Burgfreunde: Bahn frei für die Ziegen
Der Südhang der Burgruine soll künftig von den Tieren „gemäht“ werden
Weißenstein. Mit großem Eifer und Einsatz haben die Burgfreunde Weißenstein die extrem steile Südseite des Pfahlfelsens der Burganlage Weißenstein ausgelichtet. Auf dem Hang, der zuletzt vor zwei Jahren durch die Burgfreunde ausgelichtet worden war, kamen heuer mehrere Ziegen zum Einsatz, um dem stetigen Aufwuchs Herr zu werden.
Ziel der Aktion war die Freistellung dieses beeindruckenden Naturdenkmals, das mit dem Turm der Burganlage dort auf 758 Meter ihren höchsten Punkt erreicht. Matthias Rohrbacher, Schutzgebietsbetreuer des Naturparks, hatte die Burgfreunde für diese körperlich sehr anstrengende Pflegemaßnahme gewonnen. Mit dieser Auslichtung des Pfahls beugt man einer übermäßigen Verbuschung und damit einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes vor.
In diesem Jahr wurde ausgetestet, ob es möglich ist, die Hangseite mit Ziegen zu beweiden. Der Versuch klappte sehr gut. Die Tiere haben ihre Aufgabe zur vollen Zufriedenheit erledigt, so dass diese sehr steile Südseite auf Dauer beweidet werden soll. Da jedoch noch dickes Strauchwerk im steilen Gelände vorhanden war, musste durch eine komplette Auslichtung der ganzen Südseite die Voraussetzung erst geschaffen werden, dass die Ziegen den neuerlichen Aufwuchs im nächsten Jahr auch schaffen können.
Bei der diesjährigen Auslichtung gingen die Burgfreunde unter anderem mit Kettensägen zu Werke, um die zum Teil schon sehr großen Gehölze „auf den Stock“ zu setzen. Speziell in den steilen Felspartien mussten diese sehr massiv angewachsenen Gehölze unter extremem körperlichen Einsatz zurückgeschnitten werden. Aber auch das Areal nördlich des „Fressenden Hauses“ haben die Ehrenamtlichen mit Motorheckenscheren zurückgeschnitten. Hier war vor allem das stachelige Brombeergebüsch das größte Problem. Ohne gute Handschuhe konnte das stechende Gehölz nicht entfernt werden. Es waren mehrerer anstrengende Arbeitseinsätze nötig, um den Auftrag erledigen zu können. Die größte Problematik war die Standfestigkeit im Steilhang. Kaum ein Schritt, ohne dass die Landschaftspfleger nicht ins Rutschen kamen. Stabiles, trockenes Herbstwetter hat dazu beigetragen, dass die Auslichtung bis Anfang November abgeschlossen werden konnte. Für diesen außerordentlichen Einsatz bedankte sich der 1. Vorsitzende Josef Niedermeier herzlich bei den Helfern. Künftig sollen es die Tiere richten. Nachdem die persönliche Belastungsgrenze der Mitarbeiter erreicht war, begaben sich die Burgfreunde in den Burghof, um verlorengegangene Energie in Form einer kleinen Brotzeit auf den neuen Burghofgarnituren wieder zurückzugewinnen.
Fazit dieser Pflegemaßnahme: Mindestens einmal jährlich ist es erforderlich, die Beweidung durch Ziegen durchzuführen, damit es nicht wieder zu so starkem Aufwuchs der Gehölze auf der Südseite der Burganlage Weißenstein kommen kann.bb