Pressemeldungen
Die Bodenmaiser Schachten – Bauern-Geschichte und Naturjuwele
Landwirt Fritz und Gebietsbetreuer Matt leiteten Exkursion
Bodenmais. Seit nahezu 500 Jahren werden die Schachten bei Bodenmais beweidet. Im Jahre 1522 wurde den Berg- und Hüttenleuten des Silberberges unter anderem das Recht zur Waldweide auf dem Arber gewährt. Dieses Recht wird bis heute ausgeübt. Dies und vieles mehr erfuhren die Teilnehmer einer geführten Wanderung zu den Bodenmaiser Schachten vom Weiderechtler Ludwig Fritz. Die Wanderung wurde vom Naturpark Bayerischer Wald, dem Landesbund für Vogelschutz und dem Bund Naturschutzes angeboten.
Trotz unsicheren Wetters fanden sich Naturinteressierte aus den Landkreisen Regen, Deggendorf und Cham am Bretterschachten ein. Ludwig Fritz führte zusammen mit Arbergebietsbetreuer Johannes Matt in die Geschichte der Schachtenbeweidung ein. Der Begriff der Schachten findet sich seit dem Jahr 1574 und wird für Waldweideflächen im Bayerischen Wald zwischen Bodenmais und Grafenau verwendet. Er dürfte auf die Zeit der Rodung, des „Ausschachtens“ zurückgehen. Wurde gewöhnlich das Vieh von Georgi (23. April) bis Michaeli (29. September) auf die Schachten getrieben, war die Zeit des „Blumbesuchs“ auf den Bodenmaiser Schachten von 1. Juni bis 10. Oktober festgeschrieben. Waren es im Jahr 1848 in Bodenmais 139 Rechtler und 1948 noch gut hundert Berechtigte, sind ihrer heutzutage drei: Heinrich Weinberger, Karl Probst und Ludwig Fritz.
Am Mittagsplatzl erklärte Gebietsbetreuer Johannes Matt, welche wichtige Bedeutung die Waldweide für die Tier- und Pflanzenwelt hat. Savannenartige Landschaften und lichte, struktureiche Wälder – ein Erbe früherer Zeiten, auf das viele heutige Tier- und Pflanzenarten, wie das Auerhuhn oder der Ungarische Enzian, angewiesen sind. So siedeln sich auf lichten, sonnigen Stellen Waldameisen an, die wiederum enorm wichtige Nahrungsquelle für die Küken des Auerhuhns sind. Zudem ist bei einer niedrigen Grasnarbe die Gefahr des Auskühlens durch nasses Gras geringer.
Auf der Weidefläche der Unteren Bodenmaiser Mulde traf die Wandergrupe auf den Hirten Heinrich Trauner. Er erzählte aus seinem reichen Erfahrungsschatz und von der Arbeit als „Hirt“. Weiter ging es zum Schachten „Große Arberhütte“, wo gerade das aufgetriebene niederbayerische Fleckvieh stand. Insgesamt stehen auf den sieben Schachten: Hochzellschachten, Diensthüttenschachten, Buchhüttenschachten, Bürstling, Mittagsplatzl, Großer Arberhütte den Rechtlern 17 ha „Lichtweide“, zuzüglich angrenzender Waldbereiche zur Verfügung. Diese Flächen bieten den 21 aufgetriebenen Stieren und Jährlingen Nahrung. Über den Diensthüttenschachten erreichte die Gruppe den Hochzellschachten.löf
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Den Großen Pfahl mit allen Sinnen genießen
Erste „Bayerwald-Schmankerl-Wanderung“ in Viechtach – An sechs Stationen gibt es regionale Köstlichkeiten – Ziel: 400 Teilnehmer
Michael Kronawitter
Viechtach. Die fast unberührte Natur am Großen Pfahl, aber auch die Vielfalt und Qualität der regionalen Küche, Brau- und Brennkunst präsentieren – das ist das Ziel der ersten „Bayerwald-Schmankerl-Wanderung“ im Naturschutzgebiet Großer Pfahl. Die Tour wird vom Tourismusverband Viechtacher Land und vom Naturpark Bayerischer Wald organisiert. Bei einem Pressegespräch im Rathaus haben gestern Bürgermeister Franz Wittmann, die Mitarbeiterinnen der Tourist-Info sowie Wanderführer und Naturparkmitarbeiter über die Wanderung informiert, die am Sonntag, 25. September, stattfindet.
