Juni 2018
Wald-Verein Teisnach unterwegs am Arber
Gr. Arber. Einen Ausflug der besonderen Art erlebten die Mitglieder der Wald-Vereins-Sektion Teisnach. Es ging ganz hoch hinaus, bis auf den Großen Arber. Rudolf Jungwirth, Vorsitzender der Sektion, organisierte einen Bus und als fachkundigen Begleiter den Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt. Dieser erläuterte die Beweidung der Schachten, zeigte seltene Pflanzenarten und erzählte viel Wissenswertes über die schützenswerte Natur rund um den Großen Arber. Der weite Blick ins Bayerische und Böhmische begeisterte die Teilnehmer. An der Arberkapelle wurde kurz inne gehalten und man erinnerte sich an frühere Arberkirchweihgänge. Mit lustigen Geschichten aus dem Böhmerwald schloss Johannes Matt seine Führung ab und gemeinsam ließ man diesen besonderen Tag, der vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird, bei Kaffee und Kuchen ausklingen. Im Bild: Die Wald-Vereins-Sektion Teisnach mit Gebietsbetreuer Johannes Matt. jm
Rund um den Großen Arbersee
Ab 28. Juni jeden Donnerstag Führung mit Naturpark-Gebietsbetreuer
Großer Arbersee. Wann und wie ist der Große Arbersee entstanden? Welche seltenen Pflanzenarten wachsen auf den „schwimmenden Inseln“? Was macht das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee mit Arberseewand“ so besonders?
Auf all diese Fragen und mehr gibt der Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, bei regelmäßig stattfindenden Führungen Antworten. Entlang des Weges gibt es nicht nur viele botanische Besonderheiten, sondern auch Tierspuren zu entdecken.
Die kostenlose Führung wird ab dieser Woche bis zum 27. September jeweils donnerstags angeboten. Treffpunkt ist immer um 10.45 Uhr vor dem neuen Arberseehaus. Die geführte Wanderung dauert etwa eineinhalb Stunden und ist für Familien geeignet. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Einkehr im Arberseehaus. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Anreise ist mit dem ÖPNV sowohl von Bayerisch Eisenstein und Bodenmais mit dem Regionalbus Ostbayern als auch mit dem Wanderbus Lambürger von Zwiesel möglich.jm
Zu viel Licht: An Regens Himmel bleiben die Sterne aus
Sterne sehen mit und ohne „Lichtverschmutzung
Regen. Zu einer außergewöhnlichen nächtlichen Veranstaltung hatten Werner Wimmer, Hobby-Astronom aus Regen, und der Naturpark Bayerischer Wald eingeladen. Der Nachthimmel über der Stadt Regen wurde unter dem Gesichtspunkt der Lichtverschmutzung betrachtet.
Zunächst stellte Johannes Matt vom Naturpark das neue Projekt zum Thema „Lichtverschmutzung“ und deren vielfältige Auswirkungen auf Mensch, Tier und Pflanzen vor. Anschließend führte Werner Wimmer in seiner kleinen privaten Sternwarte in Regen die Teilnehmer in die Welt der Astronomie ein. Der Blick durch das Teleskop zum Jupiter und seine Monde faszinierte alle Teilnehmer. Darüber hinaus stand die praktische Orientierung am Nachthimmel im Mittelpunkt der Abendveranstaltung. Polarstern, Großer Wagen und Sommerdreieck waren schnell ausgemacht, jedoch beim Sternbild des Kleinen Wagens konnte man nicht alle Sterne ausmachen. Hier zeigte sich, dass die „Lichtglocke“ der Stadt Regen die astronomische Beobachtungsmöglichkeit merklich einschränkt.
