Naturpark - Büffelfest Nummer 2 in Erlauzwiesel
Voller Erfolg für Naturschutz und Gemeinschaft
Das Wasserbüffelfest in Erlauzwiesel fand am vorvergangenen Wochenende zum zweiten Mal statt und war ein großer Erfolg. Bei noch sommerlichen Temperaturen strömten etwa 400 Besucherinnen und Besucher zu dem Fest, das das Bestehen des vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Naturschutzprojekts feierte.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Naturpark Bayerischer Wald in enger Zusammenarbeit mit dem Trachtenverein Grenzlerbuam Ratzing, der sich um das leibliche Wohl der Gäste kümmerte. Besonders beliebt waren die köstlichen Wasserbüffel-Grillwürste vom Biohof Schmutzer, die bei den Festbesuchern großen Anklang fanden. Musikalisch begleitet wurde das Fest von den jungen und junggebliebenen Musikanten der Grenzlerbuam. Manfred Bichlmeier, Vorstand der Grenzlerbuam, hatte mit insgesamt 15 ehrenamtlichen Helfern wieder eine tolle Mannschaft zusammengestellt, ohne die das schöne Fest nicht möglich wäre. Die Grenzlerbuam haben sich auch zu großen Fans der Büffel entwickelt. „Wir unterstützen das Büffelprojekt sehr gerne“, so Bichlmeier.
Die Besucher lauschten interessiert den Führungen des Tierhalters Helmut Schmutzer, der spannende Einblicke in die Entwicklung der seit drei Jahren beweideten Flächen gab. Das Pilotprojekt in Waldkirchen hat mittlerweile im Landkreis Freyung-Grafenau zu vier weiteren extensiven Wasserbüffel-Weiden geführt. Schmutzer betonte neben der Eignung der Tiere für nasse Wiesen vor allem deren Gutmütigkeit im Umgang. „Wasserbüffel brauchen wie es der Name schon sagt, viel Wasser auf der Fläche. Deshalb müssen wir solche Flächen nicht entwässern, um sie bewirtschaftbar zu machen. Somit schaffen wir einen wertvollen Beitrag für den Wasserrückhalt“, so Schmutzer während einer seiner Führungen. Marco Müller, Initiator des Projekts vom Naturpark, betonte die positiven Auswirkungen der extensiven Beweidung auf die Artenvielfalt: „Wir finden auf den Flächen nun Pflanzenarten wie den Froschlöffel, der für den Bayerischen Wald besonders ist. Auch der Sumpfquendel, eine in Bayern gefährdete Art, der vorher nur sporadisch anzutreffen war, kann man jetzt über die komplette Weidefläche finden.“ Aber insbesondere die Strukturvielfalt sei ein „Markenzeichen“ von extensiven Weiden. Und diese Strukturvielfalt käme insbesondere seltenen Vogelarten, Amphibien und Insekten zu Gute.
Ein weiteres Highlight des Festes war die Wasserbüffel-Rallye für Kinder. Die Umweltstation Waldkirchen, unter der Leitung von Johannes Matt, brachte den Kindern an verschiedenen Stationen spielerisch die Bedeutung der extensiven Beweidung für den Arten- und Biotopschutz näher. „Wenn Kinder über ein Brenneselblatt unter dem Mikroskop, die Insektenvielfalt im Dung der Wasserbüffel staunen oder wie ein Grasfrosch über die Wiese hüpfen, verstehen sie die positiven Auswirkungen der Wassserbüffel-Beweidung ganz einfach“, berichtet Johannes Matt.
Stellvertretender Landrat Franz Brunner und Stadtrat Erwin Pauli nahmen ebenfalls an dem Fest teil und fanden nur lobende Worte für das Naturschutzprojekt. Brunner betonte: „Die Büffel werden hier von der Bevölkerung in Erlauzwiesel durchweg positiv gesehen und sind eine weitere Attraktion hier an unserem schönen See“. Erwin Pauli hab die Bedeutung solcher Projekte für die Erhaltung der Kulturlandschaft hervor. „Ohne die Büffel würden wir aktuell nur auf eine etwa 1 ha große Springkrautflur schauen. Die Büffel sind Vielfaltmacher“, so Pauli.
Das Wasserbüffelfest hat nicht nur die Gemeinschaft zusammengebracht, sondern auch das Bewusstsein für den Naturschutz gestärkt. Die Organisatoren freuen sich bereits auf die nächste Auflage des Festes und danken allen Beteiligten für ihren Einsatz und die Unterstützung.