Pressemeldungen

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Sonnenhäuser im Bayerischen Wald Naturpark- der Vortrag mit Georg Dasch

Zum Thema Sonnenhäuser im Bayerischen Wald referierte Georg Dasch aus Straubing im Naturpark-Informationshaus. Ausgehend von der heutigen Energieerzeugung und Energiegewinnung spannte er den Bogen zum ökologischen Bauen und zu den Folgen für Klima, Umwelt und Geldbeutel. Am Beispiel von Klimakatastrophen, speziell den letzten Hochwässern, oder auch an brennenden Öltankern erläuterte Georg Dasch den derzeitigen „Energiehunger“ der Menschheit. Mittels Folien und amtlicher Statistiken konnte er belegen, dass der Energieverbrauch nach 1997 zwar leicht gesunken ist aber in den Folgejahren wieder angestiegen ist. Im Jahr 2001 betrug der Energieverbrauch in der Bundesrepublik wieder genauso viel wie im Jahr 1997, trotz gegenteiliger Absichten. Es ist an der Zeit Sonnenhäuser zu bauen und von der „süßen Droge“ der Fossilen Energieträger wegzukommen. Am Beispiel des Erdöls zeigte der Referent auf, dass die Erdölfunde beginnend von 1930 an stark zugenommen haben, dann aber auch genauso stark wieder abgenommen. Die Erdölfördermenge ist nach einer anfänglichen Zunahme jetzt ebenfalls im Abnehmen begriffen und die Lagerstätten werden langsam aber sicher zur Neige gehen. Während bis zum Jahr 2020 die europäischen Vorkommen allmählich zur Neige gehen und die russischen deutlich weniger werden, beginnen die Lagerstätten im Nahen Osten wieder an Bedeutung zu gewinnen. Der Irak beherbergt eben etwa 15 % aller Weltreserven. Auch das Uran geht in den Nächsten 40 Jahren allmählich zu Ende. Was länger zur Verfügung stehen wird, ist die Energie aus Steinkohle. Aber auch die darf man aus Klimaschutzgründen nicht einsetzen. Der einzige Ausweg beim Wohnhausbau bleibt daher eine konsequente Wärmedämmung und der Einsatz der Sonnenenergie auch zur Raumheizung. Schweizer Studien belegen, dass Erntefaktoren von Heizsystemen bei der Sonne bei 4,0 und beim Holz sogar bei 7,1 liegen. Der Strom schneidet zum Heizen am schlechtesten ab, ebenso elektrische Wärmepumpen. Beispielhaft für sparsamen Energieumgang ist das Naturpark- Informationshaus in Zwiesel. Das Nullenergiehaus aus Holz wird ganzjährig solar beheizt, etwa die Hälfte des Stroms wird durch die Sonne erzeugt. Der Energieverbrauch beginnt aber bereits beim Bauen. Der Primärenergieverbrauch des Baustoffes Holz ist enorm günstig, während Stahl und Beton in der Herstellung sehr große Energiemengen erfordern. Über die Lebensdauer von Gebäuden hinweg ist natürlich der Energieeinsatz beim laufenden Betrieb wichtig. Bei der Kombination von großen Solaranlagen und entsprechend großen Pufferspeichern sind Heizsysteme mit niedrigen Temperaturen wie Wand- oder Bodenheizungen vorteilhaft. Im Naturpark-Informationshaus wird über die 110 Quadratmeter große, 85° geneigte, thermische Solaranlage auf der Südfassade etwa das dreifache an Energie erzeugt, was zur Raumheizung verbraucht wird. Dass das System gut auf Ein- und Zweifamilienhäuser übertragbar ist, haben zahlreiche Nachahmer bereits bewiesen. Es ist sicherlich nicht notwendig den „absoluten Nullenergiegedanken“ zu verfolgen. Sonnenhäuser, mit steilen Dächern auf denen sich Solaranlagen zur Raumheizung montieren lassen schaffen im Ganzjahresbetrieb eine Nachheizung mit Holzmengen von 2-3 Ster Holz. Der häufige Vorwurf die Anlagen kommen zu teuer lässt sich wiederlegen. Solarheizungen mit entsprechender Nachheizung über Holzpelletsheizungen oder Stückholzkessel sind kostenmäßig etwa gleichauf mit Ölheizungen kombiniert mit einem Kachelofen. Jede Öl- und Gasheizung in Häusern lässt sich heute durch Pelletsheizungen ersetzen. Diese Kohlenstoffdioxidneutralen Heizanlagen sind umweltfreundlich und heutzutage nicht mehr teurer im Betrieb als beispielsweise Ölheizungen. Ein Problem stellen flache Hausdächer dar. Man kann dort große Solaranlagen zum heizen nicht ohne weiteres bauen. Ein Aufstellen ist notwendig um eine Neigung von mehr als 35° zu erreichen. Der Neubausektor stellt aber nur einen kleinen Teil der Gebäudesubstanz dar. Sehr wichtig ist es, bestehende Altbauten entsprechend nachzurüsten, zu dämmen und mit Ökologischen Heizquellen auszustatten. Georg Dasch belegte mit entsprechenden Fotos, dass sich auch Altbauten entsprechend sanieren lassen. Ein Gebäude aus den 50iger Jahren wurde mit einem Fertigkollektorfeld von etwa 40 Quadratmetern und einem 5 Kubikmeter Pufferspeicher im Keller nachgerüstet. Wer Altbauten sanieren will, soll zuerst mit der Dachdämmung, und der Wanddämmung beginnen. Danach aber an Fenster, Solaranlage und Neubau der Heizquelle, vielleicht an eine Pelletsheizung denken. Ein Umweltproblem stellen alte Holzöfen dar, die schlechte Wirkungsgrade haben und häufig mehr zur Luftverschmutzung als zum Klimaschutz beitragen. Nach einer angeregten Diskussion und entsprechenden Fragen dankte Bildungsreferent Hartwig Löfflmann dem Referenten und den Zuhörern und warb um entsprechenden Einsatz beim Ökologischen bauen, sowohl im Neubaubereich als auch bei der Altbausanierung im Sinne einer intakten Umwelt.

