Pressemeldungen
Bildungsprogramm 2007 im Naturpark Bayerischer Wald
Veranstaltungsübersicht im Jubiläumsjahr
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. stellt derzeit sein Jahresbildungsprogramm 2007 mit allen Veranstaltungen, Exkursionen und Sonderausstellungen vor. Derzeit läuft der Versand der kleinen Broschüren an alle Mitglieder, Mitgliedsgemeinden, Touristinformationen, Verkehrsämter und Banken, dort kann man sich die Faltblätter kostenlos abholen. Wer sich das Programm über die Naturpark – Geschäftsstelle zuschicken lässt, muss das Rückporto beilegen. Die Verteilung erfolgt auch an Schulen, Pfarrämter und eine Reihe weiterer Bildungseinrichtungen, sowie Museen, Jugendherbergen und Mitglieder. Weitere Informationen sind auch im Internet unter
www.Naturpark-Bayer-Wald.de zu finden.
Das Bildungsprogramm gibt Informationen zu Veranstaltungen im Nullenergiehaus, im grenzüberschreitenden Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein sowie der Pfahlinfostelle in Viechtach und der Naturpark-Infostelle Würzingerhaus in Außernzell. Zum ersten mal gibt es auch Veranstaltungen in der neuen Naturpark – Infostelle im Bahnhof Bogen. Die Aktivitäten der Schutzgebietsbetreuer in der Pfahlregion, im Arbergebiet und im Einzugsgebiet der Ilz werden ebenfalls dargestellt.
Von der naturkundlichen Exkursion bis hin zu Diaschauen über den Bayerischen Wald und bis hin zum Einsatz von Holzvergasern reicht die Bandbreite. Der Tag der Natur- und Landschaftsführer findet heuer im Oktober am Pfahl bei Viechtach statt.
Über Auerhühner wird es im Naturpark – Informationshaus eine kleine Sonderausstellung geben. Dem Auerhahn als Wappentier des Naturpark Bayerischer Wald e.V. will man in Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern eine besondere Beachtung schenken.
Die Projekttage für Schulklassen richten sich speziell wieder an Lehrkräfte und bieten die Themen Wiese, Wasser, Wald, Hecke usw.. Neben Informationen zum Pfahl und zur Ilz sowie zum Arber kann man auch über die Tierarten Luchs und Fledermäuse mehr kennen lernen. Die Projekttage wurden heuer erstmals um die Themen „Nachwachsende Rohstoffe“ unter dem Stichwort „Mr. Nawaro“ und um die Auerhühner erweitert.
Beibehalten wird auch wieder die Woche der Erdgeschichte Ende September in der Pfahlregion. Die Sonderveranstaltungen in der Arberregion finden wieder zusammen mit dem Nachbar-Naturpark Oberer Bayerischer Wald statt.
Sonderausstellungen gibt es im Infozentrum Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein zum Thema „Der königliche Hochwald“, d.h. zu den künischen Freibauern und die zweite Ausstellung im Herbst zeigt Böhmerwaldfotos von Wenzel Chabr aus Böhmisch Eisenstein, passend zur Landesausstellung Bayern - Böhmen.
Naturpark-Mitglieder bekommen das Bildungsprogramm automatisch zugesandt. Dies ist ein Grund mehr, den gemeinnützigen Verein Naturpark Bayerischer Wald mit einem Jahresbeitrag von nur 11.- € in seinen weiten Tätigkeitsfeldern in den vier Mitgliedslandkreisen auch finanziell zu unterstützen. Aufnahmeanträge gibt es in der Geschäftsstelle bzw. im Internet unter Naturpark-Bayer-Wald.
Das Bildungsprogramm gibt Informationen zu Veranstaltungen im Nullenergiehaus, im grenzüberschreitenden Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein sowie der Pfahlinfostelle in Viechtach und der Naturpark-Infostelle Würzingerhaus in Außernzell. Zum ersten mal gibt es auch Veranstaltungen in der neuen Naturpark – Infostelle im Bahnhof Bogen. Die Aktivitäten der Schutzgebietsbetreuer in der Pfahlregion, im Arbergebiet und im Einzugsgebiet der Ilz werden ebenfalls dargestellt.
Von der naturkundlichen Exkursion bis hin zu Diaschauen über den Bayerischen Wald und bis hin zum Einsatz von Holzvergasern reicht die Bandbreite. Der Tag der Natur- und Landschaftsführer findet heuer im Oktober am Pfahl bei Viechtach statt.
Über Auerhühner wird es im Naturpark – Informationshaus eine kleine Sonderausstellung geben. Dem Auerhahn als Wappentier des Naturpark Bayerischer Wald e.V. will man in Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern eine besondere Beachtung schenken.
Die Projekttage für Schulklassen richten sich speziell wieder an Lehrkräfte und bieten die Themen Wiese, Wasser, Wald, Hecke usw.. Neben Informationen zum Pfahl und zur Ilz sowie zum Arber kann man auch über die Tierarten Luchs und Fledermäuse mehr kennen lernen. Die Projekttage wurden heuer erstmals um die Themen „Nachwachsende Rohstoffe“ unter dem Stichwort „Mr. Nawaro“ und um die Auerhühner erweitert.
Beibehalten wird auch wieder die Woche der Erdgeschichte Ende September in der Pfahlregion. Die Sonderveranstaltungen in der Arberregion finden wieder zusammen mit dem Nachbar-Naturpark Oberer Bayerischer Wald statt.
Sonderausstellungen gibt es im Infozentrum Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein zum Thema „Der königliche Hochwald“, d.h. zu den künischen Freibauern und die zweite Ausstellung im Herbst zeigt Böhmerwaldfotos von Wenzel Chabr aus Böhmisch Eisenstein, passend zur Landesausstellung Bayern - Böhmen.
Naturpark-Mitglieder bekommen das Bildungsprogramm automatisch zugesandt. Dies ist ein Grund mehr, den gemeinnützigen Verein Naturpark Bayerischer Wald mit einem Jahresbeitrag von nur 11.- € in seinen weiten Tätigkeitsfeldern in den vier Mitgliedslandkreisen auch finanziell zu unterstützen. Aufnahmeanträge gibt es in der Geschäftsstelle bzw. im Internet unter Naturpark-Bayer-Wald.
Naturpark Bayerischer Wald e. V. mit Dachmarke Umweltbildung ausgezeichnet
Staatssekretär Bernhard verleiht Gütesiegel für Naturparkeinrichtungen
Der Naturpark Bayerischer Wald e. V. wurde in Würzburg vom Bayerischen Umweltministerium mit der Dachmarke „Umweltbildung.Bayern“ ausgezeichnet. Bildungsreferent und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann konnte die Urkunde aus den Händen des Staatssekretärs an der Jugendbildungsstätte Unterfranken in Empfang nehmen. Neben dem Naturpark Bayerischer Wald e. V. wurde auch der Bundnaturschutz mit seinem Bildungswerk in Wiesenfelden ausgezeichnet. Damit gibt es in Niederbayern bisher insgesamt vier Träger der Dachmarke „Umweltbildung.Bayern“.
