Pressemeldungen
Lehrerfortbildung im Grenzbahnhof
Infos über die NaturparkWelten
Bayer. Eisenstein. Im Rahmen seines Bildungsprogramms bietet der Naturpark gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt Regen/Freyung-Grafenau eine Lehrerfortbildung im Grenzbahnhof Eisenstein an. Das Thema lautet: „Grenzüberschreitende Natur- und Kulturinformation in den NaturparkWelten“.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 1. März , um 15.15 Uhr statt, dauert etwa zwei Stunden und ist auch im FIBS-Informationssystem für Lehrkräfte eingetragen. Anmelden kann man sich bis zum 28. Februar beim Schulamt oder beim Naturpark unter 09922/80 24 80.
Im Gebiet des Naturparks Bayer. Wald gibt es über 200 Schulen aller Schularten und zusätzlich eine große Zahl von Kindergärten mit insgesamt einigen tausend Pädagogen, die als außerordentlich wichtige Multiplikatoren dienen. Ihnen möchte der Naturpark die neue Einrichtung im historischen Grenzbahnhof und das pädagogische Programm bekannt machen.
Der Grenzbahnhof bietet verschiedene thematische Schwerpunkte unter einem Dach: das Europäische Fledermauszentrum, eine interaktive Ausstellung zum „König Arber“ und ein Skimuseum. Darüber hinaus gibt es Informationen zur Eisenbahn als umweltfreundlichem Verkehrsmittel und zur Geschichte der Bahnstrecke von Plattling nach Klattau.
Die Einrichtung informiert zudem über die großen Naturschutzgebiete beiderseits der Grenze. Eine Sonderausstellung widmet sich dem Thema „Grenze - Kalter Krieg“. Neu ist die Ausstellung über „Stadln, das verschwundene Dorf im Böhmerwald“. Die dreisprachigen Ausstellungen werden durch interaktive Medien mit Apps und ausleihbaren Tabletts ergänzt. löf
Starkes Bier und starke Auftritte
Waidlerbühne und Gabi Nowak sorgten für beste Unterhaltung im Naturpark-Wirtshaus
Bayer. Eisenstein. Das Naturpark-Wirtshaus im Grenzbahnhof war gefüllt bis auf den letzten Platz, als es hieß „O’zapft is!“. Bürgermeister Charly Bauer hatte das erste Holzfaß „Silvator“ im Beisein von Brauereichef Mark Pfeffer von der 1. Dampfbierbrauerei Pfeffer angestochen. Wie in alter Zeit wurde das dunkle Starkbier unfiltriert abgefüllt. Dazu gab es typisch bayerische Gerichte – und beste Unterhaltung.
Musikalisch gestalteten die „Fränkischen“ den Abend mit perfekt dargebotener Blasmusik. Höhepunkt war das Theaterstück „Herr Ober, ein Dergl“, das von der Waidlerbühne Bayerisch Eisenstein aufgeführt wurde. Die Wirtin und der Herr Ober versuchten in dem Stück verzweifelt den einzigen Gast – eine exzellente Spirituosenkennerin – mit einem „Dergl“ zufrieden zu stellen. Die Wirtin mischte alle möglichen Getränkevarianten in verschiedenen Gläsern zusammen, frei nach dem Motto: „In unserem Wirtshaus gibt es nichts, was es nicht gibt“. Erst zum Schluss stellte sich heraus, dass der Gast aus der Überschrift in der Getränkekarte „Spirituosen und Dergleichen“ zu viel herausgelesen hatte und es das „Dergl.“ gar nicht gibt, das die Spirituosenkennerin unbedingt auf ihrer Erlebnistour noch kennenlernen wollte.
Zu späterer Stunde sorgte dann Gabi Nowak mit ihren Gstanzln über das Ortsgeschehen in Eisenstein für Erheiterung. Musikalisch begleitet wurde sie von Andreas Zitzelsberger.löf
Herausforderung Klimawandel
Verschiedene Veranstaltungen im Landkreis
Zwiesel. Der lokale Agenda 21 Arbeitskreis „Energie und Verkehr“ veranstaltet gemeinsam mit der Naturpark-Umweltstation Viechtach und weiteren Akteuren auch dieses Jahr wieder „Klimawochen“ im Landkreis Regen“, und zwar von 13. bis 25. März. Sie orientieren sich zeitlich am Energietag in Regen, der am 18. März stattfindet und von der Stadt Regen gemeinsam mit der Arberland Regio GmbH veranstaltet wird.
Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Der Klimawandel folgt unaufhaltsam naturwissenschaftlichen Gesetzen mit gravierenden Folgen für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft. Wollen wir dem Klimawandel und seinen Folgen etwas entgegensetzen, dann muss unverzüglich gehandelt werden. Jedes Zögern erfordert höhere Anpassungsmaßnahmen – Aufwand und Kosten steigen um ein Vielfaches.
Den Klimawandel zu bremsen setzt beherztes Handeln auf globaler, nationaler, regionaler und kommunaler Ebene voraus. Im besonderen Maße ist auch jeder Bürger persönlich angesprochen, einen Beitrag zu leisten. Mit den Klimawochen will der Arbeitskreis das Thema ins Bewusstsein der Bürger bringen. Jeder kann seinen Beitrag leisten, um unsere Erde nachfolgenden Generationen lebenswert zu hinterlassen.
Während der Klimawochen werden Vortragsveranstaltungen in Viechtach und Lindberg/Ludwigsthal mit renommierten Referenten angeboten und Filme zu der Thematik in den Kinos in Viechtach und Zwiesel gezeigt. Auch für Schulen werden Begleitprogramme angeboten.
Donnerstag, 15. März, 19.30 Uhr, Schloss Ludwigsthal: Vortrag mit Dr. Andreas Segerer, Entomologe bei der Zoologische Staatssammlung München, zum Thema „Ausgeflattert – warum sterben unsere Insekten?“.
Mittwoch, 21. März, 20 Uhr, Filmtheater Zwiesel: „Plastic Planet“, dem Phänomen Plastik auf der Spur, ein Film von Regisseur Werner Boote .
Donnerstag, 22. März, 19.30 Uhr, Schloss Ludwigsthal: Vortrag mit Josef Holzbauer, Umweltbeauftragter im Bistum Passau zum Thema „Laudato si und die Agenda 2030 – gemeinsam die Eine Welt gestalten!“
9. bis 27. April: Infoveranstaltungen für weiterführende Schulen: „Klimawandel: Wissenschaftliche Hintergründe, IPCC-Bericht, Klimaabkommen - Paris“.
Alle Akteure der Klimawochen arbeiten ehrenamtlich. bbz
Auerhahn balzt auf der Loipe
Ein kleine Population lebt auf der Rusel – Langläufer haben ein besonders freches Tier fotografiert
Katrin Schreiber
Bischofsmais. Es ist der größte flugfähige Waldvogel, es steht auf der roten Liste der gefährdeten Arten und Menschen gegenüber ist es besonders scheu und zurückhaltend. Ein Auerhuhn bekommt man dementsprechend selten zu Gesicht – und wenn doch, soll man es unbedingt in Ruhe lassen.
Aber von alledem hält dieser Auerhahn wohl nicht viel: Aufgeplustert und in Balz-Gebärde zeigt er den Langläufern rund um die Oberbreitenau, wer der Herr der Loipe ist. Peter Trenner aus Neuhausen im Landkreis Deggendorf hat so etwas zum ersten Mal in seiner 50-jährigen Langlauf-Karriere gesehen. Er hat den Auerhahn letzte Woche auf der Höhenloipe mit dem Handy in Szene gesetzt. Ähnliche Bilder hat Willi Obermeier aus Schöllnach geschossen, der sich schon fast angegriffen fühlte von dem Tier.
„Der Hahn ist gerade vollgepumpt mit Testosteron“, erklärt schmunzelnd Johannes Matt vom Naturpark Bayerischer Wald. Matt ist zwar Gebietsbetreuer für die Arberregion, weiß aber sehr wohl, dass auch auf der Rusel eine kleine Population mit vielleicht zehn Tieren lebt. Auch Jürgen Völkl, als Forstbetriebsleiter in Bodenmais für die Ruselwälder zuständig, bestätigt der PNP, dass er mindestens seit Mitte der 90er Jahre von den Tieren dort weiß – wie viele es sind, sei aber schwer zu sagen.
Das Auerhuhn ist das Wappentier des Naturparks, und seit vielen Jahren genießt es große Aufmerksamkeit. Momentan, schätzt Johannes Matt, leben etwa 550 Tiere im Bayerischen Wald und im Böhmerwald – gerade so die Untergrenze, um das Überleben der Art zu sichern. Die Zahl habe sich über die vergangenen Jahre stabilisiert. Zugute kommen den Vögeln zum Beispiel die Windwurfflächen nach dem Orkan Kyrill im Jahr 2007. Weniger dicht bewachsene Flächen mit nachwachsendem Jungholz sind für das Auerhuhn attraktiver als dichterer Wald, erklärt Matt. Auch die milderen Winter der vergangenen Jahre waren für die Tiere gut, so konnten mehr Jungvögel überleben.
