Pressemeldungen
5. Solartag am Naturpark-Informationshaus trifft „Zeitgeist“
Auch Regens Landrat Heinz Wölfl motivierte Teilnehmer
Im Rahmen der „Woche der regenerativen Energien“ konnte Bildungsreferent Hartwig Löfflmann zum Solartag im Naturpark-Informationshaus auch Landrat Heinz Wölfl begrüßen. Zusammen mit der Arbeitsgruppe Energie und Verkehr und seinem 1. Vorsitzenden Dr. Paul Kestel veranstaltete der Naturpark Bayerischer Wald e.V. auch in diesem Jahr einen Solartag mit Informationen zum solaren bauen, zur Altbausanierung und zum Einsatz von Solaranlagen.
In einem kurzen Grußwort stellte Landrat Heinz Wölfl die Wichtigkeit des Themas heraus. Mit dem Thema wird derzeit der „Nerv der Zeit“ getroffen. Architekt Georg Dasch habe mit diesem Naturparkhaus gezeigt, was baulich möglich ist. Selbst nach 5 Jahren ist dieses Gebäude absolute Vorzeigeeinrichtung.
In seinem ersten Referat ging Architekt Georg Dasch auf die Studie der Shell-Energie-Agentur ein. Demnach zeigt sich, dass die Weltölproduktion ihr Maximum etwa 2004 überschritten hat. Seither geht die Ölförderung langsam zurück, auch in Saudi-Arabien. Der Gasverbrauch ist steigend, aber es müssten 4-5 Pipelines gebaut werden um die Lücke schließen zu können. Heute ist aber nur eine im Bau. Schwierig ist auch, dass die Weltbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten um 2 Milliarden Einwohner zunehmen wird und die Volkswirtschaften in Ostasien sehr groß wachsen. Das zieht einen enormen Energieverbrauch nach sich.
Die Konsequenz daraus muss lauten, dass verstärkt das solare Bauen um sich greifen muss. Dazu gehört eine optimale Gebäudeausrichtung nach Süden genauso wie eine effektiver Wärmeschutz, nach Möglichkeit mit nachwachsenden Rohstoffen. Über große Fensterflächen lässt sich auf passive Weise die Sonne nutzen, mit steil gestellten Kollektoren kann auch im Winterhalbjahr Sonnenenergie eingesammelt werden. Die Zeit in der nur Brauchwasser erwärmt wird muss vorbei sein. Die Unterstützung der Raumheizung ist wichtig. Mittlerweile gibt es sehr gute Ziegel. Der weltbeste Ziegel stammt aus Niederbayern, so Dasch. Beispielsweise kann man damit einen U-Wert von 0,18 erreichen, was Standard Holzhäusern entspricht. Mit der solaren Bauweise, wie Dasch sie anwendet, d.h. konsequente Wärmedämmung mit guten Fenstern und großen Solaranlagen mit Pufferspeichern lässt sich dann für Einfamilienhäuser ein Verbrauch von nur noch 2 Ster Holz pro Jahr erreichen. Anhand etlicher Beispiele konnte Dasch belegen, wie sanierte Gebäude von 6000 bis 8000 Liter Heizölverbrauch im Jahr auf nur wenige Ster Holz Energieverbrauch gebracht werden konnten.
In seinem 2. Referat ging Energieberater Wolfgang Hilz verstärkt auf das Heizen mit Sonne und Holz ein. Ein Ziel müsse es sein, so Hilz 70 % mit der Sonne und 30 % seines Bedarfs mit Holz zu decken. Die Voraussetzung ist natürlich wieder ein gut gedämmtes Gebäude, das im Verbrauch sehr niedrig liegt. Man soll stets daran denken, dass man nicht nur den Wiederverkaufswert des Gebäudes steigert sondern auch eine Steigerung der Lebensqualität in Gebäuden erreicht. In einer Modellrechnung zeigte er auf wie der Bayerische Wald von einer Region, die mit Erdöl und Erdgas beliefert wird, zu einer Holzlieferregion werden kann, die ihren Eigenbedarf deckt und zusätzlich noch etwas an andere Regionen abgeben kann.
Architekt Frank Henzler, der gleichzeitig auch Energieberater ist, konzentrierte sich in seinem Vortrag Schwerpunktmäßig auf die Fördermöglichkeiten über KFW und BAFA. Hier gibt es Darlehensmodelle aber auch Zuschussmodelle. Im Einzelfall kann hier die jeweilige Hausbank kompetent beraten. Wer also Investitionen vor hat, sollte sich überlegen was er machen will, ob gegebenenfalls bestimmte Dinge schon erreicht sind und danach seinen Finanzbedarf ermitteln.
Im Abschlussreferat informierte Josef Weindl von der Soleg in Zwiesel über den derzeitigen Stand beim Solarstrom. Wer in 2007 eine Photovoltaikanlage errichtet erhält bei Dachanlagen noch 49,21Cent pro kWh Einspeisevergütung. Die Vergütung nimmt jährlich um 5% ab. Die Photovoltaik hat den Vorteil, dass ein derartiges Solarkraftwerk ohne Brennstoffzufuhr abgasfrei und geräuschlos arbeitet. Außerdem sind keine bewegten Teile daran. Die Amatisationszeit ist nach etwa 10 –12 Jahren erreicht, Anlagen können auf 20 Jahre abgeschrieben werden, der Betreiber erhält die Mehrwertsteuer erstattet.
Für die Installation von einem KWp Leistung braucht man etwa 8-9 m² Platz. Solche Anlagen liefern je nach Neigungswinkel und Ausrichtung etwa 800-1000 kWh Strom pro Jahr. Der Norddeutsche Bereich liegt etwas schlechter, auch die Mittelgebirge, weil es hier im Sommer zu Wolkenbildung kommen kann. Derartige Anlagen rechnen sich aber fast immer. Man sollte hochwertige Anlagen den Billiganbietern vorziehen, weil die Wirtschaftlichkeit deutlich höher liegt. Gerade die Frage der Lebensdauer und Leistungsgarantie von Modulen beschäftigte die Zuhörer in der Diskussion. Weindl berichtete davon, dass 20 Jahr alte Module gemessen wurden, bei denen nur ein Leistungsabfall von 5 % eingetreten war. Auch der Recyclingfrage kann man beruhigt angehen. Hier ticken keine Zeitbomben. Der Aluminiumrahmen kann problemlos recycelt werden. Beim Modul selbst handelt es sich um ein Plastikverbundmaterial. Silizium ist sowieso als Rohstoff im Recyclingverfahren gefragt. Auch beim Elektrosmog konnte er beruhigen. Man darf nur mit dem Wechselrichter nicht in den Schlafbereich gehen, wer Bedenken hat soll einen mit Trafo verwenden.