Bayern baut seine Dachmarke für außerschulische Umweltbildung aus. Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard verlieh in Würzburg an weitere 31 Einrichtungen die Auszeichnung „Umweltbildung.Bayern“. Im vergangenen April wurden die Qualitätssiegel bereits an die ersten 41 Markenträger vergeben. Bernhard: „Die Bündelung und Vernetzung der Umweltbildung in Bayern kommt mit großen Schritten voran. Das vereinte und organisierte Auftreten ist der beste Garant dafür, Gehör zu finden und immer mehr Bürger für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und den natürlichen Lebensgrundlagen zu begeistern.“ Das Förderprogramm Umweltstationen soll im Haushalt 2007/2008 erneut um 100.000 Euro auf insgesamt nahezu 1,5 Millionen Euro erhöht werden. Daneben werden aus dem Bayerischen Umweltfonds, der im nächsten Doppelhaushalt fortgeführt werden soll, weitere Umweltbildungsmaßnahmen finanziert. Informationen zur Dachmarke, wie Kriterien und Bewerbungsunterlagen, sind zu finden unter: Umweltbildung.bayern
Umweltbildung hat einen unvermindert hohen Stellenwert in Bayern. Im partnerschaftlichen Miteinander von Nichtregierungsorganisationen und Staat ist es in mehr als 10jährigen Anstrengungen gelungen, leistungsfähige Strukturen der Umweltbildung aufzubauen. „Mit der Marketinginitiative – gemeinsam getragen von Umweltministerium, Forstministerium, Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung (ANU), Bund Naturschutz (BN), Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Plankstettener Kreis – wird die Bedeutung außerschulischer Umweltbildung klar hervorgehoben. Die Marke ist gleichsam Qualitätssiegel und Wiedererkennungszeichen. Auf diese Weise werden die vielfältigen Leistungen der Umweltbildungseinrichtungen einheitlich und deutlich kommuniziert“, betonte Bernhard. Gewürdigt wird die Maßnahme auch vom Deutschen Nationalkomitee der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ mit der Aufnahme in den Nationalen Aktionsplan. Folgende Einrichtungen werden mit der Dachmarke neu ausgezeichnet:
Bayern baut seine Dachmarke für außerschulische Umweltbildung aus. Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard verlieh in Würzburg an weitere 31 Einrichtungen die Auszeichnung „Umweltbildung.Bayern“. Im vergangenen April wurden die Qualitätssiegel bereits an die ersten 41 Markenträger vergeben. Bernhard: „Die Bündelung und Vernetzung der Umweltbildung in Bayern kommt mit großen Schritten voran. Das vereinte und organisierte Auftreten ist der beste Garant dafür, Gehör zu finden und immer mehr Bürger für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und den natürlichen Lebensgrundlagen zu begeistern.“ Das Förderprogramm Umweltstationen soll im Haushalt 2007/2008 erneut um 100.000 Euro auf insgesamt nahezu 1,5 Millionen Euro erhöht werden. Daneben werden aus dem Bayerischen Umweltfonds, der im nächsten Doppelhaushalt fortgeführt werden soll, weitere Umweltbildungsmaßnahmen finanziert. Informationen zur Dachmarke, wie Kriterien und Bewerbungsunterlagen, sind zu finden unter: Umweltbildung.bayern
Umweltbildung hat einen unvermindert hohen Stellenwert in Bayern. Im partnerschaftlichen Miteinander von Nichtregierungsorganisationen und Staat ist es in mehr als 10jährigen Anstrengungen gelungen, leistungsfähige Strukturen der Umweltbildung aufzubauen. „Mit der Marketinginitiative – gemeinsam getragen von Umweltministerium, Forstministerium, Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung (ANU), Bund Naturschutz (BN), Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Plankstettener Kreis – wird die Bedeutung außerschulischer Umweltbildung klar hervorgehoben. Die Marke ist gleichsam Qualitätssiegel und Wiedererkennungszeichen. Auf diese Weise werden die vielfältigen Leistungen der Umweltbildungseinrichtungen einheitlich und deutlich kommuniziert“, betonte Bernhard. Gewürdigt wird die Maßnahme auch vom Deutschen Nationalkomitee der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ mit der Aufnahme in den Nationalen Aktionsplan. Folgende Einrichtungen werden mit der Dachmarke neu ausgezeichnet:
Niederbayern: | Naturpark Bayerischer Wald e.V. |
Bund Naturschutz Bildungswerk Wiesenfelden |
Grünes Herz Europas fordert Biosphärenregion Donau-Moldau
Tourismus, Naturschutz und Landwirtschaft in einem Boot
Das Grüne Herz Europas hat am Wochenende seine jährliche Tagung der Kursreihe "Gute Nachbarschaft über Grenzen" zum Thema „Landschaft und Tourismus im 21. Jahrhundert - zukunftsfähige Modelle im Bayerischen Wald und Böhmerwald" durchgeführt. Im Vorfeld der Tagung führte der Verein, dessen Ziel eine nachhaltige und naturverträgliche Entwicklung der Donau-Moldau-Region ist, seine Mitgliederversammlung durch.
Das Grüne Herz Europas e.V. wurde 1992 mit dem Ziel einer grenzüberschreitenden gemeinsamen nachhaltigen Entwicklung des Bayerischen und des Böhmerwaldes in Ostbayern, Tschechien und Oberösterreich gegründet. Den Vorsitz hat der Ökologe und Politikwissenschaftler Gerhard Nagl, seine Stellvertreterin ist Prof. Vlasta Kroupová aus dem Böhmerwald. Es gibt neben dem ursprünglichen Verein mit Sitz in Deutschland aus rechtlichen Gründen auch Sektionen in Tschechien (Vorsitz: Radek Ther, Budweis) und Österreich (Vorsitz: Karl Zimmerhackl, Haslach). Dieses internationale "Triumvirat" hat auch an der Tagung teilgenommen.
Ein wichtiges Ergebnis der Tagung und des Workshops ist, dass sich alle Beteiligten für die Perspektive einer Biosphärenregion Donau-Moldau ausgesprochen haben. Angesichts des Artenschwundes in der bäuerlichen Kulturlandschaft und immer knapper werdender Finanzmittel für Naturschutz und Landwirtschaft fordert der Verein die Ausweitung der Biosphärenregion vom Nationalpark auf die gesamte Region. Nicht zuletzt könnte das weltweit anerkannte Prädikat der UNESCO für bedeutsame Kulturlandschaften ein neuer Impuls für den Tourismus auch außerhalb der unmittelbaren Nationalpark-Region sein. Das Konzept der „Biosphärenreservate“ gibt es seit den 70er Jahren. Es geht darum, weltweit genetische und ökologische Vielfalt über Schutzgebiete wie Nationalparke hinaus zu erhalten und gleichzeitig eine zukunftsfähige Entwicklung in diesen Regionen zu fördern. Ein Nationalpark braucht eine Pufferzone. Das macht ein Biosphärenpark mit einer Pflegezone und einer Entwicklungszone, die deutlich größer sind, als das strenge Schutzgebiet im Kern.
In Tschechien wurde bereits so verfahren, in Bayern fürchtet die Politik den Widerstand der ländlichen Bevölkerung nach den Erfahrungen mit der der Ausweitung von Nationalpark und Naturpark „wie der Teufel das Weihwasser“, wie ein Teilnehmer der Tagung bemerkte. Der Nationalpark hat den Status seit 1981, aber die Pflegezone ist zu klein, eine Entwicklungszone, von der die Bevölkerung profitieren könnte, existiert nicht. Umweltminister Schnappauf wollte das Problem durch Rückgabe des Biosphären-Status lösen. Das stieß auf deutliche Kritik zahlreicher Tagungsteilnehmer. Der Vorsitzende des Grünen Herzens, Gerhard Nagl: „Das geht gerade in die falsche Richtung. Angesichts schwindender Gelder für die Erhaltung der bäuerlichen Kulturlandschaft ist der Status einer weltweit anerkannt wertvollen Kulturlandschaft ein Geschenk für die Region, von dem Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz gleichermaßen profitieren können. Die Leute brauchen keine Angst vor zuviel Naturschutz zu haben. Wir wollen vielmehr, dass damit mehr Geld für verträgliche Landwirtschaft und Entwicklung außerhalb des Nationalparks in die Region kommt!“ Es wurde auch darauf hingewiesen, dass in Berchtesgaden das Biosphärenreservat ausgeweitet werde, die gegenteilige Strategie im Bayerischen Wald sei mit vernünftigen Argumenten nicht nachvollziebar.
Der Biologe Alfred Ringler, der Vater des bundesweit beispielhaften bayerischen Landschaftspflegekonzeptes, machte drastisch klar, dass mit den Kürzungen der landwirtschaftlichen Fördergelder für Kulturlandschaft und Vertragsnaturschutz, mit dem Rückgang der Tierbestände eine bisher nicht gekannte Entwicklung eine Verarmung der bäuerlichen Landschaft drohen würde. Auch viele FFH-Gebiete seien pflegebedürftig, Bayern könne so auch der Verpflichtung zur Erhaltung dieser Gebiete kaum nachkommen.
Der Vorsitzende Gerhard Nagl zeigte mit Bildern aus seiner Heimat und auch mit neueren Untersuchungsergebnissen, dass die artenreichen Wiesen im Bayerischen Wald in den nächsten Jahren völlig zu verschwinden drohen. Alleine in den letzten zehn bis 15 Jahren seien zahlreiche Fundorte von Arnika, Knabenkräutern, Schlüsselblumen und viele Margeritenwiesen verschwunden. Der Tourismus könne aber nicht bloß mit Bildern und Illusionen einer artenreichen Landschaft werben, wenn der Tourist bei uns dann die gleichen Güllewiesen und Maisäcker finde, wie bei sich zu Hause. Er forderte ein Artenschutzprogramm, das den besonderen Reichtum der Region herausarbeite und erhalte. Das sollte in die Perspektive einer Biosphärenregion Donau-Moldau eingebunden werden. In der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sah der Vorsitzende eine Chance für mehr Natur an den Bächen und Flüssen der Region.
Im Zentrum der Tagung stand der Zusammenhang von Landschaft und Tourismus. Eisensteins Bürgermeister Thomas Müller, der das Grüne Herz Europas gerne zum wiederholten Male in seiner Gemeinde begrüßte, zeigte, wie wichtig die Natur für die Touristen im Bayerischen Wald ist. Er machte die Teilnehmer am Beispiel Eisensteins nicht nur in einem einführenden Beitrag zur Tagung mit den Problemen und Chancen der touristischen Entwicklung für eine Gemeinde bekannt, er nahm sich auch die Zeit, deutsche und tschechische Besucher der Tagung am Sonntag durch den Ort zu führen, Ideen und Belastungen (wie das große Bad für die kleine Gemeinde) konkret vorzustellen. Die Verhinderung des Schwerlastverkehrs im Transit wurde als eine wichtige gemeinsame Aufgabe für Eisenstein und das Grüne Herz festgehalten.