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Sonnenhäuser im Bayerischen Wald Architekt Georg Dasch im Naturpark - Informationshaus

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2002 findet im neuen Naturparkhaus an der B11 Abfahrt Zwiesel - Süd (Infozentrum 3) am Montag 14.10.2002 um 19:30 Uhr ein Diavortrag über Sonnenhäuser im Bayerischen Wald statt. Der Architekt und Planer des Naturparkhauses Georg Dasch aus Straubing wird zahlreiche Beispiele aus der Praxis vorstellen. Es gibt natürlich jede Menge Informationen zum neuen Nullenergiehaus des Naturpark Bayerischer Wald e.V., das im Sommer 2002 mit dem Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet wurde. Das Naturpark – Informationshaus wird über einen Großpufferspeicher und eine 110 m² große Sonnenkollektoranlage auf der Südfassade des Gebäudes ganzjährig solar beheizt. Der Einzug in das Gebäude liegt gut ein Jahr zurück und es lassen sich schon gut erste Erfahrungswerte ablesen, obwohl das Messprogramm noch bis Ende 2003 läuft. Dass das Energiekonzept des Naturpark – Informationshauses auch auf private Wohnhäuser übertragbar ist, war vor dem Bau des Naturparkhauses schon klar, ist aber durch „Nachahmer“ erneut bewiesen worden. Selbst wenn man sich die „Latte“ nicht so hoch hängt und nicht bis zum Nullenergiehaus gehen will, kann man in Sachen Ressourcenschonung und Klimaschutz bei Neubauten und Renovierungen einen entscheidenden Beitrag leisten. In einer sonnenreichen Region, wie dem Bayerischen Wald, lassen sich Ein- und Zweifamilienhäuser gut mit Sonne und Holz heizen. Beim Einsatz von Sonnenkollektoren darf man heutzutage nicht mehr nur bei der Brauchwassererwärmung stehen bleiben. Das Beheizen von Gebäuden mit Sonnenenergie ist bei entsprechender Bauweise größtenteils möglich, der dann relativ geringe Restenergieaufwand lässt sich problemlos mit Brennholz erledigen. Es werden auch Wirtschaftlichkeitsberechnungen präsentiert. Darüber hinaus soll mit den alten „Märchen und Gerüchten aufgeräumt“ werden, dass sich das alles nicht rechnet und mehr Energie für die Herstellung erforderlich ist als erzeugt werden kann. Auch bei der Sanierung von bestehenden Gebäuden kann man mit etwas gutem Willen einiges erreichen. Auf Wunsch ist im Anschluss an den Vortrag auch noch die Besichtigung des Gebäudes möglich.

