2011
Aktiv für die Natur! Jetzt für das „Praktikum für die Umwelt“ 2012 bewerben!
Ab sofort können sich Studierende aller Fachrichtungen um ein spannendes Open-Air-Semester bewerben. Europarc Deutschland, der Dachverband der Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks, und die Commerzbank ermöglichen auch 2012 wieder rund 50 Studierenden ein drei- bis sechsmonatiges Praktikum in einer der 24 teilnehmenden Nationalen Naturlandschaften. Die Commerzbank sorgt für Unterkunft und Praktikantengehalt, die Nationalen Naturlandschaften übernehmen die fachliche Betreuung.
Das Praktikum bietet die einmalige Chance, Natur intensiv zu erleben und dabei wertvolle Erfahrungen für die spätere Berufswahl zu sammeln. Ob ein Sommer auf der Hallig, im Weltnaturerbe Buchenwälder oder in den Alpen, die Einsatzstellen und Aufgaben sind vielfältig. Die Teilnehmer können ihr Fachwissen einbringen und durch praxisnahe Einblicke, zum Beispiel in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement oder Umweltbildung, ihre Kompetenzen erweitern.
Die Bewerbung erfolgt ausschließlich online: www.praktikum-fuer-die-umwelt.de.
Die Bewerbungsfrist endet am 15. Januar 2012.
Mit dem „Praktikum für die Umwelt“ dokumentiert die Commerzbank ihr langfristiges Engagement für Bildung und nachhaltige Entwicklung. Das von der UNESCO ausgezeichnete Projekt hat in den vergangenen 20 Jahren über 1.300 Studierenden ein Open-Air-Semester ermöglicht. Für viele Praktikanten war das der Einstieg in ihr späteres Berufsleben.
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Pulsschlag der Erde am Tag des Geotops - Naturpark-Exkursionen und Bayern Tour Natur in Bogen und in Viechtach
Am Sonntag, den 18.September werden in ganz Deutschland viele Veranstaltungen zum Tag des Geotops angeboten. Geotope sind steinalte Boten der Erdgeschichte, wie beispielsweise bizarre Felsen, geheimnisvolle Höhlen oder Fundstellen seltener Mineralien. Hier kann man gleichsam den „Pulsschlag der Erde“ fühlen. Im Naturpark Bayerscher Wald stehen dabei der Große Pfahl in Viechtach und der Bogenberg in Bogen im Mittelpunkt. Alle Interessierten sind herzlich zu den kostenlosen Wanderungen eingeladen. Das Quarzriff Großer Pfahl in Viechtach und der Donaurandbruch am Bogenberg sind in die Liste der einhundert schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmäler Bayerns aufgenommen.
Treffpunkt in Bogen ist am Sonntag, den 18. September um 14:00 Uhr vor der Naturpark-Infostelle im Bahnhof Bogen. Die An- und Abfahrtszeiten der Bahn werden berücksichtigt. „Natur und Kultur am Bogenberg“ lautet der Titel der geführten Wanderung zum „heiligen Berg Niederbayerns“. Matthias Rohrbacher, Gebietsbetreuer des Naturparks, lädt zu einer ca. dreistündigen Wanderung am Naturlehrpfad für große und kleine Naturliebhaber ein. Der Bogenberg an der Donau ist Lebensraum für eine beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt. Das Naturschutzgebiet ist Heimat für wärmeliebende Tierarten wie Zauneidechse, Schlingnatter oder Schwalbenschwanz. Auf den steilen Felsstandorten finden sich kleine Trockenrasen mit magerheitsliebenden Pflanzen wie Felsenmauerpfeffer oder Sonnenröschen. Mit den besonderen Bruch- und Schiefergesteinen des Donaurandbruches gehört der Bogenberg zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns. Seine religiöse und kulturelle Bedeutung zeigt sich zum Beispiel an der Wallfahrtskirche und dem Kreisheimatmuseum.