Hartwig Löffelmann, der Geschäftsführer des Naturparks Bayerischer Wald, stellte Aufgaben und Arbeit des Naturparks vor, die Erholung und Landschaftspflege, aber auch Bildung und Regionalentwicklung einschließen. Er zeigte die große Bedeutung des Tourismus für die Region auf und wies auf die vielen Einrichtungen des Naturparks hin, die dem Tourismus dienen, wie die Infostellen, von denen im Oktober die fünfte eröffnet wurde.
Václav Polák trug den tschechischen Beitrag zur Tourismus-Tagung vor, ein Gemeinschaftswerk mit der 2. Vorsitzenden Prof. Vlasta Kroupová und dem Vorsitzenden des tschechischen Grünen Herzens, Radek Ther. Die Tschechen kritisierten neue touristische Einrichtungen für den Massentourismus, zahlreiche neue Baugebiete um den Lipno-Stausee, auch die Gefährdung der Natur durch neuen Skitourismus auch im ehemaligen Militärübungsplatz Boletice. Eine alternative Strategie zum Massentourismus an der Grenze sehen sie in der Entwicklung des Tourismus in den Gebieten, die weiter im Osten anschließen.
Josef Wanninger vom Nationalpark Bayerischer Wald wies darauf hin, dass nur der Nationalpark, der viele Millionen Euro in die Region holt, mit dem wilden Wald werben könne. In der Vergangenheit hätten viele Gemeinden nur den eigenen Kirchturm vermarkten wollen, es sollte aber das Gemeinsame und Besondere der Nationalparkregion hervorgehoben werden. Als Beispiel dafür zeigte er die Kampagne „Tierisch wild!“, für die Grafenau und Neuschönau schon auf der Bundesgartenschau vorgearbeitet hatten. Jede Gemeinde sucht sich ein Wildtier aus und hat damit ein touristisches Identifikationsobjekt. Weiter stellte er die „Nationalpark-Partner“ vor, Hotels und andere touristische Betriebe, die anspruchsvolle Qualität und regionale Produkte mit dem Nationalpark verbinden. Auch Wanninger zeigte sich enttäuscht, dass das Umfeld des Nationalparks nach dem Willen der bayerischen Staatsregierung doch nicht Biosphärenreservat werden sollte.
Georg Steiner, der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ostbayern, machte es sich zur Aufgabe, zu zeigen, was der Tourist nicht will. Der Tourist will keine geteerten Wege, sondern naturbelassene, eher schmale Wege und Pfade. Er will Abwechslung, Stille, naturnahe Gewässer und eindrucksvolle Aussichten. Den Versuch, das dem Wanderer zu zeigen, hat der Tourismusverband mit dem Goldsteig-Weg gemacht. Vorsitzender Nagl versprach, ihn im Bemühen um Aussichten im Wald zu unterstützen.
Irene Blendinger, die Waldführerin macht und viel mit Kindern arbeitet, brachte dem Publikum die praktische Seite von Naturerfahrung und Naturspielen näher. Sie berichtete von Konzepten der Naturpädagogik, vor allem aber von der Erfahrung, mit Kopf, Herz und Hand mit der Natur in Berührung zu kommen.
Michael Haug wies auf das Kapital der Region an seltenen Großtieren hin, auf das Wolfs- und Bärenerwartungsland. Sein eigentliches Thema war jedoch der Verkehr. Er forderte eine nachhaltige Mobilität für Touristen und Einheimische. Er kritisierte dreispurige Ausbaupläne für die B 12 bei Freyung und wies andererseits auf die nicht vorhandene Bahnanbindung zwischen Südböhmen und dem südlichen Bayerwald hin. Als positive Beispiele nannte er eine Stelle für Verkehrsentwicklung im Landratsamt Regen. Auch kämen zum Haus der Wildnis schon 15-20 % der Besucher mit der Bahn.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass Tourismus und Naturschutz bzw. artenreiche Landschaft immer mehr aufeinander angewiesen sind und bei vernünftiger Zusammenarbeit enorm voneinander profitieren können. Zersiedelung, Durchgangs-Schwerlastverkehr, Nutzungsaufgabe oder Projekte, die auf eine Massentourismus-Vermarktung zielen, wie am Lipno-Stausee in Tschechien, sind weder der Natur noch einem hochwertigen Tourismus förderlich.
Am Abend kamen die Teilnehmer in den Genuss eines außergewöhnlichen Bildervortrages von Dr. Josef Heringer, der früher die Landschaftsführer im Bayerischen Wald ausbildete. Unter dem Motto „Heimat entgrenzt - wunder- und wanderbar“ zeigte er einen großen Bogen von der Heimat Welt bis zur Heimat der bayerischen Dörfer und Landschaften, die beide in Gefahr sind, unter die Räder zu geraten. Er zeigte die Gärten und Bäume, die unterschiedlichen Hausformen, die der Landschaft ein Gesicht geben, aber auch die modernen Bausünden in Landschaft und Hauskultur. Sein Fazit war: Wir können die Heimat nicht abtun, aber wir brauchen eine zukunftsfähige Heimat, die für den entfremdeten Menschen noch Blüten am Weg hat.
Am Sonntag begann der Workshop-Teil der Tagung mit Impulsreferaten zum Artenschutz und zur kommunalen Agenda 21. Dr. Willy Zahlheimer von der Regierung von Niederbayern stellte das Konzept einer Betreuung gefährdeter Pflanzenvorkommen durch ehrenamtlich organisierte Gruppen in den Landkreisen vor. Das Konzept dieser „Aktion Florenschutz“, das persönliche Verantwortung und die Weitergabe von Kenntnissen fördert, fand große Zustimmung. Im Anschluss daran wurde beschlossen, das Grüne Herz sollte jedes Jahr auch für die Region eine Pflanze aussuchen, der besondere Aufmerksamkeit geschenkt würde. Als Kandidaten wurden schon einmal Flachbärlappe, Mondrauten und Silberdisteln in Erwägung gezogen. Auch eine Widerbelebung der historischen Birkenbergwirtschaft, Feldkultur, die von Brennholzwald abgelöst wird, wurde diskutiert. Eine mögliche Beteiligung an der Landesgartenschau in Waldkirchen wurde allgemein begrüßt. Grünes-Herz-Vorsitzender Gerhard Nagl zog den Bogen zur deutschen Biodiversitäts-Strategie: Es müsse herausgearbeitet werden, wo in der Region zielgerichtet Artenschutz nötig sei, in Deutschland müsse die Region mit ihrer großen Bedeutung für den Artenschutz in Mitteleuropa besonders gefördert werden. Damit war man wiederum bei der Forderung nach einer Biosphärenregion.
Das zweite Impulsreferat kam von der Zwieseler Agenda- und Umweltbeauftragten Siegrid Weiß. Sie stellte die 1992 in Rio von den Staaten beschlossene Agenda 21, das Leitbild und die weitere Arbeit der Zwieseler Agenda 21 vor. Die Teilnehmer aus der Region berichteten über ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit der Entwicklung von Bürger-Engagement im Rahmen der gemeindlichen Agenda 21. Als besonders wichtig wurde von den Teilnehmern die Verhinderung von weiteren Staustufen für die noch frei fließende Donau zwischen Straubing und Vilshofen angesehen. Das Grüne Herz Europas hat die übergreifende und grenzüberschreitende Perspektive einer nachhaltigen Regionalentwicklung. Auch aus dieser Perspektive wurden Biosphärenpark bzw. die Biosphärenregion Donau-Moldau als guter Lösungsansatz der regionalen Entwicklung für Einheimische und Touristen gesehen. Für 2007 wurde beschlossen, weiter an der Entwicklung dieser Idee zu arbeiten.
Das Grüne Herz Europas e.V. wurde 1992 mit dem Ziel einer grenzüberschreitenden gemeinsamen nachhaltigen Entwicklung des Bayerischen und des Böhmerwaldes in Ostbayern, Tschechien und Oberösterreich gegründet. Den Vorsitz hat der Ökologe und Politikwissenschaftler Gerhard Nagl, seine Stellvertreterin ist Prof. Vlasta Kroupová aus dem Böhmerwald. Es gibt neben dem ursprünglichen Verein mit Sitz in Deutschland aus rechtlichen Gründen auch Sektionen in Tschechien (Vorsitz: Radek Ther, Budweis) und Österreich (Vorsitz: Karl Zimmerhackl, Haslach). Dieses internationale "Triumvirat" hat auch an der Tagung teilgenommen.
