Mai 2017
Die Vogelwelt entdecken
Vogelstimmenwanderung um den Beckenweiher
Wiesenfelden. Eine abendliche Vogelstimmenwanderung am Beckenweiher bietet der Naturpark Bayerischer Wald in Wiesenfelden an. Alle Interessierten sind zu dieser kostenlosen Veranstaltung herzlich eingeladen. Bitte Fernglas mitnehmen.
Treffpunkt für die etwa zweistündige Exkursion ist am Freitag, 2. Juni, um 19.30 Uhr am Rathaus Wiesenfelden. Die naturkundliche Wanderung wird von Peter Zach geführt, der als Förster und Ornithologe mit der heimischen Vogelwelt gut vertraut ist.
Der Beckenweiher mit seinem barrierefreie Naturlehrpfad „Weiherlandschaft bei Wiesenfelden“, der auf dem 2,3 Kilometer langen, kinderwagen- und rollstuhlgeeigneten Wanderweg um den Beckenweiher verläuft, zeigt sich im Frühling besonders reizvoll. Dort findet sich eine bunte Vielfalt an Lebensräumen für viele Vogelarten. In den Weiherufern und Hangwäldern lebt gerade abends der Gesang der Vögel wieder auf.
Ein Beobachtungssteg führt über diesen naturbelassenen Weiher. Der Rundweg ist gut für Familien mit Kindern geeignet und auch für geh- und sehbehinderte Wanderer angelegt. Mit taktilen Plänen und einem Leitsystem am Wegesrand können sich auch blinde Besucher orientieren. An Infotafeln erfahren die Besucher Interessantes und Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt, die historische Kulturlandschaft sowie den Schutz und die Geschichte des Beckenweihers. Neben der Naturinformation können sie die Natur am Beckenweiher auf den vielen Ruhebänken genießen.ro
Naturgefahren– wer zahlt die Schäden?
Regen. Im Rahmen des Klimanetzwerkes veranstalten der Agenda 21 Arbeitskreis „Energie und Verkehr“ und die „Umweltstation Viechtach“ des Naturparks Bayerischer Wald morgen, Dienstag, 30. Mai um 19.30 Uhr im Tagunshaus der vhs einen Vortragsabend zum Thema „Klimawandel: Erhöhte Naturgefahren – wer zahlt die Schäden?” Es referiert Mathias Baur, Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (IHK).
Durch den Klimawandel nehmen Naturkatastrophen zum einen in der Häufigkeit zum anderen aber auch in ihrer Heftigkeit deutlich zu. Ab 1. Juli 2019 will der Freistaat Bayern bei Naturkatastrophen keine finanzielle Unterstützung in Form von Soforthilfe mehr gewähren, sofern die eingetretenen Schäden versicherbar waren. Wie man sein Hab und Gut für einen Katastrophenfall versichert, darüber wird Mathias Baur aufklären. In seinem Vortrag wird er einen Rückblick über Schadensentwicklungen geben. Eine Risikobewertung mit realem Bezug zur Region wird er darlegen und speziell ausgewiesene Gefahrenzonen erklären. Auch wird der Referent erläutern, was „Elementarschäden“ sind und wie Versicherungen damit umgehen. Der Vortrag ist kostenfrei. bb
Wandern mit der Bahn im Regen- und Teisnachtal
Naturpark präsentiert Wanderflyer
Viechtach. Der Wanderflyer „Wandern mit der Bahn im Regen- und Teisnachtal“ wurde vor Kurzem gedruckt. Die attraktiven Wandertipps nach dem Motto Unterwegs am Fluss wurden bereits an viele Gemeinden und Tourist-Infos verteilt und liegen in den Zügen der Waldbahn auf.