Treffpunkt in Viechtach ist am Sonntag, den 18. September um 13:30 Uhr am Parkplatz Großer Pfahl an der B85. Referent Heinrich Schmidt, erster Naturparkvorsitzender, lädt zu einer ca. zweistündigen, naturkundlichen Wanderung am „Großen Pfahl“ ein. Wissenswertes und Interessantes zur Erdgeschichte, Tier- und Pflanzenwelt oder der fast 100-jährigen Abbaugeschichte im ehemaligen Quarzbruch kann man dabei erfahren. Im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ bietet sich dem Wanderer ein Naturschauspiel von hoch aufragenden Felsenriffen, tiefen Quarzbrüchen, beweideten Pfahlheiden und licht durchfluteten Wäldern. Die Felsentürme aus Quarzgestein sind nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern beflügeln schon lange die Phantasie der Menschen. Nach alten Sagen sind die weißen Felsenzacken der oberirdische Kamm eines tief im Erdinnern ruhenden Drachens. Tatsächlich ist der Pfahl ein uralter Riss im Grundgebirge des Bayerischen Waldes. Gegen Ende des Erdaltertums drangen heiße wässrige Quarzlösungen in diese Spalten und Hohlräume ein und erstarrten in einer Tiefe von bis zu fünf Kilometern zum weißen Quarzgestein. Im Laufe der Jahrmillionen wurde das umliegende weichere Gestein verwittert und abgetragen. Der sehr harte Pfahlquarz widerstand bis heute dem Zahn der Zeit. Am „Klopferplatz“ kann man selbst Quarzkristalle suchen – nur hier ist die Mitnahme von Quarzkristallen im Naturschutzgebiet erlaubt.
Kleine Gipfelstürmer auf dem Großen Arber
Wer in der Kindheit gerne wandert, der tut es ein Leben lang. Doch Wandern ist oft anstrengend und manche Nichtwanderer glauben auch, es sei langweilig. Wichtig ist daher, dass man möglichst früh „auf den Geschmack kommt“. Eine Möglichkeit, Kindern Lust auf Wandern zu machen, ist, eine besonders abwechslungsreiche Route mit vielen natürlichen Spielplätzen, wie Bäche, zu wählen. Noch leichter geht es, in der Gruppe mit anderen Kindern zu wandern.
Kürzlich folgten daher 30 Kinder, deren Eltern aber auch einige interessierte Wanderer ohne Kinder der Einladung von Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald, gemeinsam und unterbrochen von vielen Naturerlebnisspielen auf einer dreistündigen Wanderung den „König des Bayerischen Waldes“ zu erklimmen. Bereits zu Beginn der Wanderung am Brennes ermunterte die Gebietsbetreuerin die Teilnehmer, die Natur einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten: Auf den Nasenrücken gelegte Taschenspiegel helfen zu einer anderen - spannenderen – Sichtweise. Abenteuerlich war es für die Teilnehmer auch, geführt von zwei Eltern und Naturpark-Praktikantin Michaela Fideli mit geschlossenen Augen durch Heidelbeersträucher, über Steine und Wurzeln zu steigen. Viele Kinder stellten dadurch fest, dass Geräusche sofort intensiver wahrgenommen werden, wenn wir uns nicht mehr nur auf unsere Augen verlassen.
Nebenbei erfuhren Groß und Klein auch einiges Wissenswertes über die Pflanzenwelt im Bayerischen Wald: Die Weiße Pestwurz beispielsweise ist eine wahre „Zauberpflanze“: Während der Blüte besitzt sie schmale längliche Blätter. Wenn sie verblüht, entwickeln sie die bekannten großen runden Blätter. Die Arberwanderer lernten aber auch, dass sich aus der Blutwurzwurzel nicht nur der bekannte Kräuterlikör, sondern auch ein leckerer Tee herstellen lässt.