Ein wichtiges Ergebnis der Tagung und des Workshops ist, dass sich alle Beteiligten für die Perspektive einer Biosphärenregion Donau-Moldau ausgesprochen haben. Angesichts des Artenschwundes in der bäuerlichen Kulturlandschaft und immer knapper werdender Finanzmittel für Naturschutz und Landwirtschaft fordert der Verein die Ausweitung der Biosphärenregion vom Nationalpark auf die gesamte Region. Nicht zuletzt könnte das weltweit anerkannte Prädikat der UNESCO für bedeutsame Kulturlandschaften ein neuer Impuls für den Tourismus auch außerhalb der unmittelbaren Nationalpark-Region sein. Das Konzept der „Biosphärenreservate“ gibt es seit den 70er Jahren. Es geht darum, weltweit genetische und ökologische Vielfalt über Schutzgebiete wie Nationalparke hinaus zu erhalten und gleichzeitig eine zukunftsfähige Entwicklung in diesen Regionen zu fördern. Ein Nationalpark braucht eine Pufferzone. Das macht ein Biosphärenpark mit einer Pflegezone und einer Entwicklungszone, die deutlich größer sind, als das strenge Schutzgebiet im Kern.
In Tschechien wurde bereits so verfahren, in Bayern fürchtet die Politik den Widerstand der ländlichen Bevölkerung nach den Erfahrungen mit der der Ausweitung von Nationalpark und Naturpark „wie der Teufel das Weihwasser“, wie ein Teilnehmer der Tagung bemerkte. Der Nationalpark hat den Status seit 1981, aber die Pflegezone ist zu klein, eine Entwicklungszone, von der die Bevölkerung profitieren könnte, existiert nicht. Umweltminister Schnappauf wollte das Problem durch Rückgabe des Biosphären-Status lösen. Das stieß auf deutliche Kritik zahlreicher Tagungsteilnehmer. Der Vorsitzende des Grünen Herzens, Gerhard Nagl: „Das geht gerade in die falsche Richtung. Angesichts schwindender Gelder für die Erhaltung der bäuerlichen Kulturlandschaft ist der Status einer weltweit anerkannt wertvollen Kulturlandschaft ein Geschenk für die Region, von dem Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz gleichermaßen profitieren können. Die Leute brauchen keine Angst vor zuviel Naturschutz zu haben. Wir wollen vielmehr, dass damit mehr Geld für verträgliche Landwirtschaft und Entwicklung außerhalb des Nationalparks in die Region kommt!“ Es wurde auch darauf hingewiesen, dass in Berchtesgaden das Biosphärenreservat ausgeweitet werde, die gegenteilige Strategie im Bayerischen Wald sei mit vernünftigen Argumenten nicht nachvollziebar.
Der Biologe Alfred Ringler, der Vater des bundesweit beispielhaften bayerischen Landschaftspflegekonzeptes, machte drastisch klar, dass mit den Kürzungen der landwirtschaftlichen Fördergelder für Kulturlandschaft und Vertragsnaturschutz, mit dem Rückgang der Tierbestände eine bisher nicht gekannte Entwicklung eine Verarmung der bäuerlichen Landschaft drohen würde. Auch viele FFH-Gebiete seien pflegebedürftig, Bayern könne so auch der Verpflichtung zur Erhaltung dieser Gebiete kaum nachkommen.
Der Vorsitzende Gerhard Nagl zeigte mit Bildern aus seiner Heimat und auch mit neueren Untersuchungsergebnissen, dass die artenreichen Wiesen im Bayerischen Wald in den nächsten Jahren völlig zu verschwinden drohen. Alleine in den letzten zehn bis 15 Jahren seien zahlreiche Fundorte von Arnika, Knabenkräutern, Schlüsselblumen und viele Margeritenwiesen verschwunden. Der Tourismus könne aber nicht bloß mit Bildern und Illusionen einer artenreichen Landschaft werben, wenn der Tourist bei uns dann die gleichen Güllewiesen und Maisäcker finde, wie bei sich zu Hause. Er forderte ein Artenschutzprogramm, das den besonderen Reichtum der Region herausarbeite und erhalte. Das sollte in die Perspektive einer Biosphärenregion Donau-Moldau eingebunden werden. In der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sah der Vorsitzende eine Chance für mehr Natur an den Bächen und Flüssen der Region.
Im Zentrum der Tagung stand der Zusammenhang von Landschaft und Tourismus. Eisensteins Bürgermeister Thomas Müller, der das Grüne Herz Europas gerne zum wiederholten Male in seiner Gemeinde begrüßte, zeigte, wie wichtig die Natur für die Touristen im Bayerischen Wald ist. Er machte die Teilnehmer am Beispiel Eisensteins nicht nur in einem einführenden Beitrag zur Tagung mit den Problemen und Chancen der touristischen Entwicklung für eine Gemeinde bekannt, er nahm sich auch die Zeit, deutsche und tschechische Besucher der Tagung am Sonntag durch den Ort zu führen, Ideen und Belastungen (wie das große Bad für die kleine Gemeinde) konkret vorzustellen. Die Verhinderung des Schwerlastverkehrs im Transit wurde als eine wichtige gemeinsame Aufgabe für Eisenstein und das Grüne Herz festgehalten.
Hartwig Löffelmann, der Geschäftsführer des Naturparks Bayerischer Wald, stellte Aufgaben und Arbeit des Naturparks vor, die Erholung und Landschaftspflege, aber auch Bildung und Regionalentwicklung einschließen. Er zeigte die große Bedeutung des Tourismus für die Region auf und wies auf die vielen Einrichtungen des Naturparks hin, die dem Tourismus dienen, wie die Infostellen, von denen im Oktober die fünfte eröffnet wurde.
Václav Polák trug den tschechischen Beitrag zur Tourismus-Tagung vor, ein Gemeinschaftswerk mit der 2. Vorsitzenden Prof. Vlasta Kroupová und dem Vorsitzenden des tschechischen Grünen Herzens, Radek Ther. Die Tschechen kritisierten neue touristische Einrichtungen für den Massentourismus, zahlreiche neue Baugebiete um den Lipno-Stausee, auch die Gefährdung der Natur durch neuen Skitourismus auch im ehemaligen Militärübungsplatz Boletice. Eine alternative Strategie zum Massentourismus an der Grenze sehen sie in der Entwicklung des Tourismus in den Gebieten, die weiter im Osten anschließen.
Josef Wanninger vom Nationalpark Bayerischer Wald wies darauf hin, dass nur der Nationalpark, der viele Millionen Euro in die Region holt, mit dem wilden Wald werben könne. In der Vergangenheit hätten viele Gemeinden nur den eigenen Kirchturm vermarkten wollen, es sollte aber das Gemeinsame und Besondere der Nationalparkregion hervorgehoben werden. Als Beispiel dafür zeigte er die Kampagne „Tierisch wild!“, für die Grafenau und Neuschönau schon auf der Bundesgartenschau vorgearbeitet hatten. Jede Gemeinde sucht sich ein Wildtier aus und hat damit ein touristisches Identifikationsobjekt. Weiter stellte er die „Nationalpark-Partner“ vor, Hotels und andere touristische Betriebe, die anspruchsvolle Qualität und regionale Produkte mit dem Nationalpark verbinden. Auch Wanninger zeigte sich enttäuscht, dass das Umfeld des Nationalparks nach dem Willen der bayerischen Staatsregierung doch nicht Biosphärenreservat werden sollte.
Georg Steiner, der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ostbayern, machte es sich zur Aufgabe, zu zeigen, was der Tourist nicht will. Der Tourist will keine geteerten Wege, sondern naturbelassene, eher schmale Wege und Pfade. Er will Abwechslung, Stille, naturnahe Gewässer und eindrucksvolle Aussichten. Den Versuch, das dem Wanderer zu zeigen, hat der Tourismusverband mit dem Goldsteig-Weg gemacht. Vorsitzender Nagl versprach, ihn im Bemühen um Aussichten im Wald zu unterstützen.
Irene Blendinger, die Waldführerin macht und viel mit Kindern arbeitet, brachte dem Publikum die praktische Seite von Naturerfahrung und Naturspielen näher. Sie berichtete von Konzepten der Naturpädagogik, vor allem aber von der Erfahrung, mit Kopf, Herz und Hand mit der Natur in Berührung zu kommen.
Michael Haug wies auf das Kapital der Region an seltenen Großtieren hin, auf das Wolfs- und Bärenerwartungsland. Sein eigentliches Thema war jedoch der Verkehr. Er forderte eine nachhaltige Mobilität für Touristen und Einheimische. Er kritisierte dreispurige Ausbaupläne für die B 12 bei Freyung und wies andererseits auf die nicht vorhandene Bahnanbindung zwischen Südböhmen und dem südlichen Bayerwald hin. Als positive Beispiele nannte er eine Stelle für Verkehrsentwicklung im Landratsamt Regen. Auch kämen zum Haus der Wildnis schon 15-20 % der Besucher mit der Bahn.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass Tourismus und Naturschutz bzw. artenreiche Landschaft immer mehr aufeinander angewiesen sind und bei vernünftiger Zusammenarbeit enorm voneinander profitieren können. Zersiedelung, Durchgangs-Schwerlastverkehr, Nutzungsaufgabe oder Projekte, die auf eine Massentourismus-Vermarktung zielen, wie am Lipno-Stausee in Tschechien, sind weder der Natur noch einem hochwertigen Tourismus förderlich.