Das Resümee der Veranstaltung lautete, mit solaren Investitionen in unsere Bausubstanz können wir unsere Lebensqualität und den Wohnwert steigern und den Wert der Gebäude erhöhen, was auch künftigen Generationen dient. Außerdem ist es ein wichtiger Beitrag zur Schonung der Ressourcen und zum Klimaschutz. Je früher man mit Investitionen anfängt, umso wirtschaftlicher ist das langfristig gesehen. Außerdem entstehen dezentral jede Menge Arbeitsplätze in der Heimatregion.
In einem kurzen Grußwort stellte Landrat Heinz Wölfl die Wichtigkeit des Themas heraus. Mit dem Thema wird derzeit der „Nerv der Zeit“ getroffen. Architekt Georg Dasch habe mit diesem Naturparkhaus gezeigt, was baulich möglich ist. Selbst nach 5 Jahren ist dieses Gebäude absolute Vorzeigeeinrichtung.
In seinem ersten Referat ging Architekt Georg Dasch auf die Studie der Shell-Energie-Agentur ein. Demnach zeigt sich, dass die Weltölproduktion ihr Maximum etwa 2004 überschritten hat. Seither geht die Ölförderung langsam zurück, auch in Saudi-Arabien. Der Gasverbrauch ist steigend, aber es müssten 4-5 Pipelines gebaut werden um die Lücke schließen zu können. Heute ist aber nur eine im Bau. Schwierig ist auch, dass die Weltbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten um 2 Milliarden Einwohner zunehmen wird und die Volkswirtschaften in Ostasien sehr groß wachsen. Das zieht einen enormen Energieverbrauch nach sich.
Die Konsequenz daraus muss lauten, dass verstärkt das solare Bauen um sich greifen muss. Dazu gehört eine optimale Gebäudeausrichtung nach Süden genauso wie eine effektiver Wärmeschutz, nach Möglichkeit mit nachwachsenden Rohstoffen. Über große Fensterflächen lässt sich auf passive Weise die Sonne nutzen, mit steil gestellten Kollektoren kann auch im Winterhalbjahr Sonnenenergie eingesammelt werden. Die Zeit in der nur Brauchwasser erwärmt wird muss vorbei sein. Die Unterstützung der Raumheizung ist wichtig. Mittlerweile gibt es sehr gute Ziegel. Der weltbeste Ziegel stammt aus Niederbayern, so Dasch. Beispielsweise kann man damit einen U-Wert von 0,18 erreichen, was Standard Holzhäusern entspricht. Mit der solaren Bauweise, wie Dasch sie anwendet, d.h. konsequente Wärmedämmung mit guten Fenstern und großen Solaranlagen mit Pufferspeichern lässt sich dann für Einfamilienhäuser ein Verbrauch von nur noch 2 Ster Holz pro Jahr erreichen. Anhand etlicher Beispiele konnte Dasch belegen, wie sanierte Gebäude von 6000 bis 8000 Liter Heizölverbrauch im Jahr auf nur wenige Ster Holz Energieverbrauch gebracht werden konnten.
In seinem 2. Referat ging Energieberater Wolfgang Hilz verstärkt auf das Heizen mit Sonne und Holz ein. Ein Ziel müsse es sein, so Hilz 70 % mit der Sonne und 30 % seines Bedarfs mit Holz zu decken. Die Voraussetzung ist natürlich wieder ein gut gedämmtes Gebäude, das im Verbrauch sehr niedrig liegt. Man soll stets daran denken, dass man nicht nur den Wiederverkaufswert des Gebäudes steigert sondern auch eine Steigerung der Lebensqualität in Gebäuden erreicht. In einer Modellrechnung zeigte er auf wie der Bayerische Wald von einer Region, die mit Erdöl und Erdgas beliefert wird, zu einer Holzlieferregion werden kann, die ihren Eigenbedarf deckt und zusätzlich noch etwas an andere Regionen abgeben kann.
Architekt Frank Henzler, der gleichzeitig auch Energieberater ist, konzentrierte sich in seinem Vortrag Schwerpunktmäßig auf die Fördermöglichkeiten über KFW und BAFA. Hier gibt es Darlehensmodelle aber auch Zuschussmodelle. Im Einzelfall kann hier die jeweilige Hausbank kompetent beraten. Wer also Investitionen vor hat, sollte sich überlegen was er machen will, ob gegebenenfalls bestimmte Dinge schon erreicht sind und danach seinen Finanzbedarf ermitteln.
Im Abschlussreferat informierte Josef Weindl von der Soleg in Zwiesel über den derzeitigen Stand beim Solarstrom. Wer in 2007 eine Photovoltaikanlage errichtet erhält bei Dachanlagen noch 49,21Cent pro kWh Einspeisevergütung. Die Vergütung nimmt jährlich um 5% ab. Die Photovoltaik hat den Vorteil, dass ein derartiges Solarkraftwerk ohne Brennstoffzufuhr abgasfrei und geräuschlos arbeitet. Außerdem sind keine bewegten Teile daran. Die Amatisationszeit ist nach etwa 10 –12 Jahren erreicht, Anlagen können auf 20 Jahre abgeschrieben werden, der Betreiber erhält die Mehrwertsteuer erstattet.
Für die Installation von einem KWp Leistung braucht man etwa 8-9 m² Platz. Solche Anlagen liefern je nach Neigungswinkel und Ausrichtung etwa 800-1000 kWh Strom pro Jahr. Der Norddeutsche Bereich liegt etwas schlechter, auch die Mittelgebirge, weil es hier im Sommer zu Wolkenbildung kommen kann. Derartige Anlagen rechnen sich aber fast immer. Man sollte hochwertige Anlagen den Billiganbietern vorziehen, weil die Wirtschaftlichkeit deutlich höher liegt. Gerade die Frage der Lebensdauer und Leistungsgarantie von Modulen beschäftigte die Zuhörer in der Diskussion. Weindl berichtete davon, dass 20 Jahr alte Module gemessen wurden, bei denen nur ein Leistungsabfall von 5 % eingetreten war. Auch der Recyclingfrage kann man beruhigt angehen. Hier ticken keine Zeitbomben. Der Aluminiumrahmen kann problemlos recycelt werden. Beim Modul selbst handelt es sich um ein Plastikverbundmaterial. Silizium ist sowieso als Rohstoff im Recyclingverfahren gefragt. Auch beim Elektrosmog konnte er beruhigen. Man darf nur mit dem Wechselrichter nicht in den Schlafbereich gehen, wer Bedenken hat soll einen mit Trafo verwenden.
