2007
Auerhuhnprojekt des Naturparks in den 4 Mitgliedslandkreisen vorgestellt
Auftaktveranstaltungen mit Ausstellungspräsentationen erfolgreich
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hat sein Auerhuhnprojekt in den 4 Mitgliedslandkreisen Regen, Freyung-Grafenau, Deggendorf und Straubing-Bogen vorgestellt. Mit Unterstützung und finanziert, durch die Regierung von Niederbayern wird sich der Naturpark in diesem Jahr verstärkt seinem Wappentier, dem Auerhahn, widmen. Im Rahmen des Projektes wurde eine fünfteilige Ausstellung und ein Flyer konzipiert und zusammen mit Tierpräparaten der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel ist es, Sympathie und Bewusstsein für diese stark bedrohte Vogelart zu wecken. Das Auerhuhn ist der größte flugfähige Waldvogel weltweit. Er zählt EU-weit zu den „Prioritären Arten“ und ist auf den „Roten Listen“ vertreten und stark bedroht. Im Gasthaus Prodinger in Freyung, im Naturpark-Informationshaus in Zwiesel, in der Naturpark-Infostelle Bahnhof Bogen und im Gasthaus Geiß in Greising warb man daher auch um die Unterstützung ehrenamtlicher Betreuer. Etwa 20 Leute haben sich bisher gemeldet, die den Naturpark mit Meldungen unterstützen. Oberstes Ziel ist natürlich die Tiere nicht zusätzlich zu beunruhigen. Es sollen nur zufällige Beobachtungen oder Funde von Hinterlassenschaften gemeldet werden. Der Naturpark selbst hat mittlerweile auch Kontakte mit den tschechischen Nachbarn, dem Nationalpark Bayerischer Wald, den österreichischen Kollegen im Mühlviertel und den Nachbarnaturpark Oberer Bayerischer Wald aufgenommen. Erste Rückmeldungen sind auch bereits eingegangen. Diese werden selbstverständlich vertraulich behandelt, damit es keine weiteren Beunruhigungen gibt. Ein Hauptziel besteht jedoch darin Nutzungen in sensiblen Bereichen entsprechend zu Lenken, um den Störungsempfindlichen Tieren das Überleben zu ermöglichen.
Neben dem Alpenraum ist das Bayerisch-Böhmische Vorkommen deutschlandweit das wichtigste, erst danach kommt der Schwarzwald. Die Primären Vorkommen existieren seit der Wiederbewaldung nach der Eiszeit. Dr. Wolfgang Scherzinger stand jeweils umfassend nach seinem ausführlichen Referat für weiter Fragen zur Verfügung. Unterstützt wurde Naturpark-Bildungsreferent Hartwig Löfflmann von seinem Kollegen Arnold Multerer und von Ole Kording, der sein Praxissemester am Naturpark in Sachen Auerhuhnschutz absolvierte.
Um das Überleben der Auerhühner im Bayerischen Wald zu ermöglichen, ist eine Zusammenarbeit möglichst vieler Beteiligter notwendig. Waldbesitzer, Jäger, Naturschützer und Freizeitnutzer müssen hier an einem Strang ziehen. Dr. Wolfgang Scherzinger betonte mehrmals die Wichtigkeit, dass alle Schutzgebietskategorien ob Nationalparke beiderseits der Grenze oder Naturparke zusammen arbeiten müssen. Einer allein kann die Verantwortung nicht übernehmen, weil eine Vernetzung über Trittsteine in geeigneten Lebensräumen notwendig ist um eine Mindestpopulation von etwas 500 Tieren erhalten zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass Auerhuhnpopulationen von Natur aus sehr stark, etwa im Faktor 1:10 zwischen guten und weniger guten Fortpflanzungsjahren schwanken können. Wenn aber Populationen zu klein werden, tritt eine genetische Verarmung ein, das Aussterben ist vorprogrammiert.
Derzeit baut der Naturpark einen Internetauftritt auf, der in den nächsten Wochen online geschaltet wird. Die mobile Ausstellung kann man im Naturpark-Informationshaus in Zwiesel während der üblichen Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen jeweils von 9:30-16:30 besichtigen.
Neben dem Alpenraum ist das Bayerisch-Böhmische Vorkommen deutschlandweit das wichtigste, erst danach kommt der Schwarzwald. Die Primären Vorkommen existieren seit der Wiederbewaldung nach der Eiszeit. Dr. Wolfgang Scherzinger stand jeweils umfassend nach seinem ausführlichen Referat für weiter Fragen zur Verfügung. Unterstützt wurde Naturpark-Bildungsreferent Hartwig Löfflmann von seinem Kollegen Arnold Multerer und von Ole Kording, der sein Praxissemester am Naturpark in Sachen Auerhuhnschutz absolvierte.
Um das Überleben der Auerhühner im Bayerischen Wald zu ermöglichen, ist eine Zusammenarbeit möglichst vieler Beteiligter notwendig. Waldbesitzer, Jäger, Naturschützer und Freizeitnutzer müssen hier an einem Strang ziehen. Dr. Wolfgang Scherzinger betonte mehrmals die Wichtigkeit, dass alle Schutzgebietskategorien ob Nationalparke beiderseits der Grenze oder Naturparke zusammen arbeiten müssen. Einer allein kann die Verantwortung nicht übernehmen, weil eine Vernetzung über Trittsteine in geeigneten Lebensräumen notwendig ist um eine Mindestpopulation von etwas 500 Tieren erhalten zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass Auerhuhnpopulationen von Natur aus sehr stark, etwa im Faktor 1:10 zwischen guten und weniger guten Fortpflanzungsjahren schwanken können. Wenn aber Populationen zu klein werden, tritt eine genetische Verarmung ein, das Aussterben ist vorprogrammiert.
Derzeit baut der Naturpark einen Internetauftritt auf, der in den nächsten Wochen online geschaltet wird. Die mobile Ausstellung kann man im Naturpark-Informationshaus in Zwiesel während der üblichen Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen jeweils von 9:30-16:30 besichtigen.
Naturpark vertieft Kontakte zu tschechischen Bahnhofseigentümern
Bc. Miroslav Krutina aus Pilsen zu Gast im Grenzbahnhof Eisenstein
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. nimmt nach und nach die Rolle des Eigentümers im Grenzbahnhof Eisenstein wahr. Nach der Übernahme des historischen Gebäudes von der Immobiliengesellschaft der Deutschen Bahn AG trafen sich nun die Naturparkvertreter mit dem Verantwortlichen der tschechischen Bahn für Immobilienangelegenheiten.
Bc. Miroslav Krutina von der Ceske drahy aus Pilsen kam dafür eigens ins Eisensteiner Tal. Naturpark Vorsitzender Heinrich Schmidt und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann besprachen mit ihm verschieden Themen. Einig war man sich darin, dass der Grenzbahnhof ein einmaliges Objekt von historischer Dimension ist. Künftig will man sich dort verstärkt austauschen, um damit ein attraktives Angebot liefern zu können. Keinesfalls sollen sich Aktivitäten überschneiden oder konkurrieren. Ein vielseitiges Angebot für Gäste und Einheimische dient allen.
Das Treffen verlief in freundschaftlicher Atmosphäre. Künftig will man sich öfter und regelmäßig austauschen, vor allem auch um bauliche Dinge frühzeitig abstimmen zu können. Der tschechische Bahnhofsteil wurde bereits im Jahr 2001 mit europäischen Fördermitteln aus dem Förderprogramm PHARE CBC restauriert und in Nutzung gebracht.
Bc. Miroslav Krutina von der Ceske drahy aus Pilsen kam dafür eigens ins Eisensteiner Tal. Naturpark Vorsitzender Heinrich Schmidt und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann besprachen mit ihm verschieden Themen. Einig war man sich darin, dass der Grenzbahnhof ein einmaliges Objekt von historischer Dimension ist. Künftig will man sich dort verstärkt austauschen, um damit ein attraktives Angebot liefern zu können. Keinesfalls sollen sich Aktivitäten überschneiden oder konkurrieren. Ein vielseitiges Angebot für Gäste und Einheimische dient allen.
Das Treffen verlief in freundschaftlicher Atmosphäre. Künftig will man sich öfter und regelmäßig austauschen, vor allem auch um bauliche Dinge frühzeitig abstimmen zu können. Der tschechische Bahnhofsteil wurde bereits im Jahr 2001 mit europäischen Fördermitteln aus dem Förderprogramm PHARE CBC restauriert und in Nutzung gebracht.