Am Abend kamen die Teilnehmer in den Genuss eines außergewöhnlichen Bildervortrages von Dr. Josef Heringer, der früher die Landschaftsführer im Bayerischen Wald ausbildete. Unter dem Motto „Heimat entgrenzt - wunder- und wanderbar“ zeigte er einen großen Bogen von der Heimat Welt bis zur Heimat der bayerischen Dörfer und Landschaften, die beide in Gefahr sind, unter die Räder zu geraten. Er zeigte die Gärten und Bäume, die unterschiedlichen Hausformen, die der Landschaft ein Gesicht geben, aber auch die modernen Bausünden in Landschaft und Hauskultur. Sein Fazit war: Wir können die Heimat nicht abtun, aber wir brauchen eine zukunftsfähige Heimat, die für den entfremdeten Menschen noch Blüten am Weg hat.
Am Sonntag begann der Workshop-Teil der Tagung mit Impulsreferaten zum Artenschutz und zur kommunalen Agenda 21. Dr. Willy Zahlheimer von der Regierung von Niederbayern stellte das Konzept einer Betreuung gefährdeter Pflanzenvorkommen durch ehrenamtlich organisierte Gruppen in den Landkreisen vor. Das Konzept dieser „Aktion Florenschutz“, das persönliche Verantwortung und die Weitergabe von Kenntnissen fördert, fand große Zustimmung. Im Anschluss daran wurde beschlossen, das Grüne Herz sollte jedes Jahr auch für die Region eine Pflanze aussuchen, der besondere Aufmerksamkeit geschenkt würde. Als Kandidaten wurden schon einmal Flachbärlappe, Mondrauten und Silberdisteln in Erwägung gezogen. Auch eine Widerbelebung der historischen Birkenbergwirtschaft, Feldkultur, die von Brennholzwald abgelöst wird, wurde diskutiert. Eine mögliche Beteiligung an der Landesgartenschau in Waldkirchen wurde allgemein begrüßt. Grünes-Herz-Vorsitzender Gerhard Nagl zog den Bogen zur deutschen Biodiversitäts-Strategie: Es müsse herausgearbeitet werden, wo in der Region zielgerichtet Artenschutz nötig sei, in Deutschland müsse die Region mit ihrer großen Bedeutung für den Artenschutz in Mitteleuropa besonders gefördert werden. Damit war man wiederum bei der Forderung nach einer Biosphärenregion.
Das zweite Impulsreferat kam von der Zwieseler Agenda- und Umweltbeauftragten Siegrid Weiß. Sie stellte die 1992 in Rio von den Staaten beschlossene Agenda 21, das Leitbild und die weitere Arbeit der Zwieseler Agenda 21 vor. Die Teilnehmer aus der Region berichteten über ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit der Entwicklung von Bürger-Engagement im Rahmen der gemeindlichen Agenda 21. Als besonders wichtig wurde von den Teilnehmern die Verhinderung von weiteren Staustufen für die noch frei fließende Donau zwischen Straubing und Vilshofen angesehen. Das Grüne Herz Europas hat die übergreifende und grenzüberschreitende Perspektive einer nachhaltigen Regionalentwicklung. Auch aus dieser Perspektive wurden Biosphärenpark bzw. die Biosphärenregion Donau-Moldau als guter Lösungsansatz der regionalen Entwicklung für Einheimische und Touristen gesehen. Für 2007 wurde beschlossen, weiter an der Entwicklung dieser Idee zu arbeiten.
10 Jahre Luchsprojekt im Bayerischen Wald
Naturpark Bayerischer Wald e.V. zieht Bilanz
Der Luchs ist zurück in den Bayerisch-Böhmischen Waldgebieten. Zwischen Passau und Bayreuth leben 20-30 erwachsene Tiere. Schon seit Ende der achtziger Jahre sind vereinzelt Luchse von Tschechien nach Bayern eingewandert. Inzwischen gibt es flächendeckend Hinweise darauf, dass der Luchs im Fichtelgebirge, im Oberpfälzer und Bayerischen Wald neuen Lebensraum gefunden hat. Dies ist ein Ergebnis des Luchsprojekts des Naturparks Bayerischer Wald e.V.. Seit 10 Jahren werden hier systematisch Daten zur Verbreitung dieser Tierart im ostbayerischen Raum erhoben.
Doch die Rückkehr des Luchses sehen nicht alle mit Wohlwollen. Nutztierhalter fürchten um ihre Schafe und manche Jäger begreifen den Luchs als Konkurrenten um das Rehwild. Denn Rehe sind die Hauptbeute der etwa schäferhundgroßen Katzenart. „Dass da Konflikte nicht ausbleiben, ist klar.“ meint Manfred Wölfl, der das Projekt seit Beginn an leitet. Deshalb nahm er die Sorgen und Nöte der Betroffenen ernst und stieß 1997 die Einrichtung eines so genannten Luchsfonds an.
Landesjagdverband, Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz stellten zusammen mit dem Naturpark eine Summe von ca. 6.000 Euro zur Verfügung. Daraus werden Schäden an Nutztieren, die nachweislich vom Luchs verursacht wurden, ausgeglichen. Ein Konfliktmanagement, das funktioniert. Etwa ein Viertel der gemeldeten Todesfälle bei Nutztieren sind tatsächlich auf den Luchs zurückzuführen. Für alle anderen Fälle sind Hund, Fuchs oder Krankheiten verantwortlich.
Nachzuweisen, wer jeweils der Verursacher ist, ist nicht ganz einfach. Deshalb hat Manfred Wölfl gemeinsam mit dem Jagdverband so genannte Luchsberater ausgebildet. Sie begutachten Risse an Nutz- oder Wildtieren und leiten bei Luchsverdacht weitere Schritte ein. Für vom Luchs gerissene Tiere (Reh, Hirsch, Muffelwild) zahlt der Bayerische Jagdverband eine Meldeprämie von 51 bzw. 102 Euro. „Wir verfolgen damit zwei Ziele“, sagt Eric Imm von der Wildland Stiftung, „ Wir möchten damit fördern, dass uns möglichst viele Risse gemeldet werden. So können wir uns ein besseres Bild von der Verbreitung des Luchses machen. Außerdem entschädigt die Meldeprämie den Jäger für das entgangene Wildbret, nicht aber für die entgangene Jagdgelegenheit. Schließlich ist das Reh für unsere Jäger ebenso wie für den Luchs die wichtigste Wildart.“
Neben dem Sammeln von Luchshinweisen durch ansässige Jäger und Artenschützer war auch die radiotelemetrische Forschung des Luchsprojekts ganz wesentlich daran beteiligt, Daten zu Lebensweise und Nahrungswahl zu gewinnen. Am 29. Dezember 2000 wurde zum ersten Mal in Deutschland einem Luchs ein Senderhalsband umgelegt. Bei Drachselsried im Zellertal ging die Luchsin Andra den Mitarbeitern des Luchsprojekts in die Falle. Seitdem wurden drei weitere Luchse gefangen und besendert: Beran, Chica und Don. Sie zeigten, welch enormen Raumbedarf ein einzelner Luchs hat. Im Schnitt sind das 100 Quadratkilometer, aber es können auch einmal 300 km2 sein, vor allem wenn man ein Luchsmännchen ist und Kontakt zu möglichst vielen Weibchen sucht. „Die Telemetrie ist kein Selbstzweck, sie unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort und viele Jäger staunen über so große Territorien“, erklärt Manfred Wölfl. „Viele können sich schwer vorstellen, dass ein Luchs in einer Nacht 20-30 km zurücklegen kann, und dass der Luchs, der heute hier und morgen dort ist, wirklich ein und derselbe Luchs ist.“ Im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald werden derzeit die Beziehungen von Luchs, Reh und Rotwild genauer untersucht, um der Diskussion weitere fachliche Grundlagen zu geben. Die oft geäußerte Befürchtung, dass Luchse in Massen auftreten, kann durch die radiotelemetrischen Ergebnisse entkräftet werden.