Das Resümee der Veranstaltung lautete, mit solaren Investitionen in unsere Bausubstanz können wir unsere Lebensqualität und den Wohnwert steigern und den Wert der Gebäude erhöhen, was auch künftigen Generationen dient. Außerdem ist es ein wichtiger Beitrag zur Schonung der Ressourcen und zum Klimaschutz. Je früher man mit Investitionen anfängt, umso wirtschaftlicher ist das langfristig gesehen. Außerdem entstehen dezentral jede Menge Arbeitsplätze in der Heimatregion.
Wasserkraft-Symposium der Veranstalter Naturpark und Arbeitsgruppe Energie und Verkehr gut besucht
Expertengruppe gab umfassend Auskunft
Im Rahmen der Woche der erneuerbaren Energien hatte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. und die Arbeitsgruppe Energie und Verkehr des Landkreises Regen zu einem Wasserkraft-Symposium eingeladen. Zunächst wurden bei 3 Wasserkraftanlagen Fischaufstiegshilfen besichtigt. Der Hauptstreitpunkt ist meist die Abgabe der Restwassermenge, die im Bachbett verbleiben muss. Hier gibt es vorbildliche Möglichkeiten wie mit Fischaufstiegshilfen, bzw. genauer gesagt mit Tieraufstiegshilfen, Gewässer durchgängig gestaltet werden können. Beim anschließenden Vortrag mit Diskussionsrunde im Naturparkhaus waren so viele Interessierte anwesend, dass der Veranstaltungsraum restlos überfüllt war. Zunächst referierten Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt über genehmigungsrechtliche Fragen und erläuterten die verschiedenen planerischen Aspekte. Anschließend referierte Michael Müller, der Vizepräsident des Bundes Deutscher Wasserkraftwerke über das Wasser als Energiequelle und über die Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Er ging auch auf das erneuerbare Energiengesetz und dessen bevorstehende Novelle zum 01.01.2008 ein.
In einem sehr ausführlichen Referat ging Dipl. - Ing. Christoph Pfeffer vom gleichnamigen Energie- und Umwelttechnikbüro auf das Potenzial der Wasserkraft in Bayern und im Landkreis Regen ein. Im Jahr 1960 wurden in Bayern noch etwa 50 % des Stroms mit Wasserkraft erzeugt. Der steigende Strombedarf hat diese Bilanz heute gründlich verändert. Pfeffer versuchte in seinem Vortrag aufzuzeigen wie man mit Modernisierungen, Nachrüstungen, Reaktivierung stillgelegter Anlagen oder Zubau die Wasserkraft umweltverträglich steigern kann. Viele Wasserkraftwerke verschenken Potenzial, weil sie nicht optimal arbeiten. Andererseits wird mit Behörden und Naturschutzvertretern heftig über Restwassermengen diskutiert und gestritten. Pfeffer versuchte aufzuzeigen, dass man heute mit moderner Anlagentechnik die Wirkungsgrade von beispielsweise 80 % auf 87 % steigern kann. Anlagen, die nicht ganzjährig genutzt werden könnte man länger laufen lassen. Manchmal sind es kleine technische Details bei Einlauf- oder Auslaufbauwerken, die Energie nicht optimal nutzen. Hier lässt sich das Energiepotenzial steigern, ohne in Ökosysteme einzugreifen. Es besteht die Chance, die Stromausbeute zu erhöhen, die Wirtschaftlichkeit zu steigern und trotzdem für die Natur noch Positives zu bewirken, indem man mehr Restwasser abgibt. Auch das Potenzial im Landkreis Regen ließe sich deutlich steigern. Interessant ist, dass im Landkreis Regen mehr als 50 % der Haushalte mit regenerativem Strom aus Wasserkraft versorgt werden können.
Der Vorteil der Wasserkraft besteht darin, dass es sich um eine regenerative Energie handelt, die emissionsfrei und dezentral verfügbar ist. Man ist zudem unabhängig von Importen und Wasserkraft ist auch krisensicher. Außerdem entstehen dezentral Arbeitsplätze in der Region, die nicht nur bei Betreibern sondern auch bei Mittelstand, Planung und Anlagenwartung Arbeitsplätze schaffen können. Mit nachteiligen Eingriffen in die Natur muss jedoch sehr sorgsam umgegangen werden.
Pfeffer zeigte weitere Möglichkeiten auf wie beispielsweise Trinkwasserturbinen aus Edelstahl auf. Dort wo Druckdrosselstufen für teures Geld gebaut werden, kann man die Energie in den Trinkwasserleitungen nutzen. Österreich bietet hier wieder zahlreiche Vorbilder, bis hin zum Kläranlagenbereich.
Im Rahmen einer kontroversen und vielschichtigen Diskussion am Podium standen zum Schluss die untere Naturschutzbehörde, das Wasserwirtschaftsamt, die Fischereiberatung und die beiden Ingenieurbüros für Auskunft zur Verfügung. Von Seiten der Fischereiberatung wurde nochmals eindringlich darauf hingewiesen, dass ausreichen Restwasser von mindestens 5/12 des „Mittleren Niedrigwasserstandes“ bei Bewilligungen erreicht werden müssen. Im Idealfall sollte der mittlere Niedrigwasserabfluss erreicht werden. Die technische Ausführung von Tieraufstiegshilfen muss so gestaltet sein, dass die Anströmgeschwindigkeit groß genug ist, damit die Tiere auch die Aufstiegshilfen nutzen. Die Veranstaltung erreichte Rekorddauer. Bis nach 23 Uhr wurde eifrig diskutiert. Erst danach schloss Arbeitsgruppenvorsitzender Dr. Paul Kestel das Symposium und Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark erinnerte an die weiteren Veranstaltungen im Rahmen der Woche der erneuerbaren Energien.