Der Turmfalke - faszinierender Flugakrobat
Bebilderter Vortrag in Viechtacher Pfahl-Infostelle
Rund dreißig Naturinteressierte hatten sich zum bebilderten Vortrag „Der Turmfalke – Vogel des Jahres 2007“ in der Viechtacher Pfahl-Infostelle eingefunden. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Landesbund für Vogelschutz und dem Naturpark Bayerischer Wald e.V. angeboten. Referent Dr. Christian Stierstorfer berichtete über Lebensraum und Lebensweise des „Vogel des Jahres 2007“. Besonders beeindruckt waren die Zuhörer auch von den vielen Bildern dieses faszinierenden Flugakrobaten. Der Turmfalke nutzt natürliche Felsen als Brutplatz und zur Jungenaufzucht. In menschlichen Siedlungen nistet er auch gerne an Kirch- oder Burgtürmen. Wie alle anderen Falken baut der Turmfalke nicht selbstständig Nester, sondern nutzt meist verlassene Nester z.B. von Krähen. Im zeitigen Frühjahr legt das Weibchen drei bis sechs Eier. Nach vierwöchiger Brutzeit schlüpfen daraus die hungrigen Jungen, die von den Eltern mit Mäusen, Eidechsen, Jungvögeln oder Insekten versorgt werden. Bei der Ansitzjagd sitzt der Turmfalke auf einer erhöhten Warte wie beispielsweise einem Pfosten oder Baum und lauert hier nach Beute. Bei der Rütteljagd bleibt der Flugkünstler mit schnellen Flügelschlägen scheinbar in der Luft stehen. Im geeigneten Moment stößt er in die Tiefe, fängt die Beute mit den Greiffüßen und tötet sie mit einem gezielten Biss.
Der im Volksmund als „Rüttelfalke“ bezeichnete Greifvogel bevorzugt als Lebensraum eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit Wiesen, Feldgehölzen und Hecken. Als „Kulturfolger“ findet er hier genügend Ansitzwarten für die Jagd und v.a. ausreichend Beutetiere. Das Nahrungsangebot ist für den Bestand besonders wichtig. In strengen Wintern verhungern viele Jungtiere, da zu dieser Notzeit weniger Nahrung vorhanden ist. Durchschnittlich überleben nicht mehr als die Hälfte der Jungvögel das erste Lebensjahr. In freier Natur wurden auch schon sechszehn Jahre alte Turmfalken festgestellt. Eine rege Diskussion schloss sich an den Vortrag an. Matthias Rohrbacher, Gebietsbetreuer des Naturparks, wies auf die am Quarzriff „Großer Pfahl“ brütenden Turmfalken hin und warb um Verständnis für das hier geltende Kletterverbot.
Expedition durch die Mongolei
Bild- und Filmvortrag von Arnold Multerer über die Äußere Mongolei
Arnold Multerer gab im Naturparkhaus im Rahmen eines Vortrages einen Einblick in das noch vom Tourismus noch sehr unberührte Land der Mongolen. Der Bildvortrag zeigte Ausschnitte aus einer vierwöchigen Expedition durch die Mongolei. Ziel des Expeditionsteams war es, die unterschiedlichen Vegetationszonen mit ihren charakteristischen Pflanzen zu kartieren.
Die 35 Besucher erfuhren hierzu Wissenswertes über die Pflanzengesellschaften dieses Landes. Die Niederschlagsmengen in diesem kontinental beeinflussten Land sind sehr gering, etwa zwischen 100 und 400 mm jährlich. Deshalb entwickeln sich hier hauptsächlich Steppen und Halbwüsten. Je nach Niederschlagsmenge prägen sich unterschiedliche Zonierungen aus, so der Referent: „Die Grassteppenbereiche mit Niederschlagsmengen zw. 250 – 400 mm jährlich sind von Natur aus baumfrei. Halbwüstenbereiche sind noch trockener und weisen Niederschlagsmengen von 150 – 250 mm auf. Sie unterscheiden sich gegenüber den Steppen auch in ihrem spärlicheren Pflanzen - Deckungsgrad, der meist zwischen 10 und 50 % liegt.“
Arnold Multerer gab auch Einblicke in das Leben der Mongolen, die z.T. heute noch ihr Auskommen als Nomaden fristen. Mit großen Tierherden ziehen sie durch das karge Land. Je nach Höhenlage werden unterschiedliche Tiere eingesetzt. Dazu zählen Schafe, Ziegen, Kamele und speziell für die Hochlagen angepasste Rinder die sog. „Yaks“. Die Yaks können durch ihr dickes Fell dem widrigen Wetter leichter standhalten und können so auch in Höhen von bis zu 3.000 Meter vordringen. Das ist für die Ernährungsgrundlage der Mongolen von entscheidender Bedeutung, da die Mongolei ein spärlich bewachsenes Hochland ist. Gebirgszüge von über 4.000 Metern schirmen das Land im Westen und Norden ab. Das Mongolische Altai-Gebirge ist das größte Gebirgssystem der Mongolei. Mit einer mittleren Höhe von 1.580 m üNN. überragt die Durchschnittshöhe dieses Landes sogar die höchste Erhebung im Bayerischen Wald.
Die Äußere Mongolei liegt in Ostasien, nördlich von China. Deren Hauptstadt Ulaan Baatar wird als kälteste Hauptstadt der Welt in der Literatur geführt. In den drei bis vier kältesten Monaten werden dauerhaft Temperaturen von minus 40 Grad gemessen.
Auch Kultur, Geschichte und die besonderen Reize des Landes werden den Interessenten vermittelt. So erklärte der Referent den Aufbau einer Jurte, das ist die typische Wohnbehausung. Der Aufbau erfolgt nach einem festen Bauplan und ist nach 1 Stunde vollendet. Das Gewicht beträgt zw. 200 und 300 kg und kann von einem einzigen Kamel getragen werden. Doch nicht nur in der Mongolei findet man diese Jurten, sondern auch im Bayerischen Wald. Zu sehen sind seit letztem Jahr auch Jurten im Wildniscamp des benachbarten Nationalparks, wo sie zu Umweltbildungszwecken eingesetzt werden.
Ein abschließender Filmbeitrag, der während der Expedition gedreht wurde, gab noch tiefere Eindrücke in dieses karge und noch weitgehend unentdeckte Land. Zu sehen war unter anderem das Expeditionsteam, das sich seinen Weg durch die Landschaft erkämpft und den Naturgewalten trotzte.
Die 35 Besucher erfuhren hierzu Wissenswertes über die Pflanzengesellschaften dieses Landes. Die Niederschlagsmengen in diesem kontinental beeinflussten Land sind sehr gering, etwa zwischen 100 und 400 mm jährlich. Deshalb entwickeln sich hier hauptsächlich Steppen und Halbwüsten. Je nach Niederschlagsmenge prägen sich unterschiedliche Zonierungen aus, so der Referent: „Die Grassteppenbereiche mit Niederschlagsmengen zw. 250 – 400 mm jährlich sind von Natur aus baumfrei. Halbwüstenbereiche sind noch trockener und weisen Niederschlagsmengen von 150 – 250 mm auf. Sie unterscheiden sich gegenüber den Steppen auch in ihrem spärlicheren Pflanzen - Deckungsgrad, der meist zwischen 10 und 50 % liegt.“
Arnold Multerer gab auch Einblicke in das Leben der Mongolen, die z.T. heute noch ihr Auskommen als Nomaden fristen. Mit großen Tierherden ziehen sie durch das karge Land. Je nach Höhenlage werden unterschiedliche Tiere eingesetzt. Dazu zählen Schafe, Ziegen, Kamele und speziell für die Hochlagen angepasste Rinder die sog. „Yaks“. Die Yaks können durch ihr dickes Fell dem widrigen Wetter leichter standhalten und können so auch in Höhen von bis zu 3.000 Meter vordringen. Das ist für die Ernährungsgrundlage der Mongolen von entscheidender Bedeutung, da die Mongolei ein spärlich bewachsenes Hochland ist. Gebirgszüge von über 4.000 Metern schirmen das Land im Westen und Norden ab. Das Mongolische Altai-Gebirge ist das größte Gebirgssystem der Mongolei. Mit einer mittleren Höhe von 1.580 m üNN. überragt die Durchschnittshöhe dieses Landes sogar die höchste Erhebung im Bayerischen Wald.
Die Äußere Mongolei liegt in Ostasien, nördlich von China. Deren Hauptstadt Ulaan Baatar wird als kälteste Hauptstadt der Welt in der Literatur geführt. In den drei bis vier kältesten Monaten werden dauerhaft Temperaturen von minus 40 Grad gemessen.
