Pressemeldungen
Die „Stimmen des Waldes“ am Hirschenstein
„Vögel singen nicht nur zur Balzzeit, um den Vogelweibchen zu imponieren, sondern in erster Linie, um ihr Revier abzugrenzen. Selbst der vogelkundliche Laie kann diesen melodischen Gesang von Warnrufen unterscheiden“, so begrüßte vergangenen Sonntag Förster Peter Zach die 21 Teilnehmer einer wald- und vogelkundlichen Wanderung vom Grandsberg zum Gipfel des Hirschensteins. Gleich zu Beginn der dreistündigen Naturpark-Führung bestätigte dies der scharfe Warnruf eines Rotkehlchens den Exkursionsteilnehmern sehr deutlich.
Während das Rotkehlchen in der Rangliste der häufigsten heimischen Vogelarten an vierter Stelle steht, ist der Buchfink der zur Zeit häufigste heimische Vogel. Klar wurde den Teilnehmern bereits zu Beginn der Führung auch, weswegen sich Vogelkundler bei der Erstellung dieser Bestandslisten gut auf ihr Gehör verlassen müssen: Oft bekommt man im Wald Vögel nur dann zu Gesicht, wenn sie auffliegen. Vogelexperte Zach hatte deshalb vorsorglich ein Vogelbestimmungsbuch mitgebracht, mit dessen Hilfe er den Exkursionsteilnehmer auch alle nur gehörten Vogelarten zeigen konnte.
Dass man manchmal mit Hilfe der Vogelstimmen Rückschlüsse auf das Vorhandensein bestimmter Baumarten schließen kann, erklärte der Förster am Beispiel der Tannenmeise. Diese benötigen zumindest eine Baumgruppe aus Fichten oder Tannen, um innerhalb von Siedlungen leben zu können.
Neben diesen vogelkundlichen Wissen erhielten die Exkursionsteilnehmern jedoch auch viele Einblicke in das „System Wald“: Grundlage für den Erhalt des Artenreichtums im Wald insgesamt sei, so der Förster, eine möglichst naturnahe Bewirtschaftung des Forstes. Dazu gehöre z.B. auch, dass Holz nur auf vorher genau festgelegten Rückewegen aus dem Wald geschafft wird.
Durch diese vorausplanenden möglichst naturschonenden Bewirtschaftung werde verhindert, dass sich der Waldboden verdichtet. Innerhalb weniger Jahre können Rückewege so fast bis zur Unkenntlichkeit wieder zuwachsen, was nicht nur den Erholungssuchenden erfreue, sondern vor allem dem Lebensraum Wald und all seinen Bewohnern nütze.
Grenzenlose Artenvielfalt – Die Vogelwelt im Künischen Gebirge
Am Sonntag. 21.06.09 steht die einzigartige Vogelwelt der Wälder am Grenzkamm zwischen Bayern und Böhmen, dem Künischen Gebirge, im Mittelpunkt einer Führung, die die beiden Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald sowie der LBV, Kreisgruppe Regen, gemeinsam anbieten. Treffpunkt für die ca. zweistündige Exkursion mit Brennesförster und Ornithologe Fritz Reiter und Arbergebietsbetreuerin Caroline Stautner vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald ist um 18:00 Uhr am Parkplatz Scheiben zwischen Lohberg und Brennes. Bitte bringen Sie – wenn vorhanden – ein Fernglas mit. Gutes Schuhwerk ist erforderlich. Zu dieser Führung ist eine Anmeldung erforderlich bis Freitag, 19. 06, 12:00 Uhr unter Tel.: 09971 / 78 384.
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Tag der Natur- und Landschaftsführer 2009 im Naturpark Bayerischer Wald auf dem Bogenberg
Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2009 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. einen Fortbildungstag für zertifizierte Natur- und Landschaftsführer an.
Treffpunkt ist am Samstag, 13.06.2009 um 09:30 Uhr in der Naturpark - Infostelle im Bahnhof Bogen. Der Veranstaltungsraum befindet sich im Obergeschoss.