Nach drei erlebnisreichen kurzweiligen Stunden hatten so selbst die jüngsten Teilnehmer die etwa 400 Höhenmeter zum Gipfelkreuz geschafft. Für viele, etwa für den zweijährigen Severin und seine Mutter aus Passau oder das fünfjährige Urlauberkind Felix, war es die erste Bergtour in ihrem Leben, an die sie und ihre Eltern noch lange gerne zurückdenken werden.
Falkenstein - Kirchweih zu Ehren des Hl. Franziskus Gottesdienst um 11:30 Uhr mit Fahrgelegenheit
Die Kapelle auf dem Falkensteingipfel wurde vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. im Jahr 1987 errichtet. Der damalige Landwirtschaftsminister Hans Eisenmann kam persönlich zur Einweihungsfeier. Der damalige 1. Vorsitzende Emil Rimpler und der Kassenverwalter Eduard Gistl waren beide Motor in Sachen Errichtung einer Kapelle auf dem Falkensteingipfel. Ihnen zu Ehren wurden im Frühjahr 2006 zwei Gedenkbretter an der Kapelle angebracht.
Alljährlich am 1. Sonntag im September wird die Falkenstein-Kirchweih begangen. Die Kapelle ist dem Hl. Franziskus geweiht. Er gilt als Patron für Natur und Schöpfung. Zum Gottesdienst am Sonntag, 04.09.2011, um 11:30 Uhr an der Falkensteinkapelle (Neben dem Schutzhaus) ergeht daher herzliche Einladung. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Männergesangverein Frauenau. Die Messe zelebriert Kaplan Michael Weny aus Zwiesel. Für eine anschließende Bewirtung ist gesorgt.
Herzliche Einladung ergeht an die Bevölkerung zu einer Wanderung zur Falkensteinkirchweih. Um 09:00 Uhr und um 10:00 Uhr wird jeweils ein Bus von Zwieselerwaldhaus ab Parkplatz Schillerstraßl bis zur Ruckowitz-Kreuzung verkehren, am Nachmittag gibt es um 16:00 Uhr eine Rückfahrmöglichkeit.
Umweltbildung überwindet Grenzen Naturpark Bayerischer Wald und Naturpark Kaiserwald bei Karlsbad in der Tschechischen Republik reichen sich die Hand
Bereits seit vielen Jahren ist der Naturpark neben dem Nationalpark der wichtigste Anbieter von Umweltbildungsveranstaltungen im Bayerischen Wald: Neben den über 50 kostenlosen Jahresprogramm-Veranstaltungen bieten die Gebietsbetreuer des Naturparks Stefan Poost, Dr. Isabelle Auer und Matthias Rohrbacher seit vielen Jahren Schulklassen die Möglichkeit, in „Projekttagen“ zu den Themen Wiese, Hecke, Wald, Wasser und Boden die Natur in der unmittelbaren Umgebung kennen, verstehen und schätzen zu lernen. Auf Wanderungen an der Ilz, im Arbergebiet oder am Pfahl können Interessierte aller Altersgruppen unter fachkundiger und pädagogischer Anleitung naturkundliche Highlights des Bayerischen Waldes erkunden. Seit dem Jahr 2007 steht dieses Exkursionsprogramm auch Schülern zur Verfügung, die ihre Klassenfahrt in den Schullandheimen Habischried oder St. Englmar verbringen. Bisher letzter Meilenstein war die Gründung der Umweltstation Viechtach.
Im Nachbarland Tschechien will man in Zukunft auch stärker auf die Umweltbildung setzen und bei Karlsbad ein Umweltbildungszentrum errichten. Voraussetzung für die Förderung solcher Einrichtungen über die Europäische Union ist ein ideeller Partner aus Deutschland. Nachdem verschiedene tschechische Institutionen den Naturpark für die Sanierung des Grenzbahnhofes in Bayerisch Eisenstein als Partner unterstützten, war es für den Vorsitzenden Heinrich Schmidt selbstverständlich hier auch als ideeller Partner zur Verfügung zu stehen. Den Kontakt zu den tschechischen Partnern stellte Edmund Stern aus Zwiesel her.