„Ziel des neuen Wanderflyers ist es, attraktive Wandervorschläge an einer der schönsten Bahnstrecken Bayerns anzubieten und damit umweltfreundliches Bahnfahren und naturschonenden Tourismus zu fördern“, erklärt Naturparkvorsitzender Heinrich Schmidt, der auch Leiter der Umweltstation Viechtach ist. Sein Dank gilt allen Beteiligten, die bei der Entstehung des Flyers mitgewirkt haben. Unterstützt wurde der Naturpark von der Urlaubsregion Viechtacher Land, der Arberland Regio GmbH, der Werbegemeinschaft Teisnachtal und dem Verein Go-Vit sowie von den Wanderführern und Wegewarten Dietmar Müller und Walter Raith.
„Touristen und Einheimische sind herzlich eingeladen, die Natur und Kultur im Regen- und Teisnachtal mit der Bahn zu entdecken“, sagt Matthias Rohrbacher von der Umweltstation Viechtach, der den Flyer gemeinsam mit Naturpark-Mitarbeiter Ludwig Rahm konzipiert hat.
Der neu vorgestellte Wanderflyer informiert über neun attraktive Wandervorschläge entlang der Bahnlinie von Viechtach nach Gotteszell. Eine anschauliche Wanderkarte unterstützt die Wegebeschreibungen. Die abwechslungsreichen Wanderungen führen zu Natur- und Kulturschätzen im Regen- und Teisnachtal. Zu Fuß unterwegs rund um Viechtach, Geiersthal, Teisnach, Patersdorf, Zachenberg oder Ruhmannsfelden können Burgtürme, Kapellen oder Quarzfelsriffe entdeckt werden.
Steilere Abschnitte werden mit herrlichen Ausblicken belohnt. Attraktive landschaftliche Höhepunkte wie die Quarzriffe des Pfahls oder die Burgruinen in Neu- und Altnußberg sind das Ziel. Kapellen wie die St. Wolfsganskapelle in Böbrach oder das „Osterbrünnl“ in Ruhmannsfelden liegen auf dem Weg. Kulturschätze wie die „Gläserne Scheune“ in Rauhbühl oder der neu gestaltete Kreuzweg in Teisnach warten auf ihre Entdeckung. Wild romantische Flusswanderungen laden zum Erholen und Genießen ein.
Es ist für jeden Wanderfreund etwas dabei, sind die Macher überzeugt: Leichte und kürzere Wandervorschläge wie der Regenweg in Viechtach oder die Flusswanderung nach Teisnach sind familienfreundlich und auch für weniger geübte Wanderer geeignet. Die Wandertipps haben Haltepunkte der Bahn als Start- und Endpunkt, so dass bequem und umweltfreundlich angereist werden kann. Seit September 2016 gibt es auf der Bahnstrecke von Gotteszell nach Viechtach einen Zug im Stundentakt, als Probebetrieb für zwei Jahre. Die Bahnlinie im Regental unmittelbar am Fluss gilt als eine der landschaftlich schönsten Bayerns. Wilde Wasserwelten und Schluchtwälder wechseln sich mit sanften Hügeln und Auen ab.
Der Flyer kann bei der Umweltstation des Naturparks, Stadtplatz 1 in der Pfahl-Infostelle im Alten Rathaus abgeholt oder gegen Rückporto angefordert werden, 09942/904864. Die Wandervorschläge als PDF-Dateien stehen zum Download in der Rubrik Wandern unter www.naturpark-bayer-wald.de bereit.ro
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Von den Naturpark-Welten beeindruckt
Gelungener Ausflug des Vereins für Gartenbau und Landespflege
Moosbach. Der Frühjahrsausflug des Vereins für Gartenbau und Landespflege Moosbach ging nach Bayerisch Eisenstein. Auf Wunsch vieler Mitglieder nutzte man diesmal ab Viechtach über Gotteszell, Regen und Zwiesel die Waldbahn. Für viele Beteiligte war es die erste Zugfahrt seit Langem.