Die sieben Kilometer lange Strecke startet am Parkplatz Großer Pfahl an der B 85. Entlang des Quarzriffs geht es vorbei am alten Steinbruch zum Engelsdorfer Pfahl und an der Nordseite des Pfahls hinunter Richtung Tresdorf. Nach einem Waldstück wird der Riedbach überquert, danach erfolgt der Anstieg zur Wacht hoch über der Bayerwald-Stadt.
An sechs Stationen entlang der Strecke (siehe kleines Bild) werden die Teilnehmer mit Schmankerln von regionalen Firmen und Vereinen versorgt. An der ersten Station gibt es Honig-Leckereien und Honigmet, an der zweiten eine deftige Brotzeit mit Käse, Geselchtem und Brot. Ein Rehragout mit Semmelknödel können die Wanderer an der dritten Station genießen, als vegetarische Alternative gibt es Rahmschwammerl. Maria Wanninger vom Bauernmarktverein lädt an der vierten Station zu Kaffee und Schmalzgebäck ein, an der fünften Station bereitet regionales Obst die Wanderer auf den „Gipfelsturm“ zur Wacht vor, wo sie bei Musik, gebeiztem Fisch vom Fischereiverein und Apfelmaultaschen mit Vanillesoße die Tour ausklingen lassen können. Ab der zweiten Station gibt es außerdemjeweils ein Stamperl Schnaps einer regionalen Schnapsbrennerei.
Der kulinarische Schwerpunkt der Wanderung liegt aber passend zum Jubiläum „500 Jahre Reinheitsgebot“ auf den Bieren von sechs regionalen Brauereien, die jeweils an den Stationen verkostet werden können.
Um den Naturpark zu schonen, gehen die Teilnehmer nicht gleichzeitig los, sondern starten zwischen 10 und 12 Uhr im halbstündigen Rhythmus.
Schirmherr der Wanderung ist Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Weil die Tour zum Teil auch durch die Gemeinde Prackenbach führt, gibt es von der ILE Donau-Wald 85 Prozent Zuschuss für Marketing und Beschilderung. Bürgermeister Franz Wittmann bedankte sich angesichts der „angespannten Haushaltslage“ bei den Vereinen für die Unterstützung und bei den beiden ehrenamtlichen Wanderführern Dietmar Müller und Walter Raith, die den Tourenverlauf geplant haben.
Die Idee zur „Schmankerl-Wanderung“ habe Bürgermeister Wittmann vom ILE-Ausflug ins Elsass mitgebracht. Wittmann will die Schmankerl-Wanderung jährlich wiederholen. „Ich bin überzeugt, dass es ein Erfolg wird“, sagte der Rathaus-Chef, der 1500 Teilnehmer als Ziel für die Wanderung in drei Jahren ausgibt. Der Streckenverlauf soll von Jahr zu Jahr verändert werden, beispielsweise könnte die Wanderung nächstes Jahr auch Richtung Kollnburg oder Neunußberg führen.
Marketingchefin Monika Häuslmeier meinte, dass die Tour auch für Einheimische interessant sei und stellte klar, dass Wandern und Geselligkeit im Vordergrund stünden: „Es geht um den Genuss, nicht ums Bechern“. Dementsprechend werden die Biere auch in kleinen Gläsern serviert. Außerdem wies Häuslmeier darauf hin, dass die Strecke nicht barrierefrei ist und somit für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen ungeeignet sei. Für Wanderer, die mit der Bahn anreisen, werde ein Shuttle-Bus zum Parkplatz am Pfahl angeboten.
Die Tour kostet 29 Euro, für Gruppen ab acht Personen 25 Euro pro Person. Anmeldung ist bei der Tourist-Info unter 09942/1661 möglich. Anmeldeschluss ist am Freitag, 16. September.
Verborgene Schätze an der Umweltstation
Beim Geocaching sind Preise zu gewinnen
Viechtach. Geocaching ist eine moderne Form der Schnitzeljagd. Sechs bayerische Umweltstationen – darunter auch die Umweltstation Viechtach – haben einen offenen Wettbewerb gestartet. Dieser ist auch für Familien oder Kinder, Schul- und Jugendgruppen geeignet.
Mit GPS-Geräten oder Smartphones sucht man Verstecke in der freien Natur. Diese so genannten „Caches“ haben bestimmte Koordinaten und Rätselfragen, die unter www.cache-kids.de/wettcachen.html zu finden sind. Hier wird auch auf das Buch „Cache Kids – Rettet Pfotenglück“ hingewiesen.