Dennoch gibt es nach wie vor Vorbehalte, die ernst genommen werden müssen. Das langfristige Überleben der Luchspopulation ist längst nicht gesichert“, weiß Sybille Wölfl, Mitarbeiterin des Luchsprojekts. „Es reichen wenige Ausfälle pro Jahr bei den erwachsenen Tieren, und die Population stirbt erneut aus, wie vor 150 Jahren.“
Ein wesentlicher Schwerpunkt der zukünftigen Arbeiten im Luchsprojekt des Naturparks Bayerischer Wald e.V. liegt deshalb darin, die Akzeptanz für diese Tierart zu fördern, die Interessensgruppen zu einem Miteinander zu bewegen, um einen Ausgleich aller Interessen – auch denen des Luchses – zu erreichen. Lesen Sie mehr zum Luchsprojekt unter Luchsprojekt.de
Doch die Rückkehr des Luchses sehen nicht alle mit Wohlwollen. Nutztierhalter fürchten um ihre Schafe und manche Jäger begreifen den Luchs als Konkurrenten um das Rehwild. Denn Rehe sind die Hauptbeute der etwa schäferhundgroßen Katzenart. „Dass da Konflikte nicht ausbleiben, ist klar.“ meint Manfred Wölfl, der das Projekt seit Beginn an leitet. Deshalb nahm er die Sorgen und Nöte der Betroffenen ernst und stieß 1997 die Einrichtung eines so genannten Luchsfonds an.
Landesjagdverband, Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz stellten zusammen mit dem Naturpark eine Summe von ca. 6.000 Euro zur Verfügung. Daraus werden Schäden an Nutztieren, die nachweislich vom Luchs verursacht wurden, ausgeglichen. Ein Konfliktmanagement, das funktioniert. Etwa ein Viertel der gemeldeten Todesfälle bei Nutztieren sind tatsächlich auf den Luchs zurückzuführen. Für alle anderen Fälle sind Hund, Fuchs oder Krankheiten verantwortlich.
Nachzuweisen, wer jeweils der Verursacher ist, ist nicht ganz einfach. Deshalb hat Manfred Wölfl gemeinsam mit dem Jagdverband so genannte Luchsberater ausgebildet. Sie begutachten Risse an Nutz- oder Wildtieren und leiten bei Luchsverdacht weitere Schritte ein. Für vom Luchs gerissene Tiere (Reh, Hirsch, Muffelwild) zahlt der Bayerische Jagdverband eine Meldeprämie von 51 bzw. 102 Euro. „Wir verfolgen damit zwei Ziele“, sagt Eric Imm von der Wildland Stiftung, „ Wir möchten damit fördern, dass uns möglichst viele Risse gemeldet werden. So können wir uns ein besseres Bild von der Verbreitung des Luchses machen. Außerdem entschädigt die Meldeprämie den Jäger für das entgangene Wildbret, nicht aber für die entgangene Jagdgelegenheit. Schließlich ist das Reh für unsere Jäger ebenso wie für den Luchs die wichtigste Wildart.“
Neben dem Sammeln von Luchshinweisen durch ansässige Jäger und Artenschützer war auch die radiotelemetrische Forschung des Luchsprojekts ganz wesentlich daran beteiligt, Daten zu Lebensweise und Nahrungswahl zu gewinnen. Am 29. Dezember 2000 wurde zum ersten Mal in Deutschland einem Luchs ein Senderhalsband umgelegt. Bei Drachselsried im Zellertal ging die Luchsin Andra den Mitarbeitern des Luchsprojekts in die Falle. Seitdem wurden drei weitere Luchse gefangen und besendert: Beran, Chica und Don. Sie zeigten, welch enormen Raumbedarf ein einzelner Luchs hat. Im Schnitt sind das 100 Quadratkilometer, aber es können auch einmal 300 km2 sein, vor allem wenn man ein Luchsmännchen ist und Kontakt zu möglichst vielen Weibchen sucht. „Die Telemetrie ist kein Selbstzweck, sie unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort und viele Jäger staunen über so große Territorien“, erklärt Manfred Wölfl. „Viele können sich schwer vorstellen, dass ein Luchs in einer Nacht 20-30 km zurücklegen kann, und dass der Luchs, der heute hier und morgen dort ist, wirklich ein und derselbe Luchs ist.“ Im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald werden derzeit die Beziehungen von Luchs, Reh und Rotwild genauer untersucht, um der Diskussion weitere fachliche Grundlagen zu geben. Die oft geäußerte Befürchtung, dass Luchse in Massen auftreten, kann durch die radiotelemetrischen Ergebnisse entkräftet werden.
Dennoch gibt es nach wie vor Vorbehalte, die ernst genommen werden müssen. Das langfristige Überleben der Luchspopulation ist längst nicht gesichert“, weiß Sybille Wölfl, Mitarbeiterin des Luchsprojekts. „Es reichen wenige Ausfälle pro Jahr bei den erwachsenen Tieren, und die Population stirbt erneut aus, wie vor 150 Jahren.“
Ein wesentlicher Schwerpunkt der zukünftigen Arbeiten im Luchsprojekt des Naturparks Bayerischer Wald e.V. liegt deshalb darin, die Akzeptanz für diese Tierart zu fördern, die Interessensgruppen zu einem Miteinander zu bewegen, um einen Ausgleich aller Interessen – auch denen des Luchses – zu erreichen. Lesen Sie mehr zum Luchsprojekt unter Luchsprojekt.de
Weiterlesen … 10 Jahre Luchsprojekt im Bayerischen Wald
Naturpark Bayerischer Wald e.V. zieht Bilanz
Europa-Abgeordneter Manfred Weber zu Gast im Grenzbahnhof Eisenstein
Schlüsselprojekt Grenzbahnhof braucht Unterstützung
Es herrscht Aufbruchstimmung in Bayerisch Eisenstein. Bürgermeister Thomas Müller hatte den Europa-Abgeordneten Manfred Weber zu Besuch in seiner Gemeinde. Diese Gelegenheit nutzte man, um dem Europaparlamentarier in einem etwa eineinhalbstündigem Rundgang den Grenzbahnhof vorzustellen. Erster Bürgermeister und dritter Naturpark-Vorsitzender Thomas Müller begrüßte kurz in der Historischen Halle des Grenzbahnhofes. Anschließend informierten der 1. Vorsitzende Heinrich Schmidt und Hartwig Löfflmann über das bestehende Infozentrum Grenzbahnhof des Naturpark Bayerischer Wald e.V.. Ein Rundgang durch den nicht renovierten deutschen Bahnhofsteil unterstrich die Sanierungsbedürftigkeit des Gebäudes. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte dazu einen Konzeptentwurf ausgearbeitet und an Manfred Weber, MdEP, und Helmut Brunner, MdL, überreicht.
Nun besteht das Kunststück aller Verantwortlichen darin, möglichst viele Förderstellen mit in das Boot zu holen. In einem ersten Bauabschnitt sollen Agentur für Arbeit und VHS Regen, für die Herbert Unnasch an dem Termin teilnahm, im Rahmen eines Langzeitarbeitslosenprojektes für die Entrümpelung und Entkernung des Gebäudes sorgen. Der Grenzbahnhof soll auch in Sachen Bauökologie und Energiesparen in einem historischen Gebäude zu einem Modellprojekt werden.
Nun besteht das Kunststück aller Verantwortlichen darin, möglichst viele Förderstellen mit in das Boot zu holen. In einem ersten Bauabschnitt sollen Agentur für Arbeit und VHS Regen, für die Herbert Unnasch an dem Termin teilnahm, im Rahmen eines Langzeitarbeitslosenprojektes für die Entrümpelung und Entkernung des Gebäudes sorgen. Der Grenzbahnhof soll auch in Sachen Bauökologie und Energiesparen in einem historischen Gebäude zu einem Modellprojekt werden.
Dieselherstellung aus landwirtschaftlichen Produkten
Dr. Christian Koch von Fa. ALPHAKAT im Naturpark-Informationshaus
Der Erfinder der katalytischen drucklosen Verölung, Dr. Christian Koch von der Fa. ALPHAKAT aus Buttenheim, referierte im Naturpark-Informationshaus. Bildungsreferent Hartwig Löfflmann konnte zusammen mit dem Arbeitskreis Energie dazu gut 30 interessierte Teilnehmer begrüßen, die den Prozess der Dieselherstellung aus landwirtschaftlichen Produkten und Reststoffen näher erläutert haben wollten.
