Mai 2017
Museumstag im Bahnhof
NaturparkWelten offen
Bayer. Eisenstein. Beim „Internationalen Museumstag“ am Sonntag, 21. Mai, ist auch der Naturpark mit seinen „NaturparkWelten“ vertreten.
An diesem Tag sind die NaturparkWelten von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Im Hauptgebäude auf der deutschen Seite des Grenzbahnhofs stehen auf fünf Etagen Ausstellungen und Museen offen. Die Themen reichen von der Geschichte des Eisenbahnbaus durch den Bayer- und Böhmerwald über ein Skimuseum und eine Ausstellung zum Arber bis zum Europäischen Fledermauszentrum. Im Dachgeschoss kann man bei den Arbeiten für eine riesige Modelleisenbahn zuschauen.
Im historischen Wartesaal 1. Klasse gibt es das Naturpark-Wirtshaus, bei schönem Wetter ist auch der Biergarten in Betrieb. Ab 9.30 Uhr besteht die Gelegenheit zum Weißwurstessen. Um 10.30 und um 14 Uhr gibt es Führungen in deutscher Sprache. Für Kinder wird von 12 bis 13.30 Uhr ein Bastelprogramm geboten.bbz
1967
Vor 50 Jahren, wurde auf Initiative der Wald-Vereins-Sektion Zwiesel der Verein Naturpark Mittlerer Bayerischer Wald gegründet. Versammlungsleiter Oskar Langer sagte damals, dass sogar ein Naturpark auf Landkreisebene angestrebt sei. Damals hatten nur sechs Gemeinden Vertreter geschickt. Dieses ehrgeizige Ziel kam trotzdem zustande und wurde sogar überschritten, denn es wurden auch Flächen aus Nachbarlandkreisen angegliedert. Der 1. Vorsitzende dieses neuen Vereins wurde Oskar Langer, 2. Vorsitzender Xaver Maier (Regen) und das Amt des Geschäftsführers übernahm Oberforstrat Konrad Klotz aus Zwiesel. Am kommenden Donnerstag feiert der Naturpark Bayer. Wald, wie er mittlerweile heißt, das Jubiläum bei einer Feierstunde im Eisensteiner Grenzbahnhof.mh
Über die Mooswelt der Todtenau
Ulrich Teuber referierte im Naturparkhaus
Zwiesel. Der pensionierte Apotheker und Moosforscher Ulrich Teuber hat in den Jahren 2014 bis 2016 im Auftrag der Regierung von Niederbayern die Mooswelt der Todtenau bei Kirchberg untersucht. Darüber berichtete er nun vor zahlreichen Interessierten im Zwieseler Naturparkhaus.
Die Todtenau ist eines der bedeutendsten Moore des Bayerischen Waldes und steht seit 1983 unter Naturschutz. Der etwa 145 Hektar große Moorkomplex liegt auf 710 bis 728 Meter Meereshöhe. Die Niederschläge sind mit bis zu 1300 Millimeter im Jahr reichlich. Eine von Weitem bereits sichtbare Besonderheit ist die Spirke – die aufrechte Form der Latsche und typisch für Hochmoore.
Die Mooswelt beherbergt aber zudem etliche Besonderheiten, die Teuber allgemein verständlich und mit schönen Bildern erläuterte. Weil sich Moose nicht immer gleich zeigen, wurden als Untersuchungszeitraum drei Jahre angesetzt. Oft ist die Witterung feuchter, manchmal trockener, bisweilen findet man die Arten zu verschiedenen Jahreszeiten besser, in manchen Jahren sind Arten ganz verschwunden. Auch Teuber berichtete vom Phänomen, dass er Arten erst im dritten Jahr wieder entdeckte; andere sollten eigentlich laut früheren Kartierungen vorhanden sein, waren aber nicht aufzufinden.
Der Moosforscher muss ohnehin geduldig sein, mit der Lupe im Gelände unterwegs und bereit, zu Hause am Mikroskop nachzubestimmen. Einige Arten ertragen gar keinen Schatten, andere brauchen Rohbodenstellen, wieder andere findet man auf Bäumen. Bei den Moosen auf Bäumen lieben einige das saure Milieu, andere hingegen kommen auf basischer Rinde, etwa auf Buche, Pappel oder Weide vor. Eines ist ihnen gemeinsam: Feuchtigkeit mögen sie alle.