Bildungsreferent Hartwig Löfflmann bespricht mit den ausgebildeten Natur- und Landschaftsführern Organisatorisches und führt ab 10:30 durch die Infostellen. Nach einer Mittagspause im Gasthaus Weissbräu folgt ab ca. 12:30 Uhr eine botanische Wanderung über den Lippweg zum Bogenberg mit dem Referenten Heribert Kemmer vom Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen. Nach einer kurzen Pause führt Kreisheimatpfleger Hans Neueder durch das Kreismuseum am Bogenberg. Die Veranstaltung endet um ca. 17:00. Anmeldung ist bis spätestens Donnerstag, 11.06.09 bei der Naturpark-Geschäftsstelle 09922 / 80 24 80 nötig.
Bitte wetterfeste Kleidung und gutes Schuhwerk mitbringen.
Die vielen Seiten des Großen Arbers
Manche Einheimische und Touristen bringen den Arbergipfel vor allem mit „Massentourismus“ in Verbindung. Dass aber nicht nur die Arberseen mit ihren Seewänden und das weniger bekannte Naturschutzgebiet Riesloch, sondern auch der Gipfel selbst viele botanische und geologische Eiszeitrelikte beherbergen, zeigte Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald letzten Mittwoch den 29 Teilnehmern einer Führung rund um das Gipfelplateau.
Während das wohl markanteste botanische Eiszeitrelikt, der Ungarische Enzian, sich Dank des Wegegebots inzwischen sogar ausbreitet, ist manchen Besuchern leider nicht bewusst, dass auch an vielen Stellen der Felsriegel besonders geschützte Pflanzen wie etwa der Krause Rollfarn oder die Gamsbartbinse eine Nische gefunden haben. Andere Regeln, wie die Leinenpflicht im Gipfelbereich, schützen seltene bodenbrütende Vögel. Es sind dies z.B. die Alpenbraunelle oder der Bergpiper, die außerhalb der Alpen nur am Arber vorkommen.
Isabelle Auer ging neben diesen naturkundlichen Themen auch auf die kulturelle Bedeutung des „König des Bayerischen Waldes“ ein. Wichtige Zeugnisse geben hierfür die vielen Sagen, die sich um den Berg ranken.
Manche dieser Sagen, wie etwa die der Arberhexe, die Liebeskranken hilft, haben auch einen real – wissenschaftlich belegten - Hintergrund: So fanden etwa Soziologiestudenten der Universität Regensburg in einer Studie zum „Leben an der Grenze“ im Jahr 2007 heraus, dass die Einwohner am Fuße des Arbers besonders dann zum Gipfel wandern, wenn sie persönliche Probleme haben. Doch auch geologische Erscheinungen werden in diesen Sagen mystisch gedeutet: So erklärt
eine andere Geschichte die Entstehung der Arberseen damit, dass sie die „Tränen“ des Berges seien, der immer mitleidet, wenn es irgendeinem Menschen, der an seinem Fuße lebt, schlecht geht. „Folglich“, so schloss die Arbergebietsbetreuerin, „werden wir nicht mehr erleben, dass die Seen zu unseren Lebzeiten verlanden werden. Es sei den, alle Menschen werden plötzlich glücklich.“ „Doch auch aus wissenschaftlicher Sicht“, so die Geografin, „müsse man sich wohl keine Sorgen machen, dass wir die endgültige Verlandung der Seen noch sehen werden.“
Jeden Dienstag Führung am Großen Pfahl und im Schaubienenstand Fortbildung für Vermieter und Touristiker erfolgreich
„Der grüne Mantel des weißen Quarzriffs“ lautete der Titel einer Fortbildung für Vermieter und Touristiker aus der Region, die vom Naturpark in der Umweltstation Viechtach angeboten wurde. Matthias Rohrbacher, Gebietsbetreuer beim Naturpark, führte die Teilnehmer in das Außengelände der Umweltstation am Großen Pfahl und in das angrenzende Riedbachtal. Eingangs wies er die Teilnehmer darauf hin, das ab Pfingsten jeweils Dienstags eine Führung am Großen Pfahl um 15:00 Uhr und anschließend eine Vorführung im Schaubienenstand um 16:30 Uhr kostenlos angeboten wird. Rückfragen und Anmeldung unter 09942 – 1661.