Da die geplante deutsch-tschechischen Zusammenarbeit den Zielen des Naturparks entspricht, besiegelten Heinrich Schmidt und Vladislav Houda im Naturparkhaus Zwiesel dieses neue deutsch-tschechische Umweltbildungsabkommen. „Wir setzen gemeinsame Umweltbildungs-ziele um und können so die Europäischen Fördermittel entsprechend ausschöpfen“, betonte der Naturparkvorsitzende Heinrich Schmidt.
Die Nacht der Fledermäuse Naturpark – Expertin Susanne Morgenroth führte durch den Abend
Noch vor ein paar Jahren war sie ein ungebetener Gast in Kirchen, Scheunen und Dachstühlen: die Fledermaus. Kürzlich lockte sie aber 77 Neugierige bei herbstlichen Temperaturen und finsterer Nacht auf den Silberberg. Zur europäischen Fledermausnacht luden der LBV und der Naturpark Bayerischer Wald alle Interessierten zur Nachtwanderung auf den Silberberg ein. Unten an der Talstation begrüßte Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer alle großen und kleinen Teilnehmer der Fledermauswanderung, um gemeinsam mit ihnen zum Barbarastollen zu gehen, wo Susanne Morgenroth, die Fledermausexpertin des Naturparks und aktives LBV-Mitglied, schon auf die Gruppe wartete. Um vor allem den Kindern den Aufstieg etwas angenehmer zu machen und sie auf den nahenden Fledermausvortrag einzustimmen, wurden zwei Spiele gespielt, die den kleinen „Forschern“ aufzeigten, wie es ist, sich nachts, bei vollkommener Dunkelheit zu bewegen und dabei auch noch auf der Jagd nach Insekten zu sein. Dabei fiel auf, dass schon die Kleinsten Bescheid wussten, wie das mit der Echoortung funktioniert – ein Zeichen dafür, wie sehr die Fledermaus ins Bewusstsein der Menschen zurückgekehrt ist und wie positiv sich die Meinung über das einzige flugfähige Säugetier verändert hat.
Zu Beginn des einführenden Bildvortrages im Barbarastollen erzählte Bergwerksbesitzer Martin Schreiner aus früheren Zeiten, dass die Bergarbeiter Fledermauskolonien umsetzten um Sprengarbeiten vorzunehmen. Diesen alten Schutzgedanken greift er heute wieder auf und ermöglicht den Fledermäusen auf knapp 35 km unterirdischen Stollen die Überwinterung. Nur ein Kilometer des Stollens ist für Besucher zugänglich, den Rest des Bergwerks können die nachtaktiven Tiere ungestört Nutzen. Gerade im Winter ist es wichtig, dass die Quartiere möglichst störungsfrei sind, damit die schlafende Fledermaus, deren Körperfunktion drastisch heruntergefahren wurde nicht aufgeschreckt wird. Denn Störungen in der Zeit des Winterschlafes bedeuten oft den Tod für die Fledermaus.
Dass Fledermäuse die meisten Menschen faszinieren, verdeutlichte Diplom-Biologin Susanne Morgenroth mit Hilfe einer Darstellung, die sich mit dem Meinungsbild über Fledermäuse im Bayerischen Wald beschäftigte. Neben ein paar Grafiken und vielen anschaulichen Bildern erklärte Susanne Morgenroth vieles über die Lebensweise und den Körperaufbau der Fledermaus und erwähnte die verwandten Flughunde, die nur in den Tropen vorkommen. Besonders viel zu erfahren gab es über die Arten, die den Silberberg zum Überwintern nutzen und das sind immerhin 17 von 21 in ganz Bayern vorkommenden Fledermausarten. Ganz besonderes Augenmerk galt dabei der nur fünf Zentimeter großen Mopsfledermaus, die zu den gefährdeten Arten in Deutschland zählt und am Silberberg noch in großen Populationen vorkommt.
