Pressemeldungen
Kleine Schatten der Nacht
Fledermausnacht am Samstag
Gr. Arbersee. Wie verständigen sich Fledermäuse? Wie jagen sie – und vor allem was? Wo haben Fledermäuse ihre Quartiere? Welche Arten kommen bei uns im Bayerischen Wald vor? Der Naturpark Bayerischer Wald und die Kreisgruppe Regen des Landebunds für Vogelschutz laden alle Interessierten ein, bei einer abendlichen Exkursion mehr über die schützenswerten Schatten der Nacht zu erfahren.
Referentin ist die Fledermausexpertin Susanne Morgenroth. Der Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, vermittelt Wissenswertes über das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee und Arberseewand“, welches einige Fledermausarten ihre Heimat nennen. Neben den interessanten Informationen kann man bei der nächtlichen Wanderung mittels Technik auch den Ultraschallrufen der Fledermäuse lauschen.
Die Fledermausnacht am Großen Arbersee findet am Samstag, 28. Juli, um 21 Uhr statt und dauert ungefähr zweieinhalb Stunden. Treffpunkt ist am Arberseehaus am Großen Arbersee. Eine gute Taschenlampe und der nächtlichen Temperatur angepasste Kleidung sollten mitgebracht werden. Bei schlechtem Wetter fällt die Veranstaltung aus.bbz
Mit dem TBE nach Eisenstein
Bayer. Eisenstein. Von April bis Oktober kann man jeden letzten Sonntag im Monat den „Trans Bayerwald Express“, kurz TBE, erleben. Die nächste Fahrt findet am Sonntag, 29. Juli, statt. Auf der von einem Naturparkführer begleiteten Fahrt in der Waldbahn gibt es Infos zu Natur- und Landschaft des Bayerischen Waldes, zur Eisenbahnstrecke, zum Bahnbau und einigen anderen Themen.
Zusteigemöglichkeiten bestehen entlang der Waldbahnstrecke. Auch die Anbindung aus Viechtach (ab 9.37 Uhr mit der Wanderbahn) am Bahnhof Gotteszell (ab 10.35 Uhr) und aus Grafenau (ab 10 Uhr) und Bodenmais (ab 10.29 Uhr) am Bahnhof Zwiesel (ab 11 Uhr) ist gewährleistet. Im Eisensteiner Grenzbahnhof gibt es eine Führung durch die NaturparkWelten und dann ein Mittagessen im Naturpark Wirtshaus.
Um 14 Uhr wird eine geführte Tour durch Eisenstein mit Erläuterungen zur historischen Bahnhofstraße und zum Ortskern angeboten. Der Weg führt entlang der Kuns(t)räume- Galerie und vorbei am Localbahnmuseum im ehemaligen Lokschuppen. Über die Barockkirche, den Wanderpark und die Ortsmitte geht es wieder zurück zum Bahnhof. Danach kann man den Tag bei Kaffee und Kuchen oder im Biergarten ausklingen lassen. Die Rückfahrt erfolgt um 16.41 Uhr auf Gleis 2.
Eine Anmeldung beim Naturpark ( 09922/80 24 80 oder info@naturpark-bayer-wald.de) bis Freitag, 12 Uhr, mit Angabe der Telefonnummer ist erforderlich. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.bbz
Direkt am Regen-Fluss wandern
Strecke zwischen Teisnach und Viechtach neu markiert – Naturpark bindet die Bahnstrecke mit ein
Teisnach. Ein Flusswanderweg von Teisnach nach Viechtach im Tal des Schwarzen Regens ist in den vergangenen Wochen neu markiert worden. Bisher bestand nur ein Flusswanderweg von Bayerisch Eisenstein nach Regen.
„Mit dem neu markierten Flusswanderweg wollen wir auch nicht ortskundigen Wanderfreunden ein besonderes Wandererlebnis und einen noch klareren Wegeverlauf anbieten“, erklärt der Naturparkvorsitzende Heinrich Schmidt. „Ziel des neuen Flusswanderweges ist es, naturschonende Erholungsangebote an einer der schönsten Bahnstrecken Bayerns anzubieten und damit umweltfreundliches Bahnfahren sowie naturschonenden Tourismus zu fördern.“ Schmidt betont, dass der Naturpark die Forderung nach einem dauerhaften Regelbetrieb auf dieser Bahnstrecke unterstütze.