Große und kleine Naturfreunde sind in der Umweltstation Viechtach eingeladen, diese Verstecke zu finden. Wer hier knifflige Naturrätsel löst, findet das richtige Lösungswort. Damit kann man bei einer Verlosung attraktive Preise gewinnen.
Geocaching dient der Bewegung in der frischen Luft kombiniert mit dem Spaß an Technik. Orientierung vor Ort sowie Umweltbildung sind dabei gefragt. Die Rätsel befassen sich mit den Themen Wald, Hochwasser, Fluss und Landnutzung. Die Caches sind im Außengelände der Umweltstation Viechtach zwischen Großer Pfahl und Riedbachtal am Pfahl-Steig versteckt.ro
Geheimnisvolle Geräusche am Arbersee
Fledermaus-Exkursion des Naturparks zu später Stunde
Gr. Arbersee. Der Naturpark Bayerischer Wald und die LBV- Kreisgruppe Regen haben eine Fledermausnacht am Großen Arbersee veranstaltet. 16 Erwachsene und zwei Kinder tauchten in das Reich der Fledermäuse ein.
Nach einleitenden Worten durch Arbergebietsbetreuer Johannes Matt führte die Fledermausexpertin Susanne Morgenroth in die Lebensweise der fliegenden Säugetiere ein. Zudem konnte ein Fledermauspflegling aus direkter Nähe beobachtet werden, die Kinder durften ihn auch mit Mehlwürmern füttern.
Auf dem Rundweg um den Großen Arbersee wurden dann geheimnisvolle Geräusche vernommen. Die Gruppe konnte mit Hilfe von Detektoren den Ultraschallrufen der Fledermäuse lauschen. Vor allem am Fuße der Arberseewand waren viele Rufe zu vernehmen, denn in dem naturnahen und strukturreichen Wald finden Fledermäuse hervorragende Bedingungen vor. Über die jeweilige Frequenz konnten Bechsteinfledermaus, aber auch Nordfledermaus und Zwergfledermaus herausgehört werden.
Aufgrund des Talwindes waren die Fledermäuse in weiträumigen Jagdrevieren unterwegs. So waren die „kleinen Schatten der Nacht“ immer nur kurz zu hören und zu sehen. Beim Seehaus zeigten sich auch noch Wasserfledermäuse, die sehr eindrucksvoll knapp über der Wasserfläche jagten.bbz
Sie führen Arber-Besucher auf den rechten Weg
Bergbahn und Naturpark arbeiten bei der Erneuerung der Abplankungen am Großen Arbersee und im Gipfelbereich eng zusammen
Großer Arber. Die Arber-Bergbahn hat in jüngster Zeit wieder die Abplankungen sowohl am Großen Arbersee als auch oben auf dem Arberplateau erneuert. Fortlaufend werden diese Abgrenzungen zur Besucherlenkung in Stand gesetzt beziehungsweise Schritt für Schritt ausgetauscht. Mit angepackt hat bei den Arbeiten auch der Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, vom Naturpark.
„Aufgrund des sehr hohen Besucheraufkommens sind die Abplankungen unverzichtbar für den Erhalt der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt am Arber“, sagt Matt. Durch die Besucherlenkung würden Trampelpfade und Trittschäden vermieden und seltene Arten wie Arnika oder Ungarischer Enzian geschützt. Die Arbeiten der Arber-Bergbahn finden nach seinen Worten in enger Absprache statt und leisten einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz.
Durch die Abplankungen soll das Wegegebot, das per Verordnung auf dem Arbergipfel und im Naturschutzgebiet Großer Arbersee mit Seewand gültig ist, effektiv umgesetzt werden. „Die Besucher werden dadurch in keinster Weise eingeschränkt“, so Johannes Matt, denn die Sicht vom Rundweg auf den idyllisch gelegenen Arbersee oder von den Gipfelriegeln auf die böhmischen und bayerischen Berge bleibe uneingeschränkt möglich.
Mehr über die Naturschutzarbeit in der Arberregion erfährt man bei der wöchentlich stattfindenden Führung. Treffpunkt ist jeweils donnerstags um 10.45 Uhr am Aberseehaus.bbz
Weidewirtschaft auf den Bodenmaiser Schachten
LBV, BN und Naturpark laden ein zur Tagesexkursion in das Arbergebiet
Bodenmais. Sie sind zwar nicht so bekannt, wie ihre Kollegen im Nationalpark, aber auch im Gebiet zwischen Bodenmais und Arber gibt es eine Reihe von Schachten, die durch die frühere Nutzung als Sommerweide für Rinder entstanden sind. Allerdings werden diese teilweise auch heute noch wie früher durch Rinder der Bodenmaiser Weiderechtler im Sommer abgehütet.