Auch Kultur, Geschichte und die besonderen Reize des Landes werden den Interessenten vermittelt. So erklärte der Referent den Aufbau einer Jurte, das ist die typische Wohnbehausung. Der Aufbau erfolgt nach einem festen Bauplan und ist nach 1 Stunde vollendet. Das Gewicht beträgt zw. 200 und 300 kg und kann von einem einzigen Kamel getragen werden. Doch nicht nur in der Mongolei findet man diese Jurten, sondern auch im Bayerischen Wald. Zu sehen sind seit letztem Jahr auch Jurten im Wildniscamp des benachbarten Nationalparks, wo sie zu Umweltbildungszwecken eingesetzt werden.
Ein abschließender Filmbeitrag, der während der Expedition gedreht wurde, gab noch tiefere Eindrücke in dieses karge und noch weitgehend unentdeckte Land. Zu sehen war unter anderem das Expeditionsteam, das sich seinen Weg durch die Landschaft erkämpft und den Naturgewalten trotzte.
Naturpark präsentiert Sonderausstellung über die Künischen Freibauern
Grenzbahnhof Eisenstein bereitet sich auf die Landesausstellung mit Josef Steiner vor
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. präsentiert bis zum 15. Oktober 2007 eine Sonderausstellung des Klattauers Josef Steiner. Unter dem Titel „Die Geschichte des königlichen Hochwaldes“ sind 22 Informationstafeln im Veranstaltungsraum aufgestellt. Mit einer gut besuchten Ausstellungseröffnung präsentierte der Naturpark den anwesenden Tschechen und Deutschen die Vergangenheit der acht Freigerichte mit ihren etwa 40.000 Hektar Fläche beginnend mit dem Ossermassiv.
Grußworte sprachen Bürgermeister Thomas Müller aus Bayerisch Eisenstein und Michael Šneberger aus Zelezna Ruda. Die Übersetzung der Einführung von Hartwig Löfflmann und die Grußworte der beiden Bürgermeister nahm Josef Štemberg, ein Absolvent des grenzüberschreitenden Natur- und Landschaftsführerkurses und gleichzeitig Mitarbeiter des Nationalparks Šumava vor.
Die Vorstellung der Ausstellung übernahm der Autor Josef Steiner selbst. Eine Kollegin seines Vereins, Frau Klozarova, übertrug seine Vorstellung ins Deutsche. Die Dokumentation veranschaulicht die Geschichte der Künischen Freibauern. Sie waren nur dem König oder Kaiser untertan. Bis 1848 hatten sie als freie Bauern eine Reihe von Privilegien und Sonderrechte. Dazu zählten das Jagen, Fischen, Holzschlagen für den eigenen Bedarf, Bierbrauen, Schnapsbrennen und die Befreiung vom Militärdienst. Außerdem durften sie Höfe kaufen und wieder verkaufen. Der Leitspruch „ ... niemands Herr und niemands Knecht“, das ist Künisch Bauernrecht“, steht als Leitspruch unter ihrem Wappen.
Der Verein, dem Josef Steiner aus Klattau vorsteht, hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben Wirken und den Landschaftsraum der Nachwelt etwas näher vorzustellen. Vor gut 150 Jahren ist die Ära der „Künischen“ zuende gegangen. Derzeit wird ein Museum in Hammern angedacht, weiteres Material soll zusammengetragen werden. Die zweisprachige Ausstellung ist während der Öffnungszeiten im Grenzbahnhof Eisenstein von Dienstag bis Sonntag, an Feiertagen und während der Zeit der Landesausstellung Bayern-Böhmen ab dem 25. Mai auch montags von 9:30 bis 16:30 Uhr im Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein des Naturparks Bayerischer Wald e.V. zu besichtigen.
Grußworte sprachen Bürgermeister Thomas Müller aus Bayerisch Eisenstein und Michael Šneberger aus Zelezna Ruda. Die Übersetzung der Einführung von Hartwig Löfflmann und die Grußworte der beiden Bürgermeister nahm Josef Štemberg, ein Absolvent des grenzüberschreitenden Natur- und Landschaftsführerkurses und gleichzeitig Mitarbeiter des Nationalparks Šumava vor.
Die Vorstellung der Ausstellung übernahm der Autor Josef Steiner selbst. Eine Kollegin seines Vereins, Frau Klozarova, übertrug seine Vorstellung ins Deutsche. Die Dokumentation veranschaulicht die Geschichte der Künischen Freibauern. Sie waren nur dem König oder Kaiser untertan. Bis 1848 hatten sie als freie Bauern eine Reihe von Privilegien und Sonderrechte. Dazu zählten das Jagen, Fischen, Holzschlagen für den eigenen Bedarf, Bierbrauen, Schnapsbrennen und die Befreiung vom Militärdienst. Außerdem durften sie Höfe kaufen und wieder verkaufen. Der Leitspruch „ ... niemands Herr und niemands Knecht“, das ist Künisch Bauernrecht“, steht als Leitspruch unter ihrem Wappen.
Der Verein, dem Josef Steiner aus Klattau vorsteht, hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben Wirken und den Landschaftsraum der Nachwelt etwas näher vorzustellen. Vor gut 150 Jahren ist die Ära der „Künischen“ zuende gegangen. Derzeit wird ein Museum in Hammern angedacht, weiteres Material soll zusammengetragen werden. Die zweisprachige Ausstellung ist während der Öffnungszeiten im Grenzbahnhof Eisenstein von Dienstag bis Sonntag, an Feiertagen und während der Zeit der Landesausstellung Bayern-Böhmen ab dem 25. Mai auch montags von 9:30 bis 16:30 Uhr im Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein des Naturparks Bayerischer Wald e.V. zu besichtigen.
Ungewöhnliches Pflanzenleben als Ausdruck der Standort Dynamik
Naturpark Vortrag im Würzingerhaus
Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayer. Wald e.V. konnte ca. 30 interessierte zum Vortrag mit Dr. Willy Zahlheimer im Würzingerhaus in Außernzell begrüßen. Im Rahmen seines bebilderten Vortrags, den Dr. Willy Zahlheimer als Privatmann zusammengestellt hatte, schilderte er umfassend das Pflanzenleben der Donauauen. Mit Bildern untermalt, zeigte er die unendliche Fülle von Raritäten.
Die Dynamik des Wassers ist hierbei ein unendlicher Schöpfer. Auen sind „Katastrophen- Lebensräume“, so Dr. Willy Zahlheimer. Die Überflutung stellt zunächst einen Stress für Pflanzen und Tiere dar. Es kommt zu einem Entzug von Licht, manchmal wird Erde angeschwemmt, vereinzelt erfolgt ein Abgang von Treibeis. Es ist ein harter Lebensraum für alle. Das Donautal ist Heimat für ganz viele Tier- und Pflanzenarten, die speziell daran angepasst sind.
Die Ausstattung mit Stromtalpflanzen, die ansonsten nur in Ungarn und Rumänien vorkommen, ist an einigen Stellen noch gegeben. Diese Pflanzen sind besser an Wärme und gute Nährstoffversorgung angepasst. Ein Beispiel hierfür ist der Hühnerbiss, ein Spreizklimmer, der zu den Nelkengewächsen gehört. Dr. Willy Zahlheimer durchleuchtete im Rahmen seines Vortrages nach und nach die Verschieden Lebensraumtypen. Ob tiefgelegene Kiesflächen, Silberweidenauen, Hartholzauen, Hochstaudenfluren, Altwässer, Stillgewässer, Wechselwasserröhrichte aber auch die interessanten Schlammlingfluren wurden mit ihrer typischen Ausstattung vorgestellt. Bis hin zu Streuwiese und Wirtschaftswiese reichte die Bandbreite. Zahlheimer ging auch auf die unterschiedlichen Wasserstände ein und beurteilte die Dauerlinien.
Eine beeindruckende Vielfalt von Raritäten konnte er vorstellen. Das Resume lautet aber leider, dass bereits jetzt von Jahr zu Jahr eine Verschlechterung eintritt und die Situation immer dramatischer wird.
Viele Pflanzenarten sind auf wenige Reliktstandorte zurückgedrängt, weitere negative Veränderungen würden unweigerlich zum Erlöschen verschiedener Populationen führen. zum Schluss wies Zahlheimer darauf hin, dass er Material genug hätte, einen weiteren Vortrag zu füllen. Die Teilnehmer bedankten sich mit einem kräftigen Applaus für diesen ausgezeichneten Vortrag und Bildungsreferent Hartwig Löfflmann lud zu den weiteren Veranstaltungen im Rahmen des Bildungsprogramms des Naturparks Bayer. Wald e.V. ein.