Der neu markierte Weg hat eine Länge von rund 19 Kilometern und kann flussauf- oder -abwärts begangen werden. Beginn und Ende des Wanderweges sind die Bahnhöfe Viechtach und Teisnach. Bei den Bahnhaltepunkten Gumpenried und Schnitzmühle können Wanderer ebenso einsteigen. Der neue Flusswanderweg verläuft ausschließlich auf bestehenden Wanderwegen, die nun zu einem Flusswanderweg mit einheitlicher Markierung zusammengefasst sind. Der Flusswanderweg verläuft teilweise nahe am Fluss Regen wie in der Nähe von Teisnach und Gumpenried. In Teilstrecken zieht er sich in die Talauen und Hangwälder des Regentals mit meist flacheren Anstiegen. Bei Schnitzmühle macht der Flusswanderweg einen Schlenker in das beschauliche Liebestal mit dem Flüsschen Aitnach.
Zahlreiche Wanderer aus Nah und Fern hätten bereits die vielen markierten Wanderwege entlang der aktuell erst im Probebetrieb reaktivierten Bahnstrecke im Teisnach- und Regental genutzt. Schmidt bedankte sich bei allen Beteiligten, die bei der Markierung des Flusswanderweges mitgewirkt haben. Unterstützt wurde das Naturparkteam von der Urlaubsregion Viechtacher Land, der Arberland REGio, der Stadt Viechtach und den Gemeinden Geiersthal, Drachselsried, Böbrach und Teisnach. Mit Hilfe der Naturpark-Förderung fiel die finanzielle Belastung für die Gemeinden günstig aus. Entlang des Wanderweges haben die Wegemarkierer Walter Raith, Ferdinand Irschina und Klaus Kreuzer die Wegeschilder und Tafeln platziert. Matthias Rohrbacher von der Naturpark Umweltstation Viechtach, leitete das Projekt. Er weist darauf hin, dass im Naturpark-Wanderflyer „Wandern mit der Bahn im Regen- und Teisnachtal“ weitere Wandertipps in die Umgebung der Bahnlinie und des Flusswanderweges aufgelistet seien. Zu Fuß unterwegs können demnach zum Beispiel rund um Viechtach, Geiersthal, Teisnach, Patersdorf, Zachenberg oder Ruhmannsfelden Burgtürme, Kapellen oder Quarzfelsriffe entdeckt werden. Die Wandertipps haben Haltepunkte der Bahn als Start- und Endpunkt, so dass bequem und umweltfreundlich angereist werden kann.
Der Wanderflyer kann bei der Naturpark Umweltstation Viechtach am Stadtplatz im Alten Rathaus abgeholt oder gegen Rückporto angefordert werden. Die Wandervorschläge als PDF-Datei stehen auch im Internet zum Download in der Rubrik Wandern unter www.naturpark-bayer-wald.de bereit.ro/vbb
Mondfinsternis verfolgen
Beobachtung an der Bayerwald-Sternwarte
Neuhütte. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juli ist in Deutschland eine totale Mondfinsternis erlebbar. Dieses besondere Himmelsereignis wird zum Anlass genommen, den Blick in den Sternenhimmel über dem Bayerischen Wald zu richten.
Bei dieser totalen Mondfinsternis handelt es sich um die längste des 21. Jahrhunderts. Die nächste lange Mondfinsternis ist erst wieder 2029. Neben der Mondfinsternis lassen sich an diesem Abend auch Saturn, Jupiter und Neptun gut beobachten. Zudem steht die Erde genau zwischen Sonne und Mars, welcher der Erde mit nur 60 Millionen Kilometern sehr nahe kommt und heller als der Jupiter zu sehen sein wird.
Josef Bastl von der Bayerwald- Sternwarte wird die Teilnehmer in die Welt der Astronomie einführen und dieses besondere Himmelsereignis erklären. Johannes Matt vom Naturpark Bayerischer Wald wird das Projekt zum Thema „Lichtverschmutzung“ und deren Auswirkungen auf Mensch, Tier und Pflanzen kurz vorstellen.
Zu dieser Veranstaltung am Freitag, 27. Juli, laden die Bayerwald-Sternwarte und der Naturpark Bayerischer Wald alle Interessierten ein. Treffpunkt für die zirka zweieinhalbstündige Veranstaltung ist um 21.30 Uhr am Parkplatz Neuhütte am Ortseingang von Neuhütte. Die Teilnehmer sollten dort parken, da an der Sternwarte nicht ausreichend Stellplätze zur Verfügung stehen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis Freitag, 27. Juli, 12 Uhr beim Naturpark unter 09922/80 24 80 gebeten. Interessierte sollten nach Möglichkeit eine Stirnlampe mit Rotlicht und warme Kleidung mitbringen. Bei Schlechtwetter fällt die Beobachtung aus.