In einem sehr ausführlichen Referat ging Dipl. - Ing. Christoph Pfeffer vom gleichnamigen Energie- und Umwelttechnikbüro auf das Potenzial der Wasserkraft in Bayern und im Landkreis Regen ein. Im Jahr 1960 wurden in Bayern noch etwa 50 % des Stroms mit Wasserkraft erzeugt. Der steigende Strombedarf hat diese Bilanz heute gründlich verändert. Pfeffer versuchte in seinem Vortrag aufzuzeigen wie man mit Modernisierungen, Nachrüstungen, Reaktivierung stillgelegter Anlagen oder Zubau die Wasserkraft umweltverträglich steigern kann. Viele Wasserkraftwerke verschenken Potenzial, weil sie nicht optimal arbeiten. Andererseits wird mit Behörden und Naturschutzvertretern heftig über Restwassermengen diskutiert und gestritten. Pfeffer versuchte aufzuzeigen, dass man heute mit moderner Anlagentechnik die Wirkungsgrade von beispielsweise 80 % auf 87 % steigern kann. Anlagen, die nicht ganzjährig genutzt werden könnte man länger laufen lassen. Manchmal sind es kleine technische Details bei Einlauf- oder Auslaufbauwerken, die Energie nicht optimal nutzen. Hier lässt sich das Energiepotenzial steigern, ohne in Ökosysteme einzugreifen. Es besteht die Chance, die Stromausbeute zu erhöhen, die Wirtschaftlichkeit zu steigern und trotzdem für die Natur noch Positives zu bewirken, indem man mehr Restwasser abgibt. Auch das Potenzial im Landkreis Regen ließe sich deutlich steigern. Interessant ist, dass im Landkreis Regen mehr als 50 % der Haushalte mit regenerativem Strom aus Wasserkraft versorgt werden können.
Der Vorteil der Wasserkraft besteht darin, dass es sich um eine regenerative Energie handelt, die emissionsfrei und dezentral verfügbar ist. Man ist zudem unabhängig von Importen und Wasserkraft ist auch krisensicher. Außerdem entstehen dezentral Arbeitsplätze in der Region, die nicht nur bei Betreibern sondern auch bei Mittelstand, Planung und Anlagenwartung Arbeitsplätze schaffen können. Mit nachteiligen Eingriffen in die Natur muss jedoch sehr sorgsam umgegangen werden.
Pfeffer zeigte weitere Möglichkeiten auf wie beispielsweise Trinkwasserturbinen aus Edelstahl auf. Dort wo Druckdrosselstufen für teures Geld gebaut werden, kann man die Energie in den Trinkwasserleitungen nutzen. Österreich bietet hier wieder zahlreiche Vorbilder, bis hin zum Kläranlagenbereich.
Im Rahmen einer kontroversen und vielschichtigen Diskussion am Podium standen zum Schluss die untere Naturschutzbehörde, das Wasserwirtschaftsamt, die Fischereiberatung und die beiden Ingenieurbüros für Auskunft zur Verfügung. Von Seiten der Fischereiberatung wurde nochmals eindringlich darauf hingewiesen, dass ausreichen Restwasser von mindestens 5/12 des „Mittleren Niedrigwasserstandes“ bei Bewilligungen erreicht werden müssen. Im Idealfall sollte der mittlere Niedrigwasserabfluss erreicht werden. Die technische Ausführung von Tieraufstiegshilfen muss so gestaltet sein, dass die Anströmgeschwindigkeit groß genug ist, damit die Tiere auch die Aufstiegshilfen nutzen. Die Veranstaltung erreichte Rekorddauer. Bis nach 23 Uhr wurde eifrig diskutiert. Erst danach schloss Arbeitsgruppenvorsitzender Dr. Paul Kestel das Symposium und Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark erinnerte an die weiteren Veranstaltungen im Rahmen der Woche der erneuerbaren Energien.
Naturpark erfährt Unterstützung durch EU-Förderprogramm INTERREG-III
Projekt bis Ende 2007 in Bearbeitung
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. erfährt erneut Unterstützung durch die Europäische Union. Mit dem Förderprogramm INTERREG-III wird das Projekt NaturMobil 2008 des Naturparks mit 50% finanziert. Das INTERREG-III Programm läuft aus, das Folgeprogramm wird Ziel 3 heißen. Mit Restmitteln des alten Förderprogramms kann der Naturpark aber noch die bereits in den vergangenen Jahren aufgebaute grenzüberschreitende Internetdatenbank ausbauen. Geplant sind die Erweiterung im Hinblick auf Geoinformationen zu Natursehenswürdigkeiten und Wegen. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Landkreisen soll optimiert werden. Wichtig ist auch der Blick auf breite Zugänglichkeit dieser Internetdaten. Man geht davon aus, dass künftige Handygenerationen verstärkt Internetinformationen nutzen können. Das Projektgebiet umfasst den Bayerischer Wald und den benachbarten Böhmerwald.
Beispielsweise sollen sich Gäste von ihrem jeweiligen Standort aus interessante Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise Naturerlebnispfade und Natureinrichtungen oder Tourenvorschläge auf ihr Handy laden können. Damit entfällt ein ausleihen von Geräten beispielsweise über Hotels oder Tourist - Infostellen. Gerade die jüngere Generation bringt ihr webfähigen Handys selbst mit und mag diese gerne Einsetzen. Das EU-Projekt läuft seit Oktober 2006 und soll bis 31.12.2007 abgeschlossen sein.
Bereits jetzt kann man sich interessante Informationen von der Internetseite des Naturpark Bayerischer Wald e.V. www.naturpark-bayer-wald.de speziell aus dem Menüpunkt grenzüberschreitende Naturinformation holen.
Beispielsweise sollen sich Gäste von ihrem jeweiligen Standort aus interessante Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise Naturerlebnispfade und Natureinrichtungen oder Tourenvorschläge auf ihr Handy laden können. Damit entfällt ein ausleihen von Geräten beispielsweise über Hotels oder Tourist - Infostellen. Gerade die jüngere Generation bringt ihr webfähigen Handys selbst mit und mag diese gerne Einsetzen. Das EU-Projekt läuft seit Oktober 2006 und soll bis 31.12.2007 abgeschlossen sein.
Bereits jetzt kann man sich interessante Informationen von der Internetseite des Naturpark Bayerischer Wald e.V. www.naturpark-bayer-wald.de speziell aus dem Menüpunkt grenzüberschreitende Naturinformation holen.