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Sonderveranstaltungen rund um den Großen Arber „Exkursion: Durch die Seewand auf den Großen Arber“

Die am Sonntag, den 13.10.02, stattfindende Wanderung auf den Großen Arber bildet den Abschluss des diesjährigen Veranstaltungsprogramms der beiden Naturparke Bayer. Wald und Oberer Bayer. Wald rund um den Großen Arber. Die ca. 4- stündige Wanderung führt, begleitet von der Schutzgebietsbetreuerin Elke Ohland, vom Großen Arbersee ausgehend durch die Seewand auf den Arbergipfel. Treffpunkt für diese Veranstaltung ist um 10.00 Uhr am Großen Arbersee bei den Infotafeln. Bitte unbedingt an festes Schuhwerk und auch an Verpflegung für unterwegs denken. Die Führung endet beim Arberschutzhaus. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Für die Veranstaltungen ist bis spätestens Freitag, 11.10.02, 12.00 Uhr eine Anmeldung beim Naturpark Bayer. Wald unter 09922/802480 erforderlich.

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Erdgeschichte hautnah Exkursion und Familienwanderung am „Tag des Geotops“

Derzeit findet in Viechtach die „Woche der Erdgeschichte“ statt. Im Jahr der Geowissenschaften wird am Donnerstag, den 3.Oktober eine Exkursion am „Moosbacher Pfahl“ und am „Tag des Geotops“ (Sonntag, 6.Oktober) eine Familienwanderung am Großen Pfahl in Viechtach angeboten. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. In der Auftaktveranstaltung in der Pfahl-Infostelle berichtete der Geograph Martin Scheuplein in seinem Diavortrag u.a. über den „goldreichen“ Bayerischen Wald. Bis ins 19.Jahrhundert wurde hier Gold gewaschen. Die Goldwäscher benutzten große Pfannen, um das Edelmetall aus Bachablagerungen zu gewinnen. Noch heute findet man entlang mancher Bäche die Spuren der Goldgewinnung. In „Seifenhügeln“ wurden die gewaschenen und durchsuchten Restmaterialien abgelagert. Diese Kleinen und heute zugewachsenen Abraumhügel zeugen von der Tatkraft der „Goldsucher“. Am Donnerstag, den 3.Oktober findet eine Exkursion in das Naturschutzgebiet „Moosbacher Pfahl“ statt. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Ortseingang Moosbach bei der Wandertafel unterhalb der Kreuzigungsgruppe. Der Geologe Christian Artmann informiert dabei über das geologische Phänomen „Pfahl“. Neben der Entstehung der weißen Quarzfelsriffe des Pfahls ist auch der Abbau in Steinbrüchen ein Thema. Bei dieser naturkundlichen Wanderung wird Matthias Rohrbacher auf die Vielfalt der Pfahlnatur hinweisen: „Im Naturschutzgebiet „Moosbacher Pfahl“ gibt es einiges Interessantes in der Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken“ so der Pfahlbetreuer des Naturparks. Festes Schuhwerk ist für diese Exkursion erforderlich. Am Sonntag, den 6.Oktober finden bundesweit viele Veranstaltungen zum „Tag des Geotops“ statt. Geotope sind markante Schöpfungen der unbelebten Natur wie Felsformationen, Höhlen oder Geltscherschliffe. Diese Zeugen der Erdgeschichte sind nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern haben auch für die Erforschung des Planeten Erde eine wichtige Bedeutung. Das Quarzfelsriff des Pfahls wurde im Frühjahr 2002 als erstes bayerisches Geotop im Projekt „Bayerns schönste Geotope“ ausgezeichnet. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. lädt Sie am 6.Oktober herzlich zu einer Wanderung für Familien im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ ein. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Parkplatz „Großer Pfahl“ an der B85 bei Viechtach. Ob Tiere und Pflanzen am Pfahl, die Pfahlsage oder ein kleiner Einblick in die Erdgeschichte – das kann man bei dieser „Spielerischen Entdeckungsreise“ für Groß und Klein kennen lernen. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und dauern ca. zwei Stunden. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pfahlinfostelle Viechtach unter der Telefonnummer 09942 – 90 48 64.

