Oktober 2010

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Von der Kraft des „rauschenden“ Arbers

Der „rauschende“ Arber, das Naturschutzgebiet Riesloch und das Naturdenkmal Hochfall, standen kürzlich im Mittelpunkt einer fünfstündigen Naturpark-Exkursion. Bei sonnigem Herbstwetter konnte Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer rund 40 Wanderer am Rieslochparkplatz begrüßen, die sich nicht nur in die Naturschätze der Rieslochschlucht einführen lassen, sondern auch den selbst unter Einheimischen eher unbekannten Hochfall-Wasserfall kennenlernen wollten. Besonders über die Kraft des Wassers, aber auch die tierischen und pflanzlichen Bewohner des Arbergebiets wusste die Gebietsbetreuerin diesmal viel zu berichten: Fledermauskästen am Beginn des „steinigen Weges“ sind – neben alten Spechthöhlen oder Baumspalten im Totholz - die sommerlichen „Übertagungsquartiere“ männlicher Fledermäuse. Da in großen Teilen des Rieslochs nie Forstwirtschaft betrieben wurde, ist es zum einen sehr totholzreich, zum anderen wegen seiner natürlichen Vielfalt an Baumarten weniger für Borkenkäfer anfällig. Verschiedene Baumpilze – wie der holzzersetzende Zunderschwamm, Korallenpilze oder Schwefelporlinge – sind manchmal bizarr anmutende Zeugen für den Kreislauf des Lebens. Isabelle Auer: „In diesem Urwaldrelikt lässt sich immer wieder Neues entdecken, aber auch über das Leben an sich lernen“. Besonders an Wasserfällen und Schluchten lässt sich die häufig unterschätzte Kraft des Wassers gut erkennen: Glatt geschliffene Steine, rund ausgespülte Becken, aber auch die Steilheit der Schluchtwände sind Zeugen des sich noch immer in den harten Paragneis des Arbergebiets hinein meißelnde Wassers der Rieslochzuflüsse Schwellbach, Kleinhüttenbach und Wildauerbach. Das kleine Elektrizitätswerk an der unteren Kaskade inmitten des Naturschutzgebiets zeigt noch heute, wie sich der Mensch die Kraft des Riesbach-Wassers zu nutzen macht. Nach einer Mittagsrast am Aussichtspunkt „Schweiklruhe“ oberhalb von Bodenmais und einem weiteren etwa einstündigen Fußmarsch konnten die Teilnehmer am Hochfall, dem zweithöchsten Wasserfall des Bayerischen Waldes diese formende Kraft des Wassers besonders eindrucksvoll erkennen: Das Wasser stürzt hier im Gegensatz zum Riesloch nicht in mehreren, räumlich voneinander getrennten Kaskaden den Berg hinab. Die Gumpen scheinen hier tiefer, schüsselartiger ausgeformt zu sein. Da der Hochfall-Wasserfall jedoch abseits der bekannteren Routen im Arbergebiet liegt, gilt er jedoch selbst unter Kennern noch als „Geheimtipp“. Gebietsbetreuerin Isabelle Auer: „Um Einheimschen und Urlaubern die kleinen und großen Naturschätze des Arbergebiets zu zeigen, werden die beiden Naturpark Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald auch fürs nächste Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen, das jedem etwas bieten wird: Rundgänge durch die Naturschutzgebiete, Tageswanderungen, Arberabenteuertage für die ganze Familie und weitere naturkundliche Schmankerl. Alle Informationen über terminlich bereits festgelegte Veranstaltungen, aber auch über andere interessante Themen, wie z.B. über naturverträgliches Verhalten im Winter im Arbergebiet findet man auf der Naturpark-Homepage www.naturpark-bayer-wald.de .

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Nutzungsmöglichkeiten nachwachsender Rohstoffe

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2010 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. einen Vortrag zum Thema „Nutzungsmöglichkeiten Nachwachsender Rohstoffe – Chancen und Potential“ an. Treffpunkt ist am Freitag, 22.10.2010 um 19:30 Uhr in der Naturpark – Infostelle Bahnhof Bogen. Referent ist Arnold Multerer, Dipl. Ing. für Umweltplanung, er kommt von der Geschäftsführung des Wissenschaftszentums Straubing. Es werden die verschiedenen Nutzungspfade und –möglichkeiten der stofflichen und energetischen Verwertung Nachwachsender Rohstoffe gezeigt. Auskunft gibt es auch darüber, welche Chancen und potentiale sich hinter den Nachwachsenden Rohstoffen verbergen. Zur Veranstaltung sind alle Interessierten ganz herzlich eingeladen. Es ist keine Anmeldung erforderlich, der Eintritt ist frei.