Woche der regenerativen Energien im Naturparkhaus eröffnet
Auftaktveranstaltung Biogas mit sehr interessiertem Publikum
Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. begrüßte die Teilnehmer, die sich im Rahmen der Woche der regenerativen Energien zur ersten Veranstaltung mit dem Thema Biogas im Naturparkhaus eingefunden hatten. Dr. Paul Kestel von der Arbeitsgruppe Energie und Verkehr des Landkreises Regen sprach in seiner Einführung die Stoffströme an. Aus Kohlendioxid und Wasser entsehen mit Sonnenlicht Milliarden Tonnen organischer Stoffe auf der Erde, die in Kreisläufen umlaufen. Hiervon wird auch der Energiebedarf der Lebewesen gedeckt. Als Referenten begrüßte Dr. Kestel Dipl.-Ing. Michael Buchheit, der über den Betrieb gewerblicher Biogasanlagen berichtete. Als Vorzeigeanlage gilt die in Passau. Vor 2 Jahren eröffnet wird sie heute bereits weltweit bis hin nach Paris und nach Japan kopiert. In der Anlage wird zunächst alles was größer als 60 mm ist an holzigem Material ausgeschieden. Der Rest geht in die Vergärung. Man kann dort etwas 3 grobe Schritte nachvollziehen. Im ersten Schritt wird aus Bioabfall mit bestimmten Bakterienstämmen Zucker erzeugt, im zweiten Schritt aus Zucker Essigsäure mit anderen Bakterien und im dritten Schritt aus der Essigsäure Methangas. Ein richtiges Zusammenwirken der Bakterienstämme in der vorgegebenen Zeit ist entscheidend für die Energieausbeute. Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) liefert hier auch 20 Jahre Planungssicherheit. Derartige Anlagen wären sonst in Deutschland nicht entstanden. Mit dem EEG ist hier ein Boom in Gang gekommen. In Regen - Poschetsried soll nun eine weitere Anlage für etwa 4000 Tonnen Material pro Jahr für eine Grüngutvergärung entstehen. Diese geschlossenen Anlagen riechen nicht. Wenn alles planmäßig verläuft soll die Anlage zum Jahresende 2007 fertiggestellt sein. Es werden noch Landwirte gesucht, die Grüngut mit festen Vertragsregelungen anliefern wollen. Ziel ist dabei Material aus drei Schnitten zu erhalten. Für Material aus der Landschaftspflege ist die Anlage zunächst weniger geeignet. Hier müsste man auf spezielle Enzyme greifen, was grundsätzlich möglich ist. Die Logistik soll einen Umkreis von 10 km bis max. 25 km umfassen. Es wird auch an ein Zwischen - Silieren im nicht benötigten Fahrsilos gedacht. Mit größeren Lkws lässt sich dann kostengünstiger antransportieren.
Im zweiten Referat ging Alois Sebald auf die kleineren, bäuerlichen Biogasanlagen ein. Er stellte im speziellen die Trockenfermentation vor. Die Anlagen im Bayerischen Wald sind bisher wenig, wohl deswegen weil die Viehdichte geringer ist. Die Landkreise Cham und Schwandorf sind dagegen „Biogashochburgen“. Für die Rahmenbedingungen ist interessant zu wissen, dass die großen Maisexporte beispielsweise vom amerikanischen Kontinent ausbleiben werden, weil dieser Nachwachsende Rohstoff dort in die Bioethanolproduktion geht. Die Flächen in Ostasien sind nicht vermehrbar, der Bedarf dort ist groß. Etwas mit Unsicherheit sind die GUS Staaten einzuschätzen.
Anhand verschiedener Modelle erläuterte Sebald die Wirtschaftlichkeit von Anlagen. Gerade bei kleineren Biogasanlagen unter 150 kWh Leistung ist die Wirtschaftlichkeit eine „Gradwanderung“. Wer hier zu kleine Fermenter baut und auf diese Art und Weise sparen möchte, schafft möglicherweise eine Anlage die nie rentabel arbeitet und nur Aufwand verursacht. Davon muss mit gewarnt werden. Die Trockenfermentierung zählt zu den diskontinuierlichen Verfahren, d. h. bei Entnahme und Befüllung der Fermenter fällt keine Gasproduktion an. Deswegen werden oft mehrer Fermenter hintereinandergebaut um eine stetige Gasproduktion mit Strom- und Wärmeerzeugung sicherzustellen. Wichtig ist auch immer die Nutzung der Abwärme. Damit wird die Wirtschaftlichkeit erst hergestellt. Sebald ging auch auf andere, kleinere Anlagen wie beispielsweise die „Chiemgauer Biogasanlage“ ein. Auch ein neues System aus Niedersachsen wurde vorgestellt.
Derzeit arbeitet eine Firma auch an einem Gasverdichter, der künftig zur Betankung von Fahrzeugen geeignet sein kann.
In einem dritten Referat informierte Johann Schneider, der Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes, Kreisverband Regen über die Steuerlichen Aspekte von Biogasanlagen. Betroffen sind hier alle 3 Steuerarten, Umsatzsteuer, Einkommensteuer und Gewerbesteuer. Näheres dazu wurde in einem Merkblatt, das im Naturparkhaus ausliegt vorgestellt. Wichtig ist aber hier grundsätzlich die Bewertung des Einzelfalls. Fragerunde und Diskussion zogen sich bis in den späten Abend hinein. Dr. Kestel bescheinigte dem Publikum in seinen Dankworten großes Interesse und hohe Motivation für diese zukunftsführende Sache.
Im zweiten Referat ging Alois Sebald auf die kleineren, bäuerlichen Biogasanlagen ein. Er stellte im speziellen die Trockenfermentation vor. Die Anlagen im Bayerischen Wald sind bisher wenig, wohl deswegen weil die Viehdichte geringer ist. Die Landkreise Cham und Schwandorf sind dagegen „Biogashochburgen“. Für die Rahmenbedingungen ist interessant zu wissen, dass die großen Maisexporte beispielsweise vom amerikanischen Kontinent ausbleiben werden, weil dieser Nachwachsende Rohstoff dort in die Bioethanolproduktion geht. Die Flächen in Ostasien sind nicht vermehrbar, der Bedarf dort ist groß. Etwas mit Unsicherheit sind die GUS Staaten einzuschätzen.
Anhand verschiedener Modelle erläuterte Sebald die Wirtschaftlichkeit von Anlagen. Gerade bei kleineren Biogasanlagen unter 150 kWh Leistung ist die Wirtschaftlichkeit eine „Gradwanderung“. Wer hier zu kleine Fermenter baut und auf diese Art und Weise sparen möchte, schafft möglicherweise eine Anlage die nie rentabel arbeitet und nur Aufwand verursacht. Davon muss mit gewarnt werden. Die Trockenfermentierung zählt zu den diskontinuierlichen Verfahren, d. h. bei Entnahme und Befüllung der Fermenter fällt keine Gasproduktion an. Deswegen werden oft mehrer Fermenter hintereinandergebaut um eine stetige Gasproduktion mit Strom- und Wärmeerzeugung sicherzustellen. Wichtig ist auch immer die Nutzung der Abwärme. Damit wird die Wirtschaftlichkeit erst hergestellt. Sebald ging auch auf andere, kleinere Anlagen wie beispielsweise die „Chiemgauer Biogasanlage“ ein. Auch ein neues System aus Niedersachsen wurde vorgestellt.
