Naturschutzgebiet Großer Pfahl und Antonipfahl

Ein Lehrpfad mit zwei Rundwegen und zwölf Infotafeln führt durch dieses Naturschauspiel von hoch aufragenden Felsenriffen, tiefen Quarzbrüchen, beweideten Pfahlheiden und lichtdurchfluteten Wäldern. An manchen Felswänden des ursprünglich weißen Quarzriffs finden sich neben grünlich leuchtenden Schwefelflechten auch rostrot schimmernde Eiseneinlagerungen und kleine, glitzernde Bergkristallrasen. Am eigens eingerichteten „Klopferplatz“ bei der „Alten Schmiede“ können Quarzminerale mitgenommen werden.

Ansonsten besteht im Naturschutzgebiet das Verbot Mineralien zu sammeln und die Wege zu verlassen. Wie Bonsaibäumchen wachsen die bis zu 300 Jahre alten „Pfahlkiefern“ fast auf den nackten Felsen. Der „Ameisenlöwe“ wartet am Felsenfuß in einem Fangtrichter auf seine Beute. Auf den heute wieder beweideten Pfahl-Heiden finden sich Heide-, Pechnelke und die gelb blühende Blutwurz.

 

Ein ehemaliger, naturbelassener Steinbruch hat sich zu einem wertvollen Lebensraum für Arten wie Erdkröte oder Ringelnatter entwickelt. Die restaurierten Betriebsgebäude des „Quarzbruchs“ lassen die 100 jährige Abbaugeschichte des Pfahls in Viechtach erkennen. Bei der "Alten Schmiede", "Bremsstation" oder "Verladestation" kann man auch heute noch erahnen, wie die Steinbrucharbeiter ehemals in Schwerstarbeit ihr täglich Brot verdienen mussten.

Der Pfahl-Steig

Der „Pfahl-Steig“ verbindet auf einem erlebnisreichen, ca. zwei Kilometer langen Wanderweg das Viechtacher Stadtzentrum und die „Pfahl-Infostelle“ mit dem Quarzriff „Großer Pfahl“. Der Wanderweg führt unmittelbar nach dem Stadtgebiet in das wildromantische Riedbachtal. Alte, knorrige Eichenwälder und beschauliche Bachwiesen säumen den Weg. Auf einem fast 150 m langen Steg können Naturbegeisterte trockenen Fußes über einen renaturierten Altarm des Riedbaches spazieren.

 

Bereits von weitem sieht man ein hoch aufragendes, burgartig anmutendes Gebäude: das geplante Industriedenkmal „Sporer-Quetsch“. Hier wurde Jahrzehnte lang das im Viechtacher Quarzbruch abgebaute Pfahlgestein zerkleinert, sortiert, gewaschen und für den Weitertransport vorbereitet. Vorbei an alten Weihern und neu angelegten, heckenreichen Streuobstwiesen gelangen Sie zum weißen Quarzfelsenzug.

 

Pfahlriegel St. Antonius

Der „Antoni-Pfahlriegel“ ist nach der hier stehenden Kapelle St. Antonius benannt. Ein Kreuzweg mit Felsengrab laden in dem lichten und felsreichen Wäldchen zum beschaulichen Wandern ein. Die im Bayerischen Wald zur Erinnerung an die Verstorbenen aufgestellten "Totenbretter" und ein Gedenkstein sind interessante kulturhistorische Zeugnisse. Am Waldrand finden sich reich blühende Gehölze wie Weiß-, Schwarz- und Kreuzdornsträucher, Wildrosen und Wildobstbäume. Hier finden auch zahlreiche Vögel Brut- und Nahrungslebensräume.