Noch deutlicher wurde dies, als anschließend bei Kleinseiboldsried der Blick in den Sternenhimmel gerichtet wurde. Auf einmal waren nicht nur alle Sterne des Kleinen Wagens, sondern auch abertausende Sterne mehr und die Milchstraße zu sehen. Am Ende waren die Teilnehmer nicht nur vom faszinierenden Sternenhimmel beeindruckt, sondern auch von dem großen Unterschied eines Sternenhimmels mit und ohne Lichtverschmutzung. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Interreg-Projektes „Lichtverschmutzung“ statt.bb
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Lebensräume für Insekten schaffen
Naturpark Bayerischer Wald startet in den Mitgliedslandkreisen und Gemeinden Projekt für Pflanzen, Tiere und Insekten
Viechtach. Auf Initiative des Vorsitzenden Heinrich Schmidt startet der Naturpark Bayerischer Wald mit einer breit angelegten Konzeption eine Kampagne zum Schutz von Insekten und Bienen und einer umweltverträglichen Entwicklung von Blühflächen in den Mitgliedslandkreisen und -gemeinden des Naturparkgebietes.
„Wir wollen damit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversitätsoffensive leisten und mit diesem hoch geförderten Modellprojekt den dramatischen Rückgang von Insekten und natürlichen Blühflächen aufhalten“, informiert der Naturparkvorsitzende Heinrich Schmidt in einer Pressemitteilung.
In einer aktuellen wissenschaftlichen Untersuchung wurde demnach ein dramatisches Insektensterben festgestellt. Diese bestätigt erstmals den Insektenschwund in Deutschland. Zahlreiche ehrenamtliche Entomologen haben wissenschaftliche Daten zwischen 1989 und 2015 an über 60 Standorten gesammelt.
Die Ergebnisse sind erschreckend. Es wurde ein Rückgang von mehr als 75 Prozent der Fluginsekten festgestellt. Daher stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Insektenwelt in Schwierigkeiten steckt, sondern wie das Insektensterben zu stoppen ist.
„Deshalb haben wir das Umweltministerium schon im letzten Jahr gebeten, eine Fördermöglichkeit für diesen gravierenden Rückgang in das Naturparkförderprogramm aufzunehmen, um hier professionell entgegenwirken zu können,“ erläutert Schmidt weiter. Im Mai dieses Jahres wurden nun die Naturparkförderrichtlinien um den Insektenschutz erweitert und deshalb wurde sofort ein größeres Modellförderprojekt angemeldet, um flächendeckend eine Verbesserung herbeizuführen. Das ausführliche Konzept umfasst eine große Bandbreite von Flächen der Landkreise und Kommunen, sowie Straßenbegleitflächen und auch private Flächen in der freien Natur. Das Modellprojekt ist über einen mehrjährigen Zeitraum ausgelegt. Dazu werden die Landkreise und Gemeinden sowie die Straßenbauverwaltung mit eingebunden, um eine naturverträgliche Bewirtschaftung ohne Pestizide und Düngung anzugehen.
Die Flächen werden katastermäßig erfasst, kartiert und dann die Notwendigkeit von Maßnahmen begutachtet. Vorrangig geht es um den Erhalt und Verbesserung der Biodiversität und dann erst um Neuanlagen oder die Einbringung von örtlichen Spendersamen aus Mähgutschnitten von Spenderflächen oder Samengewinnung.
Auf die autochthone Herkunft der Pflanzen wird größter Wert gelegt, um die genetischen Grundlagen unserer heimischen Pflanzen nicht zu gefährden. Der Umfang ist so groß, dass für diese Aufgabe hauptamtliches Personal eingestellt werden muss. Die Kosten dafür sind größtenteils über das Förderprogramm abgedeckt. Bei der Umsetzung werden die Landkreise, Städte und Gemeinden sowie die Straßenbauverwaltung eingebunden. Eine laufende Evaluierung und wissenschaftliche Begleitung zur Feststellung des Zustandes sowohl für die allgemeine Flora und Fauna sowie speziell für Insekten und Bienen soll die Entwicklung der Gesamtmaßnahme dokumentieren.