Um die Tiere in der Natur zu erleben, machten sich die 77 Besucher bewaffnet mit Taschenlampen auf zur Gottesgabe, ein oberirdischer Höhleneingang, in dem früher nach Silber gegraben wurde. Ein langer Lichterwurm schlängelte sich entlang des Weges durch die sternklare Nacht und kletterte hinauf zu den beeindruckenden Felsen. Dort versuchten Dr. Isabelle Auer und Susanne Morgenroth, die Laute der Fledermäuse, die für uns Menschen nicht wahrnehmbar sind, über „Bat-Detektoren“, quasi die Dolmetscher der Fledermäuse, hörbar zu machen. Dieser wandelt die Rufe in Schallwellen niedrigerer Frequenz um, die in unseren Hörbereich fallen. Tatsächlich konnten einige „Klicklaute“ wahrgenommen werden und mit Hilfe der Taschenlampen wurden sogar einige Fledermaus gesichtet. Auf Grund des heftigen Temperatursturzes waren jedoch nur wenige der Flugakrobaten unterwegs, um nach Insekten zu jagen. Häufig verschlafen Fledermäuse schlechte Witterungen, vor allem dann, wenn die Nächte davor mild und insektenreich waren. Auch wenn viele der Insektenjäger die Nacht verschlafen haben, war es für die 77 Fledermausfreunde eine ereignisreiche Nacht mit vielen interessanten Informationen in geheimnisvoller Atmosphäre.
Der NATUeRliche Arber: Herbst am Arbergipfel
Für viele Arberkenner ist der sich langsam rötlich-braun färbende Arbergipfel Anfang September besonders schön. Daher bieten die beiden Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald am Mittwoch, 7. September einen naturkundlichen Rundgang um das Gipfelplateau an. Auf dem 1,5-stündigen Rundgang mit Anette Lafaire, Gebietsbetreuerin beim Naturpark Oberer Bayerischer Wald, werden jedoch auch Geschichte und Geschichten rund um den „König des Bayerischen Waldes“ nicht zu kurz kommen. Treffpunkt ist um 11:00 Uhr an der Arberkapelle am Arbergipfel (beim sogenannten Großen Seeriegel). Bitte denken Sie an stabiles Schuhwerk und wetterfeste Kleidung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Führung findet bei jedem Wetter statt.
Kleine Helfer mit blauen Händen
Obwohl den Arbergipfel jährlich etwa eine Million Wanderer, Ausflügler und Skifahrer besuchen, ist er – Dank der Besucherlenkung - reich an seltenen Pflanzen. Einige von ihnen, wie z.B. Moose und Flechten werden leider nur von Biologen und anderen hauptamtlichen Naturschützern als schützenswerte Besonderheit erkannt und daher von vielen wörtlich unwissend „mit den Füßen getreten“.
Der Ungarische Enzian, der eigentlich in den Ostalpen und den Karpaten zu finden ist, sticht jedoch wegen seiner manchmal fremdartig anmutenden Form jedem Arberbesucher ins Auge. Daher gilt er als „Charakterpflanze“ des „Königs des Bayerischen Waldes“. Obwohl sich der Ungarische Enzian, genau wie der Gelbe Enzian, zu Zeit am Arber ausbreitet, ist sein Bestand keineswegs gesichert: Heidelbeersträucher, die ihn „bedrängen“, können ihn in seinem Wachstum behindern. Daher müssen die Sträucher hin und wieder vorsichtig zurückgeschnitten werden. Da hierzu die Wege verlassen werden müssen, ist es selbstverständlich, dass jede dieser Aktionen nur stattfinden kann, wenn die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt eine Sondergenehmigung erteilt hat und sie von naturschutzfachlicher Seite her kompetent betreut wird.
Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald und Arber-Ranger Willi Weinberger luden daher kürzlich alle arberbegeisterten Kinder und deren Eltern zu einer Landschaftspflegeaktion auf dem Arbergipfel ein.
