Der Pfahl bleibt die Nummer 1
Großer Pfahl bei Viechtach erneut als „Nationales Geotop“ in Deutschland ausgezeichnet – Bayerischer Spitzenreiter
Andrea Neumeier
Viechtach. Groß und weiß ragt der Quarzfelsen aus dem Boden, entstanden vor rund 275 Millionen Jahren aus riesigen Gesteinsschollen. Der Große Pfahl bei Viechtach, eines von insgesamt 3500 Geotopen in Deutschland, gehört seit 2002 zu den schönsten bayerischen Geotopen. Jetzt wurde der Große Pfahl wie schon 2006 erneut mit dem Prädikat „Nationales Geotop“ Nr. 1 in Bayern ausgezeichnet.
Vom Bayerischen Umweltministerium und der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien wurde er unter den 77 prämierten deutschen Geotopen zum Schönsten in ganz Bayern gekürt und trägt nun das Prädikat „Nationales Geotop“.
Insgesamt wurden 14 bayerische Geotope ausgezeichnet. „Die Geotope sind allesamt Unikate und zeugen von der reichen Erdgeschichte Bayerns. Geotope sind zu Stein gewordene Geschichtsbücher“, sagte Umweltministerin Ulrike Scharf anlässlich der Urkundenverleihung.
Die Akademie hat bereits 2006 über einen Wettbewerb die schönsten Geo-Wunder Deutschlands gesucht. Als Ergebnis wurde an 77 Geotope in Deutschland die Auszeichnung „Nationales Geotop“ verliehen. Jetzt erfolgte die Rezertifizierung.
Vorher wurden die Geotope vom Geologischen Dienst des Bayerischen Landesamtes für Umwelt untersucht. „Die Auszeichnung ist eine ideale Ergänzung unseres Gütesiegels Bayerns schönstes Geotop“, sagte Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes.
Der Große Pfahl bei Viechtach ist die größte Erhebung des Bayerischen Pfahls, der sich auf einer Länge von 150 Kilometern von Passau bis nach Nabburg in der Oberpfalz erstreckt. Vorher musste der Pfahl erst freigelegt werden, damit er hinter Bäumen und Sträuchern überhaupt sichtbar wurde. Geotope sind erdgeschichtliche Formationen, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. Sie umfassen Gesteine, Böden, Mineralien, Fossilien und Landschaftsteile. Alle der 14 bayerischen „Nationalen Geotope“ wurden außerdem mit dem Gütesiegel „Bayerns schönstes Geotop“ prämiert.
Ziel ist es, die Geotope zu pflegen, in ein Rad- und Wanderwegenetz einzubinden und die Besucher darüber zu informieren.
„Das ist natürlich eine großartige Auszeichnung und wir freuen uns sehr darüber“, sagte Heinrich Schmidt, Vorsitzender des Naturparks. Er hält die Urkunde bereits in Händen. Demnächst soll auch die alte Informationstafel mit der Auszeichnung durch eine neue ersetzt werden.
Zu den „Nationalen Geotopen“ gehören unter anderem auch der Silberberg bei Bodenmais, das Altmühltal, der Quellkalktuff, auch „Wachsender Felsen“ genannt, von Usterling im Landkreis Dingolfing-Landau und die Steinerne Agnes im Lattengebirge im Berchtesgadener Land.