Der Naturpark wird im Rahmen dieses Projektes auch versuchen, durch Beratung und Öffentlichkeitsarbeit auf die Brisanz dieses extremen Insektenrückgangs hinzuweisen, um mehr Verständnis und Sensibilität dafür zu wecken. Denn Insekten sind für Gleichgewicht der Ökosysteme unentbehrlich. Vor allem die Imker haben in den letzten Jahren immer wieder darauf aufmerksam gemacht. Durch dieses Modellprojekt soll nun auch aufgezeigt werden, dass in vielen Bereichen ein Umdenken im Umgang mit der Natur angezeigt ist. vbb
Literatur in der Natur
Zum fünften Mal hatten „lichtung verlag“ und Naturpark zur literarischen Abendwanderung geladen
Lisa Früchtl
Viechtach. Am Mittwoch hat die literarische Abendwanderung vom Viechtacher „lichtung verlag“ in Zusammenarbeit mit der Naturpark-Umweltstation Viechtach zum Thema „Der Erde Herzschlag“ stattgefunden. Die Wanderung, es war bereits die fünfte dieser Art, dauerte knapp zwei Stunden. Dabei wurden rund um die Schnitzmühle an vier Stationen unterschiedliche literarische Werke vorgetragen.
Gedichte, Sonette, Romanauszüge und Prosatexte wurden abwechselnd von den Verlegerinnen Kristina Pöschl und Eva Bauernfeind vorgetragen. Die Werke stammen alle aus Büchern des Viechtacher Verlages. Es wurden in den literarischen Arbeiten unterschiedliche Themenbereiche aufgegriffen, die am Ende ein Gesamtbild ergaben und den Zusammenhang des Themas „Der Erde Herzschlag“ verdeutlichten.
Die erste Station im Flusstal war bereits nach einigen Minuten erreicht. Dort hat man sich mit der Erde im Allgemeinen befasst. Es wurde „So weit und ganz nah“ von Harald Grill vorgetragen. Das Gedicht ist eine Liebeserklärung auf Bairisch an die Heimat und die Welt im Ganzen. Die Romantik des Werkes war deutlich zu spüren, doch das folgende Gedicht von Ahmad Almahmoud, eines geflüchteten Chirurgen aus Syrien, stand zu dem frommen Werk im Kontrast. Hier wurde der Schmerz des Heimatverlustes deutlich. Die Stimmung wurde aber nicht getrübt und die Wanderung setzte sich fort.
Die nächste Haltestelle war im Liebestal. Dort hat man sich mit dem Menschen im Zusammenhang mit der Natur auseinandergesetzt. Das Augenmerk lag auf dem Verhältnis der Wichtigkeit des Menschen in Bezug auf die Natur in seinen Augen und wie diese Bedeutung in Wahrheit oftmals viel geringer ist, als man glaubt. Dies ließ einige der Wanderer schmunzeln und es entstand eine heitere Atmosphäre.
Dritte Station war am Badesee der Schnitzmühle. Menschliches Miteinander stand hier im Fokus. Friedrich Hirschls Gedicht „Noch zeitgemäß?“ thematisierte den Wertewandel. Der vorgetragene Romanauszug aus Ingrid Kellners unterhaltsamem Werk „Die drei Damen von der Villa Hestia“ versprühte Gelassenheit.
Am Campingplatz Schnitzmühle wurden die letzten Werke zur Thematik „Der Mensch allein“ vorgetragen. Erneut schuf der Unterschied zwischen harmonischen und etwas düsteren, melancholischen Gedichten einen spürbaren Kontrast. Doch auch positive und lebensbejahende Werke kamen zum Vortrag. So zeigte beispielsweise Maria Magdalena Rabls Gedicht „Birke“ die Wichtigkeit der Selbstliebe des Menschen. Der Kummer wird als „dummer Knoten“ beschrieben und die Nichtigkeit mancher Alltagsprobleme verdeutlicht. Die Natur ist in dieser Arbeit ebenfalls essentiell. So wurde auch das Thema des Abends abgerundet.