Torfmoose bestehen weit überwiegend nur aus Wasser. Etwa 200 Arten davon gibt es weltweit, in Deutschland immerhin 37. Der Bayerische Wald kann mit 33 Arten und die Todtenau alleine mit 24 verschiedenen Torfmoosarten aufwarten.löf
Exkursion im Obstlehrgarten
Am Freitagnachmittag
Ascha. „Lebensraum Streuobstwiese: Nutzen für Mensch und Natur“ – diese Exkursion bieten das Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorwald, der Naturpark Bayerischer Wald und der Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen an. Die etwa zweistündige, kostenlose Veranstaltung findet am Freitag, 19. Mai, ab 15 Uhr statt. Treffpunkt ist am Bienenlehrstand beim Obstlehrgarten im Fuchsbergerweg in Ascha.
Referentin ist Landschaftsarchitektin Roswitha Schanzer, die auch für Planung und Beratung beim Netzwerk Streuobst zuständig ist. Grundstückseigentümer werden von ihr in Fragen der Baumneupflanzung und der Pflege alter Obstbäume beraten und auch über staatliche Fördermöglichkeiten aus Naturschutzmitteln. Am Beispiel des Obstlehrgartens in Ascha geht sie auf Nutzung und Nutzen für Mensch und Natur ein. Sie berichtet zudem über regionale Vermarktung von heimischem Streuobst wie etwa dem „Vorwald Apfelsaft“ oder dem „Vorwald Honig“.ro
Fledermauskästen am Pfahl
Die Fledermauskästen am Pfahl hat die Kreisgruppe Regen im Landesbund für Vogelschutz (LBV) wieder auf Vordermann gebracht. Am Pfahl bei Viechtach betreuen die LBV-Aktiven schon seit knapp 20 Jahren die Kästen; heuer ging es auch zu Fledermauskästen am Moosbacher und Weißensteiner Pfahl, die Mitarbeiter des Naturparks Bayerischer Wald vor sieben Jahren aufgehängt haben. „Fledermauskästen sind Ersatzquartiere, wenn nicht genug Höhlen und Spalten an alten Bäumen vorhanden sind,“ erklärt Ruth Waas, Biologin beim LBV Niederbayern. Gefreut hat man sich über die Unterstützung durch den Forstbetrieb Bodenmais. Bei Forstwirtschaftsmeister Paul Hilgart wurden im Rahmen der Lehrlingsausbildung im Winter auch Fledermauskästen gebaut für das LBV-Artenschutzprojekt am Pfahl. Die Gemeinschaftsaktion von Naturpark und LBV wird von der Regierung von Niederbayern gefördert. Heuer gibt es noch zwei Fledermauswanderungen am Arbersee und am Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein.bb
Beziehung zwischen Mensch und Baum
Naturführung über den „Zauber der Bäume“
Metten. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zwischen Donau und Wald“ lädt das Zukunftsforum Metten gemeinsam mit dem Naturpark Bayerischer Wald und der Katholischen Erwachsenenbildung zu einer Naturführung ein.
Der „Baumgeschichten-Erzähler“ und Autor Thomas Janscheck, Diplomingenieur (FH) für Gartenbau, ist aus Funk und Fernsehen bekannt und begeistert Menschen mit seinem Wissen über Bäume und Sträucher. Im Hauptberuf arbeitet Janscheck als Agraringenieur in der Hallertau.
Wer sich einmal mit Bäumen beschäftigt, wird nach kurzer Zeit erkennen, dass die Beziehung des Menschen zu diesen Lebewesen uralt ist. Dabei kann der Baum in zweierlei Hinsicht betrachtet werden. Zum einen als Nutzpflanze, die an Nahrung und Rohstoffen befriedigt, zum anderen in ihrer Wesenhaftigkeit und vielschichtigen Symbolik von Märchen, Mythen und Bräuchen.
Bei einem Baumspaziergang durch Metten lernen die Teilnehmer heimische Gehölzarten näher kennen und entdecken, welchen Reichtum an alten Bäumen Metten besitzt. Bei schlechtem Wetter findet anstelle des Rundgangs ein Vortrag statt. Treffpunkt ist am Freitag, 12. Mai um 18 Uhr bei der Klosterkirche.vbb
Exkursion zum Heiligen Berg
Botanikwanderung auf den Bogenberg
Bogen. „Die Frühlingsflora am Bogenberg“ ist der Titel einer Exkursion zum „Heiligen Berg Niederbayerns“, die am kommenden Freitag, 12. Mai, vom Naturpark Bayerischer Wald angeboten wird.