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Sagen, Mythen und Geschichten rund um den Großen Arbersee

Bis weit in das 19. Jahrhundert empfanden viele Menschen die Natur als etwas Bedrohliches: Berge, schwarze Bergseen und steile, unzugängliche Schluchten faszinierten damals trotz ihrer vermeintlichen Unzugänglichkeit und Wildheit die Menschen mehr als heute. Obwohl sie noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen über Klimaerwärmung oder Waldsterben hatten, wussten die Menschen damals jedoch aus Erfahrung, dass die Natur dem Menschen häufig Grenzen setzt. Überliefert wurde dieses alte Wissen in vielen Sagen und Mythen. Da diese uralten Geschichten nur angemessen zur Geltung kommen können, wenn man sie direkt am Ort des Geschehens erzählt, hatte Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald kürzlich zu einer abendlichen Sagenwanderung rund um den Großen Arbersee geladen. Besonders in der Sage vom Loisl, einem Bergmannsknappen aus Bodenmais, der – zwar aus Liebe – aber doch hingegen der eindringlichen Bitte eines älteren, weiseren Kollegens dem Rat des bösen Gruben-Veitl folgt, goldene Fische aus dem Arbersee zu fischen, er dabei aber jämmerlich ertrinkt, faszinierte die 28 Teilnehmer. Aber auch die Geschichte vom Fischer, der sich mit einem bereits gefangenen goldenen Fisch nicht zufrieden gibt, als Strafe im Arbersee ertrinkt und von den Arberseefischen letztlich verspeist wird, sollte die Leute damals vor übertriebener Gier und der menschlichen Überheblichkeit gegenüber der Natur warnen. Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer: „Gute und böse Naturgeister – die Arberhexe, der Arbergeist und die Arberseennixen, aber auch der gierige Arberriese – sind nicht nur Sagen- und Märchengestalten, sondern sind auch, wenn auch manchmal in veränderter Form auch in unserer heutigen Zeit noch lebendig. Daher sollten wir diese Sagen nicht nur als spannende Geschichten lesen, sondern immer versuchen, auch eine Lehre aus ihnen zu ziehen.“

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Vom Riesloch zum Hochfall

Das Arbergebiet ist sehr wasserreich. Daher stehen bei der letzten diesjährigen Arberexkursion mit Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald die beiden höchsten Wasserfälle des Bayerischen Waldes – das Naturschutzgebiet Riesloch und das Naturdenkmal Hochfall bei Bodenmais - im Mittelpunkt. Auf einer vier- bis fünfstündigen Wanderung vom Riesloch über die Schweiklruhe zum Hochfall am Sonntag, 10.10.10 werden alles arberbegeisterte Wanderer nicht nur viel Interessantes über die Geologie, die Tier- und Pflanzenwelt und über die wirtschaftliche Nutzung der beiden Wasserfälle erfahren, sondern auch Einblicke in die Naturschutzarbeit am „König des Bayerischen Waldes“ erhalten. Treffpunkt ist um 10:00 Uhr am Rieslochparkplatz am Wanderweg „grüne 2“ in Bodenmais. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Bringen Sie bitte, da unterwegs keine Einkehrmöglichkeit besteht, eine Brotzeit mit. Die Wanderung findet bei jedem Wetter statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Der Arber – ein Berg der Gegensätze

Nur, wenn man alle Seiten – sowohl die Bereiche, die jährlich bis von bis zu einer Million Ausflüglern und Wanderern besucht werden, als auch die stilleren Seiten des Großen Arbers, die Naturschutzgebiete, kennt, kann man die Faszination, die das Arbergebiet auf seine Kenner ausübt, verstehen. Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald lud daher kürzlich zu einer Tageswanderung vom Riesloch über den Arbergipfel nach Bayerisch Eisenstein ein. Dass Natur an sich faszinierend ist, verdeutlichte die Gebietsbetreuerin bereits zu Beginn der 6-stündigen Wanderung im Naturschutzgebiet und Naturwaldreservat Riesloch: Da wegen der Steilheit der Riesloch-Schlucht hier forstwirtschaftlich nie eingegriffen wurde, blieb im Riesloch ein artenreicher Bergmischwald mit Buche, Tanne, Fichte, aber auch mit Esche, Ahorn, Sommerlinde und der selten gewordenen Bergulme erhalten. Auffallend sind hier auch die bizarr anmutenden Baumgestalten, also Totholz, das stehend oder liegend von Baumpilzen zersetzt wird. Zu jeder Jahreszeit faszinierend ist auch der Reichtum an bedrohten Tierarten im Arbergebiet: Die Gebietsbetreuerin betonte, dass jeder einzelne vernünftige Natursportler etwas zum Schutz des Auerhuhns, des Wappenvogels des Bayerischen Waldes, beitragen könne und sogar müsse: Nur, wenn sich jeder Wanderer, Schneeschuh- und Skitourengeher an die einfache Regel hält, während der Balz- und Brutzeit sowie im Winter nicht die Wege zu verlassen, kann gewährleistet werden, dass der Auerhuhnbestand nicht zurückgeht. Nach einer kurzen Rast auf dem Arbergipfel lernten die Teilnehmer auf ihrem Abstieg über den Brennes nach Bayerisch Eisenstein auch die lebhaftere – und vielen Besuchern bekannteren - Seite des Arbers kennen. Am Ziel, dem Naturpark-Infozentrum im Grenzbahnhof Eisenstein, angekommen waren sich die Teilnehmer einig: Der Arber ist ein Berg der Gegensätze mit Naturschätzen, die man in unserer schnelllebigen Welt leider oft übersieht. Nimmt man sich hingehen etwas Zeit für den „König des Bayerischen Waldes“, so wird er einem viel Kraft für den Alltag zurückgeben.

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