Dr. Koch schilderte zunächst die Bedingungen auf der Erde, die vor Jahrmillionen zur Bildung von Erdöl und anderen ähnlichen Substanzen geführt hatten. Koch selbst kommt aus der Wirtschaft, und ist seit über 35 Jahren in der Forschung tätig, zuletzt im intensiven Kontakt mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Dr. Koch bemühte sich, die komplizierten chemischen Vorgänge und die aufwändige Technik mit einfacher Sprache zu erläutern. Dabei geht es darum, den Prozess der Erdölentstehung innerhalb etwa 3 Minuten nachzuvollziehen. Seine Ausgangsmaterialien sind beispielsweise alle Arten von Pflanzen und Pflanzenresten, Holz, Schweröle, Teere, Hausmüll und Kläranlagenabfälle sowie Kunststoffe bis hin zum Elektronikschrott. Auf der Erde hat es etwa 300 Millionen Jahre gedauert, bis Diesel entstanden ist. Mit seiner „Katalytischen Verölung“ kann Koch bei Temperaturen unter 400° C, jedenfalls in einem Bereich, in dem keine Dioxine entstehen, in einem Zeitraum von etwa 3 Minuten diesen Prozess ablaufen lassen. Der entstehende Diesel hat eine wesentlich höhere Qualität als der herkömmliche Diesel. Damit fallen auch weniger Abgase an. Diesel hat die höchste Energiedichte und ist in dieser Beziehung jedem anderen Brennstoff überlegen. Für die Anlagenprozesse selbst werden etwa 10 % des erzeugten Diesels wieder verbraucht und etwa 90% dabei gewonnen. Aus etwa 3,4 kg Holz lässt sich 1 Liter Diesel herstellen. Die höchsten Erträge kommen aus anderen Pflanzenarten wie z.B. Miscantus. Voraussetzung ist, dass die Pflanzenmaterialien geschreddert werden, damit sie eine große Angriffsoberfläche für die Katalysatoren bieten.
Leider droht die Entwicklung an Deutschland vorbei zu laufen. Es gibt bisher eine Anlage in Mexiko, die Kanadier sind gerade dabei eine Anlage aufzubauen und Anfragen gibt es aus Spanien, Italien und Indien. In Deutschland scheint die Genehmigungsbürokratie das Ganze zu verhindern.
Dabei könnte dezentral in der Region eine „Ölquelle“ erschlossen werden, die kurze Transportwege garantiert. Nach Angaben von Dr. Koch interessiert sich derzeit Tirschenreuth für eine derartige Anlage, finanziert von Schweizer Investoren. Die Abnahme des Kraftstoffes garantiert Dr. Koch, weil sehr viele Speditionen bereits Interesse gezeigt haben.
Trotz des kompakten Vortrags von nur etwa 1 Stunde ergab sich eine lange Diskussion und intensive Fragerunde. Es wurden die Themen bis hin zur Grundstücksgröße für eine derartige Anlage und eventuellen Investoren angesprochen. Klar war jedem der Teilnehmer, dass wir mit unsrem Energiegebaren so nicht weitermachen können. Kanada hatte 1999 die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 20 % bis zum Jahr 2005 beschlossen. Die Tatsache ist, dass der Kohlendioxid-Ausstoß dagegen um 20 % angestiegen ist.
Mit dem Hinweis auf ein neues Bildungsprogramm für das kommende Jahr ab Januar 2007 verabschiedete Bildungsreferent Hartwig Löfflmann die wissbegierigen Teilnehmer, die teilweise von weit her zu dieser Veranstaltung angereist waren. Nähere Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.alphakat.de.
Dr. Koch schilderte zunächst die Bedingungen auf der Erde, die vor Jahrmillionen zur Bildung von Erdöl und anderen ähnlichen Substanzen geführt hatten. Koch selbst kommt aus der Wirtschaft, und ist seit über 35 Jahren in der Forschung tätig, zuletzt im intensiven Kontakt mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Dr. Koch bemühte sich, die komplizierten chemischen Vorgänge und die aufwändige Technik mit einfacher Sprache zu erläutern. Dabei geht es darum, den Prozess der Erdölentstehung innerhalb etwa 3 Minuten nachzuvollziehen. Seine Ausgangsmaterialien sind beispielsweise alle Arten von Pflanzen und Pflanzenresten, Holz, Schweröle, Teere, Hausmüll und Kläranlagenabfälle sowie Kunststoffe bis hin zum Elektronikschrott. Auf der Erde hat es etwa 300 Millionen Jahre gedauert, bis Diesel entstanden ist. Mit seiner „Katalytischen Verölung“ kann Koch bei Temperaturen unter 400° C, jedenfalls in einem Bereich, in dem keine Dioxine entstehen, in einem Zeitraum von etwa 3 Minuten diesen Prozess ablaufen lassen. Der entstehende Diesel hat eine wesentlich höhere Qualität als der herkömmliche Diesel. Damit fallen auch weniger Abgase an. Diesel hat die höchste Energiedichte und ist in dieser Beziehung jedem anderen Brennstoff überlegen. Für die Anlagenprozesse selbst werden etwa 10 % des erzeugten Diesels wieder verbraucht und etwa 90% dabei gewonnen. Aus etwa 3,4 kg Holz lässt sich 1 Liter Diesel herstellen. Die höchsten Erträge kommen aus anderen Pflanzenarten wie z.B. Miscantus. Voraussetzung ist, dass die Pflanzenmaterialien geschreddert werden, damit sie eine große Angriffsoberfläche für die Katalysatoren bieten.
Leider droht die Entwicklung an Deutschland vorbei zu laufen. Es gibt bisher eine Anlage in Mexiko, die Kanadier sind gerade dabei eine Anlage aufzubauen und Anfragen gibt es aus Spanien, Italien und Indien. In Deutschland scheint die Genehmigungsbürokratie das Ganze zu verhindern.
Dabei könnte dezentral in der Region eine „Ölquelle“ erschlossen werden, die kurze Transportwege garantiert. Nach Angaben von Dr. Koch interessiert sich derzeit Tirschenreuth für eine derartige Anlage, finanziert von Schweizer Investoren. Die Abnahme des Kraftstoffes garantiert Dr. Koch, weil sehr viele Speditionen bereits Interesse gezeigt haben.
Trotz des kompakten Vortrags von nur etwa 1 Stunde ergab sich eine lange Diskussion und intensive Fragerunde. Es wurden die Themen bis hin zur Grundstücksgröße für eine derartige Anlage und eventuellen Investoren angesprochen. Klar war jedem der Teilnehmer, dass wir mit unsrem Energiegebaren so nicht weitermachen können. Kanada hatte 1999 die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 20 % bis zum Jahr 2005 beschlossen. Die Tatsache ist, dass der Kohlendioxid-Ausstoß dagegen um 20 % angestiegen ist.
Mit dem Hinweis auf ein neues Bildungsprogramm für das kommende Jahr ab Januar 2007 verabschiedete Bildungsreferent Hartwig Löfflmann die wissbegierigen Teilnehmer, die teilweise von weit her zu dieser Veranstaltung angereist waren. Nähere Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.alphakat.de.
Naturpark informiert über das Todtenauer Moor
Einziges großes Moorgebiet im Vorderen Bayerischen Wald
Im Rahmen des Naturparkbildungsprogramms informierte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. über das Todtenauer Moor bei Dösingerried in der Gemeinde Kirchberg. Referentin war die Landschaftsarchitektin Elisabeth Schröder aus Regen. Sie hatte bereits ihre Diplomarbeit darüber geschrieben. Im Rahmen eines bebilderten Vortrages ging sie auf die Definition der Moore, das Naturschutzgebiet und den dazugehörigen Pflege- und Entwicklungsplan ein.
Im Jahre 1983 wurde das 148 ha Große Moorgebiet als zweitgrößtes Naturschutzgebiet im Landkreis Regen ausgewiesen. Bei den Mooren unterscheidet man Niedermoore, Zwischenmoore und Hochmoore. Während Niedermoore vom Grundwasser gespeist werden, werden Hochmoore nur noch vom Niederschlagswasser versorgt. In Hochmooren wächst der Torf nur wenige Millimeter pro Jahr. Das Milieu ist sehr sauer, es herrscht Nährstoffmangel und nur eine speziell daran angepasste Flora und Fauna kann dort überleben. Moore entstanden nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Auch viele Eiszeitreliktarten sind dort erhalten geblieben. Torfmoose, das Wollgras als typisches Eiszeitrelikt aber auch Sumpfblutauge und Schnabelsäcke sind Beispiele aus der Botanik. Aber auch bei Schmetterlingen und Libellen gibt es interessante Vertreter.
Im Naturschutzgebiet unterscheidet man fünf große Moorkomplexe, die Todtenau, die Reischau, die Dornerau, die Muckenau und die Höllenau.
Die Ziele bestehen darin diesen national bedeutsamen Moorkomplex mit seinen typischen Lebensräumen und seinen charakteristischen Wasserhaushalt zu erhalten. Weil der Waldanteil seit 1948 stark zugenommen hat, will man dies zukünftig wieder zurückschführen. Dazu wurde versucht, möglichst viele Flächen in die öffentliche Hand zu bekommen. Sobald nicht standortsgemäße Fichtenaufforstungen beseitigt sind, müssen extensive Nutzung und Pflege die Flächen erhalten helfen. Im Rahmen der Diskussion wurde dann auch auf das derzeit laufende Projekt des Landkreises Regen unter Federführung von FD a. D. Horst Klarhauser hingewiesen. Mit Unterstützung des Amtes für ländliche Entwicklung und des Landkreises Regen sollen Lebensräume optimiert werden und als Fernziel eine Lebensmöglichkeit für Birkhühner, die im Jahr 1978 dort ausgestorben sind, geschaffen werden.