Derzeit arbeitet eine Firma auch an einem Gasverdichter, der künftig zur Betankung von Fahrzeugen geeignet sein kann.
In einem dritten Referat informierte Johann Schneider, der Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes, Kreisverband Regen über die Steuerlichen Aspekte von Biogasanlagen. Betroffen sind hier alle 3 Steuerarten, Umsatzsteuer, Einkommensteuer und Gewerbesteuer. Näheres dazu wurde in einem Merkblatt, das im Naturparkhaus ausliegt vorgestellt. Wichtig ist aber hier grundsätzlich die Bewertung des Einzelfalls. Fragerunde und Diskussion zogen sich bis in den späten Abend hinein. Dr. Kestel bescheinigte dem Publikum in seinen Dankworten großes Interesse und hohe Motivation für diese zukunftsführende Sache.
Auerhuhnprojekt des Naturparks in den 4 Mitgliedslandkreisen vorgestellt
Auftaktveranstaltungen mit Ausstellungspräsentationen erfolgreich
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hat sein Auerhuhnprojekt in den 4 Mitgliedslandkreisen Regen, Freyung-Grafenau, Deggendorf und Straubing-Bogen vorgestellt. Mit Unterstützung und finanziert, durch die Regierung von Niederbayern wird sich der Naturpark in diesem Jahr verstärkt seinem Wappentier, dem Auerhahn, widmen. Im Rahmen des Projektes wurde eine fünfteilige Ausstellung und ein Flyer konzipiert und zusammen mit Tierpräparaten der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel ist es, Sympathie und Bewusstsein für diese stark bedrohte Vogelart zu wecken. Das Auerhuhn ist der größte flugfähige Waldvogel weltweit. Er zählt EU-weit zu den „Prioritären Arten“ und ist auf den „Roten Listen“ vertreten und stark bedroht. Im Gasthaus Prodinger in Freyung, im Naturpark-Informationshaus in Zwiesel, in der Naturpark-Infostelle Bahnhof Bogen und im Gasthaus Geiß in Greising warb man daher auch um die Unterstützung ehrenamtlicher Betreuer. Etwa 20 Leute haben sich bisher gemeldet, die den Naturpark mit Meldungen unterstützen. Oberstes Ziel ist natürlich die Tiere nicht zusätzlich zu beunruhigen. Es sollen nur zufällige Beobachtungen oder Funde von Hinterlassenschaften gemeldet werden. Der Naturpark selbst hat mittlerweile auch Kontakte mit den tschechischen Nachbarn, dem Nationalpark Bayerischer Wald, den österreichischen Kollegen im Mühlviertel und den Nachbarnaturpark Oberer Bayerischer Wald aufgenommen. Erste Rückmeldungen sind auch bereits eingegangen. Diese werden selbstverständlich vertraulich behandelt, damit es keine weiteren Beunruhigungen gibt. Ein Hauptziel besteht jedoch darin Nutzungen in sensiblen Bereichen entsprechend zu Lenken, um den Störungsempfindlichen Tieren das Überleben zu ermöglichen.
Neben dem Alpenraum ist das Bayerisch-Böhmische Vorkommen deutschlandweit das wichtigste, erst danach kommt der Schwarzwald. Die Primären Vorkommen existieren seit der Wiederbewaldung nach der Eiszeit. Dr. Wolfgang Scherzinger stand jeweils umfassend nach seinem ausführlichen Referat für weiter Fragen zur Verfügung. Unterstützt wurde Naturpark-Bildungsreferent Hartwig Löfflmann von seinem Kollegen Arnold Multerer und von Ole Kording, der sein Praxissemester am Naturpark in Sachen Auerhuhnschutz absolvierte.
Um das Überleben der Auerhühner im Bayerischen Wald zu ermöglichen, ist eine Zusammenarbeit möglichst vieler Beteiligter notwendig. Waldbesitzer, Jäger, Naturschützer und Freizeitnutzer müssen hier an einem Strang ziehen. Dr. Wolfgang Scherzinger betonte mehrmals die Wichtigkeit, dass alle Schutzgebietskategorien ob Nationalparke beiderseits der Grenze oder Naturparke zusammen arbeiten müssen. Einer allein kann die Verantwortung nicht übernehmen, weil eine Vernetzung über Trittsteine in geeigneten Lebensräumen notwendig ist um eine Mindestpopulation von etwas 500 Tieren erhalten zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass Auerhuhnpopulationen von Natur aus sehr stark, etwa im Faktor 1:10 zwischen guten und weniger guten Fortpflanzungsjahren schwanken können. Wenn aber Populationen zu klein werden, tritt eine genetische Verarmung ein, das Aussterben ist vorprogrammiert.
Derzeit baut der Naturpark einen Internetauftritt auf, der in den nächsten Wochen online geschaltet wird. Die mobile Ausstellung kann man im Naturpark-Informationshaus in Zwiesel während der üblichen Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen jeweils von 9:30-16:30 besichtigen.
Neben dem Alpenraum ist das Bayerisch-Böhmische Vorkommen deutschlandweit das wichtigste, erst danach kommt der Schwarzwald. Die Primären Vorkommen existieren seit der Wiederbewaldung nach der Eiszeit. Dr. Wolfgang Scherzinger stand jeweils umfassend nach seinem ausführlichen Referat für weiter Fragen zur Verfügung. Unterstützt wurde Naturpark-Bildungsreferent Hartwig Löfflmann von seinem Kollegen Arnold Multerer und von Ole Kording, der sein Praxissemester am Naturpark in Sachen Auerhuhnschutz absolvierte.