Bereits beim Aufstieg vom Brennes zum Gipfel zeigte die Gebietsbetreuerin den Kindern und ihren Eltern in mehreren Naturerlebnisspielen, wie spannend der Wald sein kann, wenn man einmal den einen oder den anderen Sinn „ausschaltet“: Geht man bewusst mit geschlossenen Augen durch den Wald, wird man für Geräusche sensibler, man empfindet die Natur intensiver. Dass eine Bergtour in der Gruppe mit anderen Kindern auch für die kleinsten Arberfans leicht zu schaffen ist, zeigte sich vor allem am jüngsten Teilnehmer und „Arberhelfer“, dem siebenjährigen Lukas aus dem Ruhrgebiet: Auch nach dieser ersten Bergwanderung in seinem Leben machte er sich nach den einführenden Worten der Arbergebietsbetreuerin sowie der Biologen Martin Scheurer und Wolfgang Diewald, die seit über 20 Jahren im Auftrag der Regierung von Niederbayern den Bestand an geschützten Pflanzen im Arbergebiet beobachten, wie seine 18 Mitwanderer begeistert an Arbeit: Vorsichtig wurden Heidelbeersträucher rund um die Ungarischen Enziane abgeschnitten. Quasi als „Dankeschön“ des „Königs des Bayerischen Waldes“ konnten sich Jung und Alt die Arbeit hin und wieder mit Heidelbeeren versüßen.
Als Dankschön von Seiten der hauptamtlichen Naturschützer konnten die Biologen Martin Scheurer und Wolfgang Diewald den Teilnehmern abschließend ein anderes unscheinbares botanisches Highlight des Arbergipfels, den Alpen-Flachbärlapp zeigen. Neben den Erinnerungen an einen erlebnisreichen Tag erhielten die Teilnehmer als Andenken an ihre Hilfsaktion abschließend von Dr. Isabelle Auer die diesjährige Arber-Verdienstmedaille verliehen.
Europäische Fledermausnacht – „Kleine Schatten der Nacht“
Europaweit steht der letzte Samstag im August bei allen Naturbegeisterten ganz im Zeichen der „Europäischen Fledermausnacht“: Auch die LBV-Kreisgruppe Regen und der Naturpark Bayerischer Wald bieten daher am Samstag, 27. August wie jedes Jahr eine ihrer bei Klein Alt und Jung besonders beliebten Fledermaus-Exkursion zur Gottesgabe am Silberberg an. Treffpunkt der dreistündigen Veranstaltung ist um 20:00 Uhr am Kassenhäuschen der Talstation am Silberberg in Bodenmais. Nach einer kurzen Wanderung zum Barbarastollen, auf der Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayer. Wald besonders die jüngeren Teilnehmer spielerisch auf das Thema „Fledermaus“ einstimmt, berichtet die Fledermausexpertin und Dipl.-Biologin Susanne Morgenroth in einem Bildervortrag über das faszinierende Leben der „Kleinen Schatten der Nacht“. Danach können die Teilnehmer ihr neu gelerntes Wissen bei der anschließenden Fledermausbeobachtung mit Bat-Detektoren im Freien anwenden.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bitte nehmen sie eine Taschenlampe mit und denken Sie außerdem an wetterfeste warme Kleidung und stabiles Schuhwerk.
Diese Führung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Naturparks Bayerischer Wald des LBV Regen.
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Spielend auf den Großen Arber
Gemeinsam mit anderen Kindern die Natur spielend kennenzulernen und nebenbei spielerisch den „König des Bayerischen Waldes“ erklimmen, macht einfach Spaß. Daher bietet Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald am Donnerstag, 1. September für alle großen und kleinen „Gipfelstürmer“ eine Naturerlebniswanderung vom Brennes zum Arbergipfel an. Treffpunkt der 3-stündigen Führung (reine Gehzeit 1,5 Stunden) ist um 10 Uhr am Brennesparkplatz. Bitte denken Sie an eine Brotzeit, ausreichend zu trinken und festes Schuhwerk. Für diese Familienwanderung ist eine Anmeldung erforderlich bis Mittwoch, 31. August; 16 Uhr unter Tel.: 09922 – 802480.