Sonnenbeobachtung am Naturpark Infozentrum
Faszination Sonne: Ein direkter Blick auf unseren wärmespendenden Stern
Zwiesel. Am Samstag, den 8. Februar 2025, öffnete das Naturpark Infozentrum bei strahlendem Sonnenschein und fast frühlingshaften Temperaturen seine Südterrasse für alle Astronomiebegeisterten. Die Mitglieder der Bayerwald Sternwarte – Josef Bastl, Matthias Knülle, Florian Vogl und Erich Keller – hatten ihre Teleskope aufgebaut und ermöglichten den Besuchern einen direkten Blick auf die Sonne.
Dank spezieller Filter, die vor der Teleskopöffnung aufgebracht wurden, konnten die Besucher die Sonne gefahrlos in ihrer vollen Pracht beobachten. Diese Filter lassen nur einen Bruchteil der Sonnenhelligkeit hindurch (ca. 1/100.000) und erzeugen je nach Art des Filters ein weißes, gelbes oder tiefrotes Bild der Sonne. Jeder Filter hebt unterschiedliche Eigenschaften der Sonne hervor und sorgt für faszinierende Einblicke.
Nach einer anfänglichen Einführung in das Thema der Sonnenbeobachtung und einer Beschreibung dessen, was im Teleskop zu sehen sein wird, konnten die Teilnehmer selbst einen Blick riskieren. Dabei stachen vor Allem zwei Besonderheiten ins Auge. Das eine waren die dunklen Punkte auf der Sonne und das andere waren Unregelmäßigkeiten am Rand der Sonne.
Bei ersterem handelte es sich um sogenannte Sonnenflecken.
Die Sonne hat eine Oberflächentemperatur von etwa 5.780 °C. Diese Temperatur ist verantwortlich für die von uns wahrgenommene Energie. Die dunkleren Kernbereiche eines Sonnenflecks, die Umbra, haben eine Temperatur von etwa 4.270 °C, während der etwas hellere Bereich darum, die Penumbra, etwa 5.200 °C erreicht. Diese Temperaturunterschiede führen dazu, dass die Strahlungsintensität im sichtbaren Licht an diesen Stellen um bis zu 70% geringer ist, wodurch die Flecken dunkler erscheinen.
Die zweite Besonderheit waren sogenannte Protuberanzen.
Durch den Einsatz eines H-alpha-Filters konnten die Besucher am Rand der Sonne kleine Bögen erkennen, die scheinbar von der Oberfläche weg und dann wieder zurückführen. Diese Bögen sind als Protuberanzen bekannt. Sie stellen heftige Materieströme dar, die von der Sonne weggeschleudert werden, jedoch oft durch die starke Anziehungskraft der Sonne entlang der starken Magnetfeldlinien wieder zurückkehren. Nicht alle Teilchen kehren zurück; einige werden mit bis zu 1.000 km in der Sekunde in den Weltraum geschleudert. Wenn diese Teilchen nach ca. 12 bis 48 Stunden das Magnetfeld der Erde erreichen, können sie an den Polen tiefer in die Hochatmosphäre eindringen und dort Polarlichter hervorrufen.
Falls Sie auch Interesse an dem Thema Astronomie haben, können Sie uns gerne bei unseren nächsten Veranstaltungen besuchen. Jeder an der Astronomie Interessierte ist uns herzlichst willkommen. Die nächsten Termine wären der 08.03.25 mit einer Sonnenbeobachtung, der 14.03.25 mit einer Planetenbeobachtung und der 29.03.25 zum bundesweiten Astronomietag. Für genauere Informationen besuchen Sie uns gerne unter www.naturpark-bayer-wald.de/veranstaltungen, folgen Sie uns auf unseren „social media“ Kanälen oder Sie finden unsere Veranstaltungsankündigungen auch weiterhin in der Zeitung.