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Dr. Bufka über bedrohte Tierarten des Böhmerwaldes Naturpark -Diavortrag im Grenzbahnhof

Der Naturpark Bayrischer Wald e.V. hatte Dr. Ludek Bufka von der Nationalparkverwaltung Sumava in den Grenzbahnhof nach Bayerisch Eisenstein eingeladen. Der Diavortrag stellte ausgewählte, bedrohte Tierarten des Böhmerwaldes näher vor. Die gutbesuchte Veranstaltung wurde wiederum zweisprachig abgehalten. Als Dolmetscher diente Michael Valenta von der Nationalparkverwaltung Sumava. Der Nationalpark – Biologe Dr. Bufka ging mit seinen hervorragenden Lichtbildern zunächst auf die Lebensräume im Böhmerwald ein. Sehr wertvolle Biotope sind die Moore und moorartige Gebiete, daneben die verschiedenen Waldtypen aber auch die freie Landschaft, die teilweise über Jahrzehnte hinweg sich relativ ungezwungen entwickeln konnte. Sehr wertvolle Standorte sind auch die Böhmerwald Gletscherseen sowie die Eiszeitlichen Blockschutthalden. Flaggschiff - Tierart für den Böhmerwald ist der Feuersalamander. Er kommt im Eisensteiner Raum und im Kühnischen Gebirge vor, und ist besonders an feuchte Täler gebunden. Die Kreuzotter findet man im oberen Böhmerwald in der typisch schwarzen Variante, was auch als Melanismus bezeichnet wird. Bei den Vogelarten erwähnte Dr. Bufka vor allem den Rauhfusskauz, der gerne in naturnahen Waldbeständen vorkommt, daneben Habichtskauz und Sperlingskauz sowie den unter Schutz stehenden und oft stark verfolgten Uhu. Der größte aller Waldvögel ist der Auerhahn. Er bewohnt die ausgedehnten Fichtenwaldkomplexe der Höhenlagen, ist aber, obwohl es sich um die größte Population in Mitteleuropa handelt mit seinen nur 150 Individuen an der Bayerischen Grenze stark bedroht. Eine größere Anzahl von Stressfaktoren ist zwar bekannt, nur die genaue Ursache ist bisher schlecht feststellbar. Die Auswilderungsaktionen zur Stärkung der Population sind nur begrenzt wirksam, wichtig ist die Reduzierung der Stressfaktoren, wie Beunruhigung, Lebensraumveränderung und globale Einflüsse. Noch stärker rückläufig ist das Birkwild. Der enorme Rückgang seit den 60iger Jahren reduzierte die Population auf etwa hundert Tiere. Am stärksten von allen Waldhühnern vertreten, ist das Haselhuhn. Es mag Pionierwaldstadien und naturnahe, nachhaltig genutzte Landschaftsteile , besonders Waldsäume und Waldränder. In den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts haben sich „Rückkehrer“ wie Kolkrabe und Schwarzstorch wieder gefestigt. Der Seeadler lebt zwar hauptsächlich in den Teichlandschaften von Südböhmen, wegen seiner extrem großen Jagdreviere ist er aber bisweilen auch am Böhmerwaldstausee bei Lipno zu sehen. Der Wachtelkönig, der auch Wiesenralle genannt wird in einem Vogelberingungsprojekt bei Volary an der Moldau näher betrachtet. Bei den Säugetieren stellt der Fischotter eine Leitart dar, die in den Teichlandschaften Südböhmens ihre wichtigsten Lebensräume hat. Ein großes Problem ist die Schwermetallbelastung. Zur Lebensraumverbesserung ist nicht nur das Gewässer selbst, sondern sind auch die Strukturen entlang der Gewässer von Bedeutung. Probleme gibt es häufig mit dem agressiven, amerikanischen Mink, der als nichtheimische Art sich stark ausbreitet. Die größte Europäische Katzenart, der Luchs hat in den 70iger Jahren im Böhmerwald und in den 80iger Jahren im Bayerischen Wald wieder Fuß gefasst. Mittlerweile hat sich eine einigermaßen stabile Population etabliert, es liegt aber an den Menschen ob eine Koexistenz möglich ist. Ein Telemetrieprojekt beiderseits der Grenze dient der Beobachtung von Lebensweise und Lebensraumnutzung. Die Wildkatze ist im Eisensteiner Bereich etwas häufiger, in den zentralen Teilen des Böhmerwaldes aber wegen der höheren Schneelagen eher selten. Die Eichenwälder des Vorlandes stellen bessere Lebensräume für sie dar. Sporadisch kommt der Wolf im Böhmerwald vor. Es gibt aber keine ständige Population . An der Nordgrenze zur Slowakei und in den Beskiden gibt es den Wolf in freier Wildbahn. Ab und zu werden aber diese einige hundert Kilometer Entfernung von Einzeltieren überwunden. Der Vollständigkeit halber wurde auch der Bär erwähnt. Er kommt nur in den mährisch, schlesischen Beskiden vor. Problematisch ist es in touristisch geprägten Regionen, es liegt aber fast immer am Fehlverhalten des Menschen. In den letzten Jahren ist auch der Elch von Polen her zurückgekehrt. Hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang zu Bayern und zu Österreich haben sich dann einige Durchzügler sesshaft gemacht. So gibt es bis heute an der Grenze zu Österreich am rechten Ufer des Lipnostausees eine kleine Population. Obwohl es sich um sehr große Tiere handelt, können sich Elche sehr gut verstecken. Momentan wird die Population auf etwa 10-30 Tiere geschätzt, die Jungtiere inbegriffen. Nach einer kurzen Fragerunde dankte dann Bildungsreferent Hartwig Löfflmann dem Referenten Dr. Bufka und dem Dolmetscher für die interessanten Informationen aus dem benachbarten Böhmerwald.

