Fledermaus fährt Zug

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Naturpark-Umweltstation Bay. Eisenstein veranstaltete Abendexkursionen in Zwiesel und Regen

Fledermäuse sind die Jäger der Nacht, perfekt angepasst an ihre Lebensweise und Umgebung und dennoch sind sie in Gefahr: Lebensraumverlust, Rückgang der Insekten und vieles mehr setzen den Tieren zu. Die meisten der einheimischen Fledermausarten sind in ihrem Bestand gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht, stehen also auf der „Roten Liste“ der bestandsbedrohten Arten. Aufgrund von Bedrohung und Lebensraumverlust müssen sie sich oft auf „Reisen“ begeben, um noch geeignete Lebensräume zu finden.

Die Umweltstation Bayerisch Eisenstein veranstaltete zwei Abendexkursionen in Zwiesel und Regen und erreichte eine ganze Reihe interessierter Personen, darunter mehrere Kinder. Diese tauchten für ca. 2 Stunden in die Welt der Fledermäuse ein und schärften ihren Blick auf Zusammenhänge zwischen menschlichem Handeln und dessen Auswirkungen auf unsere Umwelt und andere Lebewesen. Dazu wurde ein interessanter Bilder-Parcours vorbereitet. Wie können Fledermäuse mit den Händen fliegen? Warum können sie sich bei dunkler Nacht orientieren? Ein Gewichtsvergleich mit einem Mittelklasse-Wagen sorgte bei allen Teilnehmenden für Verwunderung: Eine Kolonie mit 1000 Fledermäusen vertilgt in einer Jagdsaison etwa 1.500 kg Insekten, genauso schwer ist ein Mittelklasse-Kombiwagen. Außerdem wurden Fragen wie „Welche Schutzmaßnahmen kann jeder Einzelne leisten?“, „Wie kann ich meinen Garten Fledermaus-freundlich gestalten?“ oder „Was ist bei Renovierungen und Fledermausbesatz zu beachten?“ gemeinsam diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht und mögliche Zielkonflikte reflektiert.
Mittels präparierter Fledermäuse konnte man verschiedene Arten kennenlernen. Ein Gewichtsvergleich mit Gegenständen auf einer Waage verblüffte die Teilnehmenden ein weiteres Mal. Nur wenige Gramm zum Beispiel bringt eine Zwergfledermaus auf die Waage und ist damit genau so schwer, besser gesagt leicht, wie eine Postkarte.

Ein weiterer Höhepunkt war dann das Füttern einer lebenden Pflege-Fledermaus mit Mehlwürmern, die nicht mehr fliegen kann. Vor allem die Kinder wurden dabei zu begeisterten Tierpflegern.

Zum Schluss machte man sich mit Fledermaus-Detektoren ausgestattet, auf Beobachtungstour und erkundete, was sich in den Lüften um die Baumkronen oder über dem Wasser aufhielt. Mit einem Fledermaus-Detektor kann man Fledermausrufe, die aufgrund der hohen Frequenzen, die für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar sind, in eine Höhenlage übersetzen, die wir Menschen hören und unterscheiden können. Etliche Fledermausarten konnten dabei identifiziert und sogar mit Taschenlampen und aufmerksamen Augen unterm Flug gesichtet werden.

Wer Lust bekommen hat auf Fledermäuse, kann sich noch für zwei Exkursionen in Deggendorf und Bayerisch Eisenstein unter der Nummer 09922 – 802480 anmelden. Nähere Informationen entnehmen Sie der Presse und dem Veranstaltungskalender des Naturparks. Mehr Informationen über Fledermäuse finden Sie unter www.naturparkwelten.de oder speziell unter www.fledermaus-bayern.de.

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