Die Dynamik des Wassers ist hierbei ein unendlicher Schöpfer. Auen sind „Katastrophen- Lebensräume“, so Dr. Willy Zahlheimer. Die Überflutung stellt zunächst einen Stress für Pflanzen und Tiere dar. Es kommt zu einem Entzug von Licht, manchmal wird Erde angeschwemmt, vereinzelt erfolgt ein Abgang von Treibeis. Es ist ein harter Lebensraum für alle. Das Donautal ist Heimat für ganz viele Tier- und Pflanzenarten, die speziell daran angepasst sind.
Die Ausstattung mit Stromtalpflanzen, die ansonsten nur in Ungarn und Rumänien vorkommen, ist an einigen Stellen noch gegeben. Diese Pflanzen sind besser an Wärme und gute Nährstoffversorgung angepasst. Ein Beispiel hierfür ist der Hühnerbiss, ein Spreizklimmer, der zu den Nelkengewächsen gehört. Dr. Willy Zahlheimer durchleuchtete im Rahmen seines Vortrages nach und nach die Verschieden Lebensraumtypen. Ob tiefgelegene Kiesflächen, Silberweidenauen, Hartholzauen, Hochstaudenfluren, Altwässer, Stillgewässer, Wechselwasserröhrichte aber auch die interessanten Schlammlingfluren wurden mit ihrer typischen Ausstattung vorgestellt. Bis hin zu Streuwiese und Wirtschaftswiese reichte die Bandbreite. Zahlheimer ging auch auf die unterschiedlichen Wasserstände ein und beurteilte die Dauerlinien.
Eine beeindruckende Vielfalt von Raritäten konnte er vorstellen. Das Resume lautet aber leider, dass bereits jetzt von Jahr zu Jahr eine Verschlechterung eintritt und die Situation immer dramatischer wird.
Viele Pflanzenarten sind auf wenige Reliktstandorte zurückgedrängt, weitere negative Veränderungen würden unweigerlich zum Erlöschen verschiedener Populationen führen. zum Schluss wies Zahlheimer darauf hin, dass er Material genug hätte, einen weiteren Vortrag zu füllen. Die Teilnehmer bedankten sich mit einem kräftigen Applaus für diesen ausgezeichneten Vortrag und Bildungsreferent Hartwig Löfflmann lud zu den weiteren Veranstaltungen im Rahmen des Bildungsprogramms des Naturparks Bayer. Wald e.V. ein.
Auerhühner im Bayerischen Wald
Vortrag und Ausstellungseröffnung im Naturpark-Informationshaus
Diese Woche wurde im Infozentrum die neu konzipierte Wanderausstellung zum Schutzkonzept Auerhuhn im Bayerischen Wald eröffnet. Seit nunmehr 40 Jahren ziert das Auerhuhn das Wappen des Naturpark Bayerischer Wald e.V.. Seit langem ist dem gemeinnützige Verein der Schutz des Auerhuhns ein wichtiges Anliegen. Damit auf lange Sicht das scheue und vom Aussterben bedrohte Waldtier auch weiterhin in den Hochlagenbereichen des Bayerischen Waldes vertreten sein wird, hat der Naturpark in Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern im Oktober 2006 ein Artenschutzkonzept gestartet.
Besonders erfreute es natürlich den 1. Vorsitzenden, Heinrich Schmidt, dass sich bei der ersten offiziellen Veranstaltung soviel interessierte Zuhörer eingefunden hatten. Für ihn ist es von besonderer Bedeutung, dass das Projekt nicht an den Grenzen des Naturparkgebietes aufhört. Er erhofft deshalb auch die Unterstützung der angrenzenden Großschutzgebiete. Auch ist es für die Erhebung wichtig, dass bereits gesammelte Daten aus dem Bayerischen Wald mit einfließen können. Schutzmaßnahmen zur Verbesserung des Auerhuhnbestandes in den letzten Jahrzehnten, würdigte Heinrich Schmidt im Besonderen. Sehr engagiert war die Schutzgemeinschaft Auerhuhn.
Besonderer Dank galt auch dem gesamten Naturparkteam, das seit Oktober letzten Jahres enorm viel Arbeit geleistet hatte. Zum einen wurde eine mobile Wanderausstellung konzipiert. Diese besteht aus 5 ineinander übergehende Rollups, um den Transport so einfach wie möglich zu gestalten. Die Wanderausstellung wird nämlich die kommenden 3 Wochen in allen 4 Naturparklandkreisen separat vorgestellt. Zusätzlich folgen noch weiter Termine, bei der die Wanderausstellung in der breiten Öffentlichkeit zur Schau gestellt wird.
In der freien Natur bekommt man diesen scheuen Waldvogel in der Regel nie zu sehen. Nur mit sehr viel Glück kann es sein, dass der aufmerksame Wanderer im März bzw. April die Balzrufe des Auerhahnes in der Ferne vernimmt. Deshalb wurde zusätzlich zur Ausstellung eine Vitrine mit einem imposant balzenden Auerhahn und einer zu Füßen liegenden Henne aufgebaut. Den Balzruf kann man per Knopfdruck starten. Das neue Faltblatt und der Internetauftritt, der in Kürze auf der Homepage des Naturparks online zu finden sein wird, wurden vorgestellt.
Um dem Publikum besondere Fachkenntnisse aus dem Leben eines Auerhuhns vermitteln, zu können, wurde Dr. Wolfgang Scherzinger, ein fundierter Kenner der Raufußhühner, als Referent gewonnen. Er berichtete über die typischen Merkmale wie die befiederten Füße, den markanten Hakenschnabel oder die roten Hautstellen über den Augen.
„Wichtig ist für den Erhalt des Auerhuhns, angepasste Waldwirtschaft in den Hochlagen des Bayerischen Waldes. Vor allem alte lückige Fichtenbestände über 120 Jahren mit viel Heidelbeervorkommen sind die typischen Lebensräume des Auerhuhns.“ Angepasst an den Lebensraum und die saisonellen Bedingungen, ernährt sich das Auerhuhn von unterschiedlichen Früchten, Beeren, Knospen und Nadeln der Bäume. Besonders wichtig für die Reproduktion und die erfolgreiche Aufzucht der Jungtiere, ist das Vorhandensein von ausreichend Insekten. Der Aufwachserfolg der Küken ist von Natur her sehr schlecht, d.h. von etwa 10 Jungtieren überlebt oft nur eines das erste Jahr. Bei ungünstigen Wetterverhältnissen - sehr kalt und regnerisch - kann es durchaus passieren das es keine überlebenden Jungtiere gibt. Bedroht werden die Auerhühner nicht nur vom Wetter, sondern vieler anderer natürlicher Feinde. Besonders hob der Referent das Wildschwein hervor. Die rasante Zunahme des Bestandes seit der Grenzöffnung bedroht zusätzlich das Auerhuhn. Natürlich kann ein Wildschein den adulten Tieren kein Leid zufügen, doch falls es über ein Gelege stolpert, wird davon nichts übrig bleiben.
Nach Scherzingers Ausführungen stellte Arnold Multerer das Schutzkonzept im Detail vor. Der Arber - Gebietsbetreuer ging hierbei besonders auf die unterschiedlichen Kartiermöglichkeiten des Auerhuhns ein. Anhand eines einfach gehaltenen einseitigen Fragebogens erläutert der Referent, die unterschiedlichen Möglichkeiten, festzustellen ob sich in den zu kartierenden Bereich ein Auerhuhn aufhält. Nicht die direkte Sichtung des Auerhuhns sei Ziel. Es soll alleine anhand von Spurenfunden festgestellt werden, ob sich ein Auerhuhn in der Gegend aufhält. Dazu zählen z.B. Funde von Federn oder Trittsiegel. Die Trittsiegel eines Hahnes sind mit einer Größe von 12,5 x 11 cm, enorm groß. „Gute erkennbare Spuren von Auerhühnern, kann man hinter den umgewurzelten Fichtentellern finden. An diesen sog. Staubbade- oder Huderplätzen, reinigt das Auerhuhn sein Gefieder. Besonders wichtig sind aber Losungsfunde. Diese geben sehr schnell und zuverlässig Aufschluss über den Auerhuhnbestand. Je nach Durchmesser kann daraus bestimmt werden, ob es sich um eine Henne, einen Hahn oder ein Küken handelt.
Bei den Kartierarbeiten darf das Auerhuhn unter keinen Umständen beunruhigt werden. Deshalb werden die Lebensräume des Auerhuhns so vorsichtig wie nur möglich durchleuchtet. Dazu stellte der Referent eine Methode vor, wie über die Auswertung von Luftbildaufnahmen mögliche Lebensräume des Auerhuhns im Bayerischen Wald vom Schreibtisch aus, aufgenommen werden können. Doch nichts desto trotz ist man bei diesem Projekt auf ehrenamtliche Mitarbeiter, die gute Ortskenntnis besitzen, angewiesen. Dazu soll unter der Trägerschaft des Naturparks ein flächendeckendes Netz von ehrenamtlichen Helfern über den gesamten Bayerischen Wald aufgebaut werden. Interessenten, die in diese Betreuernetzwerk eingebunden werden möchten, können sich direkt an den Naturpark wenden oder einen der kommenden Termine beiwohnen, wo sie dazu ausführliche Informationen vermittelt bekommen.