Wenige Schritte vom Treffpunkt beim Parkplatz an der B85 entfernt, kam die Gruppe zum hoch aufragenden, weiß schimmernden Quarzriff Großer Pfahl. Dieses einzigartige Naturdenkmal ist als „Bayerns Geotop Nummer 1“ ausgezeichnet. „ Das ist das Besondere an manchen Naturdenkmälern im Bayerischen Wald“, freut sich Matthias Rohrbacher. „Man geht ein paar Meter weg von der Straße und schon steht man vor einer beeindruckenden Kulisse fast mitten in der Natur.“ Der Bayerische Wald zieht jährlich zahlreiche Urlauber an, die gerade die Vielfalt und Schönheit der Region entdecken möchten. Die zweistündige Veranstaltung am Großen Pfahl zeigte eindrucksvoll, welche einzigartigen Naturdenkmäler der Bayerische Wald für Touristen zu bieten hat. Die Teilnehmer wurden informiert über die Entstehung des insgesamt 150 km langen Pfahls, seine Tier- und Pflanzenwelt sowie über Sagen und Mythen, die sich um den mehr als 270 Millionen Jahre alten „Felsen“ ranken. Sie konnten auch einiges über die jüngere Geschichte des Viechtacher Pfahls erfahren. Anfang des 20. Jahrhunderts begann man mit dem Quarzabbau zur Gewinnung von Schotter, der zum Straßenbau verwendet wurde. Mitte der 90er Jahre wurden die Schottergruben stillgelegt und bieten heute Tieren und Pflanzen, wie der Gelbbauchunke und der Ringelnatter einen idyllischen Lebensraum. Weiter wanderte die Gruppen in das Riedbachtal mit seinen heckenreichen Streuobstwiesen, wo gerade eine Waldschafherde weidete. Diese alte Haustierrasse eignet sich auch gut zur Pflege von Heiden wie am Großen Pfahl. Aufkommender Gehölzbewuchs wird von ihnen teilweise verbissen, so dass die Heide nicht komplett zuwächst, brach fällt und verbuscht. Den Besuchern wurde ebenso ein kleiner Einblick in das weitere Außengelände der Umweltstation Viechtach geboten. Ein Schaubienenstand und ein neu angelegter Weiher geben Groß und Klein die Möglichkeit Natur hautnah zu erleben. An vielen Lehrpfadtafeln kann man sich über die Natur in den Wiesen, Bächen und Hecken informieren. „In der Natur hängt alles zusammen und voneinander ab und dies wollen wir auch vermitteln.“, berichtet Matthias Rohrbacher über dieses zentrale Anliegen der Umweltstation Viechtach.
Der (be)rauschende Arber: Wanderung durchs Naturschutzgebiet Riesloch
Besonders im Frühjahr, wenn die Bäche im Arbermassiv randvoll sind, zeigen die Rieslochfälle dem Wanderer besonders eindrucksvoll, welche Kraft das Wasser hat. Über Millionen von Jahren haben sich durch diese Naturgewalten die höchsten Wasserfälle des Bayerischen Waldes gebildet. Da früher in den steilen Hängen der Schlucht Forstwirtschaft nur unter schwersten Bedingungen möglich war, blieb im Gebiet des heutigen Naturwaldreservats einer der letzten Urwaldbeständen mit einer vielfältigen Flora und Fauna erhalten.
Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald bietet am Mittwoch, den 20. Mai eine naturthematische Wanderung zu den Besonderheiten der Rieslochschlucht an. Treffpunkt der 1,5-stündigen Führung ist um 11:00 Uhr beim Wanderparkplatz Riesloch am Rundwanderweg Nr. 2 in Bodenmais.
Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung sind empfehlenswert.