Um das Überleben der Auerhühner im Bayerischen Wald zu ermöglichen, ist eine Zusammenarbeit möglichst vieler Beteiligter notwendig. Waldbesitzer, Jäger, Naturschützer und Freizeitnutzer müssen hier an einem Strang ziehen. Dr. Wolfgang Scherzinger betonte mehrmals die Wichtigkeit, dass alle Schutzgebietskategorien ob Nationalparke beiderseits der Grenze oder Naturparke zusammen arbeiten müssen. Einer allein kann die Verantwortung nicht übernehmen, weil eine Vernetzung über Trittsteine in geeigneten Lebensräumen notwendig ist um eine Mindestpopulation von etwas 500 Tieren erhalten zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass Auerhuhnpopulationen von Natur aus sehr stark, etwa im Faktor 1:10 zwischen guten und weniger guten Fortpflanzungsjahren schwanken können. Wenn aber Populationen zu klein werden, tritt eine genetische Verarmung ein, das Aussterben ist vorprogrammiert.
Derzeit baut der Naturpark einen Internetauftritt auf, der in den nächsten Wochen online geschaltet wird. Die mobile Ausstellung kann man im Naturpark-Informationshaus in Zwiesel während der üblichen Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen jeweils von 9:30-16:30 besichtigen.
Naturpark vertieft Kontakte zu tschechischen Bahnhofseigentümern
Bc. Miroslav Krutina aus Pilsen zu Gast im Grenzbahnhof Eisenstein
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. nimmt nach und nach die Rolle des Eigentümers im Grenzbahnhof Eisenstein wahr. Nach der Übernahme des historischen Gebäudes von der Immobiliengesellschaft der Deutschen Bahn AG trafen sich nun die Naturparkvertreter mit dem Verantwortlichen der tschechischen Bahn für Immobilienangelegenheiten.
Bc. Miroslav Krutina von der Ceske drahy aus Pilsen kam dafür eigens ins Eisensteiner Tal. Naturpark Vorsitzender Heinrich Schmidt und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann besprachen mit ihm verschieden Themen. Einig war man sich darin, dass der Grenzbahnhof ein einmaliges Objekt von historischer Dimension ist. Künftig will man sich dort verstärkt austauschen, um damit ein attraktives Angebot liefern zu können. Keinesfalls sollen sich Aktivitäten überschneiden oder konkurrieren. Ein vielseitiges Angebot für Gäste und Einheimische dient allen.
Das Treffen verlief in freundschaftlicher Atmosphäre. Künftig will man sich öfter und regelmäßig austauschen, vor allem auch um bauliche Dinge frühzeitig abstimmen zu können. Der tschechische Bahnhofsteil wurde bereits im Jahr 2001 mit europäischen Fördermitteln aus dem Förderprogramm PHARE CBC restauriert und in Nutzung gebracht.
Bc. Miroslav Krutina von der Ceske drahy aus Pilsen kam dafür eigens ins Eisensteiner Tal. Naturpark Vorsitzender Heinrich Schmidt und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann besprachen mit ihm verschieden Themen. Einig war man sich darin, dass der Grenzbahnhof ein einmaliges Objekt von historischer Dimension ist. Künftig will man sich dort verstärkt austauschen, um damit ein attraktives Angebot liefern zu können. Keinesfalls sollen sich Aktivitäten überschneiden oder konkurrieren. Ein vielseitiges Angebot für Gäste und Einheimische dient allen.
Das Treffen verlief in freundschaftlicher Atmosphäre. Künftig will man sich öfter und regelmäßig austauschen, vor allem auch um bauliche Dinge frühzeitig abstimmen zu können. Der tschechische Bahnhofsteil wurde bereits im Jahr 2001 mit europäischen Fördermitteln aus dem Förderprogramm PHARE CBC restauriert und in Nutzung gebracht.
Der Turmfalke - faszinierender Flugakrobat
Bebilderter Vortrag in Viechtacher Pfahl-Infostelle
Rund dreißig Naturinteressierte hatten sich zum bebilderten Vortrag „Der Turmfalke – Vogel des Jahres 2007“ in der Viechtacher Pfahl-Infostelle eingefunden. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Landesbund für Vogelschutz und dem Naturpark Bayerischer Wald e.V. angeboten. Referent Dr. Christian Stierstorfer berichtete über Lebensraum und Lebensweise des „Vogel des Jahres 2007“. Besonders beeindruckt waren die Zuhörer auch von den vielen Bildern dieses faszinierenden Flugakrobaten. Der Turmfalke nutzt natürliche Felsen als Brutplatz und zur Jungenaufzucht. In menschlichen Siedlungen nistet er auch gerne an Kirch- oder Burgtürmen. Wie alle anderen Falken baut der Turmfalke nicht selbstständig Nester, sondern nutzt meist verlassene Nester z.B. von Krähen. Im zeitigen Frühjahr legt das Weibchen drei bis sechs Eier. Nach vierwöchiger Brutzeit schlüpfen daraus die hungrigen Jungen, die von den Eltern mit Mäusen, Eidechsen, Jungvögeln oder Insekten versorgt werden. Bei der Ansitzjagd sitzt der Turmfalke auf einer erhöhten Warte wie beispielsweise einem Pfosten oder Baum und lauert hier nach Beute. Bei der Rütteljagd bleibt der Flugkünstler mit schnellen Flügelschlägen scheinbar in der Luft stehen. Im geeigneten Moment stößt er in die Tiefe, fängt die Beute mit den Greiffüßen und tötet sie mit einem gezielten Biss.
Der im Volksmund als „Rüttelfalke“ bezeichnete Greifvogel bevorzugt als Lebensraum eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit Wiesen, Feldgehölzen und Hecken. Als „Kulturfolger“ findet er hier genügend Ansitzwarten für die Jagd und v.a. ausreichend Beutetiere. Das Nahrungsangebot ist für den Bestand besonders wichtig. In strengen Wintern verhungern viele Jungtiere, da zu dieser Notzeit weniger Nahrung vorhanden ist. Durchschnittlich überleben nicht mehr als die Hälfte der Jungvögel das erste Lebensjahr. In freier Natur wurden auch schon sechszehn Jahre alte Turmfalken festgestellt. Eine rege Diskussion schloss sich an den Vortrag an. Matthias Rohrbacher, Gebietsbetreuer des Naturparks, wies auf die am Quarzriff „Großer Pfahl“ brütenden Turmfalken hin und warb um Verständnis für das hier geltende Kletterverbot.
Expedition durch die Mongolei
Bild- und Filmvortrag von Arnold Multerer über die Äußere Mongolei
Arnold Multerer gab im Naturparkhaus im Rahmen eines Vortrages einen Einblick in das noch vom Tourismus noch sehr unberührte Land der Mongolen. Der Bildvortrag zeigte Ausschnitte aus einer vierwöchigen Expedition durch die Mongolei. Ziel des Expeditionsteams war es, die unterschiedlichen Vegetationszonen mit ihren charakteristischen Pflanzen zu kartieren.