Auf die Ergebnisse aus einem Monitoring-Projekt von 2017 warten die Verantwortlichen noch. Für das Projekt hatten sich Naturpark, Nationalpark und die Kollegen auf der tschechischen Seite zusammengetan, um mehr über die Auerhuhn-Population zu erfahren.
Denn zu sehen, sagt Jürgen Völkl, bekommt man die Tiere nicht, schon gar nicht, so lange Schnee liegt. Sie suchen Schutz unter verschneiten Fichtenzweigen, die sie wie ein Iglu umgeben, und sparen Energie, indem sie dort bleiben. Vor Menschen flüchten sie, was sehr viel Kraft kostet. Jürgen Völkls Bitte: Die Tiere unbedingt in Ruhe lassen, das ist der beste Schutz. Das gilt auch für die Zeit zwischen Ende Februar und Anfang März, wenn um die Gunst der Hennen gebalzt wird.
Der Hahn auf der Loipe jedoch ist offensichtlich ein ganz besonders frecher Vogel. Er ist etwas früh dran mit der Balz und lässt sich von Menschen nicht vertreiben – damit ist er Förstern und Arbeitern im Wald auch früher schon aufgefallen. Und in so einem Langläufer sieht er anscheinend nichts anderes als einen Balz-Konkurrenten, der vertrieben werden muss – deswegen gibt er ganz dreist den großen Macker.
Dass Auerhähne Radler angepickt oder Fußgänger-Rücken besprungen haben, soll schon vorgekommen sein, „und das ist dann auch kein Spaß“, weiß Völkl aus Erzählungen. Persönlich kennt er aber niemanden, dem das passiert ist.
Vom Wert des dunklen Himmels
Naturpark startet mit tschechischen Partnern Projekt zum Thema Lichtverschmutzung
Zwiesel/Krsy. Immer weniger Plätze auf der Welt gibt es, an denen die Nacht wirklich zur Nacht wird, sprich völlige Dunkelheit herrscht. „Lichtsmog“ wird zunehmend kritisch gesehen. Jetzt widmet sich der Naturpark Bayerischer Wald dieser Problematik. Er startet zusammen mit tschechischen Partnern ein innovatives, grenzüberschreitendes Projekt zur Lichtverschmutzung.
Mit einer Fachkonferenz in Krsy, Tschechien wurde es jetzt offiziell begonnen. Naturpark-Vorsitzender Heinrich Schmidt begrüßt dieses neue Projekt mit dem Partner „Aktivity pro“. „Unser Naturpark hat bereits in den letzten Jahren mit demselben Träger die Errichtung eines Umweltbildungszentrums als Partner unterstützt“, berichtet Schmidt.
Die kleine Ortschaft Krsy liegt nordwestlich von Pilsen in einem Gebiet mit sehr geringer Lichtverschmutzung und gilt in Mitteleuropa als herausragende Region zur ungestörten Sternenbeobachtung. Eine große Gruppe mit über 50 Vertretern von astronomischen, universitären und anderen Einrichtungen sowie hochrangige Politiker fanden sich zum Projektstart am dortigen Umweltbildungszentrum ein.
Während sich in Deutschland bisher nur wenige Institutionen mit dem Thema Lichtsmog beschäftigen, ist Tschechien schon bedeutend weiter. Die Tschechische Republik war das erste Land Europas, das gesetzliche Maßnahmen gegen die nächtliche Lichtverschmutzung ergriffen hat. Demnach ist jede Form der künstlichen Beleuchtung außerhalb bestimmter Regionen verboten – insbesondere, wenn sie in den Himmel gerichtet ist. Überdies gibt es bereits vier gesetzlich festgelegte Lichtschutzgebiete, wo der dunkle Himmel als eigener Wert für künftige Generationen dauerhaft erhalten werden soll.
Außerdem arbeitet das tschechische Umweltministerium zusammen mit weiteren fünf Ministerien aktuell an verpflichtenden Vorgaben für die einzelnen Ministerien und an einem Förderprogramm für Gemeinden zur Umrüstung der Straßenbeleuchtungen. An die über 6200 Gemeinden wurde schon eine Handlungsbroschüre verteilt. „Hier eröffnen sich große Potenziale, grenzüberschreitend voneinander zu lernen“, sagt Naturpark-Bildungsreferent Hartwig Löfflmann.