Die Veranstaltung wird im Rahmen des INTERREG-Projektes „Lichtverschmutzung – gemeinsames Verfahren“ durchgeführt. Das Projekt wird über das Programm zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Bayern und der Tschechischen Republik gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung realisiert.bbz
Botanik-Tour am Arber
Geführter Rundgang am Gipfel am 27. Juli
Gr. Arber. Die besondere Pflanzenwelt am Arber können Interessierte bei einer Führung am Freitag, 27. Juli, erkunden.
Gegen Ende Juli bietet die Pflanzenwelt am Arbergipfel einen besonders prachtvollen Anblick. Vor allem der Ungarische Enzian sorgt mit seinen Blüten für Aufsehen. Daneben weist der Arbergipfel viele weitere zwar weniger auffällige, aber ebenfalls seltene und geschützte Pflanzenarten auf. So genannte „Eiszeitreliktarten“ konnten wegen des rauen Klimas am Gipfel überdauern.
Auch dank der Besucherlenkungsmaßnahmen hat sich eine einzigartige Flora auf den Borstgrasrasen und Felsfluren erhalten. Viele der Tagestouristen, aber auch Einheimische sind sich der botanischen Besonderheiten und der Vielfallt am höchsten Berg des Bayerischen Waldes nicht immer bewusst.
Daher sind alle Interessierten am Freitag, 27. Juli, zu einem botanischen Rundgang eingeladen. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Arberkapelle auf dem Arbergipfel. Der Rundgang dauert etwa zweieinhalb Stunden, so dass man mit der letzten Gondel um 16.30 Uhr zur Talstation fahren kann. Durchgeführt wird die Exkursion von Gerhard Nagl vom Verein „Grünes Herz Europas“ und dem Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt. Es wird um eine Anmeldung bis Donnerstag, 12 Uhr beim Naturpark unter 09922/80 24 80 gebeten.bbz
Schöne Ausblicke bei Flusswanderung
Viechtach. Streifzüge am Fluss – fast fünfzig Wanderfreunde haben sich zur jüngsten Auflage dieser naturkundlichen Wanderung im Tal des Schwarzen Regens eingefunden.
Die Exkursion von Gumpenried nach Schnitzmühle wurde von der Naturpark Umweltstation Viechtach mit dem Bund Naturschutz und dem Landesbund für Vogelschutz veranstaltet. Viele Wanderfreunde reisten mit der Waldbahn nach Gumpenried und erlebten dabei das herrliche Flusspanorama. Zu Fuß unterwegs zeigte ihnen Matthias Rohrbacher von der Naturpark Umweltstation Viechtach am Flusswanderweg faszinierende Ausblicke. Flussauen und Flusswälder standen im Fokus. Themen der Wanderung waren die Natur und Kulturgeschichte im Tal des Schwarzen Regens. Dabei erfuhren die Wanderfreunde auch Wissenswertes und Interessantes über Flussuferläufer und Flussperlmuschel, Felsen und Schluchten sowie über die ehemals dort praktizierte Trift und Perlfischerei. Zuletzt wanderten die Teilnehmer über das Liebestal am Flüsschen Aitnach weiter nach Schnitzmühle. Viele Wanderfreunde nutzten für die Rückfahrt die Waldbahn und haben dabei die Flussnatur im Abendlicht an einer der schönsten Bahnstrecken Bayerns genossen.ro/Foto: Naturpark
Großes Interesse am wilden Rißloch
36 Wanderer erleben unberührte Natur bei Tour von Naturpark und Tourist-Info Eschlkam
Bodenmais. Zu einer geführten Wanderung zu den höchsten Wasserfällen und dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes fanden sich 36 Wanderer ein. Sowohl einheimische Arber-Kenner, als auch Interessierte aus der weiteren Umgebung waren der Einladung des Naturparks Bayerischer Wald und der Touristinfo des Marktes Eschlkam gefolgt und haben unter der Führung des Gebietsbetreuers für die Arberregion Johannes Matt das Naturschutzgebiet „Rißloch“ und den Großen Arber erkun-det.