Treffpunkt ist um 15 Uhr am Neuen Rathaus in Bogen. Alle Interessierten sind zu der kostenlosen, ewa zweieinhalbstündigen Wanderung eingeladen. Referent ist Wolfgang Diewald, Diplom Biologe und Vorsitzender der botanischen Arbeits- und Schutzgemeinschaft Bayerischer Wald. Er berichtet über die eindrucksvolle Pflanzenwelt an den steilen Donauhängen des Bogenberges. Die Donau ist ein bedeutender Wanderraum für Pflanzen und Tiere bis aus dem Balkangebiet. Der Donaurandbruch mit Welchenberg, Helmberg, Buchberg und Bogenberg beherbergt bedeutende Lebensräume für mager- und trockenheitsliebende Pflanzenarten wie Küchenschelle oder Sonnenröschen. Im Naturschutzgebiet am Bogenberg sind Eichen- und Hainbuchenwälder eng mit Schlehen- und Ligusterbuschwerk verzahnt. Einige Frühlingsblüher am Boden wie Blausterne oder Buschwindröschen nutzen den Lichteinfall in den noch blätterlosen Wäldern.ro
Naturpark feiert Geburtstag
Seit 50 Jahren gibt es den Naturpark Bayerischer Wald – Jubiläumsfeier am 18. Mai
Zwiesel. Der Naturpark Bayerischer Wald feiert runden Geburtstag: Er wird 50 Jahre alt. Am 18. Mai 1967 war er gegründet worden und hat seither eine Erfolgsgeschichte hingelegt. Heute zählt er zu den größten Naturparken Deutschlands. Angesichts des Jubiläums blickt Vorsitzender Heinrich Schmidt mit Stolz zurück: „Wir freuen uns über die positive Entwicklung unseres Naturparks und bedanken uns bei allen Beteiligten, die sich über fünf Jahrzehnte für unsere Region eingesetzt haben.“ Die Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Naturpark“ findet am 18. Mai im Grenzbahnhof in Bayerisch Eisenstein (Lkr. Regen) statt.
Der Naturpark vergrößerte sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten stetig. Zunächst für den Altlandkreis Regen gegründet, kam 1972 der Altlandkreis Viechtach hinzu, 1978 traten die Kreise Deggendorf und Straubing-Bogen bei. 1999 folgte schließlich der Kreis Freyung-Grafenau. Träger des Naturparks ist der als gemeinnützig anerkannte Verein NaturparkBayerischer Wald e.V. Außer den vier Landkreisen sind 89 Gemeinden, 60 Verbände und Vereine und 300 Privatpersonen Mitglied. Verwaltungssitz und Informationszentrum befinden sich in Zwiesel, im 2001 errichteten Naturpark-Informationshaus. Seit 2005 führt der Viechtacher Heinrich Schmidt den Naturpark.
Der Trägerverein stellt zudem klar: „Ein Naturpark ist kein Nationalpark“, wie es auf der Homepage heißt. Naturparke seien Gebiete, die „überwiegend die Voraussetzungen von Landschaftsschutzgebieten erfüllen, die also von einer besonderen Vielfalt, Eigenart und Schönheit ausgezeichnet sind und sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen“. In Naturparken sollen beispielhaft die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege mit den Belangen der Erholung Suchenden im Einklang stehen. Sie dienen dem Erhalt und der Entwicklung charakteristischer Kulturlandschaften. Dazu ist auch das Bewahren und die Förderung einer naturverträglichen, extensiven Land- und Forstwirtschaft nötig.
In dem etwa 278 000 Hektar großen Areal leben heute rund 290 000 Menschen. Mit einem Anteil von etwa 50 Prozent ist der Wald das bestimmende Landschaftselement. Der Naturpark Bayerischer Wald sei somit Teil des größten zusammenhängenden Waldgebietes Mitteleuropas, erklärt Vorsitzender Schmidt. Kaum ein anderer Naturpark könne eine ähnliche Landschaftsvielfalt bieten: von den Donauauen bis hin zu den Hochlagen-Fichtenwäldern und den Hochmooren im bayerisch-böhmischen Grenzgebirge. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten finden letzte Rückzugsgebiete. So leben im Naturpark beispielsweise noch Auerhuhn und Flussperlmuschel, zählt Schmidt auf. Und auch die Naturparkflora enthalte Kostbarkeiten wie die Holunderorchis oder die Arnika. Der Flussuferläufer, eine bundesweit vom Aussterben bedrohte Vogelart, habe im Naturpark sein größtes Vorkommen außerhalb der Alpen.