Im Jahre 1983 wurde das 148 ha Große Moorgebiet als zweitgrößtes Naturschutzgebiet im Landkreis Regen ausgewiesen. Bei den Mooren unterscheidet man Niedermoore, Zwischenmoore und Hochmoore. Während Niedermoore vom Grundwasser gespeist werden, werden Hochmoore nur noch vom Niederschlagswasser versorgt. In Hochmooren wächst der Torf nur wenige Millimeter pro Jahr. Das Milieu ist sehr sauer, es herrscht Nährstoffmangel und nur eine speziell daran angepasste Flora und Fauna kann dort überleben. Moore entstanden nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Auch viele Eiszeitreliktarten sind dort erhalten geblieben. Torfmoose, das Wollgras als typisches Eiszeitrelikt aber auch Sumpfblutauge und Schnabelsäcke sind Beispiele aus der Botanik. Aber auch bei Schmetterlingen und Libellen gibt es interessante Vertreter.
Im Naturschutzgebiet unterscheidet man fünf große Moorkomplexe, die Todtenau, die Reischau, die Dornerau, die Muckenau und die Höllenau.
Die Ziele bestehen darin diesen national bedeutsamen Moorkomplex mit seinen typischen Lebensräumen und seinen charakteristischen Wasserhaushalt zu erhalten. Weil der Waldanteil seit 1948 stark zugenommen hat, will man dies zukünftig wieder zurückschführen. Dazu wurde versucht, möglichst viele Flächen in die öffentliche Hand zu bekommen. Sobald nicht standortsgemäße Fichtenaufforstungen beseitigt sind, müssen extensive Nutzung und Pflege die Flächen erhalten helfen. Im Rahmen der Diskussion wurde dann auch auf das derzeit laufende Projekt des Landkreises Regen unter Federführung von FD a. D. Horst Klarhauser hingewiesen. Mit Unterstützung des Amtes für ländliche Entwicklung und des Landkreises Regen sollen Lebensräume optimiert werden und als Fernziel eine Lebensmöglichkeit für Birkhühner, die im Jahr 1978 dort ausgestorben sind, geschaffen werden.
Naturpark Bayerischer Wald e.V. stellt naturkundliche Besonderheiten des Großen Arbers vor
Dr. Franz Leibl und Elke Ohland Autoren der neuen Arberbroschüre
Unter dem Titel Der Große Arber – Der „König des Bayerischen Waldes“ ist vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. ein 30 seitiges Werk erschienen, das die Besonderheiten der Arberregion in ausführlicher Weise beschreibt und mit vielen Farbfotos dokumentiert. Die Broschüre enthält eine separate Wanderkarte mit neun Routenbeschreibungen für die Hauptwanderrungen im Arbergebiet. Autoren waren Dr. Franz Leibl von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern und Elke Ohland, die ehemalige Gebietsbetreuerin des Naturpark Bayerischer Wald e.V. für die Arberregion. Präsentiert wurde die Broschüre am Großen Arbersee. Erhältlich ist sie ab sofort in allen Infozentren des Naturparks.
Die Broschüre stellt vor allem die naturräumlichen Besonderheiten der Arberregion in den Mittelpunkt, von der Entstehungsgeschichte angefangen bis zur heutigen Tier- und Pflanzenwelt. Besondere Lebensräume, wie die Arberseen oder die Gipfelregion, werden dabei separat beschrieben. Anhand von Abbildungen werden beispielsweise die besonderen Pflanzen dieser Region aufgeführt, wie die Dreiblatt-Binse, die Zwittrige Krähenbeere oder das Felsen-Straußgras.
Auch durchleuchtet das Werk den Einfluss des Menschen auf diesen Berg näher. Wie verhält es sich z.B. mit der Nutzungsgeschichte der Wälder, den Sommer- und Wintertourismus. Welche Auswirkungen ergaben und ergeben sich durch diese vielseitigen menschlichen Einflüsse auf die einzigartige Natur des höchsten Berges im Bayerischen Wald.
Hier erfährt der Leser, dass der Arber nicht immer so ein beliebtes Ausflugsziel war, wie es heute mit etwa 1 Million Besucher pro Jahr der Fall ist. Dazu ein kurzer Auszug aus der Broschüre: „Nachdem der Arber lange Zeit bei den Einheimischen als unheimlicher und verrufener Ort galt, wurde er von ihnen, sofern sie nicht unbedingt dort zu arbeiten hatten, weitgehend gemieden. Viele unerklärliche Dinge und unheimliche Erlebnisse fanden ihren Niederschlag in den vielen Sagen, die sich um Gipfel und Seen ranken. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten „Sommerfrischler“ zum Bergwandern in den Bayerischen Wald....“.
Durch dieses wachsende Interesse der Bevölkerung am Großen Arber, wurden bereits frühzeitig Maßnahmen zum Schutz der Region ergriffen. So wurden 1939 zwei Naturschutzgebiete ausgewiesen. Zum Einen das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee und die Arberseewand“, das mit seiner 400 m steil aufragenden Felswand eines der letzten Urwaldrelikte mit einem bis über 500jährigen Baumbestand aufweist. Es ist Zufluchtsort für viele seltene Vogelarten, wie den Wanderfalken, den Weißrückenspecht oder den Dreizehenspecht. Zum Anderen das „Riesloch“ mit einem besonders reizvollen Naturschauspiel, den größten Wasserfällen des Bayerischen Waldes. Im Jahr 1959 wurde der „Kleine Arbersee“ als drittes und größtes Naturschutzgebiet der Arberregion mit aufgenommen. Dieses wurde 1998 von 307,5 ha auf 403 ha vergrößert wurde.
Noch viele weitere Hintergrundinformationen zu all diesen Themen hält die neue Broschüre bereit. Sie soll auch zur Besucherlenkung und zu einem naturverträglichen Umgang mit der wertvollen Naturausstattung am Arber beitragen.
Die Broschüre stellt vor allem die naturräumlichen Besonderheiten der Arberregion in den Mittelpunkt, von der Entstehungsgeschichte angefangen bis zur heutigen Tier- und Pflanzenwelt. Besondere Lebensräume, wie die Arberseen oder die Gipfelregion, werden dabei separat beschrieben. Anhand von Abbildungen werden beispielsweise die besonderen Pflanzen dieser Region aufgeführt, wie die Dreiblatt-Binse, die Zwittrige Krähenbeere oder das Felsen-Straußgras.
Auch durchleuchtet das Werk den Einfluss des Menschen auf diesen Berg näher. Wie verhält es sich z.B. mit der Nutzungsgeschichte der Wälder, den Sommer- und Wintertourismus. Welche Auswirkungen ergaben und ergeben sich durch diese vielseitigen menschlichen Einflüsse auf die einzigartige Natur des höchsten Berges im Bayerischen Wald.
Hier erfährt der Leser, dass der Arber nicht immer so ein beliebtes Ausflugsziel war, wie es heute mit etwa 1 Million Besucher pro Jahr der Fall ist. Dazu ein kurzer Auszug aus der Broschüre: „Nachdem der Arber lange Zeit bei den Einheimischen als unheimlicher und verrufener Ort galt, wurde er von ihnen, sofern sie nicht unbedingt dort zu arbeiten hatten, weitgehend gemieden. Viele unerklärliche Dinge und unheimliche Erlebnisse fanden ihren Niederschlag in den vielen Sagen, die sich um Gipfel und Seen ranken. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten „Sommerfrischler“ zum Bergwandern in den Bayerischen Wald....“.
Durch dieses wachsende Interesse der Bevölkerung am Großen Arber, wurden bereits frühzeitig Maßnahmen zum Schutz der Region ergriffen. So wurden 1939 zwei Naturschutzgebiete ausgewiesen. Zum Einen das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee und die Arberseewand“, das mit seiner 400 m steil aufragenden Felswand eines der letzten Urwaldrelikte mit einem bis über 500jährigen Baumbestand aufweist. Es ist Zufluchtsort für viele seltene Vogelarten, wie den Wanderfalken, den Weißrückenspecht oder den Dreizehenspecht. Zum Anderen das „Riesloch“ mit einem besonders reizvollen Naturschauspiel, den größten Wasserfällen des Bayerischen Waldes. Im Jahr 1959 wurde der „Kleine Arbersee“ als drittes und größtes Naturschutzgebiet der Arberregion mit aufgenommen. Dieses wurde 1998 von 307,5 ha auf 403 ha vergrößert wurde.
Noch viele weitere Hintergrundinformationen zu all diesen Themen hält die neue Broschüre bereit. Sie soll auch zur Besucherlenkung und zu einem naturverträglichen Umgang mit der wertvollen Naturausstattung am Arber beitragen.