In Bayerisch Eisenstein führte der Geschäftsführer des Naturpark Bayerischer Wald Hartwig Löfflmann zusammen mit einem Praktikanten die 40 Personen starke Gruppe durch die verschiedenen Museen der Naturpark-Welten. Vorher wurde das Mittagessen im historischen Restaurant des Grenzbahnhofes eingenommen. Dieser aus dem Jahre 1877 stammende Wartesaal 1. Klasse wurde mit enormen Aufwand detailgetreu wieder restauriert.
Dann gab es eine Einführung in die Arber-Region mit Einblicken in die Geologie, Tier- und Pflanzenwelt sowie die Entwicklung des Tourismus, Fledermäuse, einen Skisimulator und in die Geschichte der Eisenbahn in der Region.
Zum Schluss bedankte sich Josef Ettl bei Hartwig Löfflmann für seine kurzweilige, anschauliche und sehr engagierte Führung durch diese Museumswelt. Auch die Vorsitzende des Vereins Gisela Schedlbauer bedankte sich für die Planung und Durchführung dieser Frühjahrsfahrt.mh
Mit dem Gebietsbetreuer in den Frühling am Arber
B. Eisenstein. Zum deutschlandweiten Naturpark-Wandertag bietet der Naturpark Bayer. Wald am Sonntag, 28. Mai, eine Wanderung vom Arber über den Großen Arbersee durch den frühlingshaften Wald hinab nach Bayerisch Eisenstein an. Gebietsbetreuer Johannes Matt erzählt unterwegs viel Interessantes über die Tier- und Pflanzenwelt am Arber. Treffpunkt ist um 10 Uhr auf der Gleisseite des Grenzbahnhofs Eisenstein. Nach Ankunft der Waldbahn fahren die Teilnehmer mit dem Bus um 10.16 Uhr zur Arber-Talstation und mit der Gondel auf den Gipfel. Zurück am Ausgangspunkt kann man im Grenzbahnhof die NaturparkWelten besichtigen oder im historischen Restaurant einkehren. Anmeldung bis Freitag, 12 Uhr bei der Tourist-Info Bayer. Eisenstein, 09925/94 03 16.bbz
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Mit dem Gebietsbetreuer in den Frühling am Arber
B. Eisenstein. Zum deutschlandweiten Naturpark-Wandertag bietet der Naturpark Bayer. Wald am Sonntag, 28. Mai, eine Wanderung vom Arber über den Großen Arbersee durch den frühlingshaften Wald hinab nach Bayerisch Eisenstein an. Gebietsbetreuer Johannes Matt erzählt unterwegs viel Interessantes über die Tier- und Pflanzenwelt am Arber. Treffpunkt ist um 10 Uhr auf der Gleisseite des Grenzbahnhofs Eisenstein. Nach Ankunft der Waldbahn fahren die Teilnehmer mit dem Bus um 10.16 Uhr zur Arber-Talstation und mit der Gondel auf den Gipfel. Zurück am Ausgangspunkt kann man im Grenzbahnhof die NaturparkWelten besichtigen oder im historischen Restaurant einkehren. Anmeldung bis Freitag, 12 Uhr bei der Tourist-Info Bayer. Eisenstein, 09925/94 03 16.bbz
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Naturpark-Wanderung in die wilde Rißlochschlucht
Bodenmais. Urwald und rauschendes Wasser ziehen den Menschen seit jeher in den Bann. In der Rißlochschlucht kann man beides unmittelbar erleben. Der Urwald im Naturschutzgebiet und Naturwaldreservat „Rißloch“ ist ein strukturreicher Bergmischwald mit urwüchsigen, dicken und bizarren Bäumen. In der Rißlochschlucht befinden sich die höchsten Wasserfälle im Bayerischen Wald. Alle Interessierte sind am Mittwoch, 24. Mai, zu einem 2,5-stündigen Rundgang eingeladen. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Wanderparkplatz Rißloch. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Infos unter 09922/ 802480,bb