Besonders erfreute es natürlich den 1. Vorsitzenden, Heinrich Schmidt, dass sich bei der ersten offiziellen Veranstaltung soviel interessierte Zuhörer eingefunden hatten. Für ihn ist es von besonderer Bedeutung, dass das Projekt nicht an den Grenzen des Naturparkgebietes aufhört. Er erhofft deshalb auch die Unterstützung der angrenzenden Großschutzgebiete. Auch ist es für die Erhebung wichtig, dass bereits gesammelte Daten aus dem Bayerischen Wald mit einfließen können. Schutzmaßnahmen zur Verbesserung des Auerhuhnbestandes in den letzten Jahrzehnten, würdigte Heinrich Schmidt im Besonderen. Sehr engagiert war die Schutzgemeinschaft Auerhuhn.
Besonderer Dank galt auch dem gesamten Naturparkteam, das seit Oktober letzten Jahres enorm viel Arbeit geleistet hatte. Zum einen wurde eine mobile Wanderausstellung konzipiert. Diese besteht aus 5 ineinander übergehende Rollups, um den Transport so einfach wie möglich zu gestalten. Die Wanderausstellung wird nämlich die kommenden 3 Wochen in allen 4 Naturparklandkreisen separat vorgestellt. Zusätzlich folgen noch weiter Termine, bei der die Wanderausstellung in der breiten Öffentlichkeit zur Schau gestellt wird.
In der freien Natur bekommt man diesen scheuen Waldvogel in der Regel nie zu sehen. Nur mit sehr viel Glück kann es sein, dass der aufmerksame Wanderer im März bzw. April die Balzrufe des Auerhahnes in der Ferne vernimmt. Deshalb wurde zusätzlich zur Ausstellung eine Vitrine mit einem imposant balzenden Auerhahn und einer zu Füßen liegenden Henne aufgebaut. Den Balzruf kann man per Knopfdruck starten. Das neue Faltblatt und der Internetauftritt, der in Kürze auf der Homepage des Naturparks online zu finden sein wird, wurden vorgestellt.
Um dem Publikum besondere Fachkenntnisse aus dem Leben eines Auerhuhns vermitteln, zu können, wurde Dr. Wolfgang Scherzinger, ein fundierter Kenner der Raufußhühner, als Referent gewonnen. Er berichtete über die typischen Merkmale wie die befiederten Füße, den markanten Hakenschnabel oder die roten Hautstellen über den Augen.
„Wichtig ist für den Erhalt des Auerhuhns, angepasste Waldwirtschaft in den Hochlagen des Bayerischen Waldes. Vor allem alte lückige Fichtenbestände über 120 Jahren mit viel Heidelbeervorkommen sind die typischen Lebensräume des Auerhuhns.“ Angepasst an den Lebensraum und die saisonellen Bedingungen, ernährt sich das Auerhuhn von unterschiedlichen Früchten, Beeren, Knospen und Nadeln der Bäume. Besonders wichtig für die Reproduktion und die erfolgreiche Aufzucht der Jungtiere, ist das Vorhandensein von ausreichend Insekten. Der Aufwachserfolg der Küken ist von Natur her sehr schlecht, d.h. von etwa 10 Jungtieren überlebt oft nur eines das erste Jahr. Bei ungünstigen Wetterverhältnissen - sehr kalt und regnerisch - kann es durchaus passieren das es keine überlebenden Jungtiere gibt. Bedroht werden die Auerhühner nicht nur vom Wetter, sondern vieler anderer natürlicher Feinde. Besonders hob der Referent das Wildschwein hervor. Die rasante Zunahme des Bestandes seit der Grenzöffnung bedroht zusätzlich das Auerhuhn. Natürlich kann ein Wildschein den adulten Tieren kein Leid zufügen, doch falls es über ein Gelege stolpert, wird davon nichts übrig bleiben.
Nach Scherzingers Ausführungen stellte Arnold Multerer das Schutzkonzept im Detail vor. Der Arber - Gebietsbetreuer ging hierbei besonders auf die unterschiedlichen Kartiermöglichkeiten des Auerhuhns ein. Anhand eines einfach gehaltenen einseitigen Fragebogens erläutert der Referent, die unterschiedlichen Möglichkeiten, festzustellen ob sich in den zu kartierenden Bereich ein Auerhuhn aufhält. Nicht die direkte Sichtung des Auerhuhns sei Ziel. Es soll alleine anhand von Spurenfunden festgestellt werden, ob sich ein Auerhuhn in der Gegend aufhält. Dazu zählen z.B. Funde von Federn oder Trittsiegel. Die Trittsiegel eines Hahnes sind mit einer Größe von 12,5 x 11 cm, enorm groß. „Gute erkennbare Spuren von Auerhühnern, kann man hinter den umgewurzelten Fichtentellern finden. An diesen sog. Staubbade- oder Huderplätzen, reinigt das Auerhuhn sein Gefieder. Besonders wichtig sind aber Losungsfunde. Diese geben sehr schnell und zuverlässig Aufschluss über den Auerhuhnbestand. Je nach Durchmesser kann daraus bestimmt werden, ob es sich um eine Henne, einen Hahn oder ein Küken handelt.
Bei den Kartierarbeiten darf das Auerhuhn unter keinen Umständen beunruhigt werden. Deshalb werden die Lebensräume des Auerhuhns so vorsichtig wie nur möglich durchleuchtet. Dazu stellte der Referent eine Methode vor, wie über die Auswertung von Luftbildaufnahmen mögliche Lebensräume des Auerhuhns im Bayerischen Wald vom Schreibtisch aus, aufgenommen werden können. Doch nichts desto trotz ist man bei diesem Projekt auf ehrenamtliche Mitarbeiter, die gute Ortskenntnis besitzen, angewiesen. Dazu soll unter der Trägerschaft des Naturparks ein flächendeckendes Netz von ehrenamtlichen Helfern über den gesamten Bayerischen Wald aufgebaut werden. Interessenten, die in diese Betreuernetzwerk eingebunden werden möchten, können sich direkt an den Naturpark wenden oder einen der kommenden Termine beiwohnen, wo sie dazu ausführliche Informationen vermittelt bekommen.
Unterwegs zu den Arbermandeln mit Arnold Multerer und Caroline Stautner
Auch am vergangenen Sonntag waren die beiden Gebietsbetreuer Arnold Multerer und Caroline Stautner wieder im Auftrag der Natur unterwegs. Ziel waren dieses Mal die Arbermandeln am Gipfel des Großen Arbers. Hierzu brach man zur Mittagsstunde mit Schneeschuhen bewaffnet vom Großen Arbersee her auf. Als Route wurde der Fernwanderweg E6 zum Gipfel des Gr. Arbers gewählt, da auf dieser Route die Wildtiere an Wanderer gewöhnt sind. Außerdem werden hier keine sensiblen Bereiche von störempfindlichen Waldtieren durchquert.
Zu Beginn der Wanderung konnten sich die meisten Teilnehmer nicht vorstellen, dass die Schneeschuhe überhaupt zu gebrauchen sind. Am Gr. Arbersee hatte es für sie den Anschein, dass kaum Schnee liegt. Doch nach etwa 300 Metern wurden sie bereits eines Besseren belehrt. Nachdem viele keinen guten Halt mehr auf der Schneedecke fanden, legte man die Schneeschuhe an. Und siehe da, die Schneeschuhe gaben sehr guten Halt.
Die beiden benachbarten Naturparke Bayerischer Wald e.V. (Zwiesel) und Oberer Bayerischer Wald e.V. (Cham) haben zu dieser geführten Schneeschuhwanderung eingeladen, um wertvolle Tipps zu geben. Die Gebietsbetreuer zeigen auf was beim Schneeschuhwandern zu beachten ist, um unsere Tierwelt im Bayerischen Wald nicht zu gefährden. Während des 2,5 stündigen Aufstieges bis zum Gipfelkreuz wurden immer wieder kurze Halts eingelegt und die Gebietsbetreuer informierten die Teilnehmer.
