Naturpark-Umweltstation Bayer. Eisenstein zeigt geheimnisvolle Welt der Pilze
Auf Pilzsuche durch den herbstlichen Wald Bayerisch Eisensteins
Pilze sind einfach Pilze – sie gehören weder zu den Tieren noch zu den Pflanzen. Sie stellen ein eigenständiges und gleichberechtigtes Reich dar, die Fungi. Dies und noch viele weitere interessante Fakten über Pilze konnten die Teilnehmenden der Pilzexkursion am vergangenen Freitag gleich zu Beginn lernen. Die informative Exkursion der Naturpark Umweltstation Bayerisch Eisenstein, Qualitätssiegelträger von „Umweltbildung.Bayern“ – einem bayernweiten Netzwerk qualifizierter Umweltbildungseinrichtungen, wurde von Peter Karasch, Mykologe des Nationalparks Bayerischer Wald, in den Wäldern Bayerisch Eisensteins durchgeführt.
Karasch stellte gleich zu Beginn klar: Das Sammeln von Pilzen, entgegen einiger weit verbreiteter Annahmen, schadet den Pilzen nicht im Geringsten. Was wir über der Erde sehen, ist nur der Fruchtkörper. Das eigentliche Leben des Pilzes, das Myzel, verbirgt sich im Boden. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Apfelbaum, der Früchte trägt. Wird der Apfel, der Fruchtkörper, gepflückt, wird der Baum nicht beschädigt und trägt im nächsten Jahr wieder Früchte. Genauso verhält es sich auch bei den Pilzen.
Nach dieser Erklärung und einer kurzen systematischen Einführung begab sich die Gruppe von knapp 30 Interessierten in den Wald auf die Suche nach Pilzen. Bereits wenige Meter nach Beginn der Exkursion viel der Blick auf ein wundervolles Exemplar eines Steinpilzes, der von der glücklichen Finderin auch mit nach Hause genommen wurde. Dennoch betonte Karasch, dass es heute nicht nur um die Frage „Essbar oder nicht?“, sondern um ein allgemeines Verständnis und eine grobe Orientierung im Reich der Pilze geht. Im weiteren Verlauf lernten die Teilnehmenden weitere Arten und Erkennungsmerkmale dieser kennen. Bei Täublingen ist der Stiel beispielsweise fest und bricht wie eine Karotte, wohingegen Knollenblätterpilze nach Kartoffelkeimen riechen. „Nur Laien riechen auf der Oberseite der Pilzkappe“, so Karasch. Der zur Bestimmung nötige Duft ist auf der Unterseite zu suchen. So lernten die Teilnehmenden all ihre Sinne zur Bestimmung der Pilze einzusetzen.
Nach drei kurzweiligen Stunden endete die Exkursion. Die Begeisterung für Pilze und das neu erlernte Wissen war bei allen Teilnehmenden groß.