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Zum Vatertag: Mit Kindern in die NaturparkWelten
Bayer. Eisenstein. Am Christi Himmelfahrtstag, Donnerstag, 25. Mai, will der Naturpark Bayer. Wald vor allem die Väter ansprechen, die ein schlechtes Gewissen hätten, wenn sie alleine zur Vatertagsfeier loszögen. Das Motto lautet: „Wenn der Vater mit dem Sohne“ – es sind aber auch die Töchter (und Frauen!) gemeint. Für Kinder gibt es an diesem Tag freien Eintritt in die NaturparkWelten im Grenzbahnhof. Ein Anziehungspunkt für alle Generationen könnte die im Aufbau befindliche Modelleisenbahnanlage im Dachgeschoss sein. Auf etwa 260 m² entsteht hier eine Anlage, die im Groben das „Grüne Dach Europas“ abbilden soll; 40 Prozent sind bereits fertig. Ehrenamtliche Helfer bauen immer sonntags daran. Zur Anreise empfiehlt sich die im Stundentakt verkehrende Waldbahn.bbz
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Ein Berg mit vielen Gesichtern
Botanikwanderung auf den Bogenberg – Herausragende Stellung für die Pflanzenwelt
Viechtach/Bogen. Eine gut besuchte Frühjahrsexkursion am Bogenberg wurde vom Naturpark Bayerischer Wald angeboten. Dazu begrüßte Naturpark-Gebietsbetreuer Matthias Rohrbacher, der sein Büro in der Umweltstation Viechtach hat, rund 45 Naturinteressierte aus Nah und Fern.
Diplom-Biologe Wolfgang Diewald führte die Teilnehmer am reizvollen Lippweg auf den Bogenberg und stellte die vielgestaltige Pflanzenwelt vor. Die Donauachse ist ein bedeutender Wanderraum für Pflanzen und Tiere bis aus dem Balkangebiet, wusste der Referent anfangs zu berichten. Die geschieferten und zerbrochenen Gesteine des Donaurandbruches zeigen sich am „Heiligen Berg Niederbayerns“ in markanten Felsen. Der Bogenberg ist deshalb in die Liste der 100 schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmäler Bayerns aufgenommen.
Der Donaurandbruch mit Welchenberg, Helmberg, Buchberg und Bogenberg beherbergt bedeutende Lebensräume für mager- und trockenheitsliebende Pflanzenarten wie Küchenschelle, Hungerblümchen oder Mausohr-Habichtskraut. Am Bogenberg sind Eichen- und Hainbuchenwälder eng mit Schlehen- und Ligusterbuschwerk verzahnt. Zwischen dem frischen Grün von Spitzahorn und Feldulme mit ihren typischen Korkleisten an der Rinde konnten wilde Birn- und Apfelbäume entdeckt werden. Besonders eindrucksvoll waren die vielen, weiß blühenden Weißdornsträucher, die einen intensiven Duft verströmten.
Auf felsigen und steilen Standorten mit wenig Humusauflage fanden sich kleine Trockenrasen aus Berg-Fetthenne und Scharfem Mauerpfeffer. In trockenen Felsspalten zeigten sich Arten wie der Nordische Streifenfarn oder der weiß blühende Ausdauernde Knäuel. Kulturrelikte aus Hausgärten wie Hauswurz oder Holunder-Schwertlilie erinnerten an vergangene Zeiten. Während die meisten Frühjahrsblüher wie Küchenschelle oder Blaustern bereits verblüht waren, konnten bei genauem Hinsehen noch vereinzelt die blauen Blüten des Sand-Vergissmeinnichts oder des Frühlings-Ehrenpreises entdeckt werden. Die dunkelblauen Blüten des Genfer Günsels waren hingegen schon von Weitem unübersehbar.