Die Schneeschuhgeher erfuhren, dass die Tiere sehr sparsam mit ihren Energiereserven, die sie sich während der Sommermonate zulegten, haushalten müssen, um über die Winterzeit zu kommen. „Jede unnötige Störung schreckt die Tiere auf und sie flüchten unter erheblichem Stress. In schneereichen und kalten Winterjahren, können bereits einzelne solcher Fluchtreaktionen den Tod der Tiere bedeuten“, so Arnold Multerer. Den Schneeschuhwanderern wurde z.B. bewusst, welche Tiere besonders durch Störungen beeinträchtigt sind. Hierzu zählen die beiden Gebietsbetreuer alle Raufußhühner. Zu dieser Gattung zählt auch der größte europäische Waldvogel, das Auerhuhn. Deshalb sollten die Schneeschuhgänger sensible Bereiche meiden. Darunter fallen vor allem die Gebiete mit offenen alten Baumbeständen, die über 800 Höhenmeter liegen. Auch sollten Wanderungen parallel zu Waldrändern, einzelstehende Bäumen und Baumgruppen, sowie die Winterfütterungsstellen der Waldtiere gemieden werden.
Als praktikabelste Lösung für Schneeschuh- und Tourengänger empfiehlt Arnold Multerer, sich an bereits existierende gut ausgeschilderte Winterwanderwege zu orientieren. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich in den großen zusammenhängenden Waldgebieten verläuft eher gering, zum anderen tritt bei den Tieren eine Art Gewöhnungseffekt auf. D.h. man bleibt für die Tiere eher berechenbar und wird nicht als Gefahr eingestuft.
Caroline Stautner erzählt der Gruppe, dass einige Tiere wie z.B. der Luchs an das Leben mit viel Schnee gut angepasst sind. Mit seinen Breiten Füssen bricht er ähnlich wie Schneeschuhgänger kaum ein und kann sich somit schnell fortbewegen.
Bei der Umwanderung des Gipfelplateaus, bekam die Gruppe leider die Arbermandeln in ihrer vollen Pracht nicht zu sehen. Das Wetter der vergangenen Tage führte dazu, dass die bis zu 30 cm dicken Eis- und Schneeschichten zum größten Teil von den Ästen abgefallen waren. Doch dafür wurde die Gruppe anderweitig entschädigt. Unvorstellbar groß sind die Windwurfflächen, die der Sturm Kyrill geschaffen hatte. „Große Teile des Kleinen Arbergipfels und Fichtenbestände abwärts nach Bodenmais, sind dem heftigen Windsturm zum Opfer gefallen.“ Besonders gut zu sehen waren die Sturmschäden vom Bodenmaiser Riegel aus. Laut dem Gebietsbetreuer sind die unzähligen schneebedeckten „großflächigen Schachten“ in Wirklichkeit entwurzelten Fichtenbestände.
Nach der Gipfelumrundung kehrte man noch ein und trat nachher den Rückweg zum Gr. Arbersee an. Vor allem Arnold Multerer und Carolin Stautner erhoffen sich durch diese Routenempfehlungen, lenkend Einfluss auf den Wintertourismus zu nehmen.
Zu Beginn der Wanderung konnten sich die meisten Teilnehmer nicht vorstellen, dass die Schneeschuhe überhaupt zu gebrauchen sind. Am Gr. Arbersee hatte es für sie den Anschein, dass kaum Schnee liegt. Doch nach etwa 300 Metern wurden sie bereits eines Besseren belehrt. Nachdem viele keinen guten Halt mehr auf der Schneedecke fanden, legte man die Schneeschuhe an. Und siehe da, die Schneeschuhe gaben sehr guten Halt.
Die beiden benachbarten Naturparke Bayerischer Wald e.V. (Zwiesel) und Oberer Bayerischer Wald e.V. (Cham) haben zu dieser geführten Schneeschuhwanderung eingeladen, um wertvolle Tipps zu geben. Die Gebietsbetreuer zeigen auf was beim Schneeschuhwandern zu beachten ist, um unsere Tierwelt im Bayerischen Wald nicht zu gefährden. Während des 2,5 stündigen Aufstieges bis zum Gipfelkreuz wurden immer wieder kurze Halts eingelegt und die Gebietsbetreuer informierten die Teilnehmer.
Die Schneeschuhgeher erfuhren, dass die Tiere sehr sparsam mit ihren Energiereserven, die sie sich während der Sommermonate zulegten, haushalten müssen, um über die Winterzeit zu kommen. „Jede unnötige Störung schreckt die Tiere auf und sie flüchten unter erheblichem Stress. In schneereichen und kalten Winterjahren, können bereits einzelne solcher Fluchtreaktionen den Tod der Tiere bedeuten“, so Arnold Multerer. Den Schneeschuhwanderern wurde z.B. bewusst, welche Tiere besonders durch Störungen beeinträchtigt sind. Hierzu zählen die beiden Gebietsbetreuer alle Raufußhühner. Zu dieser Gattung zählt auch der größte europäische Waldvogel, das Auerhuhn. Deshalb sollten die Schneeschuhgänger sensible Bereiche meiden. Darunter fallen vor allem die Gebiete mit offenen alten Baumbeständen, die über 800 Höhenmeter liegen. Auch sollten Wanderungen parallel zu Waldrändern, einzelstehende Bäumen und Baumgruppen, sowie die Winterfütterungsstellen der Waldtiere gemieden werden.
Als praktikabelste Lösung für Schneeschuh- und Tourengänger empfiehlt Arnold Multerer, sich an bereits existierende gut ausgeschilderte Winterwanderwege zu orientieren. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich in den großen zusammenhängenden Waldgebieten verläuft eher gering, zum anderen tritt bei den Tieren eine Art Gewöhnungseffekt auf. D.h. man bleibt für die Tiere eher berechenbar und wird nicht als Gefahr eingestuft.
Caroline Stautner erzählt der Gruppe, dass einige Tiere wie z.B. der Luchs an das Leben mit viel Schnee gut angepasst sind. Mit seinen Breiten Füssen bricht er ähnlich wie Schneeschuhgänger kaum ein und kann sich somit schnell fortbewegen.
Bei der Umwanderung des Gipfelplateaus, bekam die Gruppe leider die Arbermandeln in ihrer vollen Pracht nicht zu sehen. Das Wetter der vergangenen Tage führte dazu, dass die bis zu 30 cm dicken Eis- und Schneeschichten zum größten Teil von den Ästen abgefallen waren. Doch dafür wurde die Gruppe anderweitig entschädigt. Unvorstellbar groß sind die Windwurfflächen, die der Sturm Kyrill geschaffen hatte. „Große Teile des Kleinen Arbergipfels und Fichtenbestände abwärts nach Bodenmais, sind dem heftigen Windsturm zum Opfer gefallen.“ Besonders gut zu sehen waren die Sturmschäden vom Bodenmaiser Riegel aus. Laut dem Gebietsbetreuer sind die unzähligen schneebedeckten „großflächigen Schachten“ in Wirklichkeit entwurzelten Fichtenbestände.
Nach der Gipfelumrundung kehrte man noch ein und trat nachher den Rückweg zum Gr. Arbersee an. Vor allem Arnold Multerer und Carolin Stautner erhoffen sich durch diese Routenempfehlungen, lenkend Einfluss auf den Wintertourismus zu nehmen.
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Das Sonnenhaus in Zwiesel wird 5 Jahre alt
Naturpark Bayerischer Wald e.V. feiert sein Vorzeige-Infozentrum
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. blickt auf die ersten 5 Jahre im Nullenergiehaus zurück. Am 28. Februar 2002 eröffnete Umweltminister Dr. Werner Schnappauf das Infozentrum und bezeichnete das Holzhaus als „Spitze in Europa“. Im selben Jahr erhielt der Naturpark den Bayerischen Energiepreis vom Wirtschaftsministerium verliehen. Die Idee, ein Sonnenhaus zu bauen, ist dagegen fast 10 Jahre alt. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte es sich zum Ziel gesetzt, ein Gebäude aus dem nachwachsendem Rohstoff Holz zu errichten, das ausschließlich solar beheizt werden kann. Bereits bei der Bauausführung wurde auf größte Sparsamkeit und Energieeffizienz wert gelegt. Die Bauteile wurden weitgehend ökobilanziert und möglichst viele heimische Baumaterialien verwendet. Eine 110 qm² große, thermische Solaranlage auf der Südfassade speist einen 21.000 Liter Wasser fassenden Pufferspeicher im Treppenhaus des Gebäudes. Dieser kann 2-3 Wochen überbrücken. In punkto Strom- und Wassersparen wurde Vorbildliches geleistet. Bis hin zu halogenfreien Elektrokabeln, die kaum Ausdünstungen und ein wesentlich günstigeres Brandverhalten aufweisen, wurden viele Kleindetails ökologisch konsequent realisiert.