Ein geologischer Riss in der Erdkruste war dafür entscheidend, dass die Schlucht ausgerechnet an dieser Stelle entstand. Die Kraft des Wassers hat im Nachgang dieses Gebiet entscheidend geprägt und die Rießlochschlucht mit einem Höhenunterschied von 160 Meter auf einer Länge von 1,6 Kilometern ausgeformt.
Neben der Entstehungsgeschichte der Schlucht zeigte der Gebietsbetreuer den Lebensraum Totholz und dessen Bedeutung für den Wald auf. Der Arbergebietsbetreuer stellte bekannte und weniger bekannte Moos- und Farnarten vor, die in der kühl-feuchten Schlucht in besonderer Vielfalt vorkommen. Fasziniert von der ursprünglichen Natur, ausgestattet mit großem Wissen und mit dem Rauschen des tiefen Rießbaches im Ohr führte die Wanderung vorbei an der Chamer Hütte hinauf auf den Großen Arber.
Josef Altmann vom Markt Eschlkam und Johannes Matt luden zu weiteren geführten Wanderungen am Arber und im Naturparkgebiet ein. Nachdem alle Teilnehmer mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist waren, konnte die Überschreitung des Arbers bis zur Talstation fortgesetzt werden, wo sich die müden Wanderbeine bei der Heimfahrt wieder erholen konnten.bb
Von Waldelefanten, Bären und Stieren
Naturpark-Exkursion zu den Arber- Schachten
Bodenmais. Bei einer geführten Wanderung hat der Naturpark Bayerischer Wald zusammen mit LBV und BN Geschichte, Tradition und Bedeutung der Beweidung der Bodenmaiser Schachten näher vorgestellt. Referenten waren der Weiderechtler Ludwig Fritz und der NP-Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt.
Welche wichtige Bedeutung die Waldweide für die Tier- und Pflanzenwelt hat, zeigte Johannes Matt auf. Mitteleuropa war über lange Zeit von Großtieren wie dem Mammut, dem Riesenhirsch, dem Waldnashorn und dem Waldelefanten bewohnt. Diese Tiere schufen savannenartige Landschaften und lichte, strukturreiche Wälder. Auf solche Strukturen ist eine Reihe der heutigen Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise das Auerhuhn oder der Ungarische Enzian, angewiesen.
Über die Beweidung der Schachten werden vergleichbare Offenlandflächen geschaffen, wie es sie durch die „Großherbivoren“, durch die „großen Pflanzenfresser“, gegeben hat. Auch siedeln sich auf lichten, sonnigen Stellen Waldameisen an, die wiederum enorm wichtige Nahrungsquelle für die Küken des Auerhuhns sind. Zudem ist bei einer niedrigen Grasnarbe die Gefahr des Auskühlens durch nasses Gras geringer.
Der Ungarische Enzian besiedelt ebenfalls bevorzugt gut besonnte Bereiche und offenen Bodenstellen, die durch Weidevieh entstanden sind. Allein an diesen beiden Beispielen verdeutlichte Matt die Bedeutung der Waldweide für den Naturschutz.
Früher mussten die Waldhirten auch noch mit wilden Bären rund um Bodenmais rechnen. So steht im Bergamtsarchiv Bodenmais für das Jahr 1748 geschrieben: „4 Rindl in Waldt geschlagen, davon aber hat der Perr (Bär) ains umgebracht und völlig aufgefressen“. Auch heftige Unwetter traten in den Hochlagen des bayerischen Waldes nicht selten auf. Selbst die Teilnehmer der Wanderung machten diese Erfahrung, als sie ein kräftiges Hagelgewitter auf der „Kleinen Arberhütte“ ereilte.
Die Wanderung führte vom Bretterschachten über Mittagsplatzl, Bodenmaiser Mulde, Arberschachten und Diensthüttenschachten auf die Hochzell. Auf dem Schachten in der Bodenmaiser Mulde weiden derzeit 21 Stück niederbayerisches Fleckvieh.
Im Jahre 1522 wurde den Berg- und Hüttenleuten des Silberberges unter anderem das Recht zur Waldweide am Arber gewährt. Früher war die Zeit des „Blumbesuchs“ auf den Bodenmaiser Schachten exakt von 1. Juni bis 10. Oktober festgeschrieben. Heutzutage dürfen die Weiderechtler schon früher auftreiben. Jedoch ist die Weidezeit weiterhin auf 132 Tage begrenzt. Im Jahr 1848 gab es in Bodenmais 139 Rechtler, 1948 noch mehr als hundert Berechtigte, heute sind es drei, die alljährlich ihre Jungstiere und Ochsen auf die Schachten treiben.bb