Barrierefreiheit in NaturparkWelten weiter ausgebaut
Behindertenbeauftragter Helmut Plenk als Informationspartner
Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein Vorzeigeprojekt
Bei der Sanierung des Grenzbahnhofes hatte man von Anfang an bewusst auf eine barrierefreie Nutzung gesetzt. Bereits vor 5 Jahren wurde den NaturparkWelten die Auszeichnung „Bayern barrierefrei – Wir sind dabei!“ vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales verliehen.
Eine Auszeichnung ist immer auch Ansporn, noch besser zu werden. Die NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayer. Eisenstein sind zum Einen gut mit der Waldbahn erreichbar, zum Anderen stehen im Gebäude zwei Aufzüge und eine behindertengerechte Toilette mit Wickelmöglichkeit für Kleinkinder zur Verfügung. Außerdem ist das Personal bei Bedarf behilflich. Das ist ein bedeutsamer Schritt in die Richtung, dass alle am gemeinschaftlichen Leben teilhaben können. Das Thema Inklusion gewinnt in jüngster Zeit mehr und mehr an Bedeutung.
Mit Hilfe einer Sonderförderung im Rahmen von „Aktion Mensch“ wurden eine ganze Reihe weiterer Verbesserungen möglich gemacht. Der Naturpark investierte in eine App die vor allem Sehbehinderten und blinden Menschen einen Besuch ermöglicht und stellt in einer QR-Code-Linie vertiefte Ausstellungsinhalte dar. Neu ist auch eine Serie von Gebärdensprachevideos, die über das Smartphone abgerufen werden können. Die allerneueste Errungenschaft ist ein taktiler Raum im zweiten Obergeschoss. Dort sind drei größere Objekte als Tastmodelle angeschafft worden. Während beispielsweise in der Modelleisenbahn der Hinweis stehen muss, bitte nicht berühren, sind hier das Gebäude des Grenzbahnhofes, der Grenzstein aus der Eingangshalle und die Kassettendecke aus dem historischen Wartesaal 1. Klasse bewusst als Tastmodelle angelegt.
Ergänzt wird das durch einen ebenfalls unterfahrbaren, runden Tisch mit je einem Tastobjekt aus jeder Museumsetage. Eine Filzfledermaus steht für das Europäische Fledermauszentrum, ein Trittsiegel von einer Auerhahnfährte symbolisiert die Arberausstellung, ein alter Skischuh verkörpert das Skimuseum, eine Zugschlusslaterne steht für das Thema „Höchste Eisenbahn“ und eine zerlegte Dampflokomotive soll Lust auf die Modelleisenbahn machen. Das Ganze ist zudem über kleine Tafeln mit erhabener Schrift und über Braille-Schrift ertastbar und lesbar. Die Braille-Schrift besteht aus einer Kombination von fühlbaren, erhabenen, kleinen Punkten, mit der blinde Menschen Buchstaben erkennen und Wörter lesen können.
Das über dreijährige Förderprojekt „Aktion Mensch“ mit einem Volumen von rund 75.000 Euro endet im Dezember 2024, aber für den Naturpark bleibt der Ansporn, nach und nach weitere Verbesserungen vorzunehmen. Solche sind auch vorher schon schrittweise über Sonderprojekte aus dem Fördertopf des Bayerischen Umweltministeriums zu den Umweltstationen gekommen.
Helmut Plenk, der hauptberuflich Geschäftsführer des Sozialverbandes VdK Bayern e.V. im Ortsverband Regen ist, zeigte sich sehr beeindruckt beim Vorstellen der Modelle für blinde und sehbehinderte Menschen. Er sah in dem neuen Angebot eine deutliche Bereicherung der NaturparkWelten und ein ideales Angebot.
„Wir freuen uns auf zahlreiche Gruppen und auch Einzelbesucher, die in Zukunft unser Angebot annehmen werden“, so Geschäftsführer Hartwig Löfflmann. Denn Gruppen mit Handycap suchen verstärkt nach Angeboten, die für Sie geeignet sind und in erreichbarer Entfernung liegen. Die NaturparkWelten öffnen wieder an Weihnachten. Gruppenführung sind auch in der Zeit bis dahin möglich, aber nur auf Anfrage. Das Restaurant Vo’Gunders, kann man ebenfalls auf Anfrage unter der Telefonnummer 09925 18 29 766 besuchen.