Die Auswertung der Energiedaten nach 5 Jahren sprechen für sich. Im fünfjährigen Mittel wurde für das 762 m² Nutzfläche umfassende Gebäude im Durchschnitt 8.346 kWh Energie zur Bereitung von Warmwasser und Raumheizung benötigt. Rechnet man dies auf Heizölverbrauch um, ergibt dies bei der vorhandenen Gebäudegröße das 1,1 - Liter Haus. Herkömmliche Gebäude verbrauchen dagegen bis zu 20 Liter pro m² Nutzfläche und mehr im Jahr. In einem Liter Heizöl stecken ja bekanntlich etwa 10 kWh Heizenergie. Bei der Verbrennung eines Liters Heizöls werden etwa 2.6 kg Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen. Selbst das schon gut gedämmte und sparsame Naturparkhaus konnte durch die Beheizung mittels der Solaranlage 13.000 kg Kohlendioxid einsparen. Die gesamte Zahl erscheint nicht viel, wenn man jedoch bedenkt das etwa 90 % der sonst üblichen Heizenergie durch konsequente Wärmedämmmaßnahmen eingespart wurden, ist dies ein beachtliches Ergebnis. Die Baukosten lagen damals mit 1.515 € pro m² Nutzfläche im Rahmen.
Das Objekt wurde während der Bauzeit häufig misstrauisch beobachtet und teilweise sogar verspottet. Als „teurer Schuppen“ beschimpft und als „Spinnerei“ abgetan. Nach 5 Jahren Betriebserfahrung kann man allmählich steigendes Interesse am solaren Bauen verzeichnen. Ergänzt wurde die Ausstellung im Naturparkhaus im Jahr 2005 durch eine Ausstellung mit dem Titel „Vom (K)Altbau zum Sonnenhaus“. Dort werden wichtige Tipps zur Sanierung von Altbauten gegeben. Die Altbaurenovierung ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Die meiste Energie wird dort vergeudet. Wertvolle Devisen laufen in die Ölregionen dieser Erde oder tragen zu Rekordgewinnen bei Erdgas - Exporteuren bei. Das sind Devisen die hier im Lande sehr stark fehlen und einen unendlichen Schub in der Baubranche und beim Handwerk auslösen könnten. Das Naturparkhaus findet diesbezüglich noch viel zu wenig Beachtung und bisher nur wenige Nachahmer, die meisten öffentlichen Bauten sind keine Vorbilder. Niedrigenergiehäuser zeigen aber, dass man die meiste Energie einsparen kann, mit großen Solaranlagen einen beachtlichen Teil Energie gewinnen kann und einen eventuell verbleibenden Rest dann ohne Raubbau an den Wäldern mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz decken kann. Die derzeitigen Klimaschutzdiskussionen bräuchten dann nicht geführt zu werden. Im Naturparkhaus hat man für Schulklassen und Projekttage ein Programm ausgearbeitet und bietet Informationen über nachwachsenden Rohstoffe. Geöffnet ist das Nullheizenergiehaus von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 09:30 bis 16:30 Uhr und nach Anmeldung für Gruppen auch darüber hinaus. Das Jubiläum wird man zusammen mit dem 40 Jährigen Jubiläum des Naturparkvereins am 18. Mai mit Umweltminister Dr. Werner Schnappauf und am 19. und am 20. Mai bei Tagen der offenen Tür noch einmal gebührend feiern. Nähere Informationen zum Naturparkhaus gibt es auch unter www.naturpark-bayer-wald.de.
Die Auswertung der Energiedaten nach 5 Jahren sprechen für sich. Im fünfjährigen Mittel wurde für das 762 m² Nutzfläche umfassende Gebäude im Durchschnitt 8.346 kWh Energie zur Bereitung von Warmwasser und Raumheizung benötigt. Rechnet man dies auf Heizölverbrauch um, ergibt dies bei der vorhandenen Gebäudegröße das 1,1 - Liter Haus. Herkömmliche Gebäude verbrauchen dagegen bis zu 20 Liter pro m² Nutzfläche und mehr im Jahr. In einem Liter Heizöl stecken ja bekanntlich etwa 10 kWh Heizenergie. Bei der Verbrennung eines Liters Heizöls werden etwa 2.6 kg Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen. Selbst das schon gut gedämmte und sparsame Naturparkhaus konnte durch die Beheizung mittels der Solaranlage 13.000 kg Kohlendioxid einsparen. Die gesamte Zahl erscheint nicht viel, wenn man jedoch bedenkt das etwa 90 % der sonst üblichen Heizenergie durch konsequente Wärmedämmmaßnahmen eingespart wurden, ist dies ein beachtliches Ergebnis. Die Baukosten lagen damals mit 1.515 € pro m² Nutzfläche im Rahmen.
Das Objekt wurde während der Bauzeit häufig misstrauisch beobachtet und teilweise sogar verspottet. Als „teurer Schuppen“ beschimpft und als „Spinnerei“ abgetan. Nach 5 Jahren Betriebserfahrung kann man allmählich steigendes Interesse am solaren Bauen verzeichnen. Ergänzt wurde die Ausstellung im Naturparkhaus im Jahr 2005 durch eine Ausstellung mit dem Titel „Vom (K)Altbau zum Sonnenhaus“. Dort werden wichtige Tipps zur Sanierung von Altbauten gegeben. Die Altbaurenovierung ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Die meiste Energie wird dort vergeudet. Wertvolle Devisen laufen in die Ölregionen dieser Erde oder tragen zu Rekordgewinnen bei Erdgas - Exporteuren bei. Das sind Devisen die hier im Lande sehr stark fehlen und einen unendlichen Schub in der Baubranche und beim Handwerk auslösen könnten. Das Naturparkhaus findet diesbezüglich noch viel zu wenig Beachtung und bisher nur wenige Nachahmer, die meisten öffentlichen Bauten sind keine Vorbilder. Niedrigenergiehäuser zeigen aber, dass man die meiste Energie einsparen kann, mit großen Solaranlagen einen beachtlichen Teil Energie gewinnen kann und einen eventuell verbleibenden Rest dann ohne Raubbau an den Wäldern mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz decken kann. Die derzeitigen Klimaschutzdiskussionen bräuchten dann nicht geführt zu werden. Im Naturparkhaus hat man für Schulklassen und Projekttage ein Programm ausgearbeitet und bietet Informationen über nachwachsenden Rohstoffe. Geöffnet ist das Nullheizenergiehaus von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 09:30 bis 16:30 Uhr und nach Anmeldung für Gruppen auch darüber hinaus. Das Jubiläum wird man zusammen mit dem 40 Jährigen Jubiläum des Naturparkvereins am 18. Mai mit Umweltminister Dr. Werner Schnappauf und am 19. und am 20. Mai bei Tagen der offenen Tür noch einmal gebührend feiern. Nähere Informationen zum Naturparkhaus gibt es auch unter www.naturpark-bayer-wald.de.
Nachhaltige Schneeschuhwanderung zum Großen Arber
Arnold Multerer und Caroline Stautner unterwegs im Auftrag der Natur
Schneeschuhwandern erfährt in den letzten Jahren einen regelrechten Boom und entwickelt sich hin zur neuen Trendsportart für jede Altersgruppe. Im Grunde ist es ja ganz einfach: Die Schneeschuhe unter den Arm, raus vor die Haustür und darauf los. Diesen Winter war das jedoch im Bayerischen Wald nicht so einfach möglich. Man musste schon die höchsten Erhebungen ansteuern, um auf Schnee zu stoßen. Gott sei Dank gibt es ja noch den Arber, wo man mit ziemlicher Sicherheit Schnee während der Wintermonate und darüber hinaus vorfindet. Nicht nur aus diesem Grund haben die beiden benachbarten Naturparke Bayerischer Wald e.V. (Zwiesel) und Oberer Bayerischer Wald e.V. (Cham) am vergangenen Sonntag zu einer geführten Schneeschuhwanderung zum Gipfel des Großen Arbers eingeladen, sondern auch um wertvolle Tipps zu geben, was man beim Schneeschuhwandern beachten soll, um auf Dauer unsere interessante Tierwelt im Bayerischen Wald nicht zu gefährden.
Unter der Führung der beiden Gebietsbetreuer Caroline Stautner und Arnold Multerer brach die Gruppe vom Großen Arbersee im Morgennebel auf. Als Route wurde der Fernwanderweg E6 und der neu ausgezeichnete Goldsteig zum Gipfel des Arbers gewählt. Während des etwa 2,5 stündigen Aufstieges bis zum Gipfelkreuz blieb der Wald in seinem geheimnisvollen Nebeldunst, was der Wanderung einen besonderen Reiz verlieh. An geeigneten windstillen Plätzen wurden immer wieder kurze Halts eingelegt und die Gebietsbetreuer informierten die Teilnehmer.