Neben häufigen Arten wie Schöllkraut und Stinkendem Storchschnabel zeigten sich auch botanische Raritäten wie der leuchtend gelb blühende Regensburger Ginster. Knolliger Hahnenfuß und Ruchgras säumten den Weg. Dazwischen leuchteten pinke Blüten von Karthäusernelke und Gewöhnlicher Nachtviole. Dichter bewachsene Standorte mit an Baumstämmen hochrankendem Efeu und Waldreben-Lianen zeigten sich urwaldartig. Um die 50 Arten konnte man an diesem Nachmittag entdecken, was die herausragende Stellung des Bogenbergs für Pflanzen zeigt.
Der sonnenreiche Bogenberg ist auch für die Tierwelt etwas ganz Besonderes. Hier finden sich wärmeliebende Tierarten wie Zauneidechse, Schlingnatter oder Schwalbenschwanz. Zum Schluss bedankte sich Gebietsbetreuer Matthias Rohrbacher vom Naturpark Bayerischer Wald beim Referenten Wolfgang Diewald und den Teilnehmern.ro/vbb
50 Jahre im Dienst von Natur und Kultur
Naturpark Bayerischer Wald feiert Jubiläum – Freude über bessere Finanzausstattung
Rainer Schlenz
Bayer. Eisenstein. „Der Naturpark Bayerischer Wald kann sich sehen lassen.“ Niemand im vollbesetzten Naturpark-Wirtshaus im Grenzbahnhof hätte diesem Satz Hartwig Löfflmanns widersprochen. Nein, was der Geschäftsführer des Naturparks da nach seinem knackig-informativen Powerpoint-Vortrag als Fazit zog, wurde ausgiebig beklatscht. Auf den Tag genau 50 Jahre nach seiner Gründung feierte der Naturpark gestern Nachmittag ein stolzes Jubiläum – straff und unterhaltsam.
Dass er es im ehemaligen historischen Wartesaal 1. Klasse im Grenzbahnhof tat, war kein Zufall: Der millionenschwere Umbau dieses Gebäudes zu den „NaturparkWelten“ war das aufwendigste Projekt des Naturparks in diesem halben Jahrhundert. Viel Prominenz feierte mit: Landräte bzw. deren Stellvertreter aus den Mitgliedslandkreisen Regen, Deggendorf, Straubing-Bogen und Freyung-Grafenau, etliche Bürgermeister(innen) aus den 89 Mitgliedsgemeinden, der Naturpark-Ehrenvorsitzende Helmut Baumgartl, Vertreter der Regierung von Niederbayern, von Bund Naturschutz, Forstbetrieben, Landwirtschaftsamt, Tourismusverband, Wald-Verein und Euregio, Nationalpark-Chef Franz Leibl, dessen Vorvorgänger Hans Bibelriether, Grünen-Landesvorsitzender Eike Hallitzky und Arber-Bergbahn-Chef Thomas Liebl.
Sie alle hieß Naturpark-Vorsitzender Heinrich Schmidt willkommen und stellte „seinen“ Naturpark kurz vor: Mit einer Fläche von 278 000 Hektar ist er einer der größten in Deutschland, mit seiner vielfältigen Landschaft zwischen Donau und Arber bietet er vielen Tier- und Pflanzenarten letzte Rückzugsgebiete. Getragen wird der Naturpark von einem gemeinnützigen Verein, dem neben Gemeinden und Landkreisen etwa 70 Verbände und 250 Privatpersonen angehören.
Zu den Aufgaben des Naturparks gehören Schutz der Natur und Pflege der Landschaft, Schaffung von Erholungs- und Erlebnismöglichkeiten, Umweltbildung sowie Unterstützung der Regionalentwicklung. „Ländliche Gebiete stehen vor großen Herausforderungen“, sagte Schmidt, „umso wichtiger sind Ideen und Konzepte für diese Gebiete. Naturparke mit entsprechender finanzieller Ausstattung können hier eine große Unterstützung sein.“
Dass es an der Finanzausstattung bislang hapert, verhehlte der Vorsitzende nicht. Er deutete aber eine bevorstehende Verbesserung an, die Geschäftsführer Hartwig Löfflmann später konkretisierte: Nicht zuletzt dank Schmidts Einsatz, so Löfflmann, dürfe man damit rechnen, dass die staatliche Geschäftsführungspauschale von 20 000 auf 80 000 Euro steigen wird. Und auch die Bezirke hätten Unterstützung signalisiert.