Die 35 Besucher erfuhren hierzu Wissenswertes über die Pflanzengesellschaften dieses Landes. Die Niederschlagsmengen in diesem kontinental beeinflussten Land sind sehr gering, etwa zwischen 100 und 400 mm jährlich. Deshalb entwickeln sich hier hauptsächlich Steppen und Halbwüsten. Je nach Niederschlagsmenge prägen sich unterschiedliche Zonierungen aus, so der Referent: „Die Grassteppenbereiche mit Niederschlagsmengen zw. 250 – 400 mm jährlich sind von Natur aus baumfrei. Halbwüstenbereiche sind noch trockener und weisen Niederschlagsmengen von 150 – 250 mm auf. Sie unterscheiden sich gegenüber den Steppen auch in ihrem spärlicheren Pflanzen - Deckungsgrad, der meist zwischen 10 und 50 % liegt.“
Arnold Multerer gab auch Einblicke in das Leben der Mongolen, die z.T. heute noch ihr Auskommen als Nomaden fristen. Mit großen Tierherden ziehen sie durch das karge Land. Je nach Höhenlage werden unterschiedliche Tiere eingesetzt. Dazu zählen Schafe, Ziegen, Kamele und speziell für die Hochlagen angepasste Rinder die sog. „Yaks“. Die Yaks können durch ihr dickes Fell dem widrigen Wetter leichter standhalten und können so auch in Höhen von bis zu 3.000 Meter vordringen. Das ist für die Ernährungsgrundlage der Mongolen von entscheidender Bedeutung, da die Mongolei ein spärlich bewachsenes Hochland ist. Gebirgszüge von über 4.000 Metern schirmen das Land im Westen und Norden ab. Das Mongolische Altai-Gebirge ist das größte Gebirgssystem der Mongolei. Mit einer mittleren Höhe von 1.580 m üNN. überragt die Durchschnittshöhe dieses Landes sogar die höchste Erhebung im Bayerischen Wald.
Die Äußere Mongolei liegt in Ostasien, nördlich von China. Deren Hauptstadt Ulaan Baatar wird als kälteste Hauptstadt der Welt in der Literatur geführt. In den drei bis vier kältesten Monaten werden dauerhaft Temperaturen von minus 40 Grad gemessen.
Auch Kultur, Geschichte und die besonderen Reize des Landes werden den Interessenten vermittelt. So erklärte der Referent den Aufbau einer Jurte, das ist die typische Wohnbehausung. Der Aufbau erfolgt nach einem festen Bauplan und ist nach 1 Stunde vollendet. Das Gewicht beträgt zw. 200 und 300 kg und kann von einem einzigen Kamel getragen werden. Doch nicht nur in der Mongolei findet man diese Jurten, sondern auch im Bayerischen Wald. Zu sehen sind seit letztem Jahr auch Jurten im Wildniscamp des benachbarten Nationalparks, wo sie zu Umweltbildungszwecken eingesetzt werden.
Ein abschließender Filmbeitrag, der während der Expedition gedreht wurde, gab noch tiefere Eindrücke in dieses karge und noch weitgehend unentdeckte Land. Zu sehen war unter anderem das Expeditionsteam, das sich seinen Weg durch die Landschaft erkämpft und den Naturgewalten trotzte.
Die 35 Besucher erfuhren hierzu Wissenswertes über die Pflanzengesellschaften dieses Landes. Die Niederschlagsmengen in diesem kontinental beeinflussten Land sind sehr gering, etwa zwischen 100 und 400 mm jährlich. Deshalb entwickeln sich hier hauptsächlich Steppen und Halbwüsten. Je nach Niederschlagsmenge prägen sich unterschiedliche Zonierungen aus, so der Referent: „Die Grassteppenbereiche mit Niederschlagsmengen zw. 250 – 400 mm jährlich sind von Natur aus baumfrei. Halbwüstenbereiche sind noch trockener und weisen Niederschlagsmengen von 150 – 250 mm auf. Sie unterscheiden sich gegenüber den Steppen auch in ihrem spärlicheren Pflanzen - Deckungsgrad, der meist zwischen 10 und 50 % liegt.“
Arnold Multerer gab auch Einblicke in das Leben der Mongolen, die z.T. heute noch ihr Auskommen als Nomaden fristen. Mit großen Tierherden ziehen sie durch das karge Land. Je nach Höhenlage werden unterschiedliche Tiere eingesetzt. Dazu zählen Schafe, Ziegen, Kamele und speziell für die Hochlagen angepasste Rinder die sog. „Yaks“. Die Yaks können durch ihr dickes Fell dem widrigen Wetter leichter standhalten und können so auch in Höhen von bis zu 3.000 Meter vordringen. Das ist für die Ernährungsgrundlage der Mongolen von entscheidender Bedeutung, da die Mongolei ein spärlich bewachsenes Hochland ist. Gebirgszüge von über 4.000 Metern schirmen das Land im Westen und Norden ab. Das Mongolische Altai-Gebirge ist das größte Gebirgssystem der Mongolei. Mit einer mittleren Höhe von 1.580 m üNN. überragt die Durchschnittshöhe dieses Landes sogar die höchste Erhebung im Bayerischen Wald.
Die Äußere Mongolei liegt in Ostasien, nördlich von China. Deren Hauptstadt Ulaan Baatar wird als kälteste Hauptstadt der Welt in der Literatur geführt. In den drei bis vier kältesten Monaten werden dauerhaft Temperaturen von minus 40 Grad gemessen.
Auch Kultur, Geschichte und die besonderen Reize des Landes werden den Interessenten vermittelt. So erklärte der Referent den Aufbau einer Jurte, das ist die typische Wohnbehausung. Der Aufbau erfolgt nach einem festen Bauplan und ist nach 1 Stunde vollendet. Das Gewicht beträgt zw. 200 und 300 kg und kann von einem einzigen Kamel getragen werden. Doch nicht nur in der Mongolei findet man diese Jurten, sondern auch im Bayerischen Wald. Zu sehen sind seit letztem Jahr auch Jurten im Wildniscamp des benachbarten Nationalparks, wo sie zu Umweltbildungszwecken eingesetzt werden.
Ein abschließender Filmbeitrag, der während der Expedition gedreht wurde, gab noch tiefere Eindrücke in dieses karge und noch weitgehend unentdeckte Land. Zu sehen war unter anderem das Expeditionsteam, das sich seinen Weg durch die Landschaft erkämpft und den Naturgewalten trotzte.