So berichtet Caroline Stautner über die verschiedenen Überlebensstrategien der heimischen Tier- und Pflanzenwelt: Die Schneeschuhgänger erfuhren, dass die Tiere sehr sparsam mit ihren Energiereserven, die sie sich während der Sommermonate zugelegt haben, haushalten müssen, um über die Winterzeit zu kommen. Sie erfuhren auch, dass jede unnötige Störung sie aufschreckt und die Tier unter erheblichen Stress flüchten. Hierbei verbrauchen sie bis zu 12 mal mehr Energie als normal. Der bisherige Winter ist von seiner Strenge eher eine Ausnahme. Doch in schneereichen und kalten Winterjahren, wie beispielsweise vergangen Winter, können bereits einzelne solcher Fluchreaktionen den Tod der Tiere bedeuten.
Den Schneeschuhwanderern wurde auch bewusst, welche Tiere besonders durch Störungen beeinträchtigt sind. Arnold Multerer zählt hierzu vor allem den größten europäischen Waldvogel, das Auerhuhn. Dieser etwa gänsegroßer Waldbewohner ist im Bayerischen Wald bereits sehr selten und deutschlandweit vom Aussterben bedroht. Da das scheue Auerhuhn vor allem in den Hochlagen des Bayerischen Waldes vorkommt, hat es hier mit den widrigsten Umständen zu kämpfen. Der Gebietsbetreuer bezeichnet dies als „Leben am Limes! Während der geschlossenen Schneedeckendauer ernähren sich die Auerhühner fast ausschließlich von Fichtennadeln. Dass diese Kost nicht sehr nahrhaft ist und wenig Energie liefert, kann sich wohl jeder vorstellen. Erst im Frühjahr können sich die Tiere von den Strapazen des Winters erholen und auf nahrhaftere Kost, wie junge Triebe und Insekten umsteigen. Erst nach dem Reifen der erste Beeren, werden diese zur energiereichen Hauptnahrung des Waldvogels. Doch bis dahin ist noch ein langer Weg und das heißt für den Schneeschuhgänger sensible Bereiche zu meiden. Darunter fallen vor allem die Gebiete mit offenen, alten Baumbeständen, die über 800 Höhenmeter liegen.“ Wanderungen parallel zu Waldrändern, einzelstehenden Bäumen und Baumgruppen sollten unterbleiben, die Winterfütterungsstellen der Waldtiere sollten gemieden werden. Als praktikabelste Lösung für Schneeschuh- und Tourengänger empfehlen die beiden Vertreter der Naturparke, sich an bereits existierende gut ausgeschilderte Wanderwege zu orientieren. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich in den großen zusammenhängenden Waldgebieten verläuft eher gering, zum anderen tritt bei den Tieren eine Art Gewöhnungseffekt auf. D.h. man bleibt für die Tiere eher berechenbar und wird nicht als Gefahr eingestuft.
Neben den naturkundlichen Informationen war natürlich auch der Genuss der herrlichen Winterlandschaft gegeben. Und wie mit Anmeldung öffnete sich auf den letzten paar Metern zum Gipfelkreuz die Nebelwand und den Teilnehmern offenbarte sich eine bis dahin wunderbare Alpenfernsicht. Nachdem genügend Fotos geschossen waren, umwanderte die Gruppe noch das Gipfelplateau, wo der stürmische Wind aus Schnee und Eis die sog. sagenumwobenen Arbermandeln formt. Nach einer kurzen Aufwärmpause in der neu umgebauten Eisensteiner Hütte, stieg die Gruppe wieder ab zum Großen Arbersee.
Die Teilnehmer waren sich am Ende dieser exemplarischen Schneeschuhwanderung darüber einig, das Ziel „das Erleben der Natur am Arber ohne empfindliche Tierarten unnötig zu stören“, erreicht zu haben. Vor allem Arnold Multerer und Carolin Stautner erhoffen sich durch diese Routenempfehlungen, lenkend Einfluss auf den Wintertourismus zu nehmen.
Unter der Führung der beiden Gebietsbetreuer Caroline Stautner und Arnold Multerer brach die Gruppe vom Großen Arbersee im Morgennebel auf. Als Route wurde der Fernwanderweg E6 und der neu ausgezeichnete Goldsteig zum Gipfel des Arbers gewählt. Während des etwa 2,5 stündigen Aufstieges bis zum Gipfelkreuz blieb der Wald in seinem geheimnisvollen Nebeldunst, was der Wanderung einen besonderen Reiz verlieh. An geeigneten windstillen Plätzen wurden immer wieder kurze Halts eingelegt und die Gebietsbetreuer informierten die Teilnehmer.
So berichtet Caroline Stautner über die verschiedenen Überlebensstrategien der heimischen Tier- und Pflanzenwelt: Die Schneeschuhgänger erfuhren, dass die Tiere sehr sparsam mit ihren Energiereserven, die sie sich während der Sommermonate zugelegt haben, haushalten müssen, um über die Winterzeit zu kommen. Sie erfuhren auch, dass jede unnötige Störung sie aufschreckt und die Tier unter erheblichen Stress flüchten. Hierbei verbrauchen sie bis zu 12 mal mehr Energie als normal. Der bisherige Winter ist von seiner Strenge eher eine Ausnahme. Doch in schneereichen und kalten Winterjahren, wie beispielsweise vergangen Winter, können bereits einzelne solcher Fluchreaktionen den Tod der Tiere bedeuten.
Den Schneeschuhwanderern wurde auch bewusst, welche Tiere besonders durch Störungen beeinträchtigt sind. Arnold Multerer zählt hierzu vor allem den größten europäischen Waldvogel, das Auerhuhn. Dieser etwa gänsegroßer Waldbewohner ist im Bayerischen Wald bereits sehr selten und deutschlandweit vom Aussterben bedroht. Da das scheue Auerhuhn vor allem in den Hochlagen des Bayerischen Waldes vorkommt, hat es hier mit den widrigsten Umständen zu kämpfen. Der Gebietsbetreuer bezeichnet dies als „Leben am Limes! Während der geschlossenen Schneedeckendauer ernähren sich die Auerhühner fast ausschließlich von Fichtennadeln. Dass diese Kost nicht sehr nahrhaft ist und wenig Energie liefert, kann sich wohl jeder vorstellen. Erst im Frühjahr können sich die Tiere von den Strapazen des Winters erholen und auf nahrhaftere Kost, wie junge Triebe und Insekten umsteigen. Erst nach dem Reifen der erste Beeren, werden diese zur energiereichen Hauptnahrung des Waldvogels. Doch bis dahin ist noch ein langer Weg und das heißt für den Schneeschuhgänger sensible Bereiche zu meiden. Darunter fallen vor allem die Gebiete mit offenen, alten Baumbeständen, die über 800 Höhenmeter liegen.“ Wanderungen parallel zu Waldrändern, einzelstehenden Bäumen und Baumgruppen sollten unterbleiben, die Winterfütterungsstellen der Waldtiere sollten gemieden werden. Als praktikabelste Lösung für Schneeschuh- und Tourengänger empfehlen die beiden Vertreter der Naturparke, sich an bereits existierende gut ausgeschilderte Wanderwege zu orientieren. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich in den großen zusammenhängenden Waldgebieten verläuft eher gering, zum anderen tritt bei den Tieren eine Art Gewöhnungseffekt auf. D.h. man bleibt für die Tiere eher berechenbar und wird nicht als Gefahr eingestuft.
Neben den naturkundlichen Informationen war natürlich auch der Genuss der herrlichen Winterlandschaft gegeben. Und wie mit Anmeldung öffnete sich auf den letzten paar Metern zum Gipfelkreuz die Nebelwand und den Teilnehmern offenbarte sich eine bis dahin wunderbare Alpenfernsicht. Nachdem genügend Fotos geschossen waren, umwanderte die Gruppe noch das Gipfelplateau, wo der stürmische Wind aus Schnee und Eis die sog. sagenumwobenen Arbermandeln formt. Nach einer kurzen Aufwärmpause in der neu umgebauten Eisensteiner Hütte, stieg die Gruppe wieder ab zum Großen Arbersee.
Die Teilnehmer waren sich am Ende dieser exemplarischen Schneeschuhwanderung darüber einig, das Ziel „das Erleben der Natur am Arber ohne empfindliche Tierarten unnötig zu stören“, erreicht zu haben. Vor allem Arnold Multerer und Carolin Stautner erhoffen sich durch diese Routenempfehlungen, lenkend Einfluss auf den Wintertourismus zu nehmen.