Die literarischen Wanderungen finden bereits seit fünf Jahren statt, doch dieses Mal konnten die höchste Beteiligtenzahl verzeichnet werden mit etwa 45 Teilnehmern. Durch diese Veranstaltungen soll die Kultur in der Region gefördert werden und auch das Bahnfahren an Attraktivität gewinnen. Daher findet am 13. Juli eine weitere literarische Wanderung ab der Haltestelle Gumpenried statt.
Natur-Tour zu den Bodenmaiser Schätzen
Abendwanderung mit Besuch beim Sonnwendfeuer
Bodenmais. Rißlochschlucht und Silberberg zählen zu den Bodenmaiser Naturschätzen. Die höchsten Wasserfälle des Bayerischen Waldes bieten besonders in den Abendstunden ein einmaliges Erlebnis. Eine geführte Wanderung führt durch das Naturschutzgebiet Rißloch zur Schönebene und von dort zum Johannisfeuer am Silberberg, organisiert von der Kolpingsfamilie. Das Sonnwendfeuer auf dem Silberberg bietet eine besondere Atmosphäre.
Der Naturpark Bayerischer Wald lädt zusammen mit dem Markt Bodenmais am Freitag, 22. Juni, zu dieser Abendwanderung ein. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Rathaus Bodenmais. Referenten sind Bürgermeister Joachim Haller und Johannes Matt, Gebietsbetreuer für die Arberregion. Empfehlenswert sind wetterfeste Kleidung, Rucksackverpflegung und eine Taschenlampe für die etwa fünfstündige Veranstaltung. Für den Abstieg werden Fackeln zur Verfügung gestellt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. bb
Mit Poesie durch den Sommerabend
Lesung von Textpassagen auf zweistündiger Tour
Viechtach. Eine literarische Abendwanderung bieten die Naturpark Umweltstation Viechtach und der lichtung verlag Viechtach am Mittwochabend im Flusstal des Schwarzen Regens an. Die Verlegerinnen Eva Bauernfeind und Kristina Pöschl lesen literarische Texte unter dem Motto „Der Erde Herzschlag - wertvoller Leben“. Treffpunkt für die etw zweistündige lyrische Abendtour ist am Mittwoch, 20. Juni, um 18.45 Uhr am Bahnhaltepunkt Adventure-Camp Schnitzmühle.
Kurze Texte werden dabei an verschiedenen Rastpunkten gelesen. Alle Interessierten sind zu dieser kostenlosen Literaturwanderung eingeladen. Die An- und Abfahrtszeiten der Bahn werden berücksichtigt. Hinfahrt ab Viechtach ist um 18.37 Uhr und ab Gotteszell um 17.39 Uhr. Die Rückfahrt nach Viechtach ist um 21.15 Uhr und um 21.36 Uhr nach Gotteszell.
Die Bahnlinie im Regental unmittelbar am Fluss gilt als eine der landschaftlich schönsten Bayerns. Wilde Wasserwelten und Schluchtwälder wechseln sich mit sanfteren Hügeln und Auen ab. Die attraktivsten Wandermöglichkeiten entlang der Bahn wurden zu einem Wanderflyer zusammengestellt, der auch bei der Veranstaltung kostenlos verteilt wird.
Dieser Flyer informiert über neun attraktive Wandervorschläge entlang der Bahnlinie von Viechtach nach Gotteszell. Eine anschauliche Wanderkarte unterstützt die Wegebeschreibungen. Die abwechslungsreichen Wanderungen führen auch zu Burgen, Kapellen und vielen anderen Natur- und Kulturschätzen im Regen- und Teisnachtal.
Das Flusstal des Schwarzen Regens ist nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern auch ein besonderer Lebensraum für seltene Tiere wie dem Flussuferläufer oder der Wasseramsel.