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Der NATUeRliche Arber: Rund um den Arbergipfel
Der Große Arber ist vor allem bekannt als „Skiberg“. Dass er aber auch eine einzigartige Flora und Fauna beherbergt, wissen die wenigsten seiner Besucher. Deshalb lädt der Naturpark Bayer. Wald am Mittwoch, den 03.06.09 um 11:00 Uhr zu einer Führung auf dem Arbergipfelplateau unter der Leitung von Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer ein. Treffpunkt ist an der Arberkapelle am Arbergipfel (beim sogenannten Großen Seeriegel). Beim etwa 1,5-stündigen Rundgang auf dem Gipfelplatau stehen nicht nur naturthematische Themen und die „sagenhafte“ Seite des Arbers, sondern auch aktuelle Fragen, wie z.B. die heutige Situation des Berges im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Tourismus im Mittelpunkt. Bitte denken Sie an stabiles Schuhwerk und wetterfeste Kleidung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Skispringen, Elektrizitätsgewinnung und nahezu unberührte Natur
Unter den Naturschutzgebieten rund um den Großen Arber ist das Riesloch nicht nur das kleinste, sondern auch das unbekannteste. Warum es aber nicht nur in der Bodenmaiser Geschichte eine wichtige Rolle spielte, sondern vor allem auch für Botaniker ein Eldorado darstellt, erfuhren vergangenen Mittwoch die rund 40 Teilnehmer einer Naturpark-Exkursion.
Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer zeigte diesen Bedeutungswandel gleich zu Beginn der Führung am Beispiel der ehemaligen Naturskisprungschanze am Rande des Naturschutzgebiets. Erbaut im Jahr 1947, war sie bereits nach wenigen Jahren Austragungsort von internationalen Skisprungwettbewerben. Kann man die Anlaufspur mit dem Schanzentisch sowie die ehemalige Form der Skisprungarena noch heute relativ gut erkennen, so ist es für den Riesloch-Wanderer doch fast unvorstellbar, dass diese Skispringen in den 50er Jahren bis zu 12.000 Zuschauer hatten.
Diese sportlichen Großereignisse fanden in unmittelbarer Nähe zu einer fast unberührten Natur, zum im Jahr 1939 errichteten Naturschutzgebiet Riesloch statt.
Wissenschaftler vermuten, dass eine sogenannte „geologische Störung“, also Risse in der Erdkruste, bewirkten, dass sich die Wassermassen des Arberbachs, des Wildbachs und des Riesbachs hier auf einer Länge von nur 1,6 km etwa 260 m in die besonders harten Arber - Paragneise quasi einfräsen konnten. Auch glatt geschliffene Steine im Bachbett zeigen neben den Wasserfällen selbst jedem Wanderer eindrucksvoll, welche Kraft dieses Wasser hat.
Das Riesloch-Kraftwerk am unteren Wasserfall ist ein Zeichen dafür, wie die Bodenmaiser bereits vor 100 Jahren diese Wasserkraft nutzten, um ihren Energiebedarf zu decken.
Noch heute ist das Rieslochkraftwerk in Betrieb. Um die natürliche Fließdynamik möglichst nicht zu beeinträchtigen, ist die Ablaufmenge des E-Werks jedoch genau festgelegt.
Die Arbergebietsbetreuerin zeigte den Exkursionsteilnehmern jedoch auch die anderen Schätze des Rieslochs: Bekannt ist das Gebiet nicht nur für seinen Totholzreichtum, was die Lebensgrundlage vieler besonders geschützter Tiere darstellt, sondern vor allem für seine Vielfalt an Moosen.
So kann auch der botanische Laie auf seiner Wanderung durchs Riesloch an manchen Stellen auf engstem Raum sieben verschiedene Moosarten unterscheiden.
Sogenannte „botanische Eiszeitrelikte“, wie das besonders geschützten Bergglöckchen, sind auch in der Rieslochschlucht Zeugen der einstigen Vergletscherung des Arbergebiets.
Und so ist heute die fast unberührte Natur der wahre Schatz des Rieslochs – für Einheimische und Touristen.
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