ist einzigartig für jede Art und hilft bei der Bestimmung der blitzschnell durch die Nacht fliegenden Jäger. Trotz mehrerer Versuche im Steinbruch und entlang des Quarzriffs war das Wetter mit anhaltendem Regen leider nicht ideal und es waren keine Fledermäuse unterwegs. Diese fliegen nur dann aus, wenn die Chance hoch ist auch Insekten zu finden, die allerdings bei Regenwetter auch nicht unterwegs sind. Dennoch konnten die mehr als 15 Teilnehmenden für ca. zwei Stunden in die Welt der Fledermäuse eintauchen und waren begeistert von der lehrreichen Exkursion. Wer Lust auf Fledermäuse bekommen hat, kann an mehreren Freitagen und Samstagen Ende Juli und im August an Fledermausexkursionen an unterschiedlichen Orten (Zwiesel, Regen, Deggendorf und Bayerisch Eisenstein) teilnehmen. Die Umweltstation Bayerisch Eisenstein lädt dazu alle recht herzlich ein. Nähere Informationen finden Sie im Naturpark-Jahresprogramm und unter www.naturpark-bayer-wald.de. Wer sich über Fledermäuse informieren möchte, findet weitere Informationen auf der Internetseite www.naturparkwelten.de oder speziell unter www.fledermaus-bayern.de.

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