„Für Bayerisch Eisenstein ist so eine Einrichtung ein Segen“, betonte Bürgermeister Charly Bauer in seinem Grußwort mit Blick auf die NaturparkWelten. Die Gemeinde habe damit eine große Attraktion bekommen, müsse sich aber um nichts kümmern. Den Dank an Heinrich Schmidt verband Bauer mit einer 400-Euro-Spende.
„Der Bayerische Wald wäre ohne den Naturpark um vieles ärmer“, befand Landrat Michael Adam. Vielen sei gar nicht bewusst, was dort geleistet werde, von der Wegebeschilderung bis hin zu einer Einrichtung wie den NaturparkWelten. Das Projekt Grenzbahnhof anzupacken, sei sehr mutig gewesen, so Adam, „aber es war richtig“. Er forderte ein stärkeres finanzielles Engagement des Freistaates, denn auf ehrenamtlicher Basis seien solche Aufgaben auf Dauer kaum zu bewältigen.
Schmidt und Löfflmann blickten dann bei einer Powerpoint-Präsentation zurück in die Geschichte des Naturparks, der auf Initiative des Oberforstmeisters Konrad Klotz in Zwiesel gegründet worden war. Damals umfasste das Gebiet nur den Altlandkreis Regen, 1972 kam der Viechtacher Raum hinzu, 1978 die Landkreise Deggendorf und Straubing-Bogen nördlich der Donau und 1999 der Kreis Freyung-Grafenau.
Der erste Vorsitzende war Oskar Langer, ihm folgten der 21 Jahre amtierende Emil Rimpler, dann von 1990 bis 2005 Helmut Baumgartl und seither Heinrich Schmidt. „Es ist eine ehrenvolle, aber fordernde Aufgabe“, kommentierte Schmidt. Auch die aus dem Forstbereich stammenden Geschäftsführer Erhardt Engelstädter, Maximilian Waldherr, Hubert Demmelbauer (war anwesend) und Hans Gaisbauer wurden vorgestellt; Letzterem folgte 1993 Hartwig Löfflmann. „Mit ihm haben wir einen Glücksgriff getan“, meinte Heinrich Schmidt – was mit langem Applaus der Gäste unterstrichen wurde. Als wichtigen „Macher hinter den Kulissen“ erwähnte der Vorsitzende auch Eduard Gistl.
Löfflmann zeichnete den Weg der Naturpark-Geschäftsstelle vom ehemaligen Forstamt Zwiesel über ein Gebäude in Theresienthal und die Übergangsunterkunft in der früheren Berufsschule bis zum Bezug des „Sonnenhauses“ in Zwiesel im Jahr 2002 nach. Er stellte die sechs Infostellen des Naturparks vor (Zwiesel, Bayerisch Eisenstein, Altes Rathaus Viechtach, Schloss Fürsteneck, Bahnhof Bogen und Würzingerhaus in Außernzell), ging auf Maßnahmen im Tourismusbereich ein, auf die Zusammenarbeit mit 200 Schulklassen, auf Landschaftspflegemaßnahmen und Artenschutzprojekte.
Auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit fand Erwähnung, ebenso die Auszeichnungen mit Europäischem Bürgerpreis und Fahrtziel-Natur-Award. „Der Naturpark hat auch Werte geschaffen“, betonte der Geschäftsführer. Allein in seiner Amtszeit seien zwölf Millionen Euro investiert worden.
Bevor sich die Gäste zum Austausch am Buffet trafen, sprach Heinrich Schmidt noch ein großes Dankeschön an Mitarbeiter, Landkreis, Gemeinden, die Regierung und die Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava für die hervorragende Zusammenarbeit. Zum Jubiläum ist auch eine neue Infobroschüre erschienen.