Der Schwarze Regen entspringt im Böhmerwald bei Markt Eisenstein und mündet als Hauptfluss des Bayerischen Waldes nach etwa 200 Kilometer Fließstrecke in Regensburg in die Donau.vbb
Miniatur-Glasarche steht am Nürnberger Bahnhof
Ausstellungsvitrine in der DB-Lounge eingeweiht – Werbung für den Bayerischen Wald und für die Glastradition
Frauenau/Nürnberg. Sie soll Werbung für den Bayerischen Wald als Natur-, Kultur- und Urlaubsregion machen und über die Glastradition informieren. Die Rede ist von der Vitrine, die in der DB Lounge am Bahnhof in Nürnberg aufgestellt wurde. Zu sehen sind darin drei Miniatur-Exponate, die als Originale in den Gläsernen Gärten des Glasmuseums Frauenau stehen, unter anderem die Glasarche.
„Das Thema Glas ist für die Region Bayerischer Wald sehr bedeutend, bis heute gibt es in Frauenau eine kunstvolle Glasproduktion“, sagte Nationalpark-Chef Franz Leibl bei der Einweihung der Vitrine in Nürnberg. Die Exponate stünden stellvertretend für die großen Themen Holz und Glas, die die Geschichte des Bayerischen Waldes prägten. „Und die Glasarche stellt die Verbindung von Glas und Nationalpark her.“
Frauenaus Bürgermeister Herbert Schreiner erklärte, was die Gläsernen Gärten sind, und betonte: „Wir sind sehr stolz darauf, dass Miniaturen dieser Glasskulpturen in der DB Lounge präsentiert werden.“ Andreas Schneider, Leiter der DB Lounge, freute sich sehr, dass die Lounge mit Elementen aus dem Fahrziel-Natur-Gebiet Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald gestaltet werden konnte. „Wir haben zirka 800 Gäste täglich, das Interesse an den Ausstellungsstücken ist sehr groß.“ Wie Dr. Kathrin Bürglein, Projektleiterin von Fahrtziel Natur, erklärte, wolle man in der Lounge in erster Linie Bahnreisende, die aus städtischen Zentren kommen, darauf aufmerksam machen, wie schnell und bequem Schutzgebiete, wie zum Beispiel der Nationalpark Bayerischer Wald, mit dem ÖPNV erreichbar sind. Für Renate Cerny, stellvertretende Landrätin aus Freyung-Grafenau, sei das GUTi-Ticket das I-Tüpfelchen der Urlaubsregion Bayerischer Wald, das der Gast inzwischen sehr zu schätzen weiß.
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Weißt du, wie viel Sternlein stehen?
Beobachtung am Freitagabend in Regen
Regen. Wo steht der Polarstern? Wie erkenne ich die verschiedenen Sternbilder? Wie stark beeinträchtigt Lichtverschmutzung die Sternenbeobachtung? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es bei einer Veranstaltung des Naturparks Bayerischer Wald am Freitag, 15. Juni, in Regen.
Werner Wimmer, Hobby-Astronom mit einer kleinen privaten Sternwarte, wird die Teilnehmer in die Welt der Astronomie einführen. Auch die praktische Orientierung am Nachthimmel wird erklärt. Johannes Matt vom Naturpark Bayerischer Wald stellt das neue Projekt zum Thema „Lichtverschmutzung“ und deren vielfältige Auswirkungen auf Mensch, Tier und Pflanzen vor und zeigt verschiedene Lösungsansätze zur Vermeidung von Lichtsmog auf. Anschließend werden im Rahmen einer nächtlichen Exkursion die Unterschiede der Beobachtungsmöglichkeiten mit und ohne Lichtverschmutzung veranschaulicht.
Im Bereich von Weißenstein, außerhalb der „Lichtglocke“ der Stadt Regen, wird der Blick in den Sternenhimmel gerichtet. Die Anfahrt erfolgt in Fahrgemeinschaften. Treffpunkt ist am Freitag um 21 Uhr im Brauereigasthof Falter in Regen – nicht wie in den Programmen gedruckt am Hinhart. Wegen begrenzter Teilnehmerzahl sollen sich Interessenten bis Freitag, 12 Uhr, beim Naturpark unter 09922/802480 anmelden. Mitzubringen sind ein Fernglas und wenn möglich eine Stirnlampe mit Rotlicht. Auch an warme Kleidung sollte gedacht werden. Bei Schlechtwetter fällt die Sternenbeobachtung aus. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Interreg-Projektes „Lichtverschmutzung – gemeinsames Verfahren“ veranstaltet. bb
Wer kennt ein Fledermaus-Quartier?