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Als EUROPARC Juniorranger unterwegs im Naturpark Bayer. Wald e.V.

Im Rahmen eines von EUROPARC und dem Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen unterstützten Projektes hatten 15 Jugendliche im Alter von 11 bis 14 Jahren aus den Landkreisen Regen, Freyung-Grafenau und Cham die Möglichkeit zwei Wochen als Junior-Ranger die heimischen Schutzgebiete kennen zu lernen. An diesem EUROPARC Pilotprojekt beteiligten sich außer den Naturparken Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald, dem Nationalpark Bayerischer Wald auch jeweils ein Nationalpark in Polen, in Slowenien und der Tschechischen Republik. Ein Ziel dieses Projektes war es, den Jugendlichen sowohl ihre Heimatschutzgebiete näher vorzustellen als ihnen auch Einblicke in die Aufgaben der dort tätigen Ranger zu geben. Mit diesem Programm sollen Jugendliche angeregt werden, sich im Naturschutz zu engagieren und künftig auch selbst als Fürsprecher für Schutzgebiete in ihren Landkreisen einzutreten. Darüber hinaus soll so auch das Bewusstsein der Teilnehmer für die natürlichen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Werte von Schutzgebieten gestärkt werden. Neben einer Rallye durch das Naturpark-Infozentrum in Zwiesel, einem Luchsvormittag mit dem Dipl. Biologen Manfred Wölfl standen auch Wanderungen ins Tierfreigelände, auf den Lusen und in der Buchberger Leite auf dem Programm. Dort informierte Dipl. Biologe Otto Lendner die Junior-Ranger über Flora und Fauna, Geologie und Dynamik eines Wildbachs. Aber auch die Gewässerverbauung und ihre Folgen wurden lebhaft diskutiert. Auf dem Gipfel des Großen Arbers durften die Junior-Ranger unter Anleitung der beiden Schutzgebietsbetreuerinnen Elke Ohland und Caroline Stautner selbst aktiv werden. Zwei Stunden lang hatten sie in kleinen Gruppen die Aufgabe, Wanderer und Besucher im Gipfelbereich über das dort geltende Wegegebot aufzuklären. Für die Junior-Ranger war es eine ganz neue, und leider nicht immer angenehme Erfahrung. „Ich versteh gar nicht, dass manche Erwachsenen immer so unvernünftig sind“, so eine der Junior-Rangerinnen nach zwei Stunden Gipfelrundgang. Über ihre Erlebnisse durften sie dann in einem kurzen Interview mit dem Bayerischen Rundfunk berichten. Am Nachmittag berichtete dann die Bergwachtbereitschaft des Arbers über ihre Arbeit und demonstrierte anschaulich ihre unterschiedlichen Rettungsgeräte. Zum Abschluss des Projektes wurden alle Juniorranger und ihre Eltern zu einer Grillfeier im Wildniscamp am Falkenstein eingeladen. Hier überreichte Paul Hotham, Projektleiter bei EUROPARC, an alle Teilnehmer/innen zur Anerkennung ihrer Leistung und ihres Engagements ein Zertifikat und einen Buchpreis. Nach einer gelungen Theatereinlage der Junioranger ging man zum gemütlichen Teil des Abends am Lagerfeuer über. Das 14-tägige Junior-Ranger-Projekt fand bei den Jugendlichen eine durchwegs positive Resonanz. „Die ganzen 10 Tage waren für mich persönlich ein besonderes Erlebnis“, „ich habe viele neue Dinge kennen gelernt und es war eine schöne, lehrreiche Woche“ oder „es war einfach toll, wenn es wieder so etwas gibt schreibt mir bitte!“ war in den Tagebüchern als Fazit zu lesen.