Im Rahmen des INTERREG-Projekts mit dem Titel „Lichtverschmutzung – gemeinsames Verfahren“ arbeiten der tschechische Partner Aktivity pro und der Naturpark eng zusammen. Verschiedenen Methoden und Ansätze sollen ausgearbeitet werden, um neu entstehende Lichtverschmutzung zu vermeiden und bestehende einzudämmen. Über eine intensive Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit sowie neue Ausstellungen soll die Thematik der Bevölkerung und Entscheidungs- trägern näher gebracht werden.
Die Auswirkungen von Lichtsmog auf die Umwelt, Tier- und Pflanzenwelt sowie auf den Menschen sollen ausgearbeitet, aber auch gezeigt werden, was der Verlust des dunklen Nachthimmels bedeutet. „Bereits in unseren Kreisstädten ist die Beobachtung der Milchstraße zu einem immer selteneren Himmelsschauspiel geworden“, so der Naturpark. Es stelle sich bereits die Frage, wie stark die zunehmende Lichtverschmutzung die Sternbeobachtung im Bayerischen Wald beeinträchtigt und ob unsere Kinder und Kindeskinder noch über einen mit Sternen übersäten Nachthimmel staunen können.
Im Zuge des Projekts werden auch öffentliche Veranstaltungen angeboten. Höhepunkte dürften Sternbeobachtungen im Naturparkgebiet werden, aber auch die Beobachtung der totalen Mondfinsternis in der Nacht zum 28. Juli dieses Jahres. Große Unterstützung erfährt der Naturpark hier durch die Bayerwald-Sternwarte und weitere regionale Interessierte, mit denen die Veranstaltungen durchgeführt werden.
Die Auftaktveranstaltung auf der bayerischen Seite wird im Naturparkhaus in Zwiesel am Donnerstag, 1. März, stattfinden. Dabei wird allen Interessierten das Projekt und die Thematik näher vorgestellt und die Möglichkeiten der Sternbeobachtung im Bayerischen Wald präsentiert.
Das Projekt umfasst ferner die Gründung eines grenzüberschreitenden Netzwerkes von Fachinstitutionen, die sich mit der Problematik der Lichtverschmutzung beschäftigen. Als weitere Partner bindet der Naturpark die Fachgruppe „Dark Sky“, die Vereinigung der Sternfreunde Deutschlands und zudem die Sternwarten in Ostbayern ein. Entsprechende Partner auf der tschechischen Seite kommen noch hinzu. Ziel ist der fortwährende Austausch zwischen diesen Einrichtungen mit dem Ziel, die Lichtverschmutzung zu vermindern.
Infos über die Projektinhalte gibt es auf www.naturpark-bayer-wald.de/lichtverschmutzung.html und gegen Ende des Projekts bei einer Abschlusskonferenz. Die Laufzeit endet zwar bereits Ende Januar 2019, aber ein Nachfolgeprojekt könnte sich anschließen. Das Projekt wird im Rahmen des Programms zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tschechien gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Gebietsbetreuer leisten wertvolle Arbeit
1. Natura 2000-Gipfel – Akzeptanz für weltweit größtes Naturschutzgebiet fördern
Zwiesel/München. Bayerns Naturschätze sind wertvoll und von herausragender Bedeutung. Um deren Wertschätzung zu fördern, startete Umweltministerin Ulrike Scharf mit einem Staatsempfang den 1. Natura 2000-Gipfel in Schloss Nymphenburg. Dieser Fachkongress ist die Auftaktveranstaltung des fünf Jahre dauernden Kommunikationsprojektes LIFE living Natura 2000. Die Gebietsbetreuer des Naturparks Bayerischer Wald leisten wichtige Arbeit in den Natura 2000-Schutzgebieten in den Landkreisen Freyung-Grafenau, Passau und Regen.
Hochrangige Vertreter der EU, sowie der Kommunen und Behörden als auch Landnutzerverbände und Vereine kamen zu diesem Anlass in München zusammen. Auch die Gebietsbetreuer Bayerns waren mit einem Informationsstand vertreten und informierten über ihren Beitrag in den Natura 2000-Gebieten. „Mit Natura 2000 haben wir weltweit das größte Naturschutzgebiet, das es zu schützen gilt. Unsere Natur ist nicht nur die wichtigste natürliche Ressource, sondern sie bietet uns auch Erholung und Entspannung und deshalb ist es heute mit diesem Gipfel so wichtig, dass wir dieses grenzüberschreitende große Naturschutzgebiet in den Mittelpunkt rücken und auch besser kommunizieren.“ So verdeutlichte Umweltministerin Scharf bei ihrer Festansprache die Bedeutung der bayerischen Landschaft mit ihren Naturschätzen.