Der Landesbund für Vogelschutz Regen, der Bund Naturschutz Deggendorf und der Naturpark Bayerischer Wald bieten am kommenden Sonntag, 17. Juli, bei einer ganztägigen Wanderung die Gelegenheit, dieses Gebiet und die alte Weidetradition genauer kennenzulernen. Ludwig Fritz von den Bodenmaiser Weiderechtlern wird Historisches und Informatives zu dieser alten Nutzungsform erläutern. Die Wanderung über Mittagsplatzl, Bodenmaiser Mulde, Arberhütten- und Diensthüttenschachten wird Johannes Matt om Naturpark Bayerischer Wald führen.
Treffpunkt ist um 10 Uhr am Parkplatz Bretterschachten. Die Wanderung dauert rund fünf Stunden lang. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.bb
Sommerschnitt an Streuobstbäumen
Praktische Fortbildung am Freitag am Pfahl
Viechtach. Die Umweltstation Viechtach des Naturpark bietet am Freitag eine praktische Fortbildung über die Ökologie und Pflege von Streuobstbeständen an. „Alte und junge Streuobstbäume schützen und nützen“ lautet der Titel der Veranstaltung, die gemeinsam mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege angeboten wird.
Dabei kann man umfassende Informationen und Tipps zum Sommerschnitt an Obstbäumen erhalten. Praktische Beispiele an jungen und alten Bäumen runden das Angebot ab. Referent ist Kreisfachberater Klaus Eder vom Landratsamt Regen.
Treffpunkt ist am 15. Juli um 15 Uhr am Schaubienenstand (Sporerweg) unterhalb der Straße von Viechtach nach Tresdorf. Alle Interessierten sind zu dieser kostenlosen, rund zweieinhalbstündigen Veranstaltung herzlich eingeladen.
Pfleglich genutzte Streuobstwiesen mit altem Baumbestand bereichern nicht nur das Landschaftsbild, sondern sind auch wertvolle Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten. Durch richtige Pflege und Nutzung können die alten Baumbestände länger erhalten werden und liefern Obst für unterschiedlichste Verwendung.
Auch junge Bäume bedürfen der Pflege und Erziehung, um sich ertragreich und ökologisch wertvoll zu entwickeln. Dies kann beispielsweise durch einen fachgerechten Sommerschnitt gefördert werden.ro
Fledermausnacht am Arbersee
Naturpark und LBV bieten morgen Abendexkursion an
Großer Arber. Viele haben sie dieses Jahr wohl schon in der Dämmerung gesehen, die kleinen Schatten der Nacht, die Fledermäuse. Die faszinierenden Tiere werden im Bayerischen Wald von 21 verschiedenen Arten vertreten. Jedoch sind viele der heimischen Fledermausarten in ihrem Bestand stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht und lassen sich selten sehen.
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. und die Kreisgruppe Regen des Landesbundes für Vogelschutz laden alle Interessierten ein, bei einer abendlichen Exkursion am morgigen Samstag mehr über die schützenswerten Geschöpfe zu erfahren. Die Teilnehmer erfahren dabei allerlei über die spezielle Orientierung, Lebensweise und Biologie der Fledermäuse.
Referentin ist die Fledermausexpertin Susanne Morgenroth. Vom Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, können die Anwesenden zudem Wissenswertes über das Naturschutz- gebiet „Großer Arbersee und Seewand“ erfahren. Er wird für alle Fragen zum Arber zur Verfügung stehen.
Außerdem will man versuchen, bei der nächtlichen Wanderung mittels Technik die Ultraschallrufe der Tiere wahrnehmbar zu machen. Anhand der unterschiedlichen Frequenzen, die je nach Jagdstrategie ausgerufen werden, kann man die verschiedenen Fledermausarten heraushören und erkennen.
Die Veranstaltung findet am Samstag, 9. Juli, um 21 Uhr statt und dauert ungefähr zwei Stunden. Treffpunkt ist am Arberseehaus am Großen Arbersee. Eine gute Taschenlampe und der nächtlichen Temperatur angepasste Kleidung sollten mitgebracht werden. Bei schlechtem Wetter fällt die Veranstaltung aus.bbz