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Bedrohte Tierarten des Böhmerwaldes Naturpark – Vortrag im Grenzbahnhof Eisenstein

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2002 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. einen Diavortrag über die bedrohten Tierarten des Böhmerwaldes – Luchs, Auerhahn, Elch und andere an. Referent ist Dr. Ludek Bufka von der Nationalparkverwaltung Sumava. Die Veranstaltung ist wiederum zweisprachig, als Dolmetscher wird Ing. Michal Valenta aus Vimperk anwesend sein. Beginn ist am Freitag, 20.09.2002 um 19:30 Uhr im Infozentrum Grenzbahnhof in Eisenstein. Die Anreise zur Veranstaltung ist aus Richtung Plattling bequem mit der Waldbahn möglich (Ankunft: 19:23 Uhr). Auch die Rückfahrt mit der letzten Waldbahn um 21:34 Uhr ist gut möglich. Für Leute, die mit dem PKW anreisen müssen, bietet der Naturpark Bayerischer Wald e.V. ab 19:00 einen Service über die untere Stauumfahrung bei der Kläranlage Bayer. Eisenstein an. Wegen des Staus an der Grenze brauchen sich Leute, die Teilnehmen wollen, nicht abschrecken lassen.

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Die Ilz im Naturpark – Von der „Schwarzen Perle zur Grünen Oase“

"Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bzw. "Gute Seiten, schlechte Seiten" - unter diesem Motto stand eine Exkursion des Naturparkes Bayerischer Wald e.V. in die Ilz- Region, die in diesem Jahr zur Flußlandschaft des Jahres gewählt wurde. Unter sachkundiger Führung des Dipl.-Biologen Otto Lendner und dem Naturpark –Bildungsreferenten Hartwig Löfflmann erkundeten die Teilnehmer die Fließgewässer bei Ringelai im Herzen des Ilz- Einzugsgebietes. Die fachlichen Ausführungen befassten sich insbesondere mit der wechselvollen Nutzungsgeschichte der Hänge und Talgründe entlang der Ilz - Zuflüsse. Lebhaft diskutiert wurden dabei die unterschiedlichen Auswirkungen der jeweiligen Bewirtschaftungsformen auf die Gewässergüte und die Lebensraumqualität der betroffenen Bachläufe. Ein besonderer "Brennpunkt" der Ilz - Problematik wurde dabei an der Ohebrücke in Ringelai offenkundig. Hier zeigen sich die zwei aktuellen, sehr unterschiedlichen Gesichter der Ilz bzw. ihrer Hauptzuflüsse besonders deutlich: Einerseits "Schwarze Perle" des Bayerischen Waldes - andererseits seit langem "Sorgenkind" des Natur- und Landschaftsschutzes. Fließt auf der einen Seite der Brücke ein freier, tosender Wildfluß, dessen Urgewalt jeden Betrachter zu fesseln vermag und der einen Hauch von Wildnis aus den Bergen in die geordneten Fluren des Vorwaldes hinausträgt - so begegnet uns auf der anderen Seite ein von Betonmauern gebändigter, angestauter und vielfältig genutzter Wasserlauf, der seinen ursprünglichen Bewohnern oft mehr Hindernis als Lebensraum ist. "Gerade die vielerorts verlorengegangene Dynamik und Durchgängigkeit des Fließgewässers stellt für viele Fische, aber auch andere Tierarten ein gravierendes Problem dar. In naturbelassenen Flüssen können die Tiere bei schwierigen oder wechselnden Verhältnissen in einen für sie günstigeren Fließabschnitt ausweichen. Ist das Flußbett zum Beispiel durch eine Staustufe verbaut, besteht diese Möglichkeit kaum mehr. " erklärt Otto Lendner. Er sieht darin eine der Ursachen, dass die Bestände zahlreicher Bach- und Flussbewohner immer mehr abnehmen und heute selbst einstige "Allerweltsarten" wie Bachforelle oder Elritze vom Aussterben bedroht sind. Auch die neuerdings oft angelegten kleinen Umlaufgewässer, die als sogenannte "Fischtreppen", die Barrierewirkung der Staumauern brechen sollen, können nur bedingt Abhilfe schaffen. Entscheidend für die ganze Lebewelt am und im Fluß ist der Fließgewässercharakter. Nur hier ist die Selbstreinigungskraft ausreichend hoch und wird Sohleverschlammung, Veralgung und Nährstoffanreicherung vermieden. Nicht umsonst waren gerade die Messwerte der Ilzabschnitte in und kurz nach den Staubereichen mit entscheidend dafür, dass das Aktionsbündnis "Saubere Ilz" ins Leben gerufen wurde. Im weiteren Verlauf wanderte die Gruppe an einem kleinen Ohezufluss entlang durch sehr naturnahe Wälder aufwärts zu einem versteckt liegenden Wald- und Wiesenquellgrund im Umfeld des Geistlichen Steines, der als mächtiger und geschichtsträchtiger Granit-Monolith den Ringelaier Talkessel überragt. "Wenn von den Quellen der Ilz gesprochen wird, sind meist nur die moorigen Hochlagenquellen zwischen Rachel und Lusen gemeint, die der Ilz ihre typische dunkle Farbe verleihen," erläuterte Lendner, "die viel zahlreicheren Quellen der kleineren Zuflüsse werden oft übersehen, obwohl ihr Zustand viel mehr Einfluß auf die Wassergüte der Ilz ausübt als der ihrer berühmteren Geschwister." Wurde ihr Wasser früher im ganzen Bayerischen Wald für die Wiesenwässerung, eine traditionelle Form der Grünlandbewirtschaftung, gebraucht, sind heute die meisten Offenlandquellen entwässert und ihre Abläufe verrohrt. Noch bis vor wenigen Jahrzehntenten tummelten sich in den zahllosen Gräben der Wässerwiesen Steinforellen und Elritzen, und die Wiesenschwemmen - kleine "Rückhalteteiche" für das Grabensystem- waren ideale Laichplätze für Amphibien. "Durch die Verrieselung über die Wiesenflächen, die damals von Künstdünger und Gülle noch verschont waren, konnte das Wasser zudem bestimmte Partikel aufnehmen, die vermutlich sehr empfindlichen Organismen wie Fischlarven und Flußperlmuschel als wertvolle Nahrung dienten", weiß Lendner. Durch das flächendeckende Verschwinden der Wässerwiesen sei aber nicht nur für die Gewässerbewohner eine bedrohliche Situation entstanden. Auch viele Pflanzenarten, insbesondere die seltenen Knabenkräuter und andere Orchideenarten verloren dadurch ihren angestammten Lebensraum und zählen demnach heute zu den Raritäten der heimischen Flora. Wohl Dank der abgeschiedenen Lage und des Traditionsbewußtseins des Besitzers blieb am Geistlichen Stein wenigstens noch eine original bewirtschaftete Wässerwiese erhalten. Sie bildete das letzte Exkursionsziel und so konnten sich die Teilnehmer zum Ausklang der sehr aufschlussreichen Führung an Ort und Stelle vom einmaligen Artenreichtum dieser "grünen Perle" des Waldes begeistern lassen. Einig waren sich die Teilnehmer nach den Eindrücken der Wanderung in der Einschätzung, was für die Erhaltung und den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt unserer Bäche und Flüsse auf Dauer unerlässlich ist und die Hartwig Löfflmann so formulierte: "Wenigstens ein Teil der "Lebensadern" unserer Landschaft sollte sich von der Quelle bis zur Mündung ungestört entwickeln und entfalten dürfen und frei bleiben von Verbauung und technischer Nutzung. Und welches Flußsystem wäre dafür wohl besser geeignet als die Ilz, damit sie als "Flusslandschaft des Jahres" nicht nur eine Randnotiz bleibt, sondern dieses Prädikat auch dauerhaft verdient. Für Rücksprachen steht Ihnen als

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