Naturpark sammelt Hinweise auf die nützlichen Flattertiere
Zwiesel. Wegen des warmen Frühjahrs haben die Fledermäuse zwei Wochen früher als üblich ihre Jungen geboren. Die seltenen Tiere sind jedoch durch Umweltgifte, Quartier- und Nahrungsmangel bedroht. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. bemüht sich seit Jahren um ihren Schutz.
Auch heuer sucht der Naturpark wieder nach den nützlichen Flattertieren in den Bayerwald- Landkreisen. Wer Fledermäuse gesehen hat, wird gebeten, seine Beobachtung bei der Naturpark- Geschäftsstelle in Zwiesel mitzuteilen unter 09922/80 24 80 oder E-Mail info@naturpark-bayer-wald.de.
Fledermäuse sind in jeder Hinsicht besondere Tiere, sie fliegen und orientieren sich als einzige Säugetiere in finsterer Nacht mit ihrem ausgeklügelten Echo-Ortungssystem. Und sie bilden so genannte „Wochenstuben“; viele Weibchen finden sich hier im Sommer zusammen und gründen einen „Kindergarten“, in dem sie gemeinsam ihr meist einziges Junges groß ziehen. Erwachsene Männchen haben hier keinen Zutritt.
In der Umgebung der Wochenstuben gehen die Fledermäuse nachts auf die Jagd nach Insekten. Sie haben dabei großen Appetit und können bis zu einem Drittel ihres eigenen Körpergewichts vertilgen. Fledermäuse sind damit ausgesprochen nützliche, natürliche Schädlingsbekämpfer. Im Spätsommer lösen sich die Wochenstuben wieder auf und die meisten Tiere verschwinden in Richtung Winterquartier. Nur wenige Arten überwintern auch an Häusern.
Umweltgifte, Nahrungsmangel und fehlende Quartiere setzen den bedrohten Tieren jedoch zu. Schon seit den 1960-er Jahren ist bei den Fledermausbeständen ein enormer Rückgang zu verzeichnen. Um 80 Prozent sind nach Angaben des Naturparks die Bestände zurückgegangen und haben sich wegen der geringen Fortpflanzungsrate auch kaum erholt.
„Wegen des dramatischen Insektensterbens besteht jetzt akuter Nahrungsmangel“, teilt der Naturpark mit. Fledermäuse reagieren zudem sehr empfindlich auf Umweltgifte, die sie in ihren Fettreserven oft in hoher Konzentration anreichern. Natürliche Quartiere sind kaum noch vorhanden, Fledermäuse müssen deshalb in Gebäude ausweichen. Diese Vielzahl an Bedrohungen stellt eine echte Gefahr für die letzten Restbestände dar.
Seit 30 Jahren setzt sich der Naturpark Bayerischer Wald für den Schutz der Fledermäuse ein. „Der Bayerische Wald und der Donauraum sind für Fledermäuse sehr bedeutend, hier gibt es 19 verschiedene Fledermausarten“, weiß die Fledermausexpertin Susanne Morgenroth, die für den Naturpark den Fledermausschutz durchführt und dabei von Ehrenamtlern unterstützt wird.
Ganz besonders wird nach den Wochenstuben Ausschau gehalten und nach Kolonien, wo sich viele Fledermäuse zusammenfinden. Juni und Juli sind dafür besonders günstig, denn die milden Temperaturen in diesem Frühjahr haben dazu geführt, dass die Weibchen zwei Wochen früher Nachwuchs geboren haben als in anderen Jahren.
Der Naturpark hofft auf viele Meldungen. Wer Fledermäuse, vor allem Kolonien, beobachtet hat, ist aufgerufen, das in der Geschäftsstelle des Naturparks zu melden.np
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