Das Aufgabengebiet umfasst den Angaben nach die vier klassischen Bereiche: Schutz der Natur und Pflege der Landschaft, Schaffung von Erholungs- und Erlebnismöglichkeiten, Umweltbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung der Regionalentwicklung. Infos unter www. naturpark-bayer-wald.depnp
Wildes Waldgebirge erkunden
Bei regelmäßigen Führungen ab Mai in Sankt Englmar
Sankt Englmar. Der Naturlehrpfad „Wildes Waldgebirge“ in Sankt Englmar bietet spielerische Naturinformation und Erholung für die ganze Familie in besonders reizvoller Mittelgebirgslandschaft. Von Mai bis Ende Oktober werden hier jeweils mittwochs kostenlose Führungen angeboten.
Die erste Führung ist zugleich als Fortbildung für Vermieter, Touristiker und Wanderführer geplant. Treffpunkt der Auftaktveranstaltung ist am Mittwoch, 10. Mai, um 14 Uhr, am Parkplatz Kletterwald am Hirschensteinweg. Bitte festes Schuhwerk zu diesen dreistündigen „Streifzügen durch das Wilde Waldgebirge“ mitnehmen, die auch für Familien gut geeignet sind. Anmeldungen sind möglich jeweils mittwochs bis 10 Uhr unter 09965/840320 bei der Tourist-Info Sankt Englmar. Die Wanderungen werden von Naturpark Gebietsbetreuer Matthias Rohrbacher oder Wanderführer Franz-Xaver Six geführt.ro
Naturpark-Exkursion am Pfahl für Touristiker
Auch Naturliebhaber zu Führungen willkommen
Viechtach. Die Umweltstation Viechtach des Naturparks Bayerischer Wald und die Arbeitsgemeinschaft Urlaubsregion Viechtacher Land bieten eine Fortbildung über den Pfahl für Vermieter, Touristiker und alle interessierten Naturliebhaber an. Die kostenlose Wanderung findet am Dienstag, 9. Mai, von 15 bis 17 Uhr statt. Treffpunkt ist am Parkplatz „Großer Pfahl“ an der B 85.
Referent ist Naturpark-Mitarbeiter Matthias Rohrbacher von der Umweltstation Viechtach. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Rückfragen unter 09942/1661.
„Großer Pfahl und Kulturlandschaft – der grüne Mantel des weißen Quarzriffs“ lautet der Titel der Exkursion, die vom Großen Pfahl in das angrenzende Riedbachtal führt. Auf touristische Fragen wie Wanderwege, Info-Materialien, Führungsangebote, Schaustände usw. wird dabei ebenso eingegangen.
Die Exkursion beginnt am einzigartigen Naturdenkmal „Großer Pfahl“ – Bayerns Geotop Nummer eins – mit seinen hoch aufragenden Quarzriffen und lichten Pfahlheiden. Der ehemalige Quarzbruch mit der „Verladestation“ und „Alten Schmiede“ sind Zeugnisse der einhundertjährigen Abbaugeschichte des Pfahls in Viechtach. Am „Klopferplatz“ kann man sich auf die Suche nach Quarzen und Kristallen begeben.
Am und im Umfeld des „Großen Pfahl“ liegt das Außengelände der Umweltstation Viechtach. Eine vielfältige und sanft gepflegte Kulturlandschaft findet sich im angrenzenden Riedbachtal mit seinen beschaulichen Bachwiesen und knorrigen Hangwäldern. Am „Erlebnislehrpfad Kulturlandschaft“ säumen heckenreiche Streuobstwiesen, ein Schaubienenstand und ein Naturweiher den Weg.
Hier gibt es viele Angebote, sich über die Natur zu informieren und die Natur zu erleben – während der Exkursionen kann man sie kennenlernen. Ab kommender Woche sollen sie regelmäßig an den Dienstagen stattfinden. Rückfragen und Anmeldung ist in der Tourist-Information Viechtach möglich, 09942/1661.ro