Natura 2000 feierte vergangenes Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Dennoch ist dem Großteil der Bevölkerung dessen Bedeutung unbekannt. Hier setzt das LIFE-Projekt an. Über Information in den Gebieten, Wanderausstellungen und Fachtagungen sollen Akzeptanz und Wertschätzung für das weltweit größte Naturschutzgebiet geschaffen werden. Elf Prozent der Landesfläche sind im Rahmen von 746 Fauna-Flora-Habitat (FFH)-und Vogelschutzgebieten geschützt. Dies sind oft die letzten Rückzugsmöglichkeiten seltener Arten in einer intensiv genutzten Landschaft. Zugleich sind diese Räume meist der Inbegriff der schönen bayerischen Landschaft und fördern über einen sanften Tourismus oft die lokale Wirtschaft.
Auch die Gebietsbetreuer in Bayern sind wichtige Botschafter für die Natur und betreuen zu einem großen Teil Natura 2000-Gebiete. Im Bereich des Naturparks Bayerischer Wald und darüber hinaus sind Johannes Matt, Gebietsbetreuer für die Arberregion, und Stefan Poost, Betreuung des Ilztals, tätig. So werden rund um den Großen Arber bedrohte Tierarten, wie beispielsweise das Auerhuhn als Leitart, geschützt. Außerdem beherbergt das FFH-Gebiet „Silberberg“ als überregional bedeutsames Winterquartier viele verschiedene Fledermausarten. Am Arbergipfel kommen seltene Eiszeitreliktarten wie Dreiblatt-Binse oder Alpenflachbärlapp vor. Das FFH-Gebiet „Talsystem Ilztal“ bietet neben einer Vielzahl von Pflanzenarten, wie Sibirische Schwertlilie, auch eine Reihe schützenswerter Tierarten, wie Eisvogel, Wasseramsel und Gebirgsstelze.
Damit alle Aspekte des Naturschutzes abgedeckt werden können, ist der Aufgabenbereich der beiden Gebietsbetreuer sehr breit gefächert. Zu den Schwerpunkten zählen neben Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung, und Besucherlenkung, auch verschiedene Monitoring-Projekte der Fauna und Flora.
Theater und Starkbieranstich:
Alle Plätze sind reserviert
Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayerischer Wald veranstaltet am heutigen Samstag ab 18 Uhr im Historischen Naturpark Wirtshaus im Grenzbahnhof ein Theater mit Starkbieranstich. Mittlerweile sind alle Plätze reserviert, es gibt keine Sitzplätze mehr. löf
Dem Luchs auf der Spur
Schneeschuhwanderer lesen mit Experten Tierfährten im Schnee
Arnbruck/Drachselsried. Bei einer Schneeschuhwanderung zum Thema Tierspuren im Winter waren die verschiedenen Pfoten- und Fußabdrücke im Schnee, etwa von Marder, Reh, Fuchs und Hase schnell bestimmt. Als aber handtellergroße Spuren direkt auf dem Wanderweg auftauchen, wurde es für die Teilnehmer kniffliger. Doch sowohl die Schrittlänge als auch die Form der Trittsiegel wiesen darauf hin, dass dort erst vor kurzem zwei Luchse in der Ranz unterwegs waren.
Zur Führung hatten Markus Schwaiger vom Luchsprojekt Bayern des World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland und der Gebietsbetreuer für die Arberregion Johannes Matt zusammen mit den Tourist-Infos Arnbruck und Drachselsried eingeladen.
Die mit 20 Personen komplett ausgebuchte Führung hatte sogar Gäste angezogen, die etwa von München her angereist waren. Gewandert wurde im Bereich Schareben rund um den Plattenriegel. Während der Führung erfuhren die Teilnehmer mehr zur Lebensweise und zum Lebensraum des Luchses. Der Experte vom WWF beantwortete auch Fragen, beispielsweise nach der Luchs-Zahl im Arbergebiet und der Erfassung der Tiere.
Nach gemütlicher Einkehr in der Berghütte Schareben, folgte ein umfassender Vortrag zum Luchs. Markus Schwaiger erläuterte dabei verschiedene Aspekte zur Biologie, zum Monitoring und zum Management der großen Katze. „Der Luchs ist kein Indikator für unberührte Wildnis. Er kommt auch sehr gut in der Kulturlandschaft zurecht. Er ist ein Zeichen von Akzeptanz in der Gesellschaft“, fasste Markus Schwaiger seinen Vortrag zusammen.
Am Ende des Tages waren alle Teilnehmer vom Einblick in das Leben der Luchse fasziniert und sich einig, dass dieses Tier ein schützenswerter Teil der Natur- und Kulturlandschaft sei. Informationen über das Luchsprojekt Bayern gibt es auf www.luchs-bayern.de.vbb